Danke für Eure Ratschläge. Erst mal zur Leberzirrhose, es ist sehr wohl möglich von C auf B zu rutschen, natürlich Leberzirrhose A geht nicht. War selber bei der letzten ärztlichen Untersuchung dabei. Freilich ist es auch nicht mehr möglich, vernarbte Leber wieder gesunden zu lassen.
Das mit der Zwangseinweisung, Notarzt hinschicken oder Polizei geht nicht. Ich habe ihr damals einen Notarzt hingeschickt, da ist sie aber nicht mitgegangen. Entmündigen, Zwangseinweisen, alles geht nicht. Habe mich damals tagelang erkundigt welche Möglichkeiten es gibt. Leider gibt es keine. Wenn sie keine Gefahr für die Allgemeinheit ist kann sie tun und lassen was sie will.
Es ist traurig, ich mache das Saufen seit meiner Kindheit mit, und man ist absolut hilflos. Das schlimme ist, sie sauft jetzt wieder und die Storys gestern Abend waren echt dramatisch. Weiß einer, was eigentlich danach kommt (wenn die Psychose oder wie auch immer) nicht behandelt wird.
ZitatWenn sie keine Gefahr für die Allgemeinheit ist kann sie tun und lassen was sie will.
Also meiner Kenntnis nach, ist die Entmündigung auch möglich, wenn sie eine Gefahr für sich selbst darstellt. So habe ich es zumindest schon öfters bei uns im Krankenhaus mitbekommen.
Genauere Auskunft kann Dir da sicherlich ein Sozialdienst geben.
Von einem lebensgefährlichen Delirium, wenn sie im Moment nicht trinkt über Morbus Korsakow zu einem Wernicke Syndrom. Das kann alles wieder besser werden, oder auch schlimmer. Vielleicht kann sie dann auch nicht mehr für sich sorgen, und irrt in verwahrlostem Zustand in der Wohnung rum.
Da kann man auch keine Ferndiagnose machen. Die Mutter gehört in ein KH oder zum Arzt.
ZitatDas schlimme ist, sie sauft jetzt wieder und die Storys gestern Abend waren echt dramatisch.
Es kann sein, daß das Saufen bei Deiner Mutter eine lebenserhaltende Maßnahme war.
Wenn sie schon gesundheitlich so angeschlagen ist, dann ist ein Entzug alleine auf jeden Fall lebensbedrohlich.
Vermutlich weiß sie das ja auch genau. Wenn sie das in Kauf nimmt, kannst Du nicht viel machen, außer wieder den Notarzt schicken, wenn eine Situation wie gestern ist und hoffen, daß sie doch mal mitgeht.
was heißt ich klinge nicht wirklich besorgt? Ich mache seit meiner Kindheit die Scheiße mit, ich habe es damals veranlasst, dass meine Mama ins KH kommt, sie wollte zu Hause sterben. Hast Du so etwas schon mal mitgemacht? Ich habe sie im KH gefüttert, gewaschen, gewindelt usw.. Ich habe anschließend mit ihr in ihrer trockenen Phase ein wunderbares Jahr erlebt, im übrigen das erste seit meinem Leben. Dann Rückfälle, Lügen, Rückfälle, Versprechungen usw.. Hast Du eigentlich schon einmal etwas davon gehört, dass man irgendwann einmal verzweifelt, nicht mehr kann. Ich könnte Bücher über meine "versoffene" Kindheit schreiben. Ich könnte Bücher schreiben wie es damals mit der Leberzirrhose war und wie wir Kinder uns gefühlt haben. Wir haben tagelang geweint, weil es tatsächlich nicht so einfach ist, einen Menschen einweisen zu lassen. Dann komm Du mir nicht mit der Story, es geht mir am Arsch vorbei. Meinst Du ich bin hier zur Gaudi in diesem Forum (was ich im übrigen Klasse finde)?
ich weiß "nur" wie es ist, wenn der Partner trinkt. Wenn man dieses Drama völlig hilflos in der Kindheit mitmacht muss das um einiges heftiger sein. Deshalb finde ich Dein klares Abgrenzen gut. Ob ich es so könnte - keine Ahnung. Aber Sorgen machst Du Dir ja doch, deshalb:
Einen Menschen für unmündig erklären gibt es heute nicht mehr. Mein Mann hat für seinen demenzkranken Vater eine sogenannte Generalvollmacht besessen mit der wir alles notwendige regeln konnten. Dazu ist es aber nötig, dass der Betreffende beim Erteilen der Vollmacht sich der Tragweite dieser Vollmacht bewusst ist. Ich war damals bei einem Notariat hier, die mich gut beraten haben. Es gibt wohl auch die Möglichkeit einen externen Betreuer zu bestellen.
Mir hat in unserer damals verfahrenen Pflegefallsituation geholfen, alle Informationen zu sammeln und dann step by step. Lieben Gruß
ich sehe das Ganze nicht aus Distanz, Alkohol hat zwangsläufig mein Leben gesteuert, mich hat keiner gefragt ob ich es will oder nicht. Aber wie schon geschrieben wurde, wenn Du liebst mußt du loslassen, ich glaube ich versuche es gerade, aber schaffen tue ich es nicht.
Ich habe nicht geschrieben,dass Dir die Situation "am Arsch vorbeigeht"-nur,um das schon mal klarzustellen!
Mir hat es nicht gefallen,wie Du schreibst;von "rotzbesoffen" und "filmreif". Ich will nicht in Abrede stellen,dass Du ne schwere Kindheit hattest,aber so wie Du die Situation beschrieben hast,befand sich Deine Mutter vermutlich in einem (Prae-)Delirium und da fand ich Deine Schilderung einfach geschmacklos!
Das ist für Dich sicher eine Situation, in der Du einen "Gefühls-Spagat" machen musst! Das Gefühl der Sorge, das Gefühl Verantwortung übernehmen zu müssen in Zusammenhang mit der Hilflosigkeit.
Auch wenn ich selbst nicht in der Situation bin, kann ich mir vorstellen, dass dazu noch ambivalente Gefühle kommen: Einerseits mag/liebt man seine Mutter, auf der anderen Seite ist man traurig und verletzt, weil die eigene Kindheit eben alles andere als schön war!
Das muss heftig sein und ich wünsche Dir ganz viel Kraft, um die Situation durchzustehen!!
Entmündigungen gibt es tatsächlich seit ein paar Jahren nicht mehr; diese wurden durch die so genannten "Betreuungen" ersetzt.
Bestimmt hast Du ja selbst schon daran gedacht, aber eben fällt mir ein: Gibt es keinen Hausarzt oder behandelnden Arzt Deiner Mutter, an den Du Dich wenden könntest??
Mir macht es nichts aus, wenn das Betrunkensein mit unschöner Sprache geschildert wird. Dann kommt es wenigstens deutlich rüber.
Was ich überhaupt nicht mehr ausstehen kann, ist, wenn es verniedlichend dargestellt wird, wie es ja im Alltag üblich ist. "Sie hat ein Gläschen getrunken." "Sie hatte ein Gläschen zuviel." "Sie trank ab und an mal einen über den Durst." Da kann ich ärgerlich werden.