ich habe dieses Forum erst heute entdeckt und war sofort begeistert. Ich glaube, genau das ist es, was ich brauche!
Ich hatte schon lange das Gefühl, dass mein Alkoholkonsum das "normale" Maß übersteigt, aber erst heute bin ich wahrhaftig zu entschlossen, daran etwas zu ändern!
Meine Geschichte: Ich bin 26 Jahre alt und trinke Alkohol seit meinem 14. Lebensjahr. Anfangs natürlich nur sporadisch, in der Clique, jahrelang. Aber seit ca fünf Jahren passiert es mir immer öfter, dass ich auch zu Hause, allein, trinke. Die letzten zwei Jahre waren besonders schlimm. Ich glaube man könnte mich als Quartalssäuferin bezeichnen. Manchmal trinke ich wochenlang nicht, aber wenn dann zuviel(ganze Flasche Wein, manchmal auch mehr). Ich hatte es die letzten Monate ziemlich gut im Griff, aber gestern habe ich mich wieder sinnlos betrunken, so schlimm, dass ich heute nicht mal zur Arbeit konnte. Und das muss aufhören!!! Ich habe deshalb Probleme in meiner Beziehung, schäme mich zu Tode, und halte mich für den absoluten Versager. Ich habe auch schon versucht überhaupt nicht mehr zu trinken, auch nicht auf Parties usw. Aber es hat nicht funktioniert. Ich bin zu schwach, war es leid, mir dume Sprüche anzuhören warum ich nicht trinken wollte, immer diese Erklärungen. Dazu kommt noch, dass auch mein Freund täglich Alkohol trinkt. Ich hatte ihn gebeten,mir zumindest in der Anfangsphase eine Unterstützung zu sein und auch nicht zu trinken. Aber er meinte, er hätte ja kein Problem mit Alkohol (trotz täglichem Konsum), und wenn ich es nicht ertragen könnte in meiner Umgebung Alkohol zu haben, dann wäre ich eh zu schwach, ich müsse lernen, damit zu leben, dass andere trinken dürfen und ich nicht. Er hat auch schon öfter gedroht die Koffer zu packen wenn ich mich nochmal so richtig betrinke. Aber warum hilft er mir dann nicht? Ich fühl mich beobachtet und kontrolliert. Ich brauche bitte eure Erfahrungen, ich brauche Menschen, die mir zuhören, ohne mich gleich zu verurteilen, jemand der mir Mut macht. Immer wenn ich so einen Kontrollverlust hatte hat mich mein Freund am nächsten Tag dermaßen nieder gemacht, dass mein Selbstbewusstsein noch mehr gelitten hat und ich sämtlichen Mut verlor.
Heute morgen hat mich mein Gegenüber im Spiegel richtig angewidert. Ich will nicht so ein Mensch sein, nicht mehr.
Jetzt habe ich mehr geschrieben als ich eigentlich wollte, aber das ist jetzt das erste mal, dass ich mein Problem offen ausspreche und bekenne, und es tut gut.
Ich freue mich auf eure Antworten und hoffe, dass ich es diesmal schaffe.
Willkommen im Forum! Schön,dass Du hierhergefunden hast!
Der Alkohol macht Dich fertig,darum willst Du dem ein Ende setzen! Mein Tipp:Verabschiede Deinen Freund gleich mit!Er wird Dir weder eine Hilfe sein noch ist er Deiner wert!
Ansonsten lies Dich erstmal ein bisschen ein hier-hast ja heute erst die Seite gefunden.Und schreib,soviel Du das Bedürfnis hast,hier findest Du immer einen Zuhörer!
Hallo Sookie. Grüße Dich ganz Herzlich. Meinen Freund verlassen= unmöglich, lieb ihn viel zu sehr.
Eine große hilfe wird er Dir bestimmt nicht sein, so wie Du das hier jetzt schon beschreibst. Er ist doch selber täglich dabei an der Flasche, wie soll Er den rücksicht auf Dich nehmen. Entweder Ihr seit Euch einig und macht es zusammen, oder ich gebe Adebar voll Recht. Du wirst aber auch selber drauf kommen, wenn Du erstmal ein paar Tage hier gelesen hast. Lass Dir Zeit. Drück Dir die Daumen.
In deiner Geschichte erkenne ich mich oft wieder. Mir ging es so wie dir: Ich habe auch nciht täglich getrunken, aber wenn dann richtig. Nach spätestens 3 Bier oder Wein konnte ich nicht mehr aufhören. Dann habe ich eine ganze Flasche Wein geleert und zum Abschluß noch ein paar Bier draufgekippt. Bis ich dann irgendwann ins Bett gefallen bin. Den nächsten Morgen wußte ich dann meist nicht mehr, wie ich da hineingekommen bin, oder was ich im Suff so angestellt hatte. Ich habe es auch immer geschafft, Alk zu verstecken, bis mein Mann irgendwann hinter die Verstecke gekommen ist.
Auch ansonsten erkenne ich mich wieder. Mein Mann trinkt auch, zwar nicht täglich, aber so jegen 2. bis 3. Tag zumindest ein Glas Bier oder Wein. Am Wochenende wird es auch mehr, meistens pro Abend eine halbe Flasche Wein, öfter auch mal eine. Aber wenn ich ihn darauf anspreche, gibt er natürlich nicht zu, ein Alkoholproblem zu haben. Zitat: Ich bin danach ja nicht so besoffen wie du.
Nun, jetzt nach 4 Monaten (incl. einem Rückfall) bin ich trocken. Und es wird immer weniger, das ich an Alk denke. Was mir beim Verstehen meiner Sucht geholfen hat war das hier: www.ralf-urban.de Ich hatte auch immer gedacht, ich bin ein Versager und zu schwach. Das hat am Selbstbewußtsein genagt. Jetzt komme ich mir nicht mehr wie der letzte Depp vor.
Ich kann verstehen, warum ihr mir dazu ratet. Dennoch, ich kann nicht, hab immer wieder die Hoffnung, dass er es irgendwann einsieht. Vielleicht habe ich auch noch nicht die richtigen Worte gefunden um ihm verständlich zu machen wie sehr es mir helfen würde. Andererseits ist es halt wirklich so, dass er diese Kontrollverluste nicht hat, ihm passiert es nicht, dass er einfach im Unverstand säuft, da hat er schon recht. Und dass er eigentlich auch zuviel trinkt weiß er, hat aber auch kein Problem damit, mal zwei Wochen nichts zu trinken, wie ich auch. Er sieht also bei sich keinen Handlungsbedarf. Und meine gelegentliche Trinkerei stört ihn nur deshalb so, weil es dann eben oft zum Streit kommt und ich Dinge sage, die ich sonst für mich behalten hätte. Aber danke, dass ihr drüber nachdenkt. Ich weiß das zu schätzen.
Andererseits ist es halt wirklich so, dass er diese Kontrollverluste nicht hat, ihm passiert es nicht, dass er einfach im Unverstand säuft, da hat er schon recht. Und dass er eigentlich auch zuviel trinkt weiß er, hat aber auch kein Problem damit, mal zwei Wochen nichts zu trinken, wie ich auch. Er sieht also bei sich keinen Handlungsbedarf
Ich war auch für mich nie ein Alki. Es gab da Leute, die versucht haben mich drauf anzusprechen, meistens endeten diese versuche mit bösen reaktionen, von meiner seite aus. Einen Handlungsbedarf, bei mir? Konnte mir nicht vorstellen, ich ohne Alk? Das war mir damals zur kompliziert, da wählte ich lieber den einfacheren Weg, das sogenannte "Kontrolierte trinken" Bin froh,dass ich jetzt doch anders denken kann.
ich glaube, wenn ich ihn jetzt nochmal drauf anspreche, bitte mit zu machen gibt es nur noch mehr Probleme. Er wird mir vorwerfen, dass ich seinen Alkoholkonsum nur anspreche, um von meinem eigenen abzulenken, oder mein Problem zu schwächen.... Momentan kann ich mir auch noch nicht vorstellen wie ein Leben komplett ohne Alkohol aussehen soll. Die ganzen gesellschaftlichen Ereignisse, wie soll ich das erklären? Daran bin ich ja schon mal gescheitert. Ich will vor allem vermeiden, dass meine Verwandtschaft von meinem Problem erfährt. Mein Vater ist seit Jahrzehnten Alkoholiker, hat sich um Kopf und Kragen gesoffen, finanziell ruiniert. Wenn jetzt alle von meinem Problem wüssten würde ich sofort abgestempelt werden, die sind da nicht so zimperlich.
Ich hab keine Ahnung wie ich das machen soll. Das mit dem "kontrollierten Trinken" habe ich ja auch lange genug praktiziert, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Unterm Strich funktioniert es nicht. Und ich will einen Schlussstrich ziehen bevor ich so werde wie mein Vater.
ZitatGepostet von sookie ...ich glaube, wenn ich ihn jetzt nochmal drauf anspreche, bitte mit zu machen gibt es nur noch mehr Probleme. Er wird mir vorwerfen, dass ich seinen Alkoholkonsum nur anspreche, um von meinem eigenen abzulenken, oder mein Problem zu schwächen....
sookie
es könnte aber auch sein dass er, wenn du dein Problem zur Sprache bringst er meint, er würde einen Spiegel vorgehalten bekommen ... könnte sein ...
ZitatGepostet von sookie ... Momentan kann ich mir auch noch nicht vorstellen wie ein Leben komplett ohne Alkohol aussehen soll. Die ganzen gesellschaftlichen Ereignisse, wie soll ich das erklären? Daran bin ich ja schon mal gescheitert. ....
Ich für meinen Teil sage immer: Nein danke, ich möchte nicht. Punkt. Ohne Erklärungen. Ich habe keinen Nerv, anderen Leuten auf die Nase zu binden, das ich Alkoholikerin bin. Dsa geht imo keinen was an. Ich will nicht, und das muß jeder akzeptieren. Ende.
Es hat allerdings auch eine Weile gedauert, bis ich das so durchziehe. Vor 8 Wochen ungefähr habe ich auch mal wieder 2 Glas Wein getrunken, weil ich ganz liebe Gastgeber nicht enttäuschen wollte . Manchmal bin ich wirklich ...
Du bist schon auf dem richtigen Weg, nur Du hast nicht unbedingt "DIE" hilfe von Deinem Liebsten. Lenke Deine Gedanken auf Dich, für andere hast du momentan wenig oder sogar kein platz. Und das mit dem vorstellen nicht zur trinken, weil Du auf die Geselltschaft rücksicht nimmst, dass muss man lernen. War bei mir auch nicht so einfach. Bin heute immer noch auf der suche nach neuen Ratschlägen und auch für jeden nützlichen sehr dankbar. Du musst Dein Problem doch nicht auf's schwarze Brett schreiben. Von meinem Problem wissen es nur sehr wenige und so soll es auch bleiben. Gehe mittlerweile wieder in geselltschaften, wo Alkohol konsumiert wird, kann mich aber schon sehr gut kontrolieren. Es wird einfach immer besser und das gefällt mir.
ich vermute, genauso werde ich es auch machen, einfach nein sagen. Aber wie waren bei dir die Reaktionen? Die Leute in deiner Umgebung wussten doch, dass gern mal was trinkst, auch wenn sie von der Sucht nichts ahnten. Gab es da kein nachhaken, warum du ausgerechnet jetzt nichts willst? Mir kam das sehr anstrengend vor, als ich es ne Weile gemacht hab.
Sookie, ich glaube,Du machst Dir einen viel zu grossen Kopf! Ich habe die Erfahrung gemacht,dass da gar nicht viel nachgefragt wurde,wenn ich nach Kaffee oder Wasser verlangte.Ein "ich möchte nicht" hat da gelangt,wenn nachgehakt wurde.
Meine zugegebermassen schroffe Reaktion gegenüber Deinem Freund kam dadurch,dass Du schriebst,er würde Dich niedermachen und Dein Selbstbewusstsein zerstören.
Sorry,aber das hat für mich nix mit Liebe zu tun. Anscheinend ist die Deinige aber noch sehr gross.Warum machst Du Dich so abhängig und lässt Dich dermassen verletzen?