demnächst muss ich zur MPU wg. Führerschein. Im Vorfeld wurde mir u.a. gesagt, eine der wesentlichen Fragen, die man mir dort stellen wird, lautet sinngemäß: "Was haben Sie selbst in zwischen getan in Sachen Alkohol - um nicht wieder alkoholisiert zu fahren?" Nun, ich habe vor einem Jahr, nach der Trunkenheitsfahrt eine Entgiftung hinter michgebracht, war dann auf Therapie, bis seitdem regelmäßig in meiner SHG (AA), in der ich mich aktiv beteilige, mache auch bei einem AA-Internet-Forum mit, habe mich auch auf der Ebene der Literatur mit der Alkoholproblematik beschäftigt. Was gibts noch, was ich "getan gaben" könnte? Hab ich was vergessen (außer, dass ich seit "damals" trocken bin?" Kann mir jemand noch einen Tipp geben?? Ich geh übrigens zur MPU zur "Avus" nch Hamburg. War da schon mal jemand? (Wohne bei HH und hab da auch meine Thera absolviert). Gute 24 Stunden wünscht Euch allen Baerchen!
nun ich würde zu Ehrlichkeit und Authentizität raten. Wenn Du klar sagst, daß Du weißt, daß Du Alkoholiker bist und nicht mehr trinken kannst und dann noch (ohne "angeberischen" Unterton) von Deinen vielen Aktivitäten berichtest, sowie Planungen zur Vermeidung von Rückfällen anführst: das könnte etwas bringen, denke ich.
Ich habe diesen ach so netten Test auch schon mal gemacht. Man muss 10 Fragen beantworten, die 1 + 2 sind die gleichen, wie die letzten beiden. Es gibt auch die Frage, Wie wollen Sie in Zukunft mit Alk umgehen und Auto fahren?
Ach ja, lasse Deine Leberwerte jetzt schon vom Hausarzt untersuchen, Artischocken helfen beim Abbau von zu hohen Leberwerten. Welche meinen, man darf 8 Wochen vorher nichts trinken, ich hatte am Vortag damals meine Bierle gesoffen. Ist aber kein guter Tipp.
Zur Statistik: 49 % kommen beim ersten mal durch 29 % müssen zur "Nachschulung" , kostet um die 500 Euro, sind 4 Sitzungen, ist wenn der TÜV meint 50-50 22 % fallen komplett durch.
Das sind "keine" offiziellen Werte, aber die haben wir damals bei der Schulung erfahren. Aber die Daten kommen bei jeder MPU hin, meist gehen die eh nach Statistik, also Monatsende ist sehr schlecht durchzukommen.
Was es alles für Tipps und Tricks gibt, eine Alkoholabhängigkeit zu vertuschen! Doch was bringt's langfristig, wenn jemand - soll ja deren viele geben unter den Verkehrsteilnehmern - ein überzeugter Trinker ist und nach der Überprüfung wieder weitertrinkt?
[ Editiert von gepard am 20.01.06 2:15 ]
Igel
(
gelöscht
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Beiträge:
20.01.2006 09:36
#7 RE: MPU -Frage "Was haben Sie getan i.S. Alkohol?"
denke das sieht schon ganz gut aus, was du da gemacht hast.
Bliebe die Frage (nur für dich selbst), hast du das alles nur für die MPU getan, oder hast du tatsächlich eingesehen das du nen ernsthaftest Problem hast ?
..da niemand in den Kopf des Betroffenen schauen kann, isses schwierig hier zu Unterscheiden wer tatsächlich dem Alkohol abgeschworen hat und wer weitertrinken wird. Die Spreu vom Weizen wird bei der nächsten "Aufälligkeit" getrennt. Wennste nämlich dem MPU erzählst das du nen Alki. bist und ne Thera gemacht hast und 1 Jahr abstinent lebst, haste zwar gute Chancen den Schein wiederzubekommen, aber wenn das jemand nur für die MPU macht ist es vermutlich nur ne Frage der Zeit wann weitergetrunken wird und wann der Schein das nächste mal weg ist.
als ich nach etlichen jahren meinen lappen neu machen wollte hab ich mich bei der führerscheinstelle gleich als trockener alkoholiker vorgestellt...auf die frage wie ich das geschafft hatte legte ich eine therapieteilnahme und meine leberwerte des letzten jahres vor...daraufhin wurde mir gesagt ich bräuchte nicht zur mpu weil ich in therapie war...eine amtsärztliche untersuchung würde reichen...
bei dieser führte ich ein gespräch sowohl mit dem doc,als auch mit dem suchtberater des gesundheitsamtes...außerdem wurde mir noch eine blut- und urinprobe abgenommen...vier wochen später kam vom amt die freigabe meinen lappen machen zu können...
wenn du erst anfängst denen was vormachen zu wollen... auch bei der mpu...pinkelst du dir nur selbst ans bein...
erstens werden sie es merken und du kannst deine kohle genausogut aus dem fenster werfen...
und zweitens fängst du wieder an ein lügengebäude aufzubauen... und wie weit du damit kommst wird dir aus deiner nassen zeit noch bestens in erinnerrung sein...
Hallo, für mich ist das eine klare Sache wenn jemand den Lappen wieder haben will, weil er ernsthaft beabsichtigt trocken zu leben ist das OK.
Aber wenn jemand als Schauspieler auftritt und genau weiß das er dann wieder säuft hat hier nichts zu suchen. Die Zeitungen stehen voll von besoffenen Auto,Brummifahrern die unschuldige Leben auslöschen.
Wenn die Pappe weg ist wegen Alk ist das richtig so.
Hab schon so viele Horrorstorys über die ganze MPU- Geschichte gehört/gelesen, weiss bald gar nicht mehr, was ich noch glauben soll. Männe will auch bald hin, traut sich aber noch nicht so richtig. Er meint, er hätte schlechte Karten, weil er weder in Therapie war noch eine SHG besucht.Jetzt sammelt er jeden medizinischen Befund, der belegen könnte, dass er seit fast zwei Jahren keinen Alkohol mehr trinkt.
@malo: Darf ich Dich fragen, wie lange es bei Dir her ist, dass sie Dir den Lappen abgeholt haben, und wieviel Promille Du da hattest? Männe soll nach 12(!) Jahren, in denen er nicht auffällig war, zur MPU, mit der Begründung, ab 1,6 müssten sie ihn schicken, da könne man nichts machen.
Mal ganz abgesehen davon, dass wir uns eine (und erst recht noch eine) MPU eigentlich gar nicht leisten können, fürchte ich, dass es Männe mental ziemlich den Hals bricht, wenn er durchfällt.
So wie du das beschreibst, ist die MPU das Problem und nicht das Trinken deines Mannes. Trinkt er wegen des Führerscheins seit 2 Jahren nicht mehr ?
Ab einem Promillegehalt von 1,6 muß man zur MPU, egal ob es nun der erste FS-Entzug ist oder nicht. Weil bei diesem Promillespiegel gilt man zurecht als alkoholgewohnt.
ich hatte anfang der neunziger schon einmal den lappen abgeben müssen wegen 1,7 0/00...durch die mpu bin ich dann nach einem jahr irgendwie so durchgekommen...
1996 dann war es ein zweites mal soweit mit 1,19 0/00... ich hab den führerschein dann erstmal abgeschrieben weil ich zu der zeit schon voll in der abhängigkeit drin steckte... mir war klar,dass ich bei der mpu nicht nochmal mit lügen und betrügen durchkommen würde...über meinen zustand hätten alleine meine leberwerte genug aussagekraft gehabt... außerdem war ja alles so einfach...meine frau hat die co-rolle perfekt ausgefüllt und ist alles gefahren was notwendig war... nur mein geliebtes motorrad musste in der garage bleiben... der suff war also stärker als mein liebstes hobby geworden...
nachdem ich 2002/2003 eine therapie gemacht hatte fing ich an bei unserem betriebsarzt monatlich die blutwerte bestimmen zu lassen...das ging ein jahr so...nach einem weiteren jahr fing es langsam wieder an in der gashand zu jucken...und auch meine frau drängte mich sanft dazu den lappen neu zu machen...
ich fragte also bei der führerscheinstelle nach welche auflagen ich zu erfüllen hätte...man sagte mir normalerweise muss ab einem wert von 1,6 0/00 generell eine mpu gemacht werden...bei wiederholungstätern sogar schon über 1,1 0/00... aufgrund meiner damals schon fast dreijährigen trockenheit wurde mir diese auflage allerdings erlassen wie ich oben schon erwähnte...
nun brauch nur noch der sommer kommen...meine kürzlich über ebay erworbene intruder strahlt mich jedesmal an wenn ich in der garage bin...ich kanns kaum erwarten...
@Beachen: Nein, Männe hat nicht wegen seinen Führerscheinproblemen mit dem Alkohol aufgehört. Den Lappen hat er seit 12 Jahren weg. Er kann jetzt wieder über einen Führerschein nachdenken, weil er mit dem Alkohol aufgehört hat. Die MPU ist zwar unser akutes Problem. Das stellt sich aber nur, weil wir vorher einige andere Probleme gelöst und in seinem Leben gründlichst aufgeräumt haben. Sonst bräuchte er über Autofahren gar nicht nachzudenken.
@Malo: Vielen Dank für Deine Offenheit. So wie Du das schreibst, glauben Dir die Leute bei der Führerscheinstelle Deine Abstinenz und lassen Dich deswegen den Lappen wieder machen. Das scheint also eine Entscheidung Deiner Führerscheinstelle zu sein, und nicht irgendeine gesetzliche Grundlage, auf die wir uns berufen könnten. Unsere Kreisverwaltung macht da nämlich stur nach Schema F, mit der Leiterin kann man kein bisschen diskutieren.
Ich hoffe, das Warten auf den Sommer fällt Dir nicht allzu schwer
in ihrer entscheidung hat jede führerscheinstelle weitgehende ermessensfreiheit...
wenn dein mann schon länger trocken ist dürfte die mpu aber auch kein problem sein...er sollte offen und ehrlich mit seiner sucht umgehen...die psychologen dort werden schon merken ob das was er von sich gibt authentisch ist oder nicht...darauf sind die geschult und haben in der regel genug erfahrung...sehr hilfreich sind auch monatlich festgestellte blutwerte die er im örtlichen gesundheitsamt relativ kostengünstig machen kann...bis zum sommer sind ja noch ein paar monate hin...