nun mal wieder eine kurze Frage zu meiner Mama (die 100.):
Seit gestern ist sie trocken bzw. versucht zu entziehen. Heute rief sie mich um 4.50 Uhr in der Früh (macht sie nie) an und erzählte mir voller Panik, der schwarze Mann wäre dagewesen und will sie holen. Dieser schwarze Mann hätte ein leuchtendes Gesicht gehabt und irgendein Schwert in der Hand. Er hätte zu ihr gesagt, die Zeit ist reif zu gehen. Muss aber dazusagen, dass sie nüchtern war. Ganz komisch. Meinen Hinweis auf die Uhrzeit hat sie gar nicht mitbekommen. Na ja, heute habe ich es probiert und sie ist nicht erreichbar, vielleicht säuft sie sich gerade ihren schwarzen Mann weg. Im nachhinein fällt mir ein, dass sie dieses Halluz (richtig geschrieben?) schon mal hatte, auch wieder, als sie versuchte zu entziehen und nüchtern war. Dreht sie jetzt durch? Kennt jemand so etwas?
Ich hatte nach dem Selbstentzug ein Jahr oder länger schwere Psychosen, Wahn und Spaltungserscheinungen. Weniger Halluzi, aber auch irrationale Angstattacken.
Meine Meinung: sowas kriegt man nur auf die Reihe mit entsprechender Gesprächstherapie und zunächst mal medikamentöser Versorgung. Hier muß ein Spezialist ran.
Ich habe es ohne probiert und kann heute wieder "relativ" normal denken weil ich Pulverl vom Hausarzt bekommen hab und eine Gesprächstherapeutin hatte, die eigentlich meine Lebensgefährtin war. Und weil ich damals extrem stark motiviert war.
Meine Partnerin allerdings is daneben kaputt gegangen und heute sind wir beide "nur" noch depressiv. Egal!
Hier kann ich nur sagen: ab zum Fachmann/Frau, Psychiater/loge, was auch immer. Oder eben in die Klinik zum Entzug...... eine Cyberworldlösung seh ich da nicht.
ich schau nicht nach ihr weil ich 100 km entfernt wohne und ein Kind zu versorgen habe und arbeiten gehe. Außerdem ist es erst heute passiert.
Danke für die Antworten an Alle. Habe gerade mit ihr telefoniert, sie hat etwas gegurgelt, noch nicht voll rotzbesoffen und die Storys werden mittlerweile filmreif.
Es geht von Vergewaltigung mit CO-Tropfen bis zu fremden Leuten in ihrer Wohnung. Sie ist davon felsenfest überzeugt. Sie war bei der Polizei, BKA usw.. Habe jetzt einfach zu allem ja und Amen gesagt und habe sie ernst genommen (wobei alles Quatsch ist). Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll, mache die Gaudi seit meiner Kindheit mit, vor einem Jahr habe ich ihr das Leben gerettet (Leberzirrhose 3. Sta.), sie wollte nicht ins KH, nach 2 Wochen hatte ich es endlich geschafft. Vor ca. 4 Monaten hatte sie nur noch Leberzirrhose 2 Sta., ein minimales Stück Leber ist über. Ich glaube, jetzt sauft sie sich tod, es ist zum kotzen, was tun, ich kann sie doch nicht zwangseinweisen lassen.
klar, daß ist für Dich eine schwierige Situation !
Aber: es ist wirklich Gefahr im Verzug. Ein Delirium ist eine SEHR ernste Sache. Gefahr für die Person und ihre Mitmenschen ! 10 % der Deliranten sterben. Ich denke, Du musst (!) sofort einen Krankenwagen oder einen Notarzt dahin schicken. (Ich will Dir keinen zusätzlichen Streß machen, aber ich denke, wenn Du es nicht tust, ist das sogar strafrechtlich gesehen "unterlassene Hilfeleistung".)
MfG BukTom
[ Editiert von Burkhard Tomm Bub am 15.02.06 19:27 ]
Ich würde dir gerne etwas raten,aber da fällt mir nichts mehr zu ein.Es gibt ja den schlauen Spruch:"In Liebe loslassen"aber wer kann das schon.Aber ich denke du hast auch schon sehr viel mitgemacht,es tut mir für dich leid. Zwangseinweisung wäre sicher eine Möglichkeit,aber das mußt du mit deiner Familie entscheiden.Ich wünsche dir viel Kraft,gruß Mirko
Hallo wuschel30, das sieht mir ganz nach einem Delir aus, mein Bruder hatte sowas bereits zweimal, bei ihm waren es Araber, die ihn holen wollten, einmal ein Zwerg und ein anderes Mal lauter Spinnen. Gerade beim kalten Entzug treten diese Halluzinationen auf. Da ist dringend ein Klinikaufenthalt erforderlich. Die Symptome waren teilweise wie bei einem Schlaganfall. Er kam auf die Intensivstation, stärkste Beruhigungsmittel gegen die Krämpfe, Überwachung der Atmung, des Blutdrucks etc. Ich habe damals den Notarzt gerufen, mitgegangen ist er freiwillig. Nach der Entgiftung wird Deine Mutter dort bestimmt auch Hinweise auf Entzug und Therapie bekommen.
auch wenn du 100KM entfernt wohnst kannst du zum Telefon greifen und den Notruf wählen; dem Gesprächspartner erklären was vorgefallen ist, speziellen Hinweis auf Alkoholproblematik und eventuellen kalten Entzug machen; darum bitten dass die bei deiner Mutter vorbeifahren ... DAS könntest du z.Bsp. tun ... ich würde es so machen.
Ich weiß was ein Delir ist,hatte selber eines(leider).Aber was soll die Tochter machen,außer einem Notruf oder Zwangseinweisung geht doch nichts.Und wenn die Mutter schon wieder kräftig am Saufen ist,und Hilfe ablehnt? Darauf war der Spruch bezogen:"In Liebe loslassen",gruß Mirko
ich bin kein Jurist und habe demzufolge auch nicht die Ahnung. Aber 'Zwangseinweisung' riecht für mich ganz stark nach richterlichem Beschluß und ob das so einfach aufgrund eines Telefonanrufes geht ?
Vielleicht kannst Du auf DEINE Polizeiwache gehen und fragen, was die Polizei in so einem Fall überhaupt tun kann/darf und welche Schritte Deinerseits jetzt 'im Voraus' dazu erforderlich wären? Vergiß auch nicht zu fragen, ob ein Anruf beim Notarzt Erfolg haben könnte (siehe Beitrag von Tommie).
Nachher machst Du Dir Gedanken über etwas, was für Dich gar nicht möglich ist oder vergißt Dich darüber zu informieren, was Du tatsächlich tun könntest.