Hallo, ich schreibe heute zum ersten Mal hier. Ich lese seit 14 Tagen täglich in diesem Forum, es hat mir sehr sehr viel gebracht, danke an alle! Ich bin 46 J., habe schon sehr lange Alkoholprobleme, seit 10 Tagen bin ich jetzt trocken - hurra! Davor habe ich täglich abends mindestens 1 Flasche Wein getunken, am Wochenende auch mehr und ab Mittags.
Jetzt fällt es mir erstaunlich leicht, keinen Alk zu trinken, tue viel für meine Entgiftung und war heute auch zur Suchtberatung, habe mir Adressen von SHG besorgt, soweit alles getan, wie ich es immer wieder hier im Forum lese. Und ich bin meine Sauferei derart leid, jetzt schon geht es mir körperlich und seelisch so viel besser
Nun zu meiner Frage: Ich traue mich nicht zum Arzt zu gehen, weil ich nicht weiß, was passiert, wenn meine Suchtkrankheit "Aktenkundig" wird??? Ich bin Heilpraktikerin, und es gibt Leute (potentielle KlientInnen?), die mich schon für unseriös halten, weil ich Zigaretten rauche! Mitarbeiterinnen meiner Krankenkasse kennen mich und wissen in welchem Geschäft ich als Aushilfe arbeite.
Vor ca. 12 Jahren habe ich mich schon mal danach erkundigt, ich weiß die Antworten nicht mehr genau, es schien mir auf jeden Fall zu problematisch, das es schon zu einer Stigmatisierung durch z. B. Krankenkassen/Amtsarzt kommt.
Ich wäre euch dankbar für Antworten aus euren Erfahrungen, herzliche Grüße Füchsin
Nun zu meiner Frage: Ich traue mich nicht zum Arzt zu gehen, weil ich nicht weiß, was passiert, wenn meine Suchtkrankheit "Aktenkundig" wird??? Ich bin Heilpraktikerin, und es gibt Leute (potentielle KlientInnen?), die mich schon für unseriös halten, weil ich Zigaretten rauche! Mitarbeiterinnen meiner Krankenkasse kennen mich und wissen in welchem Geschäft ich als Aushilfe arbeite.
Vor ca. 12 Jahren habe ich mich schon mal danach erkundigt, ich weiß die Antworten nicht mehr genau, es schien mir auf jeden Fall zu problematisch, das es schon zu einer Stigmatisierung durch z. B. Krankenkassen/Amtsarzt kommt.
Ich wäre euch dankbar für Antworten aus euren Erfahrungen, herzliche Grüße Füchsin
Also...faktum ist für mich,daß du mit Menschen zusammenarbeitest. Und da haben die KK sehr strenge Spielregeln festgelegt. Zu unser aller Schutz!
Und Du solltest dir auch mal überlegen,ob deine Heilpraktikerkarriere über dem steht,was du für deine Patienten geben solltest.
ich kann deine Angst sehr gut verstehen, denn ich hatte sie lange selber.
Sie besteht ja im Wesentlichen aus 2 Komponenten: 1. der Angst, man könne dich, einmal aktenkundig, sozusagen öffentlich anprangern wegen deines Trinkens 2. einem Hintertürchen deiner Sucht, denn solange du nicht bereit bist, dich einem Arzt anzuvertrauen oder eine wie auch immer geartete Therapie anzutreten, kommt diese ganze Geschichte auch nicht zwischen dich und deine Flasche
Meine Angst hat sich fast vollständig verflüchtigt. Ich binde zwar nicht jedem auf die Nase, dass ich eine Therapie mache - aber auch, wenn's jemand erfahren würde, von dem ich nicht scharf drauf wäre, dass er's weiß, könnte ich glaub' ich mittlerweile gut damit leben. Denn ich weiß, dass ich das Richtige für MEIN Leben tue. Tja, und die Hintertür hat sich halt gleich mit erledigt
Moin Füchsin, zuerst einmal herzlich willkommen hier. Auch ich hatte ähnlich gelagerte ängste, denke aber in die gleiche richtung wie Greenery. Alkoholismus ist seit jahtzehnenten eine annerkannte krankheit und eine stigmatisierung via krankenkasse, wie sollte diese deiner meinung nach aussehen? Auch krankenkassenmitarbeiter unterstehen der schweigepflicht und wenn denn diese info bei ihnen rüberkommt, ist sie nichts ungewöhnliches, sozusagen deren täglich brot. Wenn die entsprechende mitarbeiterin nicht frau xy, sondern die frau müller von nebenan ist, hm, weiß nicht wie ich damals damit umgegengen wäre , heute wärs mir egal. Sehe ebenso das hintertürchen in deinem gedankengang. Tja, hätte wohl auch gleich Greenerys beitrag mitunterschreiben können.......... Egal, merkst du wenigstens, dass deine frage hier gelesen wird und es anderen ähnlich ging Lieben gruss dir Hermine
ich bin damals nicht direkt zum Arzt gegangen WEGEN der Alk-erkrankung, aber da ich oft umziehe und mir immer mal wieder einen neuen Arzt suchen muss, sage ich denen immer gleich Bescheid. So kommen die erst gar nicht auf die Idee, Tropfen oder dergelichen zu verschreiben, die Alk enthalten. Insofern ist es wohl immer besser, man sagt es dem Hausarzt. So als Info eben.
als nicht den allgemeingültigen Regeln entsprechenden Frauen,überzeugte Heidin und von daher kerngesunde Hexe im weitesten Sinne...
...hab ich da so doch meine Bedenken.
Ich wollte ja damals auch mal,Heilpraktikerin werden.
Zu denken gegeben hat mir meine Alkoholabhängigkeit und die damit verbundene Abdriftung in andere Welten.
Heilpraktikertum hat ne Menge mit Empathie zutun. Und dabei kann man/Frau recht schnell an der Wirklichkeit vorbeidriften...vor allen Dingen im Zusammenhang mit Alkoholismus.
Hallo und vielen Dank für eure Antworten! Ich habe gerade nur kurz Mittagspause,möchte aber schon mal richtigstellen, das ich z.Zt. nicht als Heilpraktikerin arbeite. Ich bin seit 10 Jahren arbeitslos, war davor Altenpflegerin, habe mich dabei übernommen und bin nun berufsunfähig. Nach meiner Ausbildung und bestandener Prüfung zur Heilpraktikerin hat der Schritt in die Selbstständigkeit nicht geklappt,seit 2 Jahren hänge ich deshalb durch und habe das Saufen wieder so massiv angefangen, um meinen Frust und meine Langeweile zu verdrängen. Jetzt möchte ich erstmal selbst gesund werden, möchte mir aber keine Möglichkeiten für meine trockene Zukunft verbauen!
Biene2, was meinst du in deiner ersten Antwort mit "strengen Regeln der KK"?
Ich hatte damals die Problematik,daß ich auch ein Alkoholproblem hatte (Missbrauch+damalige Sicht) ,in psychotherapeutischer Behandlung war und auch Heilpraktikerin werden wollte. Meine damalige Psychologin sagte mir,daß ein "Missbrauch" kein Kriterium wäre,mir die Amtsärztliche Zulassung zu verweigern.
Schönen Schrank auch.
Das hätte auch ganz gefährlich ins Auge gehen können....und ist es letztendlich auch.
Ich sachs mal so.
Richtig verantwortlich wäre es von Dir,wenn Du Dich gründlich behandeln lassen würdest. Ohne Rücksicht auf eventuelle Verluste.
Dann haste den Alkohol hinter Dir,die Zigaretten müsstest Du Dir sowieso gründlich verkneifen.....und dann wärste eine durch und durch geläuterte Heilpraktikerin.
Aber,bitte,immer mit Blick auf den Tomographen. Intuition ist gut....Quantenmechanik aber unübertrefflich,was die Diagnose angeht.
Zitat: Ich bin seit 10 Jahren arbeitslos, war davor Altenpflegerin, habe mich dabei übernommen und bin nun berufsunfähig. Nach meiner Ausbildung und bestandener Prüfung zur Heilpraktikerin hat der Schritt in die Selbstständigkeit nicht geklappt,seit 2 Jahren hänge ich deshalb durch und habe das Saufen wieder so massiv angefangen, um meinen Frust und meine Langeweile zu verdrängen. Jetzt möchte ich erstmal selbst gesund werden, möchte mir aber keine Möglichkeiten für meine trockene Zukunft verbauen!
Du redest da von einem Problem, dass sich ggf., eventuell, vielleicht eimal in der Zukunft ereignen könnte ! Du bist aber JETZT Alkoholikerin und um das JETZT geht es.
Ich schätze das eher so ein wie Greenery: solange du dich nicht offenbarst und so lange du Gründe dafür findest (die ja wie gesagt ggf., eventuell usw.), so lange steht nichts zwischen dir und der Flasche. Selbst ein Rückfall wäre damit schon mal abgedeckt: wenn niemand weiss, dass du ein Problem hast, regt sich auch niemand über einen Rückfall auf. Das ist geschickt, denn du kannst ja gar nicht versagen. Das hört sich sehr nach 'Probelauf' an. Das Problem dabei ist: es ist ein Karusell. Und nur du kannst aussteigen.
Ist schon ein Schelm, der Alkoholismus. Sagt der doch einfach: "Stopp, wenn du dich wirklich als Alkoholikerin bekennst, dann könnte das später vielleicht mal Probleme geben. Also warte erst mal ab. Wir beide sind ja noch nicht wirklich fertig miteinander, oder?" ...So ein Schelm, aber auch.
Bisher bist du gut an die Sache heran gegangen. Jetzt mache den nächsten Schritt! Ich wünsche dir viel Glück dabei und etwas weniger Angst vorm Trockensein.
Ich freue mich über eure Begrüßung und Hilfestellung
Eigentlich geht es mir prima, also warum sollte ich... ist Quatsch, ist mir klar, heute morgen fing der tag nicht gut an, wurde auch nicht besser, da kamen dann doch die Gedanken, wie schnell ich doch jetzt mit Wein meine Stimmung ändern könnte! Diese Möglichkeit liegt mir z.Zt. wirklich fern, aber mir wurde klar, das ich was dafür tun muß, um auch gewappnet zu sein, wenn es mal richtig dicke kommt.
Ich bin stattdessen shoppen gegangen, habe mir 2 Teile gegönnt und anschließend ´ne Cola im Straßencafe - und kam quietschvergnügt nach Hause zu meinem Schatz
Am Montag melde ich mich bei einer SH-Motivationsgruppe an. Am kommenden Dienstag gehe ich zum Arzt, jawohl!
Bin auf dem besten Weg für mich und froh darüber Füchsin
Hallo, ja, ich bin wieder ein Stück weiter gekommen!
Gestern mit der Leiterin der SH-Motivationsgruppe telefoniert, konnte dann direkt am gleichen Tag abends zu der Gruppe kommen, fand ich erleichternd und ziemlich aufregend. Nach der Gruppe war ich sehr "platt" von den Eindrücken, toll die Menschen, die ganz klar sind das sie nicht mehr trinken werden/wollen! Sehr schwierig anzuhören waren diejenigen, die noch trinken! Sie spiegeln mir die eigenen ewiglangen Jahre, als ich es nicht schaffte, wirklich aufzuhören. Puh, das war unangenehm und das wollte ich eigentlich nicht hören.
Ich als Neue kam ganz zum Schluß dran, da waren nur noch 5 Minuten Zeit, ich sagte unter anderem, das ich morgen zum Arzt will, und zu meinem großen Erstaunen hat die Gruppenleiterin mir dringend davon abgeraten, dem Arzt von meinen Alkoholproblemen zu erzählen!? Nach der Gruppe sagte sie mir nur, sie hätte mit der Kollegin gesprochen, bei der ich zur Beratung war.
Nunja, ich konnte sie heute telefonisch nicht erreichen, war dennoch beim Arzt, weil ich so eine üble Bronchitis habe. Habe ihm nix gesagt wg.Alk, doch er hat mir einen gründlichen Checkup empfohlen, in 14 Tagen mit Leberwerten!
Kann sich meine Leber nach 5 Wochen so weit erholt haben, das die Werte nicht eindeutig auf Alkoholmisbrauch hinweisen?
Sorry, Füchsen, aber deine Gruppenleiterin verstehe ich da absolut nicht. Vielleicht fehlen mir da wirklich die Hintergrundinformationen. Es gibt für MICH keinen Grund, deinem Arzt eine Alkoholkrankheit zu verschweigen.
Ich evrweise dabei einfach noch mal auf mein posting vom 19.4.
ZitatGruppenleiterin mir dringend davon abgeraten, dem Arzt von meinen Alkoholproblemen zu erzählen!
??????????????
Soetwas habe ich ja noch nie gehört! Einem Arzt solch eine Erkrankung zu verschweigen und anderen dazu zu raten ist ja für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.
Hast Du diese Gruppenleiterin nicht gefragt warum Du ihrer Meinung nach das verschweigen solltest?
Hallo Füchslein Wenn Du als HP nicht praktizierst,kannst Du doch trinken soviel Du willst!!Kritisch wird es wenn Du praktizierst, dann verstehen das Ordnungsamt und das Gesundheitsamt gar keinen Spaß und werden so richtig fies! Wann hast Du denn Deine Prüfung gemacht?? Vor Antreten der Prüfeung mußt Du Dir doch von einem Arzt, körperlich und geistige Unversehrtheit bescheinigen lassen.Ebenso,dass Du frei von Süchten bist!