Hallo marlies, weiß gott sei dank nicht, wie und wann sich suchtdruck ankündigt ( bin co ). vielleicht kannste mir ja mal nen tip geben, damit ich meinem mann dann evtl. helfen kann. denke mal, daß man nicht wahr haben will, daß die Sucht, die man im Griff zu haben glaubte, doch noch nen extremen druck verursachen kann. Wenn man da nicht seine persönliche strategie gefunden hat, dem suchtdruck nicht nachzugeben, ruscht man wieder rein. ich weiß, der Vergleich hinkt, aber mir ist das mit dem rauchen so gegangen. habs aber geschafft und rauche mehr als 18 jahre nicht mehr- mittlerweile auch ohne druck. lg varkentje
ich glaub wenn die sucht drückt ist es für sehr viele schon zu spät um sich noch hilfe zu holen...man ist quasi wieder verfangen in seinen nassen gedanken...die sucht bestimmt wieder das handeln...
wer es erst soweit kommen lässt hat viele signale vorher nicht wahr genommen...sei es, weil das leben so weiter gelebt wird wie bisher...ganz so nach der devise...hauptsache nicht mehr saufen und alles andere kann so bleiben wie es ist... oder auch zuviel hektische betriebsamkeit ohne auf sein wohlgefühl zu achten...
man muß schon...meine ich...sehr ehrlich mit sich selbst sein...tut mir etwas gut oder lass ich es lieber weil ich mich sonst verbiegen müßte...auch der austausch mit anderen menschen denen ich vertraue ist ein gutes frühwarnsystem gegen rückfälle...also viel und vor allen dingen offen reden... zum beispiel mit dem partner,in der shg oder natürlich hier im saufnix...
aber das forum hier hilft auch nicht immer einen rückfall zu vermeiden...da brauch man sich nur den einen oder anderen prominenten abgang hier anzusehen...aber das ist wohl eher ein thema im tread "vermisstenanzeigen"...
die Rückfälligen, die ich in meiner SHG erlebt habe, wollten m. E. trinken. Deshalb haben sie es vermieden, sich bei Suchtdruck an jemanden zu wenden und Hilfe zu suchen. Nein, lieber erst mal schön trinken und dann jemanden anrufen und sich über das böse Leben beklagen. Trotzdem bin ich immer froh, wenn sie wiederkommen und wenn es ihnen gelingt, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein.
Hi Marlies, Marlies: „Suchtdruck kommt nicht einfach so. - Warum ist es so schwer sich rechtzeitig Hilfe zu holen.“ // Vielleicht kann ich dir helfen: Die Leute die zur Gruppe kamen, hatten es schwer, mit sich, mit ihren Umständen usw. Da sind Leute mit längerer Trockenheit, die sind sicherer in vielen Dingen. Aha, da komme ich (hoffentlich) auch mal hin. Die länger Trockenen brauchen scheinbar auch keine weitere ‚Hilfe‘. Und auch ich bin ja für mich selber verantwortlich, ist doch gut so. Kann ich ja auch schon ganz gut. Und dann kommt die fragliche Stelle, wo die vorherigen Signale (Malo) nicht gesehen wurden? gesehen werden konnten? Ich finde das nicht negativ, auch nicht leichtsinnig, sondern eher als ein Ausdruck einer tiefen Dringlichkeit. Und dann kommt die Katastrophe, getrunken, nicht standgehalten, sagen oder nicht sagen? Die eigentliche Katastrophe ist wohl, dass ich wieder da anfange wo ich mal war (es sei denn ich bin schon ziemlich lange trocken gewesen). Oder ich hatte mir mein Leben so zurecht gebastelt, dass es (gefälligst?) zu funktionieren hat. Dieses geht auf Dauer nicht, und dann wäre ein Ende - egal welches - positiv. Die wirkliche Realität lässt sich nicht bescheißen. Da kenne ich in meinen ‚langen Jahren‘ viele Leute, die dann im zweiten Anlauf sehr wohl erst mal echt Geduld lernen mussten. Wir waren immer freundlich zueinander, sonst geht das nämlich nicht. Und ein noch so ‚lustiger‘ Hickhack ist an sich entwürdigend.
hi Varkentje Varkentje: „Wenn man da nicht seine persönliche strategie gefunden hat, dem suchtdruck nicht nachzugeben, ruscht man wieder rein.“ // Die einzige Strategie, die ich kenne, ist die Kapitulation vor dem Alk, bedingungslos. Und wenn mich keine Sau mehr kennenn will weil ich jetzt so anders bin, oder mich ächtet die gesamte Familie weil was der getan hat ist nicht verzeihbar usw. , ist alles schnurz und piepe, ich trinke „heute nicht“. Ursachenforschung erst nachdem der „Anfall“ zuEnde ist. Alles andere wäre zu klapprig. Und niemals auf Leute hören, die keine Ahnung haben, die es ‚gut meinen‘, die wissen wie’s Leben geht. Falls solch Druck kommen sollte, dann habe ich schon reichlich mit mir selber zu tun. Dann kann ich nicht auch noch auf nicht-alkoholkranke Leute hören, weil die es zwar gut meinen, aber mit logischem Verstand vorgehen (meistens jedenfalls). Gruß Max
ZitatUnd wenn mich keine Sau mehr kennenn will weil ich jetzt so anders bin, oder mich ächtet die gesamte Familie weil was der getan hat ist nicht verzeihbar usw. , ist alles schnurz und piepe, ich trinke „heute nicht“. Ursachenforschung erst nachdem der „Anfall“ zuEnde ist. Alles andere wäre zu klapprig.
danke für Eure Antworten. Es ist anscheinend sehr schwierig den Grat zwischen nicht trinken und doch wieder trinken zu gehen. Für mich war es keine Option wieder zu trinken.
Vielleicht sitze ich aber auch auf einem hohen Roß und solle aufpassen, dass ich nicht runterfalle.
ich habe dieses alte Thema noch mal rausgekramt, weil ich heute genau das Gegenteil von dem, was ich oben geschrieben habe, berichten kann:
Gestern rief ein Gruppenfreund an und sagte, er habe Saufdruck, nachdem er vom Tod eines 38jährigen guten Bekannten gehört habe. Ihm war bewusst, wie viel besonders in seinem Fall ein Rückfall zerstören würde, deshalb wollte er den Tipp, bevor er zur Flasche greift erstmal mit einem trockenen Alkoholiker zu reden, nicht ungenutzt lassen. Schon während des Telefonats, das ganz locker verlief, wobei ich aber den Grund seines Anrufs nie vergessen hatte, meinte er, er fühle sich besser.
Heute rief er wieder an und sagte, der Anruf sei seine beste Idee gewesen, der Saufdruck sei überwunden, ihm gehe es gut. Freut mich natürlich sehr.
Ich würde über das Telefonat mit niemandem aus der Gruppe reden. Er sagt, er will es beim nächsten Meeting erzählen als Beispiel, dass der Tipp, ein Gespräch zu suchen, rettend sein kann.