Mein Partner hat Alkohol nach vielen Jahren mit Doxepin und Diazepam getauscht.
Ist also von einer Sucht in die andere gewechselt. Beides macht abhängig und der Entzug von den Pillen ist die Hölle, ähnlich wie bei Alkoholentzug, nur viel langwieriger und heftiger. Die psychischen Begleiterscheinungen der Sucht blieben die gleichen. Jedoch bei den Pillen fiel die Fahne weg. Pillen nehmen ist also unauffälliger, niemand merkts so richtig. Stoned ohne große äußere Merkmale oder so, ein wenig lallen und frieren bei leichter Überdosis, ...
Ich kenne auch jemanden, der lebt seit 12 Jahren mit solchen Pillen. Das hinterlässt seine Spuren...
wenn ich die erste Antwort des minitigers richtig interpretiert habe, gibt er Deinen jetzigen Bemühungen trocken zu werden, keine großen (dauerhaften) Erfolgsaussichten.
Du kommst mir vor, wie ein 'Hans Dampf in allen Gassen' der es irgendwie schafft, akute Probleme in den 'Griff zu bekommen'.
Du hast es geschafft, daß Deine Frau Verständnis für Deine Sauferei hat. Enschuldige das Wort Sauferei, aber bei 4l Wein täglich, am WE darf's dann auch ein bissel mehr sein. Was meinst Du eigentlich mit Verständnis ???
Du bist selbständiger Webdesigner und studierst? Gleichzeitig und das mit ca. 36? (Hut ab)
Irgendwie hast Du Deinen Arzt rumbekommen, Dir 'chemisch' unter die Arme zu greifen (meine Meinung:im schlimmsten Fall setzt ER seine Approbation auf's Spiel, is' aber SEIN Problem).
Jetzt wird allerdings Deine Lage akut: für Dich stehen 2 (für mich 1) Probleme an, Abgabetermin und 'große Prüfung'
Ohne Witz, Du scheinst echt ein cleveres Kerlchen zu sein, das wirklich sehr rationell an seine Probleme herangehen kann (und lösen kann)!
Du übersiehst jedoch eines und das sollte Dich doch Deine eigene Erfahrung mit Deinem ersten Entzug gelehrt haben: Sucht gehorcht keinen rationalen Regeln!!
Vielleicht schaffst Du es noch einmal, wer weiß? M. E. ist diese erzwungene 'Trockenheit' aber nicht von langer Dauer.
Frage Dich doch selbst einmal, warum Du JETZT, in dieser Situation, da stehts wo Du nicht mehr hin wolltest? Ein cleveres Kerlchen wie Du hätte diese Situation doch vorhersehen müssen ?!
ZitatAlso mal kurz zu der Verschreibung von Doxepin. Ich bekomme das Medikament nur dann wenn ich bei 0 Promille bin und nur unter ärztlicher Aufsicht.
Also gehst du jeden Tag dorthin in die Praxis, um es nach einem Alkoholtest, der negativ ausfällt, dann unter der Aufsicht des Arztes einzunehmen?
Ist ungewöhnlich. Aber nun gut.
Würde er dir, als suchtkrankem Menschen, dieses (abhängig machende) Medikament für den Hausgebrauch verschreiben, dann würde ich daran wirklich sehr stark zweifeln:
Zitat Ich denke das mein Doc schon weiß was er tut.
Ärzte sind zwar ausgebildete Mediziner, aber nicht immer unbedingt ausgebildete Suchtexperten.
Warum willst du auf keinen Fall mehr in die stationäre Entgiftung - das ist mir immer noch nicht ganz klar geworden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand während eines Alkoholentzuges für Prüfungen lernen kann und Webprojekte gestaltet. Außerdem ist dieses Verhalten extrem rücksichtslos dir selbst gegenüber. Würdest du von deinem Kind verlangen, dass es sich z.B. mit Tabletten vollstopft, damit es weiter lernen kann?
Aber so weit meine Meinung.
Ich vermute mal, du möchtest lieber noch auf welche (oder zumindest eine Antwort) warten, die dir, dass was du machen willst, empfehlen...
Sag´mal, hast du eigentlich keine Nachsorgegruppe oder Selbsthilfegruppe nach deiner Reha besucht?
[quote[*] Du hast es geschafft, daß Deine Frau Verständnis für Deine Sauferei hat. Enschuldige das Wort Sauferei, aber bei 4l Wein täglich, am WE darf's dann auch ein bissel mehr sein. Was meinst Du eigentlich mit Verständnis ??? [*] Du bist selbständiger Webdesigner und studierst? Gleichzeitig und das mit ca. 36? (Hut ab)[/quote]
Jo und ich hab noch 2 Kinder die ich tgl. zu versoregn habe. Meine Frau arbeitet Vollzeit im Schichtdienst. Also dann wie gross ist Dein Hut jetzt?
Mit Verständnis meine ich, daß sie mich so nimmt wie ich, momentan, bin. Sie weiß, so wie ich, daß ich krank bin und macht es nicht so wie viele andere Frauen die ihre Männer unter Druck setzen und damit das Gegenteil erreichen. Und dafür bin ich ihr dankbar.
Ich wollte lediglich Erfahrungen, gut oder schlecht, von Euch hören. Aber das sich hier "fast" jeder gleich zum "Freizeit" Psycholgen aufspielt hätte ich nicht gedacht.
Von Betroffenen für Betroffene, oder wie ist dieses Forum aufgebaut?
Nun sei es wie es ist. Die Anmeldung hätte ich, ein cleveres Kerlchen, mir sparen können.
dragonex, wenn du nur Antworten akzeptierst, die dir zum häuslichen Entzug raten, dann bist du hier wirklich falsch, denn da wirst du ziemlich frustriert werden.
Mit Alkohol kennen sich die meisten hier nämlich aus, im Gegensatz zu dir.
Aber mir kommt es so vor, dass die lieben Leut hier dir nur einen Spiegel vor die Nase halten.. Wenn du nicht rein schauen willst... bitte schön... Mir ist hier auch schon passiert, dass ich erstmal schlucken mußte, als ich was über mich gelesen habe.. hat aber dann ganz schön in meinem "gebälk" geknirscht danach, wenn du verstehst.
Als die, die von außen guckt, sehe ich gaaaaanz viel an gaaaanz ehrlichen und wichtigen Hinweisen..
ZitatGepostet von gepard dragonex, wenn du nur Antworten akzeptierst, die dir zum häuslichen Entzug raten, dann bist du hier wirklich falsch, denn da wirst du ziemlich frustriert werden.
Mit Alkohol kennen sich die meisten hier nämlich aus, im Gegensatz zu dir.
muahahah. Ich kenne mich sehr wohl aus. Nochmal. Mir geht es um ERFAHRUNGEN. Is das so schwer? Mir soll hier keiner zu irgendetwas raten.
Ich habe 3 Angehörige und 2 Freunde durch den Alk verloren. Ich kenne den Alkohol seit ich denken kann. Aber hat es mich abgehalten? Nein.
hallo dragonex, Alk gegen Pillen tauschen würde ich nicht, ging bei mir auch schief. Es änderte sich im Grunde gar nichts. Erst als ich vor dem Alk kapituliert hatte, brauchte ich weder diesen noch Pillen. Das war jetzt meine Erfahrung, kein Rat, Max
ich weiß aus Erfahrung,wie matschig die Birne während eines Entzuges ist...und ich weiß aus Erfahrung,wie leicht der Griff zur Flasche in solchen Momenten ist. 4L Wein täglich sind kein Pappenstiel und da kann man nicht mal eben so einen Entzug machen.
Auch nicht mit Doxepin,das ich seit einigen Tagen ebenfalls nehme,aber gegen Angst-und Panikattacken. Meine Ärztin hat mich darüber aufgeklärt,daß dieses Medikament auf keinen Fall mit Alkohol kombiniert werden darf...auch nicht bei der Minidosis,die ich zum Einstieg erst mal nehme.
Ich vermute mal,daß gegen Entzugserscheinungen ganz andere Kaliber aufgefahren werden müssen....und dann sowas im Alleingang?
Nee...das wäre mir definitiv zu gefährlich....das Medikament allein schon...und dann noch der potenzielle Griff zur Flasche?!?
Lass es sein und lass da einen Fachmann ran.Arbeiten könnteste in der Zeit eh nicht.
ich bin auch erst jetzt entgültig dazu bereit, mit dem Trinken aufzuhören, nach über 20 jahren. Und ich kann und möchte dir nicht raten, wie du deinen Entzug am besten machst. Ich habe aber etwas mit dir gemeinsam, und deshalb verstehe ich dich ganz gut, das du den Entzug zu hause machen willst. Ich bin auch freiberuflich zu hause tätig und kann auch keinen Entzug in einer Klinik machen. Weil ich dann schlicht und einfach die Aufträge meiner Kunden, für die ich Jahre gebraucht habe um sie zu bekommen, nicht erledigen kann. Und es dann keinerlei Einkommen mehr gibt.
Ich will auch vom Alkohol weg, für immer, weil auch damit meine Selbständigkeit zu Grunde gehen wird. Aber ich muss es leider auch selbst zu Hause machen. Allerdings nicht mit Tabletten. Nun habe ich Gott sei Dank, nie starke körperliche Entzugserscheinungen. Und mit dem saufzwang muss ich klar kommen. Ich wünsche dir das du einen Weg findest!
also wenn Du wirklich! WIRKLICH!! W I R K L I C H!!! bei 0 Promille bist, hilft DIR Doxepin. Du kannst schlafen und bist nicht so aufgedreht. Bei mir hat es geholfen nach 6 Flachmännern. ABER: Ich trinke nicht regelmäßig solche Mengen. 4l Wein sind ca. 15 Bier täglich oder über eine Flasche Wodka!!!! Da würde ich nur im Krankenhaus entziehen!!!!
hi, mir fällt noch ein "Spruch" unseres Gruppenältesten ein: solange der Alkoholiker meint selber bestimmen zu können was ihm am besten hilft, ist ihm gar nicht zu helfen. Max