Den gestrigen Abend habe ich mit einem guten Freund, den ich leider viel zu selten sehe, verbracht.
Im letzten Jahr, noch aktiv nass, durchlebte ich eine besoffene Nacht mit der Lektüre des 'Blauen Buchs'. Sicher kann man über die Ideologie der AA und ihren Gebrauch des Wortes 'Gott' unterschiedlicher Meinung sein (und ist es ja auch ) - aber beim Durchlesen der 12 Schritte blieb ich an Schritt 5
ZitatWir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zu.
hängen. Ich wusste, wenn es jemanden gab, vor dem ich gerne offen und ehrlich von meinem Problem erzählen würde, dann wäre es dieser Freund.
Zum damaligen Zeitpunkt erschien mir das als vollkommen außerhalb des von mir erreichbaren. Aber an die Sehnsucht, die ich in jener Nacht empfand, eben genau das zu tun, kann ich mich noch lebhaft erinnern.
Gestern habe ich mir diesen Wunsch erfüllt. Ich habe ihm gegenüber 'unverhüllt' meine Fehler zugegeben. Es war ein gutes Gespräch, getragen von gegenseitiger Zuneigung, meiner Geschichte und seiner - seine Mutter verstarb vor einigen Jahren an Leberzirrhose, nach einem Leben geprägt vom Alkohol und einer absolut fatalen Verstrickung in ihre Familienstruktur.
Ich bin mir selbst wieder ein Stück näher gekommen. Es tut unendlich gut, nicht mehr zu lügen.
Huhu Greenery, stehe ich auch drauf, auf dieses gefühl der eigenen nähe. Macht mir das leben eindeutig leichter und unbeschwerter. Ehrliches mit uns wichtigen menschen ist schon was schönes. Lieben gruss dir Hermine
Die Ehrlichkeit mir selbst und meinem unmittelbaren Umfeld gegenüber gibt mir einen elementaren Freiheitsgrad und vermindert die Gefahr, in alte (Sucht-)Verhaltensmuster zurück zu fallen, solange die entsprechenden Sensoren auf Empfang bleiben.