Liebes Forum, ich hab hier früher unter Bobby geschrieben, kam aber leider mit dem Login nicht mehr klar, und bin jetzt als Billybob hier vertreten, sorry administratoren. Mir geht es recht gut, habe seit 4Monaten eine Partnerin und meine Schulden sind fast bezahlt. Bin seit über 8Jahren trocken vom Alk. Ich habe 2Langzeittherapien hinter mir, (eine Alk, eine psychosomatische), gehe zu den AA´s und mache eine ambulante Gesprächstherapie. Probiere das Leben zu leben wie es kommt und tue was im AA programm. Nicht zu vergessen das forum hilft auch. Die Realität fällt mir nach wie vor schwer, egal ob Arbeit oder Partnerschaft. Es ist wahnsinnig schwer für mich, will alles perfekt machen und habe Angst vor Ablehnung. Zudem plagt mich Groll übelster Art. Anderen Menschen gegenüber vor allem, der eine raucht, der andere frißt usw usw usw. Meine Partnerin will Kinder, ich mag keine Kinder, oh Mann, Probleme. Ich wundere mich das ich trotz dieser ganzen Heilungsversuche immer noch Schwierigkeiten habe, trotz Trockenheit. Tendenz aber gut, wäre superfroh über Leute die Berichten denen es so ähnlich geht, bzw. jemanden der Sachen wie Groll überwunden hat und vor allem wie!
bei Angst vor Ablehnung gibt es eigentlich eine ganz praktische Möglichkeit damit umzugehen.
Die da ist, den anderen das gleiche Recht einzuräumen was du dir auch nimmst. Besser ausgedrückt wenn du von irgend jemand abgelehnt wirst weil deine Meinung nicht gefällt, die Lebensvorstellungen anders sind, er/sie raucht, trinkt, "schlechte" Manieren hat etc... Dann brauchst du dir nur in dem moment bewusst zu machen das du tagtäglich dir viele Male das gleiche Recht nimmst.
Und wenn du bei der nächsten Ablehnung mal dran denkst, das du auch ablehnst und dir das Recht nimmst, dann lässt sich das sicher schon leichter tragen.
Oder hättest du jede Partnerin genommen die du gerade irgendwo getroffen hättest. nein du hast bestimmte Vorstellungen und wer dem nicht entspricht wird abgelehnt.
Ich meine, dass man gegen den Groll nicht direkt was tun kann.Der Versuch den Groll loszuwerden scheint diesen am Leben zu erhalten - was noch mehr frustet.
Was sind denn so die Dinge, die dir Freude bereiten ?
Hallo Ihr, hallo Billybob "habe Angst vor Ablehnung. Zudem plagt mich Groll übelster Art"
Das kommt mir irgendwie bekannt vor, aus noch nicht allzu "alten Tagen", auch in dieser Kombination: Selbstunsicherheit und Wut. Bei mir war Groll oft ein Zeichen von "Hineingepreßtsein" in irgendein Korsett, das nicht paßte. Ich merkte oft selbst nicht, daß etwas und vor allem, was nicht stimmte. Hab ich mich selbst unter falschen Druck gesetzt oder waren es andere...?
Seitdem ich versuche, mir darüber klar zu sein: was will ich, was dürfen andere von mir wollen, seitdem ich immer besser erkenne, wann mich jemand versucht zu manipulieren (z.B. durch Erwecken von Schuldgefühlen), werden diese Groll- oder bei mir schon Wutausbrüche immer seltener.
Außerdem hab' ich von meinem Liebsten noch ein Wundermittel gegen Groll und Unzufriedenheit geschenkt bekommen: Als mir mal wieder alles über den Kopf zu wachsen drohte (Arbeit, Familienstreit, Scheidung, Bürofinanzen usw. usf.) klebte an meinen PC ein Zettelchen, auf dem stand: "Auch heute will ich nicht unfröhlich sein"... auch heute fang ich einfach mal an mit dem Berg, Schritt für Schritt, ohne zu denken, mir stünde was zu und ich dürfte wütend sein, wenn ich's nicht bekäme.
Hi Leute, nicht unfröhlich sein, schritt für schritt... Das gefällt mir! Mich zu wichtig nehmen und Groll haben auch! Auch das mit dem Korsett was mir nicht paßt und Groll erzeugt. Ich hatte heute Riesenkreislaufbeschwerden und denke das meine Partnerschaft da auch mit reinspielt, irgendwie anfälliger zu sein. Andererseits habe ich in den letzten 4 Monaten mit ihr, viele andere Dinge in den Griff gekriegt. Ich werde erstmal weiter an der Partnerschaft festhalten und gucken was wirklich los ist. Könnte mir auch vorstellen das man als Alkoholiker so schwierig ist, das man eine Partnerschaft gar nicht durchhält. Ist da was dran?
Hi, ihr lieben, genau die Fragen von dir Lissy beschäftigen mich momentan, was genau will ich in/von dieser Beziehung. Weiß nicht, ob ich da so rational drangehen kann, aber vielleicht wird mir dann einiges klarer. Und wenn es ´nur´gut für die Zukunft ist, irgendwas werde ich aus diesen für mich stürmischen Zeiten mitnehmen. Da glaub ich dran, speziell wenn man sowas trocken übersteht, lernt man superviel. Man kann so richtig Fan werden vom trockenen Leben, besoffen hätte ich die Frau schon nachts angerufen und irgendwelchen Mist gelabert, wenn ich überhaupt noch leben würde. Na ja, das ist hypothetisch, aber besoffen angerufen habe ich Frauen wirklich öfter, was mir nachher tierisch peinlich war. Meine Schlägereien, Autounfälle, Schulden und Jobverlust aber auch. Mein Gott, bin ich froh das sich das gelegt hat. Trotzdem lebe ich noch etwas wie ein süchtiger, speziell in Sachen Geldausgeben und allgemeiner Lebensführung. Da bin ich gerade am Lernen. Trotz meiner 8J trocken auf dem Buckel. bin halt ein langsamer lerner, und zum Teil genieße ich auch einfach meine freien Tage. Ausschlafen, lesen.Bloß dann kommt wieder ein Sauf oder Kaufflash und ich ärgere mich wieder über mich selbst, odre ich bin antriebslos und laß die Wohnung verkommen. Wie ist das bei euch???
ZitatBloß dann kommt wieder ein Sauf oder Kaufflash und ich ärgere mich wieder über mich selbst, odre ich bin antriebslos und laß die Wohnung verkommen.
Hallo Billybob ...
was soll das heissen?
Du hast in den letzten 8 Jahren Trockenheit dich immer wieder zwischen saufen und kaufen entschieden??
nun ich wundere mich auch ein wenig über deine fragen. sie kingen für mich als würde sie jemand stellen der sich noch am anfang des weges befindet. hegst du diesen groll nun schon seid acht jahren trockenheit mit dir ? hast du in all den jahren niemals versucht dem auf den grund zu kommen oder etwas anderes zu probieren ?
Hi Leute, vielen Dank für euer Interesse. Tatsächlich habe ich mich die ersten Jahre, mittlerweile 8, ganz schön über Wasser halten müssen. Depressive Episoden, Ängste, psychosomatische beschwerden und dieses Kaufen sowie Sexeskapaden plagten mich und plagen mich. Es scheint aber doch so zu sein das was dahintersteckt wie Borderline(wurde mir zumindest diagnostiziert) bzw. eine chronische Depression. Eine Therapeutin in meiner zweiten Langzeit(psychosomatische) bestätigte mir, ich sei stärker gestört als die anderen AA´ler und brauche in jedem falle professionellen Beistand. Es wurde mir auch schon öfters betreutes Wohnen angeraten. Therapeuten wollten auch nicht glauben das ich trocken bleiben kann. Irgendwie bin ich da dann schon stolz drauf, trocken und arbeitend in einer eigenen Wohnung lebend, unabhängig, sogar mit Partnerin(wenn auch superschwierig für mich). Langsam wird mir alles klarer. Mir scheint als sei mein Leben ohne Alk wesentlich unangenehmer als mit, das ist schon ziemlich krank. Aber ich denke auch bei mir, die Zeit bringts. Ich geh weiter zur Therapie und zu den AA´s. Auch kleine Fortschritte werden mich irgendwann dahinbringen wo ich hinwill, zu einem stabileren Gefühlsleben nämlich. die Borderlinestörung wird wohl auch als emotionale Instabilität bezeichnet. Leute, glaubt mir, ich wäre superfroh tolles zu berichten, aber es entspräche nur sehr bedingt meiner Wahrnehmung.
HI, ja danke, das bin ich wohl wirklich ein zäher Knochen, nach dem motto, trocken bleiben ist das wichtigst. Aber ich glaub wirklich das es sich lohnt und ich denke einen ganz schönen Weg habe ich schon zurückgelegt.