Hallo,
habe nach einigen Versuchen selbst trocken zu werden, eine LZT gemacht. War das Beste was ich für mich tuen konnte.In diesen 16 Wochen habe ich wieder gelernt mich zu lieben und mich auch zu akzeptieren. Aber meine Ziele habe ich noch nicht alle erreicht.Für mich heißt das jeden Tag die Augen offenhalten. Aber nun zur eigentlichen Sache. Schon in der LZT merkte ich die Veränderungen an mir und mit mir.Ich versuchte für mich heraus zufinden, was der Auslöser für meine Trinkerei war.Im merkte auch, daß ich in den letzten Wochen meinen Mann nicht vermisste und auch jetzt wo ich wieder zu Hause bin, überhaupt nicht mehr weiß, was ich eigentlich für ihn empfinde.Ich weiß nicht, liegt es an meinen Veränderungen, oder ist es ein Selbstschutz, gegen die Verletzungen, die ich von ihm oft erfahren mußte.Auch im Bezug auf meine Familie habe ich keine großen Gefühle, obwohl mich alle respektieren und wir offen über alles reden können. Manchmal habe ich das Gefühl ich kann gar nicht lieben. Soll ich mir mehr Zeit geben und Geduld üben. Verlange ich zu viel von mir auf einmal?

Hallo Kosmos,

Zitat

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Soll ich mir mehr Zeit geben und Geduld üben. Verlange ich zu viel von mir auf einmal?

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Hier hast Du Dir meiner Meinung nach schon mal die Antwort gegeben.

Meine LZT endete im Dezember letzten Jahres. Danach hätte ich genau das schreiben können, was Du geschrieben hast!

Ich habe mich von meinem Mann getrennt, nachdem mich die Gefühle ohne den Filter Alkohol mit aller Wucht getroffen haben. Soviel Demütigung und andere seelische Verletzungen mußte ich ertragen. Mit Alkohol ging es, ohne war es mir unmöglich. Ich habe meine Entscheidung keine Minute bereut, seit der Trennung. Auch wenn das neue Leben allein mit meinen Kindern manchmal sehr schwer ist.

Doch das ist meine Geschichte! Ich rate Dir nicht zur Trennung von Deinem Mann, da Du zuvor erstmal die vielen Fragen die Dich im Moment beschäftigen beantworten mußt.

Was ist Liebe? Diese Frage quält mich heute auch noch manchmal. Oft bin ich verunsichert bei der Beantwortung dieser Frage. Besonders nachdem mir auch erstmals bei meiner LZT bewußt wurde, das ich als Kind von meinen Eltern keine Liebe bekommen habe. Meine späteren Partnerschaften waren alle nur ein Versuch, diese entbehrte Liebe doch noch zu bekommen. Doch das ist ein Trugschluß. Die Liebe, die man als Kind entbehren mußte, kann man sich nicht von seinem Partner/Partnerin holen. Das muß dann etwas anderes sein. Voraussetzung dafür ist unbedingt sich selbst zu lieben. Doch auch das muß ich erst lernen. Während meiner LZT dachte ich schon, jetzt liebe ich mich endlich. Einige Wochen später viel ich aber zurück in eine tiefe Depression aus der ich mich erst langsam mit hilfe von Antidepressiva und meiner Psychotherapeutin befreien konnte. Zu tief sitzen die Verletzungen aus der Kindheit.

Bertholt Brecht schrieb:

Ich will mit dem gehen, den ich liebe.
Ich will nicht ausrechnen, was es kostet.
Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist.
Ich will nicht wissen, ob er mich liebt.
Ich will mit dem gehen, den ich liebe.

Vielleicht ist alles ganz einfach. Ich weiß es auch nicht. Und an der Stelle wird sie wieder gebraucht, die Geduld mit sich selber. Sich nicht unter Druck setzten. Und genau das auf jeden Fall richtige für sich tun: Das tun, was einem gut tut. Genauso wie man es für den Menschen tun würde den man liebt.

Hallo Kosmos,

hab' zwar keine LZT gemacht, mache aber gerade ambulante Thera. Mit meinen Gefühlen geht es mom wie bei 'ner Achterbahnfahrt und ich finde das oft sehr anstrengend - aber auch spannend und schön.

Für mich gehört das zu meinem 'Heilwerden' dazu. Viel zu lange habe ich alles, was gefühlt werden kann, weggesoffen. Und jetzt kommt das eben langsam hoch. Kein Wunder, dass das Einordnungsprobs macht.

Bin jetzt 5 Monate trocken. Eine kurze Zeit im Vergleich zu meiner nassen, und doch kann ich schon erste Veränderungen feststellen.

Ich lasse mir Zeit mit meinen Gefühlen. Wenn es an einem Punkt nicht weiter geht, dann mache ich an einem anderen weiter. Und ich gebe mir Mühe, zu akzeptieren, dass das, was ich mir an Entwicklung versoffen habe, nicht über Nacht plötzlich da sein wird.

Vieles braucht einfach ein wenig Zeit. Denke, das wird bei dir auch nicht anders sein.

LG

Moin Kosmos,
willkommem an board!
Ich habe kein LZT gemacht, aber eine verhaltenstherapie.
Viel gesaufnixt, guten austauch, shg`n.
Silvester bin ich für knapp 12 wochen alleine nach neuseeland gefahren. Ich habe dort nix und niemanden vermisst und bin ganz prima mit mir selbst klar gekommen.
Deshalb liebe ich meine familie und meine freunde nicht weniger, denke aber schon das ich jetzt, nüchtern und im weiterentwickeln ( was ja in meiner saufzeit stehengeblieben ist) anders liebe. Nicht mehr um jeden preis z.b. und nicht, um wiedergeliebt zu werden und daraus meinen selbstwert zu beziehen. Ganz oben auf meiner liebes liste stehe ich und das ist für mich ein ganz neuer platz, einer den ich erst langsam kennenlerne und der meinen blickwinkel recht was verändert hat. Ich kann deine gedanken dazu sehr gut verstehen, habe sie mir selbst gemacht. Ick kenne deine beziehung nicht, aber spontan denke ich, lass und gib dir zeit dein gefühlsleben neu zu entdecken. Du schreibst, du hast wieder gelernt dich zu lieben- ich habe zum ersten mal diese gefühle für mich, keine ahnung, ob es einen unterschied macht
Und du bist ja nicht nur für dich neu, sondern auch für deinen partner.........
Lieben gruss dir
Hermine

hallo kosmos,
lass dir zeit, vor allem mute dir nicht zuviel auf einmal zu.
du wirst nur einen anderen menschen wirklich lieben können, wenn du dich selbst rückhaltlos annimmst und liebst.
höre in dich rein und lass wieder wachsen, was lange verschüttet war - gib dir und deinem partner zeit, eure verletzungen, die ihr euch all die jahre gegenseitig beigebracht habt, heilen zu lassen.
beobachte ihn, ob er auf dich eingeht und dein neues wesen akzeptiert, sich mit dir bereit ist auseinandersetzen.
ich wünsche dir und euch viel glück und tu was für dich
allzeit
dein
hans