ich wünsche Euch, daß Eure Kinder Euch am morgigen Tage huldigen, ehren, Euch zu Füßen liegen, dieselbigen küssen, Euch mit Geschenken überhäufen, Euch ein Frühstück ans Bett bringen, natürlich mit einem weichgekochten Ei und auf keinem Fall Lidl-Marmelade oder Babynahrung, weil da Verseuchungsgefahr besteht auf Grund von bösen Erpressungsversuchen , Euch den ganze Tag ununterbrochen ihre Liebe und Dankbarkeit beweisen, auf Knien vor Euch rutschen, Euch Eure Wünsche von den Augen ablesen, Euer Haus mit 1000en Maiglöckchen verzaubern (ich hab mir heute vorsichtshalber schon mal selbst welche gekauft) und den ganzen Tag ein zuckersüßes Lächeln vor sich hertragen, so wie mein Kind es tun wird.
Allerdings habe ich meine Tochter dazu heute Nacht ans Bett gefesselt und geknebelt, damit das auch klappt und ihr gedroht, daß ich sie morgen an der Autobahn aussetze, wenn sie obiges nicht erfüllt.
Denn morgen ist MEIN großer Tag, meiner Mutter zum 103874 Mal zu beweisen, was ich doch für eine gut geratene Tochter bin und was sie für eine großartige Mutter ist. Immerhin, werd ich zu diesem Vergnügen von ihr eingeladen.
Nachts haben sie sich auf hinterlistig und durchtrieben und auf leisen Sohlen in mein Zimmer geschlichen und „ES“ ganz leise vor mein Bett gelegt. Als ich erwachte genügte ein Blick „ES“ war das Muttertagsgeschenk. Und dabei dachte ich bisher, das sie mich lieben und dann tun sie mir sooooo was an. Schluchz.
Ich brauchte ca. 3 Sekunden bis ich in der Senkrechten war. Bin sofort durch die Wohnung gerast um nach der nächsten Unverschämtheit Ausschau zu halten. Naaa???? irgendwo ein Blumenstrauß auf dem Tisch......... Na da haben sie ja noch mal Glück gehabt, dass sie sich das doch nicht getraut haben.
Sooooo! und nun so gegen 6.44 Uhr war es an der Zeit mit den beiden mal darüber zu flüstern, was ich von solchen „ES“ halte.
AUFSTEHEN, EINE REIHE BILDEN,SCHLAFANZUGHOSE HOCHZIEHEN, ZUHÖREN!!!!!!!!!!!!!!!!
Naaaaa! ihr kleinen Puderzuckerverstäuber. Ar....kriecher, Anpasser, .................... irgend wann kullerten die Tränchen mit dem Versprechen, es nie wierder zu tun aus meerblauen Augen .......................... Na ganz so heftig war s dann doch dich, obwohl es diesen Umschlag heute Morgen vor meinem Bett wirklich gegeben hat. Und das ist ok so, weil waas drinn war, an dem ich wirklich Freude habe.
Das ist jetzt der erste Muttertag seit 20 Jahren, an dem ich nicht mehr in der gleichen Wohnung lebe wie meine Kinder. Ääääähm hüstel räusper - ist eigentlich auch ganz nett
Mama Beate - mittlerweile nicht mehr minütlich präsent, aber deswegen nicht weniger liebend (oder vielleicht gerade deswegen.....:zwinker1
meiner Mutter gegenüber ignoriere ich diesen Muttertag. Es wäre arg unwahr, wenn ich mich da dankend, liebevooll oder sonstwie positiv äußern würde.
Und das Schlimmste ist, das dieses blöde schlechte Gewissen doch ein wenig grummelt. Ich lasse es vor sich hinrumoren. Es erscheint mir als das kleinere Übel.
Nun, einer Lidl-Vergiftung bin ich knapp entkommen, aber Sonntags um 7 Uhr und dann auch noch an so einem hochwichtigen ehrenvollen Tag vom Wecker aus den zauberhaftesten Träumen geweckt zu werden, ist schon echt fies. Da wurde mir mal wieder klar, was für ein hartes Leben es doch ist Tochter und Mutter in einem zu sein. Dafür sollte allen Müttern dieser Welt eigentlich schon gleich morgens um 7 Uhr das Bundesverdienstkreuz um den Hals genagelt werden.
Unser *Mutter-Ehrenhuldigungs-Gruppentag* bestand aus 7 weiblichen Wesen und 1 Mann, davon den wichtigsten Mitgliedern - 3 Müttern und 1 Hündin.
Wir Müttertiere stolzierten mit einer gelben Mutterblume im Haar durch die deutschen Lande, wurden auf allen Strassen mit Blumen und Bonbons überschüttet und beworfen, an der Autobahn standen die Söhne und Töchter der Nation und winkten und jubelten uns zu, es war ein rauschendes Fest auf den Strassen.
Ich hätte nicht im Traum gedacht, daß sich die Söhne und Töchter so ins Zeug legen würden, ihre Mütter zu ehren und zu lieben und dies so lautstark öffentlich zu bekunden. Es hatte wirklich den Charakter eines Nationalfeiertags der vereinten Mütter dieses Planeten.
Letztes Jahr noch schlichen sie sich mit Schuldgefühlen an die Tanke, um einen ollen überteuerten Blumenstrauß für Muttern zu besorgen und aus reinem Pflichtgefühl den Kaffeeklatsch und das langweilige Geblabber über die Zipperlein am Knie oder in der Hüfte am Kaffeetisch zu ertragen, in Wartestellung, daß es endlich vorbei sein würde und sie zurück an ihren Fernseher könnten, die Sportschau gucken.
Aber dieses Jahr war alles ganz anders.
Nun der weitere Tag verlief mit Blasmusik, wie *Rosamunde* und dekadentem Haifisch-Mousse und grünem Aal, sehr seltsame Mischung. Die Blasmusikkappelle, bestehend aus 14 Musikern, hatten noch nicht mal mein Wunschlied *In einer Nacht im Mai* drauf, in die tiefen Wälder und weiten unendlichen Felder des deutschen Landes zu tröten...
Die schauten mich nur verlegen grinsend und kopfschüttelnd an, wie ich da stand mit meiner Mutterblume im Haar und meinen Musikwunsch kundtat. Dabei fand ich, ich hätte an diesem Tag ein Anrecht auf dieses Lied, auch wenn es nur geblasen und nicht gesungen werden würde.
Dafür konnte man an der Autobahn-Raste eine deutsche Flagge kaufen, ein T-Shirt in den Nationalfarben, wo in großen Lettern *deutsch* drauf gedruckt war und einen Punk-artigen Kopfschmuck in schwarz-rot-gold kaufen, damit man *vernünftig* für die Fußball-WM ausgestattet ist.
Und worüber unterhalten sich Mütter an so einem wichtigen Tag?
Natürlich über Männer.
Komplizierte Männer, einfach gestrickte Männer, Männer und ihre Befindlichkeiten.
Reiz-Themen, wie Mutter-Tochter haben wir kurz angerissen und dann grandios und galant umschifft, Tretboot wurde auch noch gefahren, aber ohne mich.
Und sogar zwei Geschenke habe ich bekommen.
Und niemand blieb angekettet auf der Autobahn zurück.
Also, alles in allem, war es ein sehr gelungener Tag. Wir haben zeitweise Tränen gelacht. Vor allem über den vereinzelten Hahn im Korb.
Na gut Sonnensturm, kann ja nicht immer *Bremen* sein
Ist ja putzig, wenn ich mal Bildzeitung gelsen habe, war das immer bei meinen Eltern, zu Zeiten als ich sie noch besucht habe. Die ist so schön großformatig, konnte ich mich su klasse hinter verstecken. Ich hätte sie auch falschrum halten können, das wäre da auch keinem aufgefallen. In dieser Familie stand das meiste auf dem Kopf.