Ich beschäftige mich nun schon länger mit meiner Sucht und überlege deswegen zum Arzt zu gehen. Leider fällt es mir schwer, mich Jemandem anzuvertrauen. Beruflich stehe ich in der Öffentlichkeit und habe die Befürchtung, Jemand könnte mich (er)kennen. Außerdem traut mir diese Sache wohl niemand zu, nicht mal meine Familie. Nun habe ich die Hoffnung es eventuell mit diesem Forum allein und mit Euch zu schaffen. Seit Tagen schnüffel ich hier schon herum, heute schreibe ich meinen ersten Beitrag. In vielen Beiträgen von Euch erkenne ich mich und meine Probleme wieder. Jetzt bin ich der Meinung, daß ich schon sehr tief im Sumpf sitze, tiefer als ich dachte. Bin ein sehr selbstkritischer Mensch und immer ehrlich zu mir selbst gewesen. Es muß wohl der Alkohol gewesen sein, der mich dazu gebracht hat, mich über zehn Jahre dermaßen selbst zu belügen, - teilweise liegts auch an mangelnder Aufklärung bezüglich dieses Themas. Sogar körperliche Entzugserscheinungen schob ich auf Psyche und Nerven. Über meine Alkoholikerkarriere werde ich noch berichten.
Schade, daß ich nicht schon eher hergefunden habe. Ich denke, wir werden uns hier gegenseitig helfen können.
Ich bin auch seit heute erst hier und ich war genau so naiv wie duAber mal ehrlich das Problem Alkohol gehört doch irgendwie mit dem Problem Psyche und Nerven zusammen oder?Bzw. durch die Alkoholkrankheit entstehen doch nervliche und psychische Probleme oder?
Hallo Shiraz,hallo Joy willkommem an "Board".Saufnix hilft mir ungemein,bin jetzt 107 Tage trocken auch dank Saufnix. Manchmal geht es hier auch heftig zur Sache,aber das werdet ihr noch merken.Meistens sind es aber gut gemeinte Anstösse,die einem richtig verstanden sehr gut helfen. Manches kann man auch einfach überlesen,ich betrachte das hier auch als Selbstbedienungsladen.Das was ich brauche nehme ich mir,und was ich nicht brauche lasse ich so stehen.Gruß Mirko
Ich bin einige hundert Tage trocken, und ich möchte mich mirko anschließen. Durch das regelmäßige Hereinschauen ins Forum bin ich die ganze Zeit am Ball geblieben. Ich glaube, das ist das, weswegen es heißt, es sei wichtig, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Ich fauler Sack habe mich immer noch nicht um eine Gruppe gekümmert, und ich glaube ich will gar nicht. Mit dem Forum ist es ganz gut gegangen. Ich glaube auch, dass es das regelmäßige Benützen des Forums ist, weswegen ich nicht "am Fehlen des Alkohols" gelitten habe. Es ist einfach kein Problem, dass mein Leben alkoholfrei ist - mehr noch: ich freue mich, dass ich den Alkohol nicht mehr brauche.
Das Problem, wenn man sich nicht mit Gleichgesinnten austauscht, ist, glaube ich, dass man leicht "vergessen" kann. Ich stelle mir vor, dass man ohne den regelmäßigen Kontakt zu anderen Trockenen (und zu dem Thema) irgendwann leichtsinnig wird und in einem schwachen Moment glaubt "naja, so schlimm ist es ja eigentlich nicht - ab und zu ein Glas ist ok, und maximal ein Drittel meines früheren Konsums erlaube ich mir, aber mehr nicht". So könnten vielleicht meine Gedanken irgendwann gewesen sein, wenn ich nicht am Ball geblieben wäre.
Aha, ich glaube, ich weiß jetzt wie man antwortet. Hatte Joy aus Versehen eine N-Mail geschickt. Darin schrieb ich ihr als Antwort, daß man die Entzugserscheinungen auf vieles schiebt, nur nicht auf den Alk.
Ja, Shiraz gehört auch zu meinen Lieblings-Rebsorten. Der von LIDL schmeckt ganz gut und haut ganz schön rein!
ja du wirst dich in vielen Beiträgen wieder erkennen. Mir hilft das Forum ebenfalls, endlich mit mir ehrlich zu sein und zu wissen, das es ein Problem gibt.
Denke das ist der erste Schritt, dem noch hoffentlich weitere folgen. Wir müssen uns alle klar machen, das nur wir uns helfen können. Der Rest ist nur Beiwerk. Es ist mir auch klar geworden, das man das Trinken auf nichts schieben kann. Es betrifft Menschen die voll im Beruf, Gesellschaft usw. stehen, aber auch die anderen, denen das Leben schon arg mit gespielt hat. Du musst dir klar werden, es ist eine Krankheit mit der wir leben müssen, ohne jammern zu dürfen.
ich glaube schon das es gut ist, sich über die sucht klar zu werden. aber das reicht noch nicht. ich habe mindestens 10 jahre gewusst das ich alkoholiker bin eh ich auf die idee kam was dagegen zu unternehmen . und zwar aufhören. und bevor ein alki nicht wirklich aufhört zu trinken solang wirds nur beim geschwätz bleiben. beim selbstmitleidigen gejammere.
ich glaube schon das es gut ist, sich über die sucht klar zu werden. aber das reicht noch nicht. ich habe mindestens 10 jahre gewusst das ich alkoholiker bin eh ich auf die idee kam was dagegen zu unternehmen .
erik
Hallo Erik,
warum hast du 10 Jahre gebraucht um endlich aktiv zu werden????
ZitatGepostet von Julian38 [quote]Gepostet von Bakunin [b]moin shiraz
Hallo Erik,
warum hast du 10 Jahre gebraucht um endlich aktiv zu werden????
Julian
Moin, moin,
*klugscheiss an** das ist so ungefähr der untere Wert, der gebraucht wird, bis ein alki sich aufrappelt was zu tun. Normal sind 15 - 20 jahre bis einer was dagegen tut **klugscheiss aus***
@shiraz:
"..Außerdem traut mir diese Sache wohl niemand zu, nicht mal meine Familie.."
Du glaubst gar nicht wieviel in deinem dunstkreis dir diese sache zutrauen und bereits gemerkt haben. nur aus ihrer ureigensten situation werden sie dir nix sagen und das "spiel" schön braf weiterspielen.
"..Beruflich stehe ich in der Öffentlichkeit und habe die Befürchtung, Jemand könnte mich (er)kennen..."
du glaubst gar nicht wieviel hir von ort x nach ort y zur therapie gehen, nur um nicht erkannt zu werden. das heisst natürlich auch das viele von y hier nach x kommen, und sich dann wundern lauter bekannte gesichter zu sehen die betonung lege ich mal auf bekannte gesichter
Guten morgen Auch ich bin in unserer Stadt,bedingt durch unser Geschäft, bekannt wie ein bunter Hund. Ich zog ebenfalls in Erwägung in eine andere Stadt zum Meeting zu fahren. Dann sagte ich mir jedoch ,dass es mir doch pups scheißegal war ( in dem Moment),wenn ich besoffen zur Tanke ging und Nachschub holte.Oder ich betrunken über den Hof torkelt. Oder ich mmorgens,noch blau wie ein Veillchen, aus der Hundehütte krabbelte( hab da übernachtet),weil ich den Schlüssel nicht ins Schloß bekam und die Putzfrau von nebenan mich sah und lachte.Die Nachbarn haben eben auch Augen im Kopf!! Dann brauche ich mich jetzt nicht zu schämen zu den AA's zu gehen Ich brauche da nicht mit hochgeschlagenem Mantelkragen und Sonnenbrille rein. Ich habe mir Hilfe geholt,bin mit Hilfe von AA trocken geworden,habe nette Menschen kennenlernen dürfen. Dafür brauche ich mich nicht schämen.Die Eskaparden ,die ich im Suff anstellte,dafür schäme ich mich z.T heute noch!!
ist das nicht verrückt, was der Alkohol mit einem macht? Das mit der Hundehütte könnte mir auch passieren. Obwohl ich mich normal unterhalten könnte, hätte ich einen Filmriss. Habe neulich im Auto übernachtet, versucht, mit dem Haustürschlüssel aufzuschließen ( den Wagen ), das mag für Außenstehende lustig sein, aber so etwas vergisst man nicht, hilft einem aber, wenn man sich solche Gedanken vor Augen hält, den Drang zum Alkohol zu dämpfen.
oh oh wenn euch solch Sachen wie Hundehütte und Auto zum Übernachten, passieren, dann sollten nun aber alle Alarmglocken schrillen.
Laßt das erste Glas stehen. Filmrisse hatte ich in sofern, das ich manchmal nicht ganz so wußte, wann ich ins Bett gegangen bin. Glaube aber, Filmrisse kommen vor, wenn man über längere Zeit sehr große Mengen trinkt.
Die Scham vor den anderen ist einfach groß.Das würde ich mir nicht antun. Hört auf und suchr Hilfe.