ZitatIch sage mir, dass ich so dankbar sein kann, als gesunder Mensch auf die Welt gekommen zu sein, so nette Eltern zu haben, schöne Kindheit, Erfolg, Anerkennung
Das bringt dich aber leider nicht weiter.
Jetzt ist es doch scheiße, wie es ist, oder? Und ums Jetzt geht es zunächst erst mal ausschließlich. Die ollen Kamellen kannst du später auseinandertüfteln - das wäre jetzt nur unnötiges Ablenkungsmanöver.
Kannst du nicht mal ein bißchen über deine jetzige Situation erzählen? Wie siehts den aus dem dem Trinken bei dir?
Deiner Katze hilft es nicht, wenn du dich für sie aufopferst. Ich erlaube mir mal zu sagen, dass eine Katze dass relativ wenig interessiert.
Aber dir würde es helfen, wenn du dich für dich interessierst.
Du bist kein Exot, du bist ein Säufer. Und insofern haben dich wahrscheinlich auch schon die auf den Mond gewünscht, denen du mit Aggressionen begegnest und denen du weh tust. Nur verbal oder auch körperlich?
Gibt ja da nur eins, sauf weiter oder höre auf. Ob du dann ein netterer Mensch wirst, weiss ich auch nicht.
Die Katze ist ein Beispiel gewesen, sie ist noch ein kleines Katerchen.
Ich renne auch eine Stunde lang durchs Haus und suche etwas, was ich gerade eben noch in der Hand hatte.
Mit mir beschäftige ich mich zumindest soviel, dass ich meiner Kreativität freien Lauf lasse, ich male und bau mir gerade eine Galerie auf. Ich gehe laufen und habe meine Ernährung im Griff. Am Tag trinke ich zwischen 3 bis 4 Liter Wasser und 1,5 - 2 L Bier.
Meistens saufe ich an einem abend, am nächsten nicht, am übernächsten suf ich wieder und so weiter. Es kommt auch vor, dass ich mal eine oder zwei Wochen gar nichts saufe. Dann habe ich ein Erlebnis, was mich aus dem Gelichgeicht bring und saufe wieder am Abend. Ich glaube auch, dass ich manchmal ohne Alkohol gar nicht einschlafen kann. Seit dem ich laufe, ist es aber besser.
Seit 1.03. trinke ich nun eigentlich gar nichts mehr. Allerdings mit einem Rückfall, gestern.
Ja, verbal verletze ich Menschen, die mir blöd kommen. So habe ich einen Nachbarn, der will mir befehlen, dass ich meine Bäume zurückschneide, damit er über mein Grundstück schauen kann. So war er es gewohnt, als hier die Bude sechs Jahre leer stand und er noch Büsche und Bäume schneiden durfte.
Ih rede ein wenig mit Ihm, muss mich dann aber so Oberlehrerhaft behandeln lassen. Irgendwann, wird mir das zu blöd, die Leute aus der Nachbarschaft rufen meine kranke Mutter an und erzählen ihr irgendeinen Mist von mir ich bringe es mit dem Nachbarn in Verbindung und schreie ihn an, was ihm einfällt...
Meine Freundin ist ausgezogen, ruft jetzt ständig an, dass sie bald wieder kommt usw. Mir ist das alles zu blöd, sage ich ihr auch. Doch sie will nicht verstehen, dass sie die Beziehung in dem Moment beendet hat, als sie ausgezogen ist. Sie kriegt es dann auch am Telefon ab, weil sie mich nicht versteht, dann werde ich auch laut und sage Dinge wie: "Ihr da Unten versteht das eh nicht, oder so.
Ich schreibe mir Gedanken für meinen Therapeuten auf. Damit ich mich in meinen Zetteln, mittlerweile nehme ich Bücher auch zurecht finde, arbeite ich mit Farbe oder eben mit Überschriften. Dann schreibe ich den Namen meines Therapeuten als Überschrift hin, ordne zwei drei Gedanken darunter, als mir auffällt, dass ich nicht "Herr" vor den Namen geschrieben habe, sondern einfach nur den Nachnamen.
Dann grübel ich ewig nach, was der wohl jetzt von mir denkt, wie ich ihm das erklären soll usw.
Ich habe einen großen Garten, warte nun drauf, dass die Blätter grün werden, damit die mich alle nicht so beobachten können. Das ist ab Frühjahr auch so gewärleistet. Aber solange es noch nicht so weit ist, gehe ich nicht raus, rede mir irgendwas ein in Richtung, die sehen dass ich kein Selbstvertrauen mehr habe, saufe oder unglücklich bin.
Meine Schwester hat meine Eltern dumm angemacht und wollte, als ich sie auf darauf aufmerksam machte, mir den Mund verbieten. Da hab ich mein Glas genommen, es war noch 0,1l Wasser darin und habe es ihr ins Gesicht geschüttet. Nun soll ich mich entschuldigen, weil es während einem festlichen Essen in einem Lokal, mit der ganzen Mannschaft passiert ist.
Das mit dem durch die Wohnung laufen und was suchen, habe ich auch. Nur ein genie findet sich Chaos zurecht. Bei mir was zu finden ist schwer, jedenfalls für jemanden Fremden.
Malen lenkt sehr guut ab, mache ich manchmal auch.
Das mit Deinem Nachbarn, ich würde es aus Protest schon gar nicht machen. Nur die Äste die über Dein grundstück hängen mussen gekürzt werden. "Gott sieht alles, aber Dein Nachbar sieht mehr!!" Das fällt mir nur dazu ein.
Du hast Deine eigene Meinung und brauchst Dich niemanden rechtzufertigen. Nein ist Nein und bleibt auch Nein. Ich habe da einen in meinem Kollegenkreis, der frat danach noch mindestens 6 nach. wie oft habe ich den den schon angebölkt. Habe ich auch schon mal beim Chef gebracht, brachte nur ein verdutztes Gesicht. Klar ich bin ein Sturrkopf.
Das mit Deiner freundin ist wohl besser wenn Du es sein lässt, das geht bloß beim Neuanfang wieder nach hinten los.
Mit Deiner Schwester ist schon heftig. Gibs es noch ein Spruch: Beim Ratgeben sind wir alle weise, aber blind bei den eigenen Fehlern.
was du für dich als so exotisch, ungewöhnlich usw. bezeichnest, ist für mich nichts anderes als ne ganz normale Alkoliker-Story. Ich fand es für mich auch schon ziemlich 'exotisch', dass ich mich während meiner nassen Zeit ins Badezimemr verzogen und vielleicht noch überall das Licht ausgemacht habe, wenn es draußen an der Tür geklignelt hat. Es ist sicher auch etwas ungewöhnlich, dass ich den Casettenrecorder auf 'Aufnahme' stellte, wenn ich die Wohnung verließ. Dein "Gedankenflatetrn" habe ich in einer Kurzgeschichte beschrieben. Wenn du willst schicke ich sie dir mal zu.
Alles war ungewöhnlich und 'exotisch', denn ich war ja KLATSCHNASS !
Du schreibst: "Seit 1.03. trinke ich nun eigentlich gar nichts mehr. Allerdings mit einem Rückfall, gestern." Was soll das denn? Du trinkst, basta! - Und darum geht es ! Genau darum ! Wenn du gerne 'Opfer' bleiben willst, dann hast du immer nen guten Grund weiter zu saufen. Und das meine ich keinesfalls vorwurfsvoll. Ich war ja selbst in dieser Opferrolle und es gab Tausende von Gründen, wieder zum Glas zu langen.
Entscheide für dich einfach, ob du weiter trinken willst oder aufhören. Das bedeutet noch lange nicht, dass du das dann kannst. Aber die Entscheidung muss her.
Zitat aus meinem Beitrag aus einem anderen Board:
...Wir können darüber reden, über das "Trocken sein", können darüber philosophieren, die Umstände beklagen, uns in die eigene Tasche lügen, - es hilft nicht. Wenn wir trinken, trinken wir. Wenn wir aufhören wollen, müssen wir Verantwortung übernehmen, etwas dafür tun: aufhören! Ich weiß heute noch nicht, ob es einen Gott gibt. Und schon gar nicht, ob es den einen Gott gibt. Aber wenn es einen gibt, dann möchte ich heute noch einmal beten: "Lieber Gott, wenn heute, morgen oder wann auch immer, ein Alkoholiker Dich bittet, Du mögest ihm helfen, dann warte ab! Warte bis aus dem Wunsch nicht mehr zu trinken, der Entschluß geworden ist, etwas dafür zu tun. Dann aber hilf ihm mit Deiner ganzen Kraft. Arbeite mit ihm zusammen und laß ihn auch die kleinsten Erfolge erkennen. Und hilf ihm, die Verantwortung für sich selbst zu tragen."
Aus meiner Sicht, brauchst du erstmal keinen Psychiater. Das, was du mit dir erlebst, sind für mich Symptome einer Alkoholerkrankung...wie Fieber bei einer Grippe.
Lieben Gruß aus Mannheim und aus der Nachtschicht Rolf
Ich denke ,dass Du zuviel alleine bist und viel zu viel Zeit hast um zu grübeln !! Geh unter Menschen,schließe Dich einer SHG an.Wenn Du nicht alleine gehen möchtest, bitte jemanden ,der 2-3-x mitkommt.
Bei mir war es ähnlich .Ich war den ganzen Tag alleine.Dann kam nämlich dieses Kopfkino ( vorallem wenn man dann noch behext ist),man spricht in Gedanken quasi mit sich selber,man "schnackt sich selber was an!" Dieses tägl. alleine sein hat mir überhaupt nicht gut getan. Stand ich morgens auf,brauchte ich mein Nachtzeug gar nicht ausziehen...tut sich eh nix,ich wartet nur drauf,dass es abend wurde um wieder zu Bett gehen zu können. Bei mir war es so,dass ich in den letzten Jahren viel um die Ohren hatte .Und plötzlich nix mehr..nada,niente.Baute auch im Nov.05 einen Rückfall. Dann trat ich mich selber in den Allerwertesten. Nun ist mein Terminkalender so ziehmlich aufgefüllt.Arbeite ganztags,gehe abends zur SHG,mache im Mai zur Auffrischhung nochmal einen Bildhauerkurs,gehe zur VHS etc. Ich fühle mich wie ausgewechselt!!! Erzählte mir mein Mann in der Mittagspause etwas,pflückte ich es Gedanken am nachmittag auseinander ,natürlich nur so wie ich es sah und "setzte ihn abends auf den Topf". Klar gab es dan Zoff.Dann grübelte ich wieder über diesen Zoff. Das kostet Kraft ,ist aber so überfüssig wie ein Kropf !
Ich wünsche Dir alles Gute LG Elia
P.S und das mit dem Wasser...tze ,tze,tze...tut man sowas??
Also, vielen Dank auf Jeden Fall. Teilweise habt Ihr mir wirklich die Augen geöffnet und ich sehe mich in meinem denken und tun in Eurem Bild.
Mir geht es heute unglaublich gut. Ich habe einen Riesenerfolg mit meinen Bildern gehabt, und bin um 5 Uhr, heute morgen in die Scheune gefahren ( mit dem Fahrrad natürlich :- ) so früh fährt bei uns hier kein Taxi und habe meinen M3 ausgeparkt.
Dann war ich bis um 7Uhr auf der autobahn unterwegs, habe ihn wieder zurück in die Scheune gestellt, habe mir ein Taxi genommen und bin in eine (kleinere) Stad -ca. 40 km weiter entfernt gefahren ) und habe dort gefrühstückt, unter allen Leuten, die da waren.
Nun ja, es waren hauptsächlich ältere Menschen, aber mit denen verstehe ich mich oft;
Du solltest den M3 nicht zuviel in der Scheune stehen lassen, der ist für die Strasse da.Etwas neidisch bin ich ja schon,aber kann Dir dieser Wagen nicht auch über Deine Probleme hinweghelfen?
Das Problem ist, dass „das Teil“ ja nicht unbegründet in der Scheune steht. Ich muss erst mal zum Idiotentest, habe schon mehrmals meinen Führerschein, wegen Suff und zu lauter Musik beim Autofahren abgeben müssen.
Ich habe mich entschlossen, nun mit dem Saufen aufzuhören. Gestern war ich bei meinem Therapeuten und der sagte mir, dass er meine Fortschritte sieht, ich solle so weiter machen und natürlich das Teil in der Scheune lassen. Ich werde mein Selbstwertgefühl wieder aufbauen, da hilft mir aber kein Auto dabei, im Gegenteil, Autofahren hat mir mein Leben lang Ärger eingebracht. Aber meine Bilder, die helfen mir abzuschalten und mich zu Bestätigen. Vielleicht verkaufe ich die Kiste auch einfach, vermutlich fahre ich in den nächsten ein – zwei Jahren eh kein Auto mehr und so, schütze ich Euch und mich, vor mir.
Heute ist mein dritter Tag ohne Alkohol und ich freue mich, dass so kleine Ereignisse, wie meine Bilder mir dabei helfen, auch wieder das positive in mir zu sehen. Der Suff wird mir noch das Genick brechen, da bin ich mir sicher. Es gibt nur einen Weg für mich und dass ist der, mit dem Saufen aufzuhören.
Ich habe herausgefunden, dass es hier sehr wohl eine Buslinie in die näheren Städte gibt, zu meinem Therapeuten und zum Einkaufen. Ich hatte mich selbst nicht bemüht zu Schauen und einem Kumpel vertraut, der sagte mir, dass täglich nur ein Bus hin und zurück fährt. ( morgends um 9 hin - abends um 18.00 Uhr zurück.
Ich weiss aber seit gestern, dass es sex mal möglich ist, mich ohne -dass ich mich in Abhängigkeiten begeben muss- von hier in die Städte aufmachen kann. den ganzen Tag über egal zu welcher Zeit. Das freut mich ebenfalls enorm, weil ich es nicht leiden kann immer zu Betteln und auf andere angewiesen zu sein.
Ich geh jetzt erst mal zum Chinesen, Thailändisch essen, ein paar Leute anlächeln und einige stille Wasser trinken
bei mir war das so, dass ich mich zu meinen nassen Zeiten auch sehr merkwürdig verhalten habe. Zum Teil kam mir das selber verrückt vor und zum anderem Teil hat mir meine Umwelt dass so gespiegelt. Aber ich kenne auch keinen nassen alkoholiker, der sich nicht sehr merkwürdig benimmt.
Um überhaupt sehen zu können, was da so bei mir los war, musste ich erst mal trocken werden. Einiges an Schrulligkeiten wurden mir dann recht schnell deutlich und hat sich dann auch positiv verändert. Manches war mit dem Nichtmehrsaufen von allein - wie durch Wunderhand - verschwunden.
Für den Rest der Merkwürdigkeiten, die ich fühlte und auslebte, bin ich zwei Jahre nach meinem Trockenwerden in die Klinik für psychosomatische Medizin nach Grönenbach gegangen. Da verbrachte ich drei wunderschöne Wintermonate. Als neuer Mensch kam ich nicht nach Hause. Ich fühlte mich eher wie jemand, der nun für eventulle Wasserrohrbrüche das richtige Werkezueg bei sich hatte.
...........und das Beste ist, dass ich heute nicht erst abwarten muss, bis mir das Wasser schon bis an die Knöchel reicht. Meistens bemerke ich schon, wenn ich in so einer ganz kleinen Pfütze stehe.