Es hat einiges an Überwindung gekostet mich hier zu registrieren und noch mehr mein Befinden, meine Sorgen und Ängste nun in Worte zu fassen. Zu meiner Geschichte: Das Thema Alkohol war und ist in meiner Familie stets zugegen. Viel Negatives hat sich durch den Alkohol zugetragen und dennoch kann man/ich die Finger manchmal nicht davon lassen, obwohl ich weiss, dass er mir nicht gut tut. Zwei aus meiner Familie sind dem Alkhol schon verfallen, das heisst ich sehe sie als alkholkrank an, woran es auch nichts schön zu reden gibt. Aber ich bin ja wegen mir da: Eben weil ich ein gestörtes Verhältnis zum Alkohol habe, läuten bei mir nun alle Alarmglocken, bin ich todunglücklich. Ich trinke nicht regelmässig, im Gegenteil, ich trinke sehr selten, doch wenn ich etwas trinke, dann soviel, dass es zu einem Filmriss kommt, mein schlechtes Gewissen mich auffrisst und ich den Tränen nahe bin. Auch trinke ich nur, wenn ich überfordert bin oder mit einer Situation nicht klar komme. Es artet dann immer aus und ich schäme mich zutiefst. Ich habe eine liebe Familie und einen ganz lieben Freund und ich kann mein Verhalten einfach nicht verstehen. Warum kenne ich meine Grenzen nicht? Warum merke ich nicht, wann genug ist? Das passiert alles so schnell, zuerst ists noch lustig und im nächsten Moment bin ich hinüber.. Ich will das doch nicht. Eine körperliche Abhängigkeit kann ich zu 100% ausschliessen. Ich nehme an, es liegt an meine Psyche. Wie kann ich lernen ein normales Verhältnis zum Alkohol aufzubauen? In meiner Vergangenheit ist wohl einiges passiert, dass mir viel Kraft und Glauben gekostet hat, aber ich denke, dass ich damit abgeschlossen habe, oder bilde ich mir das etwa nur ein? Rede ich mir alles schön und kommt dann, wenn ich betrunken bin, alles zum Vorschein, holt mich dann die Vergangenheit wieder ein?
Ich weiss nicht weiter. Ich liebe meinen Freund und will ein normales Leben führen, ohne Eskapaden, Depressionen und Selbstvorwürfen?
Der einzige Weg der Weg zum Psychologen?
Tut mir leid, dass ich so wirr geschrieben haben, aber es fällt mir nun mal nicht leicht.
Wenn Du weißt ,dass Du,wenn Du trinkst ,abstürzt,dann trinke doch nichts ! Du kannst ja sonst auch gut OHNE. Dürfte doch eigendllich dann kein Problem sein
Hi, ja am einfachsten ist es das erste Glas stehen zu lassen, dann hast du mit dem zweiten keine Probleme. Wenn du echt es nicht kontrollieren kannst, hast du schon ein Problem. Horch doch mal in dich rein was du meinst wo es hängt, dann kannst du daran vielleicht arbeiten. Such dir einen Zuhörer (arzt, geistlicher, psychololge, freund), dem du es erzählen kannst. Such dir etwas wo du auch Frust ablassen kannst oder Ruhepole. Spazierengehen oder Sport z. B. Es ist wirklich keine Schande ein Alkoholproblem zu haben, es gibt millionen von Alkoholikern die es nicht im Griff haben. Sollte es gar nicht gehen würde ich dir auch eine Selbsthilfegruppe ans Herz legen wie die AA´s, du kannst dich auch mal bei den Suchthilfen erkundigen(tel. buch), was die dir so erzählen. Ich war früher jahrelang jeden Tag betrunken und kann es jetzt ganz lassen. In der Anfangsphase hatte ich auch über 4 Jahre lang verteilt immer Rückfälle, aber es lohnt sich echt durchaus trocken zu werden.
warum willst du überhaupt ein normales Verhältnis zum Alkohol aufbauen? Mir ist nicht bekannt, dass Alkohol etwas Positives bewirkt. Oder hast du schon positive Erfahrungen gemacht? Wenn ja, dann erklär sie doch mal und vielleicht könnte dir eine Psychotherapie helfen auch ohne den alkoholisches Hirn- und Seelenverdreher selbstbewusst und selbstachtend zu leben. Also ich kann nach 3 Jahren Trockenheit sagen, dass mir die Brühe nicht fehlt. Es ist wie die Befreiung aus einer Zwangsjacke.
ein alkoholproblem in dem sinn "ich brauche alkohol, um schlafen zu können, den tag überstehen zu können........" trifft nicht zu. in der regel trinke ich alle zwei monate alkohol und dann leider zuviel davon.. nicht mal das, aber ich bin bereits nach 3gläser betrunken und hör dennoch nicht zu trinken auf...das schlimme sind die lücken, welche ich am nächsten tag leider nicht zu füllen weiss.
ich werd doch versuchen gänzlich auf alkohol zu verzichten, weil er ja echt nicht mein freund ist und mir offensichtlich nicht gut tut, sonst wäre ich wohl nicht auf diese seite gestossen.
danke nochmals an euch, ich glaube an mich und werd euch wissen lassen ob mir die abstinenz zu schaffen machen wird.
Mensch, sei froh, dass dir das "nur" alle 2 Monate passiert. Dann fällt es dir sicher leichter, ganz auf Alkohol zu verzichten, als so vielen anderen hier! Das mit dem schlechten Gewissen und Schuldgefühlen kenne ich nur zu gut! Kann auch nicht aufhören, habe ich einmal angefangen zu trinken, das muss ich kapieren, "normales Genusstrinken" ( wenn man das so bezeichnen darf ), ist nicht möglich!
[quote]Gepostet von helpme00 danke für eure antworten.
ein alkoholproblem in dem sinn "ich brauche alkohol, um schlafen zu können, den tag überstehen zu können........" trifft nicht zu. in der regel trinke ich alle zwei monate alkohol [b]Das machen Quartalssäufer auch so !!
Ich hatte mit Alkohol auch keine Probleme..nur Ohne !!
ZitatGepostet von Saftnase ... Mir ist nicht bekannt, dass Alkohol etwas Positives bewirkt. Oder hast du schon positive Erfahrungen gemacht?
hallo saftnase,
es gibt zwar viel zu viele alkoholiker auf der welt aber immer noch unendlich viel mehr leute, die nicht alkoholkrank sind. die trinken manchmal etwas alkohol wegen angenehmer wirkungen. ich zähl' sie dir nicht auf, weil das hier wirklich nicht der richtige ort dafür ist.
wer aber den alkohol verteufelt und sich nicht an die eigene sauf-nase faßt, der hat noch einiges zu lernen.
ich habe den Alkohol nicht verteufelt, sondern für mich festgestellt, dass er nichts Positives zu bieten hat...noch nicht einmal guten Geschmack oder Geruch und von der Wirkung ganz zu schweigen. Es hat viele verlorene Jahre gedauert um das zu merken und warnen vor dem Zeug ist gerade in so einem Forum am rechten Ort.
Als ich noch in den Anfängen meiner alles-im-Griff-Trinkerei war, hätte ich wohl genauso wohlwollend und beschönigend gedacht und geschrieben wie du.
Die Leute die verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen können, dürfen sich glücklich schätzen ihr wohlverdientes Glas zu schlürfen.......unabhängig von der unnötigen Wirkung. Und nicht vergessen: Alle Trinker fangen mal klein an und glauben alles im Griff zu haben.......
ein Alkoliker ist nicht nur der, der morgens schon seinen Alk braucht, weil er sonst den Entzug bekommt. Ein Hinweis auf eine bestehende Alkolkrankheit ist u.a, dass man nach dem ersten Glas nicht mehr aufhören kann und keine Kontrolle mehr über die Trinkmenge hat. Der Filmriß gehört auch dazu.
Das war z.B. meine Art zu trinken. Und ich kann dir versichern, dass die Abstände zwischen den Vollräuschen immer geringer werden.
Die Problematik daran ist, dass man sehr lange der Meinung ist, man ist ja kein 'richtiger' Alki, weil man ja nur in Abständen trinkt und nicht jeden Tag. Ich habe mit 20 schon gemerkt, dass Trinken bei mir immer mit Kontrollverlust einherging. Und dann nochmals zehn Jahre gebraucht bis ich aus der Sch... rauskam, aber auch nur, weil ich sonst erneut meinen Job verloren hätte. Bis dahin war schon vieles kaputt in meinem Leben.
ZitatGepostet von Saftnase Hallo max 47, Als ich noch in den Anfängen meiner alles-im-Griff-Trinkerei war, hätte ich wohl genauso wohlwollend und beschönigend gedacht und geschrieben wie du.
ich habe im bezug auf alkoholiker oder auch gefährdete nicht beschönigend geschrieben und auch nicht wohlwollend. ich hasse nur verallgemeinerungen!
zu deiner info: ich habe bei zufriedener trockenheit seit 10/2001 eine gesunde distanz zu alkohol. deshalb kann ich auch neidlos akzeptieren, daß ganz viele menschen als nicht-alkoholiker alkohol genießen dürfen.
übrigens: aus der traumatologie ist bekannt, daß allzu heftiges anstoßen des kopfes an gegenständen nicht gut tut.
Zitat: Das Glas einfach stehn lassen ... Ist v.a. wenn man überfordert ist, oft schwer. Aber im Prinzip haben die anderen recht. Mein Tip: red mit Deinem Freund. Red mit ihm wegen der Überforderung und finde einen Kanal (irgendwas, vielleicht meldest Du Dich beim Kickboxen an, bei nem Malkurs - irgendwas, wo Du denkst, das könnt Dich runterbringen) wie Du der Überforderung entkommen kannst. Alkohol ist schlecht. Und v.a. ist es der erste Schritt in die Sucht, wenn Du wegen Überforderung trinkst. Wie Du selbst schon vorgeschlagen hast, wären da ein paar Sitzungen beim Psychologen nicht schlecht. Solche Leute sind Profis und haben oft gute Tips auf Lager.
es ist schön, soviel antworten von euch erhalten zu haben. danke. ich weiss gar nicht, warum ich mir das so lange angetan habe, hab ich doch echt schon immer gewusst, dass ich den alkohol nicht vertrage. es muss andre wege geben, wenn man überfordert ist oder kummer hat als diesen mit alkohol zu ertränken, zumal es dadurch ja doch nur schlimmer wird. warum ich dann doch immer wieder getrunken habe? ich habs abgetan, trink ja nur ein oder zwei glas und dann wars lustig und man ist sitzengeblieben.........und dann der filmriss. gott, ich hasse mich wenn ich solch abende verbringe und nun ist genug. das will ich mir und meinen lieben nicht antun. ist ja auch komisch, manchmal trinke ich mit ihnen in der gesellschaft ein glas oder so und das passt auch, da will ich gar nicht mehr trinken, nur wenn mich mein bester freund besuchen kommt, der auch soetwas wie eine seelfürsorge für mich ist, dann kommst immer volle. ich hab genug echt. treibe gerne sport, also werd ich im nächsten anflug von "alles über den kopf wachsen" lieber zum heimtrainer zurückgreifen oder einen spazierer unternehmen.
bin froh, dass ich auf diese seite gestossen bin danke
bin eben auf die seite gestoßen, will nur sagen,daß ich deine ansätze prima finde und denke du solltest so weiter machen - und bleibe onboard!!!!!
hallo laila ( saftnase ) zitat: befreiung aus einer zwangsjacke
kann ich nur wieder geben, denn genauso fühle ich mich auch heute . bin zwar erst 1 jahr trocken ( am 24.03.06 ) aber unheimlich glücklich weil ich auch gerne auf diese brühe verzichte und ein ganz anderes lebensgefühl habe. lg. nanna