Ich bin neu hier und weiß gar nicht so Recht, warum ich mich hier angemeldet habe. Eigentlich denke ich nicht, dass ich ein Problem mit Alkohol habe, aber nun sitze ich um halb 12 mit einer Flasche Wodka vorm PC. Das ist nun schon öfters vorgekommen, wenn es mir sehr schlecht geht und ich einfach nur vergessen will. Ansonsten trinke ich nur (ist das "nur"?) am Wochenende, oftmals bis zum Filmriss. Ich solte vielleicht einige Fakten aus meiner Lebensgeschichte erwähnen. Meine Eltern ließen sich sehr früh scheiden, mein Bruder (23 J.) wuchs bei den Elten von meinem Vater auf, ich (w,21)bei meiner Mutter. Beide Elternteile haben nie getrunken und auch in der Familiengeschichte ist so etwas nicht bekannt. Mit 14 wurde ich magersüchtig, mit 18 bulimisch, mit 19 habe ich angefangen Drogen zu konsumieren,außerdem habe ich eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Heute schwankt mein Essverhalten und ich kiffe fast täglich. Mein Bruder bekam ebenfalls ein Drogenproblem, obwohl wir getrennt voneinander aufgewachsen sind und uns kaum sehen. Meins "Süchte" wechselten sich immer ab oder gingen ineinander über udn nun habe ich Angst, auch noch ein Problem mit Alkohol zu bekommen oder es vielleicht schon zu haben. In Momenten wie jetzt, wo es mir sehr schlecht geht, da weiß ich einfach nicht, was ich noch machen soll. Dann will ich einfach nichts mehr sehen, hören und fühlen. Ich will mich ausschalten, da einfach alles zu viel ist.
Mich würde nun mal interessieren, wie andere das sehen. Habe ich ein Problem mit Alkohol?
wer morgens um halb Zwölf mit einer Flasche Wodka vorm PC sitzt und sich am Wochenende bis zum Filmriss betrinkt, der hat definitiv ein Alkoholproblem. Oder würdest du das als Genusstrinken bezeichen?
Bulemie, Drogen, Alkohol, Depressionen sind meist Symptome der Borderline-Störung. Diese gilt es anzupacken. Dazu brauchst Du professionelle Hilfe. Wenn Du abstinent lebst, kann man Borderline ganz gut in den Griff bekommen.
Wer vormittags Wodka trinkt hat ein Alkoholproblem. Du trinkst um Deine Depressionen zu betäuben.
Es wird wirklich Zeit, Dich Deinem Hausarzt oder Psychiater anzuvertrauen. Du bist noch jung.
zunächst mal willkommen hier im Forum. Ich kann mich nur Spieler, Wuchtbrumme und Mohnblume anschließen, Du brauchst professionelle Hilfe.
Ich vermute einmal - so wie bzw. was Du schreibst, daß Du ja schon einmal in therapeutischer Behandlung warst. Warum hast Du die Therapie nicht zu Ende gebracht?
@Spieler: Nein, ich würde das nicht als Genusstrinken bezeichen, allerdings kommt es ja nur etwa alles 2 Wochen vor, dass ich unter der Woche trinke. Und ich weiß nciht, ob man das dann schon als Problem bezeichnen kann.
@Wuchtbrumme: Ja, das stimmt, ich habe irgendwie die ganze Palette an Süchten abbekommen und darum kann ich auch nur schwer glauben, dass es nun noch eine sein soll. Ich hab doch schon genug.
@Mohnblume: Das ist es irgendwie auch, was mich stutzig macht. Ich bin einfach noch so jung und so jemand kann doch nicht so viele Süchte auf einmal haben. Aber leider ist es so, manchmal bin ich regelrecht am verzeifeln mit mir.
@Grosser Bruder: Ich habe schon 4 stationäre Therapien und eine ambulante Therapie gemacht, die ich auch bis zum Ende durchgeführt habe, doch irgendwie fing es danch schon bald wieder an. Ich konnte einfach nicht anders, es ging nicht. Die Therapien habe ich allerdings wegen der Essstörung gemacht. Die Drogen und das Borderline kamen erst nach der letzten Therapie, die nun über 3 Jahre zurück liegt.
ich denke, es ist wie Mohnblume es gesagt hat: die Bordeline-Störung ist die Ursache für Deine Süchte, die sind 'sekundär', was nicht heißt, dass sie nicht schlimm sind. Aufhören zu trinken 'mußt' Du z.B. schon auch.
Du solltest Dir unbedingt professionelle Hilfe holen, es gibt zum Beispiel speziell geschulte Therapeuten für Bordeline. Dazu müssen diese Leute aber Kenntnis von Deiner Krankheit haben; so wie Du Deine 3 ersten Therapien beschreibst, wußten Deine Ärzte nur von Deinen Essstörungen. Wenn aber die eigentliche Ursache nicht erkannt/abgestellt wird, dann hält das nicht lange vor.
Liebe Schattenbraut, Du solltest wirklich nochmal einen Arzt/Suchtberater aufsuchen und ihm alle Fakten, die Dir heute bekannt sind, erzählen.
ich denke, du hast ein grundsätzliches Problem. Die Sucht, und es ist nur eine, ist lediglich das Symptom dafür. Was genau du tust, um vor DIR zu fliehen, ist im Grunde egal. Drogen, Alk, Essen.... es "erfüllt" alles den selben Zweck: Du willst dich anders fühlen.
Da kannst du auch anders hin, nur wird das sehr viel schwerer, als sich mal eben einen Kick zu verpassen.
Lass doch den Alk weg, dann wirst du sehen, ob du mit oder ohne ihn ein Problem hast. Vermutlich wirst du dir beweisen, dass es ohne geht, nur leider wirst du dann wohl eine der anderen Abhängigkeiten "ausbauen".
Du bist süchtig und das, weil da etwas in dir ist, das du nicht aushalten kannst. Deine Geschichte läßt mich ahnen, was es ist.
Du schreibst manchmal bist am verzweifeln mit Dir und obwohl Du noch so jung bist, hast Du soviele Süchte.
Für mich ist das die typische Borderline-Denke. Erstmal die Schuld bei sich selbst suchen. Über sich selbst verzweifeln ist selbstzerstörerisches Denken! Du bist noch jung ist etwas positives!!! Du hast soviele Süchte, weil Du krank bist. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass Du ein schlechter Mensch bist, über den man nur verzweifeln kann.
Du bist noch jung, das heißt Du hast eine sehr, sehr große Chance Deine Borderline-Störung in den Griff zu bekommen und nach zugegeben langer harter Arbeit mit Dir selbst, jedoch mit Unterstützung von Ärzten, Therapeuten und Medikamenten, ein glückliches zufriedenes Leben zu führen.
Es gibt einige Borderline-Foren im Netz und viele sehr nützliche Seiten mit Informationen über diese Störung. Auch Literatur darüber gibt es auf dem Markt. Doch bitte hole Dir als erstes professionelle Hilfe. Auch Du verdienst es ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Du hast ein Recht darauf!