Ohne Worte

Hohe Schadenersatzforderungen erwarten den randalierenden Passagier, der eine LTU-Maschine mit 212 Passagieren zur Umkehr nach Deutschland gezwungen hat.
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Der 45-Jährige war rund zwei Stunden nach dem Start am Montag auf einem Flug von München nach Bangkok aggressiv geworden. Wegen seiner hohen Gewaltbereitschaft entschied sich der Pilot des Fluges LT 752 zur Umkehr nach Düsseldorf. Die Crew musste dem offensichtlich völlig betrunkenen Passagier Handschellen anlegen und mit Decken an seinen Sitz fesseln. Nach der Landung wurde er von vier Beamten der Bundespolizei festgenommen.

Anklage wegen Gefährdung des Luftverkehrs

Der Passagier aus Baden-Württemberg hat nun mit mehreren Anklagen wegen Gefährdung des Luftverkehrs zu rechnen. Zudem wird die LTU auch Schadenersatzansprüche an ihn stellen. Denn außer den zusätzlichen Start- und Landekosten müssen auch Rechnungen für die Zimmer von über 200 Fluggästen bezahlt werden, die dazu gezwungen wurden, in Düsseldorf zu übernachten. „Da kommen locker 100 000 Euro zusammen“, weiß LTU-Sprecher Marco Dadomo.

Dadomo weist zugleich darauf hin, dass bei der LTU in den letzten zwei Jahren kein so schwerer Fall von „unruly passenger“ (randalierendem Passagier) vorgekommen sei. 2002 kam es bei der Lufthansa beispielsweise zu 535 Zwischenfällen. Das Passagieraufkommen der LH belief sich insgesamt auf 44 Millionen Fluggäste.

Hat sich der Mann auf der Toilette betrunken?

Der wild gewordene LTU-Passagier war beim Einchecken in München nicht weiter aufgefallen. Dem Purser an Bord war er als leicht alkoholisiert, aber sehr freundlich im Gedächtnis geblieben. Auch an seinem Platz hatte er nicht übermäßig viel getrunken. Allerdings hatten einige an Bord bemerkt, dass der Mann sehr lange auf der Toilette war. Als er wiederkam, begann der Ärger. Daraus schließen Zeugen, dass er sich auf dem WC betrunken hat.

Die Lage an Bord verschärfte sich zusätzlich, als die Passagiere erfuhren, dass die Maschine wegen des inzwischen stark alkoholisierten Passagiers nach Deutschland zurückkehren würde. Daraufhin musste die Crew den gefesselten Mann vor den aufgebrachten Gästen schützen. Einer Passagierin gelang es dennoch, dem Mann ins Gesicht zu schlagen.

Tinga Horny

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