Zitat

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Gepostet von Tonino
Allerdings würde ich zumindest anzweifeln, ob du mit 22 wirklich eine stationäre Entgiftung brauchst. Hängt natürlich von der Menge ab, die du konsumierst / konsumiert hast.

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... das geht "heute" so mit 15, 16 los - neulich traf ich auf der Station eine, die mit 16 schon zum 3. mal entgiftete ...



tommie

Tach zusammen.

Also ich finde das eine stätionäre Entgiftung nichts mit dem Alter zutun hat! Der schmale Grat zur Abhängigkeit ist schnell überschritten! Wie Tommie schon sagte fängt das heute ja schon in sehr frühem Alter an!

Grüße vom papa30

Hallo Tommie,

das ich ja wirklich heftig. Was machst du denn da?

Ich sage ja nicht, dass die stationäre Entgiftung in keinem Fall in Betracht kommt. Aber bei der 22jährigen "Kleenen" hörte es sich für mich nicht zwingend danach an.

Die "Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung" schreibt in einer ihrer Broschüren: "Wer allerdings Monate oder gar Jahre keine nüchternen Tage mehr kennt, sollte für den Entzug medizinische Hilfe in Anspruch nehmen". Dabei geht es wohl gemerkt um ambulanten ODER stationären Entzug.

Ich will auch gar nichts verharmlosen und sicher kann man mit einer stationären Entgiftung nichts falsch machen. Aber wenn es als die einzig mögliche Lösung angeboten wird, dann kann es meiner Meinung nach (gerade wenn man noch jung ist) so abschreckend sein, dass man das verschiebt, was am wichtigsten ist: nämlich ab sofort nichts mehr zu trinken.

Nach dem Motto: für die Klinik fühle ich mich noch nicht reif, aber vor möglichen Entzugsfolgen habe ich Angst - also muss ich wohl weiter saufen. Das ist natürlich Quatsch, aber solche Filme laufen nun einmal im Suchthirn ab.

Viele Grüße

Tonino

Hallo

ich habe da eine recht konservative und wie ich meine, vernünftige Meinung:
über eine, wie auch immer geartete Entgiftung, sollte meiner Meinung nach ein Arzt entscheiden - und zwar einer, der sein Handwerk diesbezüglich versteht. Erfahrungsgemäss sind Gesundheitsämter, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen eine gute Anlaufstation wenn es darum geht, einen solchen Arzt ausfindig zu machen.
Ich war ja selbst ein Depp der meinte das alleine entscheiden und handhaben zu können - Pustekuchen. Erst eine qualifizierte Ärztin hat Tacheles mit mir geredet und mich in eine professionelle Entgiftung geschickt. Ich wusste damals schon, dass ich nicht alleine vom Alkohol weg komme, war aber trotzdem der Meinung, es alleine schaffen zu können - klingt blöd, war es auch.
Mit jedem ach so kleinen Zipperlein bin ich damals zu meinem Hausarzt gerannt, nur wenn es um mein Bier-Rezept ging, rannte ich in den Getränkemarkt - absoluter Schwachsinn.
Es war auch nicht so, dass ich mich geschämt hätte dem Arzt mein Alkoholproblem zu schildern - ne, das wäre das kleinere Über gewesen. Das weitaus grössere Problem wäre entstanden so ganz offiziell gesagt zu bekommen, jawohl werter Herr, sie saufen zu viel und wenn sie beabsichtigen das weiter zu tun, werden sie das Jahr 2000 nicht mehr erleben. Obwohl, selbst das war mir damals eigentlich klar - gesoffen habe ich trotzdem.
Aufhören konnte ich erst als der Druck zu gross wurde. Druck seitens aller, die mir etwas bedeutet haben und heute umso mehr bedeuten. Sozial ausgegrenzt wollte ich auf keinen Fall werden. Auf diesem Weg war es mir möglich, erst durch eine Art Fremdeinwirkung (Druck) trocken zu werden. Und, hoppla, so trocken merkte ich auf einmal was es heisst zu leben.
Deshalb bleibe ich trocken. Das heisst für mich nicht, nichts zu trinken. Das heisst für mich ganz einfach: leben. Mit allem drum und dran - und Alkohol gehört nicht zum drum und dran, Alkohol ist für mich nicht flüssig, sondern überflüssig. Überflüssig heisst: ich brauche ihn nicht.


Huuuuuuch , ziemlich lange Antwort .

@Maja: ich besuche regelmässig Patienten auf der Entgiftungsstation.


tommie

Hi.

Tommi du sprichst mir aus der Seele!
Genau so war es bei mir auch! Und ich fühle mich auch heute ( trocken ) so wie du! Es macht richtig Spaß das Leben zu geniessen, mit allem was dazu gehört, ohne Alkohol!

Vielen Dank für den Beitrag!

Gruß, der papa30

Ps: Und meiner kleinen Tochter macht der Papa jetzt erst richtig Spaß!