Um kurz nach 7 haben mich die Vögel mit ihrem noch zaghaften Gezwitscher geweckt. Es wird Frühling
Die Welt draußen war noch ganz still. Und als ich so am Fenster stand und sie mir ansah, musste ich dran denken, dass der Sonntag morgen früher immer ganz besonders schlimm war...
Schon, als ich noch gaaanz lange nicht auf die Idee kommen sollte, dass ich vielleicht ein Alkoholproblem habe, war's mir da mit schöner Regelmäßigkeit schlecht, und die dämlichen Vögel mit ihrem nervigen Konzert hätte ich am liebsten alle mit einer Steinschleuder erledigt.
Ganz besonders gut erinnere ich mich noch an einen Sonntag vor ca. 15 Jahren. Ich hatte Liebeskummer. Nachmittags trank ich mit einem Freund Bier 'zum Anwärmen', denn abends war Party angesagt. Auf der Party gab's dann Vodka Gorbatschow - bis die Flasche leer war.
An den Abend selbst kann ich mich nur noch dunkel erinnern. Ich bin noch sturzbesoffen vom Dachgeschoß der Wohnung, in der die Party war, bis in den Hof über die Feuerleiter runtergekrabbelt - wohl, weil ich das witzig fand
Auf dem Nachhauseweg fing die Kotzerei an, und dann kam die Heulerei. Ich musste zu Fuß gehen, weil's mir nur schon bei dem Gedanken, mich hinsetzen zu müssen, sofort wieder hochkam. Am nächsten Morgen hat mir allein das Augenaufschlagen solche Schmerzen bereitet, dass ich dachte, ich überlebe diesen Tag nicht.
Das einzig positive, was ich dem Tag im Nachhinein abgewinnen kann: ich habe nie mehr Vodka angerührt - mir wird heute noch schlecht, wenn ich nur die Flasche sehe...
Es kamen noch viele verkaterte Sonntagmorgende, und irgendwann, langsam und unaufhörlich, begann der Sonntag, sich mehr und mehr über die ganze Woche auszubreiten. Aber, wie sagen wir hier so schön: "Wer gesoffen hat, der kann auch arbeiten gehen!" Immer schön funktionieren - dass bloß ja niemand was merkt...
Heute morgen war mein Kopf ganz klar. Das Vogelkonzert war schön
je schöner dann das wetter, je verschissener der kater. ich habe mir da eingeredet, schlechtes wetter wäre besser, weil da gings den "normalen" auch nicht so gut.
ich geniesse das auch, heute, am morgen aufzustehen, ohne mit dem magen, der kloschüssel und dem dicken kopf kämpfen zu müssen.
und wenns dann noch so ein crème-morgen ist wie heute geniesse ich das doppelt.
das hast du wunderbar beschrieben! oh ja, ich habe oft ähnliches erlebt: auch so seltsame aktionen in vertrunkenen nächten.
gerade eben, bevor ich mich hier an den laptop setze, stand ich mit meinem dampfenden milchkaffee eine weile auf dem noch eisigen balkon, vögel zwitschern, sonst ruhe über dem dorf...
hole tief luft, lege ein bißchen vogelfutter zwischen die blumenkästen (die amseln warten schon drauf!) - und bin froh. einfach froh.
es ist alles ganz klar - auch kein dröhnen im eigenen kopf.
ich habe meinen gestrigen Geburtstag beim Italiener mit einer Flasche San Pellegrino, Spaghetti mit Meeresfrüchten, Tiramisu (ohne Amaretto) und einem Espresso gefeiert...
und heute morgen grad nochmal - mit Liebe machen (Freund ist da), einem frischen Kaffee im Bett und jetzt gleich mit einem sonnigen Spaziergang.
Im doppelten Sinne also ein wunderschöner Sonntag - nach so vielen verkaterte Sonntagen und so vielen verkatertetn 19. Märzen.
Guten Morgen Ihrs, eure Worte erwecken ein Wohlgefühl und auch ein wenig Melancholie. Hab grad auch nochmal Vogelfutter rausgebracht, ( amethysmena, jetzt ists schon wärmer auf dem Balkon), die Magnolie, in der wir wohnen, hat schon große Knospen und auch mir gehts viel besser als früher: Kein schlechtes Gewissen mehr, am Vorabend in meiner Unausgeglichenheit einen lieben Menschen beleiigt zu haben, keine Angst mehr, nach dem Duschen dann doch wieder in Rotweingetrübte traurige Augen sehen zu müssen (zwischen Aufstehen und meinem Duschen, das waren zum Schluß die einzigen lieben klaren Momente), keine Angst mehr, daß ich mich zu sehr einmische, aber auch kein eigener Zigarettenqualm mehr, keine Wut mehr dafür aber Vorfreude auf unseren 15-km-Waldlauf (das wäre früher für mich niie vorstellbar gewesen). Auch Euch einen weiterhin sonnigen Sonntag (der thread-Titel klingt schon so verträumt-schön) Eure Ellen
wir haben auf dem Balkon: Buchfink, Kohlmeise, Blaumeise, Klaiber, Rotkehlchen, Amsel, Goldammer und einmal sogar einen Eichelhäher. Die baden alle gerne in der Vogelbadewanne (Blumentopfuntersatz) und spritzen alles voll. Ein wunderschönes Schauspiel. Max, und jetzt gehen wir joggen, Ellen ey, reiß dich doch von diesem supertollen Bord endlich los!!
Hier ist es leider auch bewölkt..schneit sogar ein wenig..aber das macht nichts- aus den Beiträgen vorher kommt ein bisschen Sonne und Wärme in mein Herz
die gleichen Gedanken hatte ich heute morgen auch.
Bin früh aufgewacht, habe das Zwitschern der Vögel gehört, die Sonne hat in die Wohnung gescheint. Vorfreude auf die erste Tasse Kaffee - einfach schön.
Kein dicker Kopf, kein schlechter Geschmack im Mund, nicht der erste Griff zum Telefon um nachzusehen, wen ich denn wieder vollgesülzt habe, kein Überlegen, was denn so alles am Samstag war...... sondern einfach nur wohlfühlen
Und für alle, die heute unter Wolken leben müssen mal ein paar Sonnenstrahlen
Ich habe heute Morgen richtig ausgeschlafen...bin dann an den Rhein mit Sohnemann und Hund.....und die Sonne hat gestrahlt. Der Frühling ist da!
Und trotzdem fühle ich mich so müüüüüüüüüüüüüüüde....ohne dicken Kopf, ohne schlechten Geschmack im Mund und und und...
Ein Überbleibsel aus meiner früheren Zeit mit Alkohol, immerhin fast 2 Jahre, schleppe ich immer noch mit mir rum: und zwar finde ich nachts nicht ins Bett und das nervt mich so arg ab!
Jeden Tag nehme ich mir vor: "Heute fängst du dich an umzutrainieren: Jeden Abend 30 min früher ins Bett bis du bei 23 h Uhr angelangt bist. Und ich schaffe es einfach nicht! Das ist zum k...... und erinnert mich daran: Ab morgen keinen Alkohol mehr.....
Lieber würde ich jeden Morgen um 5:30 h aufstehen und dafür abends früher ins Bett gehen.
Ist so was genetisch bedingt? Damit will ich mich aber nicht zufrieden geben!