Hi Micha...danke für eine Antwort. In diesem Fall kann keine Antwort zu spät sein, weil ich immernoch überhaupt nicht damit fertig bin. Ich verstehe dich und die Einstellung mit dem Punkt an dem man ist...ewig rumgraben in der Vergangenheit ist ja auch sehr schmerzhaft und unangenehm..ganz ohne das ist aber glaub ich eine zufriedene Trockenheit nur schwer möglich. selbst ich als Co ?? bin grad durch diese Geschichte allzu heftig an Vergangenes geraten. es hilft zu verstehen, mich selbst und auch mein handeln...Leben muss ich heut und das fällt so schwer ohne ihn...immernoch... Ich wünsch dir auch schöne..und allen anderen Mutigen hier trockene zufriedene Ostertage Christy
Ich bin im 13. Jahr trocken. Für mich war die Frage nach Ursache und Wirkung wichtig als ich trocken wurde, bzw. in der Zeit die dann folgte. In der Kurzform ist dabei rausegkommen: Ich habe getrunken weil ich massive emotionale Defizite hatte, durch das ständige Betrunkensein, war Entwicklung verhindert und die Defizite wurden grösser.
Mir hat eine Therapie in einer Klinik für psychosomtaische Medizin, am Ende des 2trocknen Jahfes geholfen, mich selber besser zu verstehen, mir näher zu kommen. Das war so ein Prozess, wie Freundschaft mit sich selber zu schliessen.
Heute läuft auch noch nicht immer alles rund, aber ich lebe in Frieden mit mir und wenn ich beschreiben wolte wie ich dahin gekommen bin..............dann wird das 3 Seiten lang.
Hi Kahani...danke auch für deine Antwort bei wem läuft schon alles rund...dafür muss man ja nicht trocken oder nass sein ich habs auch mal "eckig"... Aber das Wissen, dass in diesem Fall tatsächlich das "unrund" laufen nach so langer Trockenheit, es ihm unmöglich gemacht hat zu bleiben...diese Panik in seinem Blick...nur noch weg vor dem, was er doch selbst mit aller Kraft geweckt, gewünscht, ersehnt hat..mich machts fertig..ich musste zusehen dabei...
ich wünsch dir auch schöne Momente...viele... LG Chris
ich bin schoin seit einigen Jahren in der ehrenamtlichen Suchtarbeit tätig. Nach meiner Erfahrung ist es möglich 16 Jahre trocken zu leben ohne sich jemals über die Gründe seiner Sucht Gedanken gemacht zu haben. Es ist zwar selten aber möglich. Meistens geht das dann, wenn Dir in Deinem Leben etwas sehr wichtig ist und Du Angst hast dieses zu verlieren wenn Du trinkst. Oft ist das die Ehefrau (kann aber auch etwas anderes sein) Schwierig kann es dann werden wenn Du dieses Medium aus irgendeinem anderen Grund verlierst. Dann fehlt Dir der Griff der Dich bisher gehalten hat.
Eine mehr oder weniger starke Suchtverlagerung kommt sehr häufig vor. Häufig auf Kaffee oder/und Süssigkeiten. Allerdings stellt sich hier die Frage wie stark ist diese. Solange Du nur ein paar Tassen Kaffee am Tag trinkst ist das sicher noch zu akzeptieren. Ein Problem wird es dann, wenn Du Kaffee kannenweise brauchst. Möglicherweise bereits die erste Kanne vor dem Aufstehen. Dann wäre es sicher ratsam eine Entgiftung wegen Kaffee zu machen. (Das gibt es wirklich) Im Gegensatz zu Alkohol ist es bei Kaffee aber möglich den Konsum zurück zu fahren ohne ganz zu verzichten. (so eine Art KT sozusagen)
Hi Werner..ja das erlebte ich bei dem einen Partner..extrem kaufen, Kaffee, essen, null Gefühlsregung nach aussen, etc..das volle programm...tut weh das zu sehen..es ist zwar nach aussen trochen, aber noch voll in der sucht...traurig das. Bei dem anderen , um den es mir so schmerzlich geht, war es nur Kaffee und Cola, im Rahmen. er konnte gut Gefühle zeigen, aussprechen, leben... und dann eben Panik...enorme Panik.. in dem Moment, wo klar wurde, sein!!! Wunsch nach Verbindlichkeit unserer Beziehung wird erwidert...nichts steht dem im Weg...sie bleibt tatsächlich... das war und ist schlimm für mich... weil so widersprüchlich.. und entgegen all dem handeln, reden, sehnen,leben vorher... LG Chris
ZitatGepostet von kahani Für mich war die Frage nach Ursache und Wirkung wichtig als ich trocken wurde, bzw. in der Zeit die dann folgte. In der Kurzform ist dabei rausegkommen: Ich habe getrunken weil ich massive emotionale Defizite hatte, durch das ständige Betrunkensein, war Entwicklung verhindert und die Defizite wurden grösser.
Huhu kahani
In dem Prozess stecke ich gerade mitten drin... Danke für's in zwei Sätzen auf den Punkt bringen
Ich war in meiner Trockenheit das Koffein schon so gewohnt, dass ich ständig einen hohen Spiegel hatte, ich trank so ca. 20 Mal italienischen Espresso pro Tag und zusätzlich auch zwei Kannen starken schwarzen Tee.
Neulich habe ich zum Spaß einen Koffeinentzug gemacht. Drei Tage lang hatte ich leichte Kopfschmerzen und eine Mattigkeit. Ob das anfängliche Bauchgrimmen auch zum Entzug gehörte, weiß ich nicht.
Wenn ich jetzt einen Kaffee trinke, wirkt er wie früher. Aber ich habe jetzt gar nicht so oft Lust auf Kaffee, meist nur am Morgen und nach dem Essen, wie es sich gehört. Ich kann es nicht mal kontrolliertes Kaffeetrinken nennen, denn ich habe nicht das Gefühl, irgendwas zu kontrollieren.
Das ist der Wunschtraum jedes nikotinsüchtigen Menschen, vom Kettenrauchen wegzukommen und fortan nur noch eine nach dem Frühstückskaffee und eine nach dem Essen zu rauchen. Und natürlich vieler Alkoholiker, die dem Alkohol nachtrauern.
Eine meiner Suchtverlagerungen war, dass ich mich auf das schöne Rauchen konzentriert habe. Ich habe in meiner Trockenheit gern und hemmungslos geraucht, dann ist noch dazu meine Lieblingsmarke um 50 Cent billiger geworden, wie schön! Aber es war nur eine Frage der Zeit, dass ich aufgehört habe zu rauchen. Ich wollte kein Raucher mehr sein, und der Zeitpunkt passte mir gerade, ein paar Wochen, während der ich mir erlauben durfte, nervös zu sein, gingen sich noch aus (beim nächsten Praktikum wollte ich schon übern Berg sein).
Mit der Nikotinentwöhnung kam etwas, das ich nie hatte: Lust auf Trinken. Ich tu's natürlich nicht, aber es fällt mir schon auf. Jetzt hoffe ich halt, dass das Gefühl, dass etwas fehlt, doch irgendwann mal weggeht. Es ist nie stark und kommt auch nicht oft, aber wenn, dann tue ich mir schon etwas leid!
Das wird doch nicht etwa davon kommen, dass ich meine Trockenheit nicht zur "Aufarbeitung" genutzt habe? Andererseits arbeite ich ja einiges auf, indem ich einen neuen Beruf lerne und mich in Situationen begebe, vor denen ich mich eigentlich bis zum Lebensende drücken wollte.
Hi gepard...>>>Das wird doch nicht etwa davon kommen, dass ich meine Trockenheit nicht zur "Aufarbeitung" genutzt habe? Andererseits arbeite ich ja einiges auf, indem ich einen neuen Beruf lerne und mich in Situationen begebe, vor denen ich mich eigentlich bis zum Lebensende drücken wollte.<<<< In meinen Augen IST das Aufarbeitung...learning bei doing...vorwärts gehen, was wagen, sich trauen....nicht weglaufen ich beneide dich ums nichtrauchen LG Chris
es ist eine spannende Geschichte hizuschauen und für sich selber und nur für sich zu sehen, an welchen Wegkreuzungen ich im Laufe des Lebes falsch abgebogen bin.
Ich hatte mir die Vorstellung gemacht, dass ich mit Alkohol mein Problem von innerer Anspannung und Unsichherheit löse würde können. Alkohol ist zwar ein Lösungsmitel, doch das hat aber nicht funktioniert.
Das ich dabei auf das eigentliche Problem ein neues Problem gestülpt habe, konnte ich lange Zeit nicht sehen.
Manchmal schreibe ich 2 Seiten und das wirklich Wichtige steht in zwei Sätzen und hin und wieder bekomme ich es für mich konzentriert auf den Punkt.
Und das Zusammenspiel emotionaler Defizite und Sucht ist für MICH so eine kurze Wahrheit..........und wurde zu einem Wegweiser in die richtige Richtung.
Suchtverlagerung kenne ich, ist mein Thema. Erst Kaffee und essen, kaufen. Dann viel sex und kaufen. 1000 Cd´s später, 250dvd´s und 1000 Bücher besitzend schreib ich nun hier, trocken vom alk. alles klar? Therapie und aa helfen mir neben dem forum, meine gefühle aufzuarbeiten bzw. eine neue gefühlswelt zu erleben. Es ist ein langer Prozeß der mich gestern fast zur Verzweiflung brachte.