war länger nicht im Forum! Habe Anfang Januar meinen Führerschein verloren (erwischt!) und bin gleich danach zur Entgiftung ins KKH. Wäre ich nicht gegangen, hätte ich mich aus Frust so zugetrunken, dass ich eine Kurzschlusshandlung begangen hätte!
Von der Klinik aus habe ich eine Langzeittherapie beantragt, geht am 06. März lo (16 Wochen). Irgenwie habe ich Angst davor, habe die schlimmsten Horrorgeschichten gehört! Von eingeschränkter Freiheit bis hin zu psychischen Trizereien, die manche nur sehr schlecht ausgehalten haben. Andererseits habe ich keine Hoffnung mehr, es aus eigener Kraft dauerhaft zu schaffen, trocken zu bleiben! Mir fehlen immer noch die nötigen Strategien, den Rückfällen vorzubeugen! Ich hoffe eigentlich, es in einer solchen Therapie zu erlernen!
Hat jemand von Euch schon so etwas mitgemacht? Kann mir jemand die Ängste nehmen?
Also,vor einer LZT brauchst du dich nicht zu fürchten.
Dort passiert nichts,was du nicht willst. Sicher gibt es einige Regeln die du einhalten mußt. Die sind von Klinik zu Klinik ganz unterschiedlich. Ich war damals 16 Wochen in Bad Fredeburg.Dort war es so,daß man zunächst auf die Aufnahmestation kommt.Viele müßen dann dort erstmal Entgiften.Dort blieb man etwa 5-8 Tage. Während dieser Zeit galt eine sogenannte Kontaktsperre. Man konnte also weder telefonieren noch schreiben. Der Grund war,man sollte sich erstmal auf sich selbst konzentrieren.
Später im Wohnbereich war dann alles wesentlich lockerer. Also nichts mit Horrormärchen.Wenn du bereit bist Hilfe annehmen zu wollen,wirst du dich dort schnell wohlfühlen..
Sicher kann das aufarbeiten der eigenen Problematik manchmal recht schmerzhaft und unangenehm sein,aber es hilft dir deinen Weg in die Trockenheit zu finden.
Also ich habe diese 16 Wochen dort nur in positiver Erinnerung.
Du machst mir mit Deinen Zeilen Mut! Und gerade von Fredeburg habe ich immer das Schlimmste gehört! Obwohl ich davon ausgehe, dass die Therapien alle nach einem ähnlichen Schema ablaufen müssten und somit auch die Geschichten über Fredeburg übertrieben gewesen sein mögen!
Ich jedenfalls bereite mich darauf vor, richtig gründlich Inventur mit mir selbst zu machen und bin auch willens, mich allen Hilfestellungen bereitwillig zu öffnen.
Was mich wundert ist allerdings die enorme Länge der Zeit (4 Monate!)!!! Braucht man wirklich so lang, um das nötige Rüstzeug zu bekommen? Ich hoffe, ich halte es durch, weiß aber schon jetzt, dass mich schreckliches Heimweh quälen wird! Andererseits habe ich zuhause ja während der letzten Monate einen Rückfall nach dem anderen gebaut (die Erinnerung daran ist noch ganz tief in mir drinnen - grausam!).
Ich habe die große Hoffnung, dass ich NACH der Therapie mit neuem Mut und mehr Elan, als jetzt an EIN NEUES LEBEN herangehen kann!
Die 16 Wochen haben mich am Anfang auch abgeschreckt Wie die Zeit rum war(was unglaublich fix ging),hätte ich am liebsten noch mal etwas verlängert
Wenn es dir gelingt dich zu öffnen und Vertrauen zu deinen Therapueten zu finden,dann wirst du feststellen das das aufarbeiten deiner Probleme nicht nur anstrengend ist,sondern unheimlich befreiend wirkt..
Wichtig ist,das du wirklich dazu stehst,und aktiv mitarbeitest. Denn so ein Patentrezept,nach dem Motto:Nun mach das mal so und so,und du bleibst trocken.. Das gibt es nicht!!
Du kannst dir aber sehr viel Werkzeug dort erarbeiten,umsetzen und gebrauchen mußt du es aber alleine.. Später. Zu Hause.
vor einer LZT brauchst Du wirklich keine Angst zu haben. Sicher gibt es einige Regeln die Du dort einhalten musst. Aber gibt es nicht überall wo Menschen zusammenleben Regeln. Ohne diese würde die LZT nicht funktionieren. Ich habe selbst eine LZT gemacht und kenne viele andere die eine LZT hinter sich gebracht haben. Von den meisten höre ich Aussagen die in etwa folgendes besagen. "vor der Therapie hatte ich Angst, am Anfang der Therapie habi ich bemerkt, dass diese unbegründet war. Gegen Ende der Therapie wäre ich gerne noch länger geblieben."
Übrigens. Als ich zur Therapie gefahren wurde habe ich meinen Fahrer auf halbem Weg gebeten umzukehren. Natürlich hat er das nicht getan sondern mich wohlbehalten in der Klinik abgeliefert.
für mich war es anfangs absolut indiskutabel in eine LZT zu gehen, aber auch ich merkte, dass ich so die Kurve nicht kriege dauerhaft.
Um es kurz zu machen: Die LZT war SUPERGUT. Mir ist es schwer gefallen nach 16 Wochen wieder zu gehen.
ZitatBraucht man wirklich so lang, um das nötige Rüstzeug zu bekommen?
Ja, du darfst das nicht wie auswendiglernen in der Schule sehen - das wäre ja sehr mühsam. Es ist eine Weiterentwicklung die du dort machst. Es gibt dort keine Gehirnwäsche oder verdeckte Manipulation - sowas wäre ja strafbar - ganz im Gegenteil, ich habe dort gelernt, dass ich so sein kann wie ich bin, sagen kann, was ich will und mich nicht verbiegen muss. Die 16 Wochen sind ein sehr wichtiger Grundstein, du wirst mehr Mut und Elan bekommen dort, wenn du dich einlässt, aber du wirst kein neues Leben anfangen danach, sondern dein altes weiterführen, aber sehr viel befreiter und gereifter.
ZitatUnd gerade von Fredeburg habe ich immer das Schlimmste gehört!
Von wem? Vielleicht von Leuten die rückfällig sind oder abgebrochen haben?
Als ich in die LZT ging hatte ich nur eine Regel für mich: da bleiben! Nicht weglaufen, wenn die Probleme anrollen, sondern sie bewältigen - und genau das hat die Therapie zu meinem persönlichen Erfolg gemacht!
Du kannst dabei nur gewinnen! Ich freu´mich für dich, dass du so willens bist und dich darauf einlassen willst! Das sind die allerbesten Voraussetzungen!!
wenn Du Dich bißchen kundig machen möchtest, was während der EWB so abgeht, kannst Du auch mal auf meiner HP nachlesen (unter "Entgiftung und EWB"). Wichtig ist vor allem, daß Du Dich einbringst. Verschweigen oder beschönigen bringt nichts. Ich wünsch Dir für Deine Langzeittherapie alles Gute; möge sie Dir helfen, eine dauerhafte Abstinenz zu erlangen!
jeder bericht über eine langzeit-psychotherapie ist ein bericht über ganz persönliche erlebnisse. und die persönlichen erlebnisse hängen oft davon ab, in welchem ausmaß das alkoholiker-hirn vergiftet ist.
es wurde schon geschrieben: ein wesentlicher schlüssel zum erfolg einer solchen therapie ist die bedingungslose offenheit. fast jeder startet solche wochen mit unbestimmten ängsten vor der unbekannten "psycho-klempnerei". du kannst aber sicher sein, daß dir dort kein einziger mitarbeiter schaden will.
zur offenheit bezüglich meiner vorgeschichte und meiner gefühle hat mir folgende überlegung geholfen:
womit können mir wildfremde menschen schon schaden, wenn sie alles über mich wissen?? schließlich sind wir doch alle säufer!! damit habe ich die für mich notwendige offenheit erreicht und damit letztlich auch die zufriedene trockenheit.
ich war auch in Fredeburg und es war, wenn bei mir auch mit erheblicher Verspätung, ein ganz wesentlicher Bestandteil meiner heutigen Trockenheit. Als Frau hast du es da sowieso toll.Auf jede Frau kommen da ungefähr 180 ständig sabbernde, zu allem bereite Kerle. Ein Paradies für die,die es zu schätzen vermag
Nein, das war natürlich nur ein Scherz
Es ist eine malerisch gelegene Klinik mit wirklich guter Ausstattung, in der du nicht nur deiner kreativen Ader frönen kannst, sondern auch zum Sport angehalten wirst. Ich mußte da mal einen Aschenbecher basteln. Hat mich damals 20 DM gekostet um einen Mitgefangenen zu finden, der meine kreativen Gedanken in Formen presste. Das Ding habe ich heute noch(den Aschenbecher, nicht den Mitgefangenen:grins2 Du wirst da auf jeden Fall Menschen unterschiedlichster sozialer Schichten kennenlernen. Vom Professor über den Müllfahrer hin zum Knacki. Alles dabei. Und das ist gut so. Denn dann lernst du gleich, dass unsere Krankheit sozial sehr ausgewogen ist. Wir Alkis sind eine große Familie
Eines ist aber sicher: Wenn du es willst, wird es der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein: Du und die Abstinenz
Eine hat mir nicht gereicht, ich habe noch eine zweite gebraucht.
In der "Wiederholungstäter-Gruppe" beim zweiten Mal habe ich auch Alt-Fredeburgier kennen gelernt, die nicht so geizig waren, wie Jörg, und nach einem Aschenbecher noch bereit waren, mehr zu investieren.
Andererseits zeigt das auch, dass die Überlebenschancen doch größer Null sind.
Aber in der zweiten habe ich mir nach den bewilligten 10 Wochen noch 4 Wochen Nachschlag geholt. Irgendwie hatte ich gemerkt, dass da endlich an der richtigen Stelle etwas in Bewegung gekommen war.
Das Wichtigste dabei ist, bedingungslos für sich selbst etwas zu tun.
Hallo Nulchi, ganz,ganz lange habe ich mich gegen eine Langzeit gewehrt,ich konnte doch nicht weg,ich wurde doch hier gebraucht und... und... und,alles glaubte ich selbst. Bis der Leidensdruck so gross war und ja eh schon alles kaputt was ich bisher vorgeschoben hatte,Arbeit und Wohnung hatte ich noch,meine Tochter war weg und glaubte mir schon lange nicht mehr! Also ging es los und dort hasbe ich ja erst die Grundlagen für neue Lebensgewohnheiten trainieren können.Die zeit ist unbedingt notwendig und eigentlich viel zu kurz,bald wird es gar keine mehr geben,deswegen: alles mit nehmen! In den ganzen Jahre die ich gesoffen habe und Saufpausen eingelegt habe,was sich da alles an gewohnheiten eingeschlichen hat und fest gefahren hat,Du siehst es ja selbst am Zeitverhältnis,es ist ein Klacks und wenig Zeit,aber ganz allein Deine Zeit die Dir niemand nehmen kann und ich musste ja auch erst einmal lernen die mir zur verfügung stehende Zeit nutzen zu können für andere Tätigkeiten als saufen!!!! Deshalb habe ich alles gemacht,vor allen Dingen Sport und mit dem Fahrrad Touren bis zu 100 km gefahren,ich durfte schon zum grössten teil selbst bestimmen wie ich meinen Tag strukturiere.Das Erlebnis meinen Körper und meinen Geist wahrzunehmen und was ich alles tun konnte damit,das habe ich mir immer wieder bewusst gemacht und festgehalten!! Das was Du von den einzelnen Therapieeinrichtingen hörst sind ganz persönliche und individuelle Erfahrungen und Erlebnisse,bestimmt von Ansprüchen und Erwartungen!davon musst Du Dich frei machen wenn Du einen trockenen Weg bestreiten willst!!!Ganz offen auf Dich zukommen lassen und ich habe mir immer wieder ganz bewusst gemacht,was mache ich gerade,was sagt mein Bauch dazu!!!Möchte ich es,ist es notwendig,kann es mir helfen,werde ich es draußen auch so gestalten können!!!Denn dahin begleitet mich nachher niemand mehr und deshalb habe ich auch an Ort und Stelle Entscheidungen getroffen,manchmal eben auch gegen den Strom,denn es soll für mich ja im alltäglichen Leben machbar sein,dafür habe ich diese Therapie als Übungsfeld gesehen ,ich habe mir Verhaltensweisen antrainieren können in 3 Jahren,wo ich gedacht habe das würde ich nie können!!!!!! Heute weiss ich das ich auch verhaltensmässig alles schaffen kann,denn mir wurde nur das eine gegeben und ich möchte es gut für mich gelebt haben!!!!!Nicht nur für andere,Verantwortung für mich selbst anzunehmen und umzusetzen!!! Ich habe mir übrigens nach zwei Jahren noch einmal Nachschlag geholt,jeder hat diese Möglichkeit!!! Also,freu Dich darauf,freu Dich auf Dich,denn Du hast die Gelegenheit Dich zu finden und mit Dir im Einklang zu leben ohne den Zwang einer Sucht, das ist das grösste Geschnek das Du Dir bereiten kannst!!! Alles Liebe Bummi
ich habe eine 12-wöchige LZT in Berlin gemacht. Natürlich hatte ich vorher auch Angst. Doch die war völlig unbegründet.
Jede Klinik hat ihre eigenen Regeln. In meiner gab es keine Kontaktsperren, man durfte sein Handy behalten und schon nach den ersten Tagen nach Absprache mit seinem Therapeuten in die Stadt gegen. Niemand fragte wohin, Hauptsache man war am Abend gegen 20.00 Uhr wieder zurück.
Ich habe damals viel über mich gelernt. Über die Suchtkrankheit, die ich habe und wie man sie in den Griff bekommen kann und glücklich und zufrieden Leben kann.
schon verständlich, dass man vor einer LZT ein wenig Angst hat.
Meine 12-Wochen-LZT hat mir sehr gut getan. Dort konnte ich mir die Erkenntnis erarbeiten, dass es keinen Grund gibt Alkohol zu trinken.
Hört sich simpel an, doch ist von unschätzbaren Wert für mich. Das machte es mir möglich, vor dem Alkohol zu kapitulieren und nun mehr oder weniger glücklich und zufrieden ohne Alkohol zu leben.
Auch habe ich dort sehr viel über die Alkoholkrankheit gelernt. Ich weiß heute, dass ich eine heimtückische, gefährliche und unheilbare Krankheit habe, die aber gut in den Griff zu bekommen ist, wenn man es wirklich will.
Ohne LZT hätte ich vielleicht auch den Weg in ein abstinentes Leben finden können, doch ich bezweifle, ob es so schnell gegangen wäre.
Nimm nicht die erst-beste Klinik. Hole Dir erstmal Informationen und wenn möglich, fahre hin und schaue Dich um.
[b]..Hallo zusammen...[/b Und gerade von Fredeburg habe ich immer das Schlimmste gehört! Ich war 18 Wochen da.Ich kann nur Sagen,das war das beste was ich in meinen Leben gemacht habe. Und danach 6 Monate Nachsorge war echt ok. Und heute 3Jahre Trocken.......von wegen Fredeburg ist das schlimmste..... ich Sage mal Tschüss, Gruss Erdferkel
Hi nulchi, auch ich sitze grad mit einem berg von papieren hier zuahuse, mein antrag auf LZ.. 16 wochen.a lso 4 monate!!!
verdammt lange zeit. und das wo ich noch vor ein paar wochen gesagt hab ( ich glaub es waren 3 wochen) NIEEE gehe ich in LZ das ist doch gar nicht machbar, arbeit, kind, haustiere, wer kümert sich um mein haus, und die post und rechnungen ect. ect.
irgendwann hats klick gemacht, ich glaube am letzten wochenende so richtig.. das mir klar ist, ohne LZ sind meine chancen viel geringer. Obwohl jetzt (morgen) 5 wochen trocken, erwische ich mich oft bei gedanken die mich am liebsten im erdboden versinken lassen. NOCH sind es gedanken die ich nicht in die tat umsetze. Aber ich hab angst das ich zu schwach bin ihnen auf dauer zu wiederstehen. grad weil ich mit meinem kind allein lebe, und keiner mich zurückhalten würde. und wöchentlich ein gesprächstermin beim suchtberater kann mich dann auch nicht bremsen. ich könnte ja zb dienstags trinken wenn ich montags nen termin hab, das kriegt der niiieee im leben mit. tja mich erschrecken solche gedanken!!
also hab ich mich entschlossen das ich eine LZ will!! und hoffe das mir da diese unguten gedanken genommen werden.
was hier zuhause passiert? keine ahnung, schlimmer als das das haus abfackelt kanns nicht werden. ich habe im internet die vorgeschlagene klinik gesucht, habe mich informiert, und bin begeistert! mein kind kann mit, geht sogar dort in die örtliche grundschule, meine haustiere sind versorgt, weil ich mich tatsächlich getraut hab leute anzusprechen, von denen ich NIE dachte sie würden ja sagen, und was meine post und rechnungen betrifft.. also da gibts ja noch meine mutter, oder einen nachsendeantrag, daueraufträge bei der bank oder blanke unterschriebene überweisungsaufträge, wo ein netter mensch nur noch die summe und verwendungszweck eintragen muß.
also wo liegt das problem? sicher hab ich auch ein wenig bammel, schließlich ist es eine verdammt lange zeit. aber ich sehe es positiv, denn wenn ich wiederkomme... dann fängt mein neues leben erst richtig an.
Ich halt mir immer vor augen, das ich ja auch mit ambulanter was erreichen könnte, aber das ist mir zuwenig. ich möchte kein neues leben auf einem schutthaufen aufbauen, zu schnell wächst das alte unkraut darin nach. lieber räume ich ganz auf und mache einen neuanfang.
Ich für mich bin ganz fest überzeugt, das ich nach 4 monaten zuhause alles besser in den griff bekomme. besser als jeden tag in seinem alten trott zu verharren, und dann eventuell rückfällig zu werden.
Nulchi.. keine angst, es wird besser werden als du denkst!!!