die Sache mit dem Tiefpunkt ist wohl eines der größeren Geheimnisse dieser Welt. Ich verstehe darunter den Augenblick in dem ich WIRKLICH bereit bin zuerst meine Lebensgewohnheiten und dann in kleinen Schritten, meine Denk- und Gefühlswelt zu sortieren. Verantwortung für mich selber zu übernehmen. Viel mehr ist nach meiner Erfahrungen für die Trockenheit nicht nötig. Aber es ist ne ganze Menge.
Ich kann heute nicht sagen, warum es bei mir gerade an dem Tag möglich war, an dem es möglich war. Äußerlich lag zwar alles in Scherben: Job weg, meinen Kindern ging es schlecht, total verschuldet, Chaos wo ich hinschaute. Doch dass hatte mich die Zeit davor ja auch nicht gestört.
Mein Tiefpunkt, war am ehesten ein Gefühl. Ich kann so nicht weiterleben: Es war mit halt unerträglich geworden. So nach dem Motto. Es gibt nur einen Grund was zu verändern. Du hältst es einfach nicht mehr aus. Und dann war die Kraft zur Veränderung auf einmal da.
Ich weiß von keinem anderem Alkoholiker ob er seinen Tiefpunkt wirklich erreicht hat. Aber ich kenne welche die waren der Meinung das sie noch einen Zacken zulegen müssten um ihn zu erreichen........................und ruckzuck war der Tiefpunkt zwei Meter tief.
Na klar ist es es ein langer Weg bis uns die Leberzyrohse oder Mister Korsakow erreicht hat. Aber es ist eine realistische Möglichkeit für eine Alkoholiker.
Ich bin zu tiefts dankbar, dass ich der ganzen Sache noch früh genug von der Schippe springen konnte.
Das was Du schreibst, war für mich, mein grösster Höhepunkt.
Mein grösster Tiefpunkt war, als ich mich ganz alleine und nicht mehr lebensfähig fühlte, mir überlegte wie und wann und ob ich nicht "einfach" übertreten sollte, in die unendlichen Weiten des Universums.
Ich habe mir schon überlegt, wie.
Träumte davon und verbrachte Monate damit, mich damit auseinander zu setzen.
Heute bin ich einen Schritt weiter und danke Gott und all seinen Kindern
Ob es bei mir der absolute Tiefpunkt war,glaube ich nicht.Es war mir nur einfach ünerträglich geworden dieses Säuferleben,es hat mich angekotzt. Jetzt nach 4 Monaten macht es mir sogar Spaß trocken zu sein,ich frage mich manchmal,warum ich erst 20 Jahre wegschmeißen mußte um das zu erfahren.
Ich bin zum glück an meinem noch nicht so ganz angelangt gewesen. Bzw. als ich diese wirklichen tiefpunkte hatte, hatte ich noch keine ahnung was ein alkoholiker überhaupt ist. also hab ich einfach weitergetrunken.
diesmal war es etwas anders. gut ging es mir mit sicherheit auch nicht. todessehnsüchte, der wunsch morgens einfach nicht mehr aufzuwachen. probleme mit meinem kind, total überfordert mit allem was zum leben so dazugehört. und ständig die sorge das bier könnte nicht reichen, oder das geld fürs bier geht aus.
an neujahr hatte ich plötzlich eine eingebung die mir sagte: DAS wird ein gutes jahr!!! warum wußte ich da noch nicht. aber irgendwie schien sich in mir was zu regen und für ein paar tage schöpfte ich kraft um dinge zu tun die ich schon lange nicht mehr gemacht hatte.
immerhin dauerte es dann noch fast drei wochen bis ich erkannte das nicht ich oder die umstände mein problem sind sondern der alkohol. *wieder* hier auf dem board, wieder jammernd, das es mir ja so schlecht geht. zum glück hatte ich mir vorher gedanken gemacht, das sich was ändern muß und daher bin ich wohl um den endgültigen tiefpunkt drumherum gekommen.
alkoholismus gepaart mit depressionen sind eine böse falle. ich weiß wie es mir dann geht. und hätte ich nicht mein kind.. ich weiß nicht ob ich dann heute morgen katerfrei hier sitzen würde.
viele kommen aus diesem tief nur sehr schwer heraus. um zu erkennen das man selber etwas ändern muß dauert es bei dem einen etwas länger der andere kapiert es etwas schneller.
dieses *rumeinern* von dem hier so oft abwertend geschrieben wird, bezeichnet nichts anderes, als das jemand einfach nicht so ganz aus diesem loch herauskommt. für manche ist da die holzhammer methode genau die richtige, indem man diese leute fallen läßt und sie ihrem schicksal überlässt. nach dem motto jetzt oder nie. andere möchten leiber betüttelt werden um zu verstehen was grad geschiet.
eine mischung aus beiden hat mir ganz gut getan. liebe worte die mir sagten, du schaffst das, und andere die mir sagten ich bin selber schuld, und wenn ich nicht die notbremse ziehe schaff ich nie was.
mittlerweile hab ich selber kaum verständis für leute die monatelang darumeiern und sich an einem bier festhalten weil das ja nicht sooo schlimm ist. sicher hab ich auch so gedacht! aber man muß auch den mut aufbringen den versuch zu unternehmen es mal ohne zu probieren. denn mal im ernst .. für alle die ihren tiefpunkt haben.. schlimmer kanns doch nicht mehr werden!!! und großes ehrenwort, auch wenn die ersten tage ohne alkohol einen scheinbar in ein noch größeres loch reißen.. danach wird alles besser!!!
nur mit jammern erreicht man so rein gar nichts.
hups ich glaub das war jetzt nicht so ganz zum thema... aber ich hoffe es klang etwas verständlich
hallo kahani, Zitat"mein tiefpunkt war am ehesten ein gefühl, ich kann so nicht weiterleben, es war unerträglich geworden... und dann war die kraft da zur veränderung auf einmal da." zitat, mirko 65 " es hat mich angekotzt "
ich glaube jeder hat für sich seinen persönlichen tiefpunkt da muß man nicht erst in der gosse liegen. wenn diese gefühle - siehe zitate - da ist, dann ist der tiefpunkt erreicht. mit ging es genauso. ich wußte so geht es nicht mehr weiter weder mit noch ohne alkohol. mit: schuldgefühle - besoffen... ohne : entzugserscheinungen - nicht funktionsfähig..... dann habe ich besoffen überlegt und habe mir hilfe geholt. bin jetzt 1 jahr trocken und glücklich und froh daß die kraft da war um der zangsjacke zu entkommen. lg. nanna
Als ich ein Jahr rum hatte, war das ein ganz besonderees gutes Gefühl. Ich freu mich heute auch noch immer, wenn eine neues jahr dazugekommen ist, aber das Einjährige war was besonderes.
Ich finde es für einen Co noch viel schwieriger den persönlichen Tiefpunkt zu erreichen, weil ihm oft von der Umwelt suggeriert wird das richtige zu tun.
ich sehe es wie ihr. Ohne Tiefpunkt wird wohl ein Co auch nicht aus seinen Verhaltensweisen rauskommen. An dieser Stelle geht es dem Co und dem Alkohoiker sehr ähnlich.
Und wenn der Co vor dem Alkoholiker zur Besinnung kommt, dann sieht er dann auch das die Formel: Alkoholiker krank/abnorm ver-rückt und Co gesund und hilfsbereit so nicht stimmmt.
Alkoholismus ist für mich ein Geschehen, dass die gesamte negativ Familie beieneinflusst. Es gibt Menschen, die sich da von Anfang an abgrenzen können. Das sind die, die nicht zu coabhängigem Verhalten neigen.
In der Rückschau kann ich sehen, das es letztendlich gut für mich war das meine Angehörigen, ihre Verstrickung die sie mit mir hatten, sehen konnten und aus ihrem coabhängigem Verhalten ausgestiegen sind. Da sass ich dann mit meiner Sauferei und keiner hat sich mehr um mich gekümmert, gesorgt und ich konnte auch keinem mehr Druck machen.
Vielleicht ist es kein Zufall gworden, dass ich drei Monate vor meiner Trockenheit meinen Job verloren habe, meine Angehörigen aus dem Wahnsinnssystem ausgestiegen waren und man mir sgate, dass überlegt wird ob meine Kinder bei meiner Schwester leben sollten.
ZitatGepostet von unikum Gute Frage, was heißt denn Tiefpunkt?
alkoholismus gepaart mit depressionen sind eine böse falle. ich weiß wie es mir dann geht.
LG Uni
Hi Uni Ich stellte diesen Satz schon mal ins Forum:
Trinke ich weil ich depressiv bin oder bin ich depressiv weil ich trinke ?
Oft ist es so ,dass ein Alkoholiker ( also wir)Depressionen bekommen ,weil wir trinken!!Sprich:die Depris kommen vom Sprit! Ich hatte meinen Tiefpunkt,als ich die Alkoholvergiftung hatte...boh,nö, muß ich nicht nochmal haben LG Elia
@ nanna Auch von mir herzlichen Glückwunsch zu Deinem Jubiläum
@ Uni Ein Satz von Dir geht mir nicht runter.
Zitat: "mittlerweile hab ich selber kaum verständis für leute die monatelang darumeiern und sich an einem bier festhalten weil das ja nicht sooo schlimm ist. sicher hab ich auch so gedacht....."
Du hast "kaum Verständnis" für diejenigen, die monatelang rumeiern? Du schreibst, Du hast es selbst getan. Ich habe es sogar jahrelang getan Liebe Uni, .... aber das ist die Sucht
Ich hoffe für mich, dass ich das nie in meinem Leben vergessen werde.
Im übrigen denke ich über den Tiefpunkt: Man muss nicht erst auf der Parkbank oder unter der Brücke landen, um seinen Tiefpunkt zu erreichen. Wobei sich für mich die Frage stellt: für diese Menschen ist das noch nicht der Tiefpunkt, sonst würden sie spätestens dann nicht mehr trinken wollen! Oder?
Mein Tiefpunkt war erreicht, als mein Sohn in einem Streit zu mir sagte: "Du bist ja schon wieder besoffen". Dieser Satz klingt heute noch in mir nach. Er war von ihm so herablassend und geringschätzig ausgesprochen worden, dass er mich bis ins Mark getroffen hat.
Einige Monate später konnte ich dann endgültig aufhören.
Mein Tiefpunkt war erreicht, als mein Sohn in einem Streit zu mir sagte: "Du bist ja schon wieder besoffen". Dieser Satz klingt heute noch in mir nach. Er war von ihm so herablassend und geringschätzig ausgesprochen worden, dass er mich bis ins Mark getroffen hat.
Lieber Gruß Wuchtbrumme
Hi Wuchtbrumme Ja,dass ist hart,wenn der eigene Sohn das sagt.Meiner hat hat auch mal zu ,mir gesagt,ich schämte mich wie noch nie .Aber es war immer noch kein Grund für mich aufzuhören.mauer:
für mich war beschämend als meine tochter mir sagte, sie war bei den AA´s und hat dort über mich gesprochen was sie tun soll. aufgehört hatte ich aber trotzdem noch nicht. diese worte waren aber wichtig, denn sie waren wieder ein nächster schritt zum meinem pers. tiefpunkt. lg. nanna
das zähle ich zu den wirklich erschütternden und tragischen Kapiteln meines Lebens, das mich an einem gewissen Zeitpunkt, das Leid meiner damals sehr kleinen Kinder nicht mehr erreicht hat.
Zu anfangs der Trockenheit war es schwer das zu sehen und anzunehmen.
Doch nun sind sie fast erwachsenund gehen ihren Weg und da smachen sie superklasse.