Was ich mein Kind schon seit Mooonaten fragen will: "Schämst du dich eigentlich für mich?", habe ich mich wieder nicht getraut:-( Aber egal, Heiligabend war schön! Ich war zwar kurz traurig, aber ich hatte Null "Druck"!
Das Leben ist halt so...muß man hinnehmen (Seneca?).
ZitatWas ich mein Kind schon seit Mooonaten fragen will: "Schämst du dich eigentlich für mich?", habe ich mich wieder nicht getraut:-(
Ich würde das gar nicht als "Versagen" bewerten, wie du es anscheinend tust (liest sich so für mich).
Ich glaube, es liegt eher daran, dass du nun mehr Zugang zu deinen Gefühlen hast, seit du dich nicht mehr zudröhnst - und dein Gefühl sagt dir wahrscheinlich, dass du NOCH! nicht genug Abstand zu deiner Trinkzeit und dem damit verbundenen Umgang mit deinen Kindern hast, um ein evtl. "Ja" wegzustecken bwz. konstruktiv damit umzugehen.
Sieh es doch positiv: Du willst dich auseinandersetzen, gibst dir aber Zeit für den richtigen Zeitpunkt / Moment.Der kommt noch - ganz sicher!
Abgesehen davon (ich weiß ja nicht, wie alt dein Kind ist) sind Eltern ab einem gewissen Teenageralter IMMER peinlich!
ich sehe das genauso wie meine Vorschreiber, meine Tochter mochte nie das ich trank, natürlich bemerke sie auch meine Abhängigkeit, in dieser Zeit habe ich sie belogen, Versprechungen nie eingehalten und so ihr Vertrauen missbraucht, dafür schäme ich mich noch heute,..sicherlich hat sie sich auch meiner geschämt, doch vorrangig war die Sorge um meine Gesundheit. Aus ihren Mitgefühl wurde später (durch meine Uneinsicht bezüglich professioneller-fachlicher Hilfe) nur noch Mitleid und dann "Selber schuld",das wiederum war für mich mit ein wichtiger Punkt mit den Trinken aufzuhören, und das war einige Wochen vor Weihnachten 2001
Ich habe lange gebraucht um das Vertrauen meiner Tochter zurück zu gewinnen,..doch mit jeden neuen trockenen Tag spürte ich, das ich ihr Misstrauen ein wenig abbaute,....
Heute ist meine Tochter wieder stolz auf mich....und das ist für mich sehr wichtig. "Das schönste Geschenk" was ich ihr jedes Jahr zum Weihnachtsfest machen würde betont sie immer wieder!..(und das läuft runter wie Oel:zwinker1
Soviel zu mir,..fallada, ich denke dein Kind ist auch stolz auf Dich und lieb dich für das was Du geändert hast
Dir und deiner Familie wünsche ich ein gesundes und glückliches neues Jahr
warum möchtest du wissen, ob dein Kind sich für dich schämt? Ich nehme an, du beziehst die Frage auf deine nasse Zeit. Würde dein Kind die Frage bejahen, wärst du selbst beschämt und niedergeschlagen. Das würde dich unnötiger Weise belasten, denn Du kannst Vergangenes nicht ungeschehen machen. Ich meine, es zählt einzig und allein, wie du heute – trocken – lebst und Fehler der Vergangenheit nicht wiederholst, sondern sie gut machst, wo es möglich ist.
Ansonsten glaube ich, dass dein Kind eher stolz auf dich ist. Bei meinem (31) spüre ich so etwas.
Ich kann es schwer beschreiben. Ich hätte es auf der einen Seite gern geklärt, wie sie meinen teilweise Ausfall als "Vater" empfunden hat. Auf der anderen Seite habe ich Angst davor. Am liebsten wär mir, sie würde selbst mal davon anfangen. Ja ich weiß, klingt nach der für mich einfachsten Lösung.
Ach, ich weiß auch nicht. Ich wünschte, ich wär früher "aufgewacht"... Kann ich aber nicht mehr ändern.
"Würde dein Kind die Frage bejahen, wärst du selbst beschämt und niedergeschlagen."
Ja, das würde im Moment passieren! Ich brauche wohl erst noch mehr Abstand und Selbstsicherheit...
ich habe keine kinder, kann also wenig kompetent als elter sprechen. ich kann aber als alkoholiker sprechen. mich hat seit wochen etwas, das ich mit mir herumgetragen habe, in eine verfassung gebracht, als ginge ich in meinem eigenen grab umher.
ich habe dann doch mit der frau, die es betrifft, darüber geredet. die welt ist nicht darüber schön geworden. ich könnte auch nicht sagen, dass mich das gespräch enttäuscht hätte. aber ich habe ausgesprochen, was mich so bedrängt hat, und zwar zu dem menschen, den es angeht. ich gehe jetzt nicht wie im eigenen grab umher.
fallada, es ist ein nicht zu überschätzender vorteil, wenn der mensch, dem ich mich aussprechen will, im bereich meiner stimme ist.
das hast du sehr schön formuliert. Ich LEBE auch erst wieder richtig, seit ich meine Angst überwunden habe, MEINE WAHRHEIT auszusprechen, also meine Gefühle, Ängste, Fragen und Antworten etc.
Und auch ich habe gemerkt, dass es in jedem Fall befreiend ist, sich und sein Innerstes zu erklären, anstatt mit unbeantworteten Fragen und ungeklärten Gefühlen umherzueiern.
So gebe ich auch meinem Umfeld die Chance, mich und meine Anwandlungen besser zu verstehen und auch das Umfeld bekommt die Chance, sich zu erklären. In jedem Fall eine sehr bereinigende Maßnahme.