Trocken werden und Therapie sind zwei grundverschiedene Dinge. In der Therapie sollst Du Werkzeuge bekommen um Deinen künftigen Lebensweg ohne Alkohol zu beschreiten. Und um diese Therapie zu machen solltest Du erst mal eine Entgiftung machen. Wo Du das machen kannst erfährst Du normalerweise bei Deinem Hausarzt. Leider wissen allerdings viele Hausärzte über Sucht nicht sehr viel. Sollte Dich der also abwimmeln versuche eine Suchtberatungstelle zu finden. Auch die bereits genannte Stelle der Caritas ist dabei durchaus nochmal eine Möglichkeit. Diese Stellen sind nicht inkompetent. Diese Stellen kennen nur den richtigen Weg auch wenn Dir dieser manchmal etwas krumm erscheinen mag.
Auch Selbsthilfegruppen kennen meistens die Kliniken in denen eine Entgiftung gemacht werden kann. Also sind auch die als Ansprechpartner möglich.
ich erinnere mich grad an meinen 3. Tag. Sehr ängstlich und unwissend über das "wie schaffen?", sehr aufgewühlt, mit tausend Fragen im Kopf, klein und verletzlich - aber nüchtern!! Mir war zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich etwas "tun" muss! Hab mir gleich am nächsten Tag eine SHG gesucht und mich um einen Termin bei der Suchtberatung gekümmert. Und nichts getrunken. Ich hab hier gelesen, gelesen und gelesen, hab geweint, war kaputt und hab nichts getrunken - Stunde für Stunde!
"wie lange hat das so gedauert, bis ihr das gefühl hattet "frei" zu sein und vor allem bis ihr wieder wirklich klar denken konntet?"
Das Gefühl von "freisein" stellte sich ein als ich innerlich etwas ruhiger wurde, als ich realisierte, dass es zu schaffen ist ohne Alkohol weiterzuleben. Das mit dem "klar denken können" - hmm, ich stelle immer wieder fest, dass ich nach fast 7 Monaten nasse Gedanken habe. Macht aber nichts, der Weg ist das Ziel.
Bleib dran Goldstar, du wirst staunen wieviel das Leben nüchtern zu bieten hat.
Das Gefühl des "frei sein`s" ist bei mir mit gewachsen. Mit zunehmeneder Trockenheit, konnte ich feststellen, das alles aus zu halten ist. Es machte mir auf einmal richtig Freude, mich und meine Gefühle nüchtern richtig wahr zu nehmen. Es ist einfach nur schön, mich selbst kennen zu lernen.
Die Angst vor dem leben ohne Alkohol, die auch bei mir anfangs da war, hat sich dabei ebenfalls verabschiedet. Dieses schöne Lebensgefühl, was ich derzeit habe, gebe ich nicht mehr her.
Anfangs bin ich sehr gut mit den 24 std. durch gekommen. Heute lasse ich das erste Glas stehen. Fang doch so an und Du wirst sehen, es geht.
was hälst Du von erstem Glas stehen lassen und zwar JETZT. Nicht heute noch zuknallen, morgen wirst Du erleichter sein, wenn Du jetzt aufhörst. Kipp' den Rest von dem Zeug weg. Du wärst da nicht der erste.
Hallo,ich kenne das alles ich denke einfach du hattest große Böcke aufn bischen saufen.Und morgen ist ja eh Silvester und da ballert sich eh jeder einen. Da fällt das jetzt auch nicht mehr ins Gewicht,Scheiß drauf und rein die Scheiße.Ich spreche jetzt von mir,so wie ich das immer gemacht habe.Ich glaube mir ging es noch nicht schlecht genug,das wollte ich von Niemanden gesagt bekommen aber es war die Warheit. Gruß Mirko
nö, das was Du schilderst ist nix schlimmes wie Demenz oder so. Was Du hast, das nennt man Sucht. Was Dich vielleicht am meisten hindert, ist ein Schamgefühl. Aber wovor? Du bist krank, so wie jeder Alkoholabhängige.
Ich habe mir eben Deinen Thread hier durchgelesen, Du hast schon alle Informationen gepostet bekommen. Lies sie Dir in aller Ruhe noch mal durch UND HANDLE DANACH.
Mensch, Mensch, Mensch, Du bist vielleicht ne Marke.
Zitatwürde ja gerne und weiss auch, dass ich dazu nur den rest wegschütten muss. aber irgendwie (keine ahnung warum) habe ich das gefühl weiter trinken zu müssen. örx.
Das ist mir schon klar. War bei mir auch so. Wenn ich angefangen hatte war`s rum und ich soff mich zu. Heute weiß ich das und deswegen lasse ich ja auch das erste Glas stehen. Werner hat Dir ja beantwortet was das ist: Sucht.
Zitatvielleicht bin ich ja auch nur willensschwach oder einfach zu debil ums zu raffen, aber irgendwie krieg ich hier einfach nicht die kurve die die anderen hier (respekt!) bekommen haben.
Nö, das bist Du nicht. Du willst es sein. Solange Du Dir das einredest und in Selbstmitleid versinkst, kannst Du die Kurve nicht kriegen, denn Du stehst Dir ja selbst im Weg.
Zitatdabei war ich vorhin nicht mal besonders unglücklich, sondern einfach ganz "normal" gelaunt, bis mir plötzlich der gedanke kam "jetzt nen kaltes bier" (und das im winter) und ich los zum kiosk zog und mich erstmal eindeckte.
Es liegt nun mal alleine bei Dir, ob Du diesen Gedanken zu Ende denkst. Es wird niemand kommen um ihn Dir weg zu nehmen. Den ersten Schritt, mußt Du ganz alleine gehen.
Zitatund morgen ist sylvester
Ich frag mich schon als warum Du gerade vor Silvester so Angst hast? Der Anlass ist doch egal, wenn Du saufen willst, oder?
Zitatnaja - wollte hier jetzt auch nicht rumjammern. morgen wird alles besser.
Was, bitte schön, soll das sonst sein? Was nicht heißen soll, das Du hier nicht schreiben sollst, sondern Du solltest aufhören, mit Dir selbst rum zu jammern.
Anfangen aufzuhören, mußt Du alleine und ich wünsche Dir die baldige Erleuchtung.
Zitatnaja - wollte hier jetzt auch nicht rumjammern. morgen wird alles besser.
und
Zitatbin leider jetzt viel zu betrunken um ne gute stellung zu dem ganzen zu nehmen.
Weißt du was? Genau so war das bei mir auch! Erfahrungsgemäß (also meiner Erfahrung nach) kann sich das von diesem Punkt bis zum Aufhören noch etliche Jährchen hinziehen. Das 'morgen', auf das du wartest, wird so nie eintreten...
Versuch' mal, Tina's Beitrag an dich ranzulassen, denn das wäre wohl dein nächster Schritt, wenn du da wirklich raus willst...
bin ja ein neuer hier und lese mich durch alle möglichen posts
was da mirko sagt." Hallo,ich kenne das alles ich denke einfach du hattest große Böcke aufn bischen saufen.Und morgen ist ja eh Silvester und da ballert sich eh jeder einen. Da fällt das jetzt auch nicht mehr ins Gewicht,Scheiß drauf und rein die Scheiße." trifft den nagel auf den kopf.
so habe ich auch immer gedacht und versuche das ab jetzt irgendwie abzustellen. der teufel sagt....komm schon übermorgen trinkst du doch sowieso wieder was, was hält dich davon ab jetzt schon so ein bisschen "vorzuglühen"
ich versuche das jetzt mit den trockenen 24h. wenn du es geschafft hättest einen tag vor sylvester trocken zu bleiben, hätte es dir bestimmt auftrieb und mut gegeben. vielleicht hättest du gesagt, na dann heute an sylvester auch keinen tropfen.
ich hoffe so bringe ich mich auf den richtigen weg
Hallo Goldstar, mir geht's ganz genauso wie dir, wollte ich nur mal sagen. Ich bin heute auch (mal wieder) im 3. trockenen Tag, und auch wenn ich tierisch unausgeschlafen bin ist das ein gutes Gefühl. Ich glaube vor allem das mit den 24 Std ist ein guter Tip, denn darauf kommts ja an, nicht dass du nächste Woche oder nächstes Jahr alkfrei lebst, sondern dass du es _heute_ tust. Ist dann auch nicht soo eine grosse Hürde, finde ich. Aber das mit dem Willen ist na klar schwierig, weil ja irgendwie die Sch**ss Sucht den Willen immer wieder untergräbt. Da hilft dann vielleicht dass mit dem 1. Glas, das man stehenlässt, das sollte ja eigentlich dasjenige sein über das man noch die meiste Kontrolle hat. Hm, eigentlich antworte ich, weil dein Thread 'Schreibtherapie' heisst - ich glaube mir hilft bei der Selbstdisziplin (neben sowas wie diesem Forum vielleicht) einfach ein Tagebuch, in das ich schreiben kann wie's mir geht, in dem ich mir immer wieder sagen kann dass es die Sucht ist die dieses Bier aufmachen will, nicht ich...Und immer wieder auch, dass ich die Sucht in der Hand habe, und nicht die Sucht mich...
Wünsche dir ein schönes Wochenende + gutes Wetter + viel Glück und Kraft, O.
vielen dank für die ganzen beiträge. haben mir zum teil wirklich sehr geholfen. bin jetzt (auch mal wieder:zwinker1 den 3.tag trocken und habe gemerkt, dass wenn man sich permanent beschäftigt und, wie viele schon angemerkt haben, keinen hunger oder durst aufkommen läßt es wirklich halbwegs erträglich ist. ob das allerdings immer so bleiben wird, ist natürlich die frage.