ich war schon immer ein sehr vehementer und agiler mensch. ich erschlug schon früher die leute mit meiner energie. im positiven wie im negativen. immer übers ziel hinaus und oft daneben. in meiner kunst konnte ich diese eigenschaft gut gebrauchen. oder ich soff mich runter.auf ein für die anderen aktzeptiertes lallen." ha ha.. was der wieder spinnt." oder ich hatte ,wie am zenit meiner sauferei, verbale ausfälle die verletzend waren. nun glaubte ich, das würde sich schon mit der zeit geben. pustekuchen ! es ist nun das dritte mal in folge, dass ich an der selben stelle aufs blödeste scheitere. kurz zum gegenstand : ich habe mich mit einer ungeheuren energie in mein schweizer projekt gestürzt. es lief auch alles bis auf ein problem. mein kollege,den ich auch mit ins boot geholt habe verbrachte seine abende lieber in bars. was zur folge hatte, dass ich innerlich immer unzufriedener wurde. ich wollte aber für eine gute atmosphäre sorgen und steckte das alles weg. dann am tag der generalprobe hatte er derbste texthänger und verschusselte einiges. und dann passierte es wie zu meinen besten suffzeiten. es platzte unkontrolliert aus mir heraus. ich verletzte und wütete wie mit der axt. das kann ich gut. früher schob ich das immer auf den alk. aber nun weiß ich das da mehr hintersteckt. denn ich steck schon wieder in der gleichen situation und somit im gleichen dilemma. ich steck gerade in einer neuen arbeit die eigentlich sehr spannend wäre ...aber ich beweg mich gerade auf ganz komischen pfaden. nun ja das ist ne kleine klitsche wo ich da gerade werke. die zwei kollegen sind nicht die geübtesten. der regiseur schaut auch seit jahren nicht mehr über den tellerrand und es ist ne muchtelbuchte. ich habe alles gewusst als ich mich entschied mitzumachen. ich dachte mir :...du bringst dich da ein und vermittelest das ein oder andere. aber nein. ich zog mein egoding gnadenlos durch. ich erabeitete mir den text in windeseile und riss ein tempo an, das keiner mithalten konnte. dann fing ich an, für die andreren gleich die ideen mitzuliefern." ich habs ja drauf..ihr nieten." das ganze lief so nicht vorsätzlich ab . ich rekapituliere es so. irgendwann ging mir die lahmarschichkeit meiner kollegen so auf den zeiger, dass wieder rabatz angesagt war. mit allem drumm und dran. resultat: erschrockene menschen..verängstigte menschen. das schlimme daran ist, dass ich inhaltlich schon oft nicht blöd bin, aber die form ist katastrophal. ich habs mit strategie versucht,mit positivem denken, aber ich scheitere immmer am selben punkt. man hat mir schon halb verziehn, weil ich auch seiten habe, die gemocht werden. aber so kann das nicht mehr weitergehn. was kann man da unternehmen...?
Du möchtest damit sagen, daß wenn du was machst es 100% machst und in einer windeseile oder? Die anderen kommen nicht hinterher oder arbeiten nicht so wie erwartet mit. Und wenn du dich in ein Projekt stürzt dann denkst du nur daran und bist gernevt wenn deine Kollegen abends in die Bar gehen?
Habe ich das so richtig verstanden?
Wenn das richtig ist gebe ich dir nachher aus meiner Sicht eine Antwort
nein darum geht es mir nicht. es geht mir um mein unkontrolliertes verletzten. das sich falsche wichtignehmen. die dicke hose die mir nicht steht. die unfähigkeit konflikte zu lösen. das anderen was beweisen wollen...ich such noch.
Im Ernst...ich kenn das.Bin auch so ziemlich fix im Denken und im Handeln und auch noch ziemlich ungeduldig und dementsprechend auch ungerecht so manches Mal.
Helfen tut mir dabei der Gedanke,daß es Menschen gibt,die mir in dieser Hinsicht noch weit überlegen sind. Nur daß sie mir entweder noch nicht über den Weg gelaufen sind oder aber ich ihnen wahrscheinlich tunlichst aus dem Weg gehe. Das bringt mich wieder auf den Boden meiner Tatsachen zurück.
Mal ne ganz impertinente Frage: Warum haste Dir denn überhaupt sone unter Niveau-Klitsche ausgesucht?
Zitates lief auch alles bis auf ein problem. mein kollege,den ich auch mit ins boot geholt habe verbrachte seine abende lieber in bars. was zur folge hatte, dass ich innerlich immer unzufriedener wurde. ich wollte aber für eine gute atmosphäre sorgen und steckte das alles weg.
Hallo Erik,
ich denke du lässt das was dir stinkt, nicht gefällt, viel zu lange anstauen, steckst es weg. Und wenn dann soviel zusammengekommen ist das das nicht mehr geht, dann platzt es unkontrolliert heraus.
Ich denke du solltest immer so zeitig wie möglich darüber reden wenn dir was nicht gefällt, dann ist meisst auch noch ein normales Gespräch möglich.
Das ist nicht blos für dich gut sondern wäre auch gut für deinen Kollegen gewesen den du dir ins Boot geholt hast.
Denn der musste ja zwangsläufig auch annehmen das du mit seinen Verhaltensweisen einverstanden bist... (wenn keiner was sagt ist alles in Ordnung).
Er hat dadurch auch die Möglichkeit sich anders zu orientieren.
Und wenn nicht dann kannst du dir immer noch rechtzeitig jemand anderes ins Boot holen.
Auf die Weise hast du bis zum Disaster gewartet....
ich will dir einfach mal schreiben, was mir so spontan (ohne Wertung !) in den Sinn kam, als ich dein posting las:
kenne ich von mir, dachte ich
- wie ich mir Podium verschaffte, um Anerkennug (Fremd- keine Selbstanerkennung) zu bekommen und wie das auf Dauer mit Langeweile, Frust und Ärger verbunden war, weil man dazu Leute braucht, die weniger können als man selbst. Dahinter stand eine Art Bedürftigkeit, die ich mir selbst nicht geben konnte.
- wie ich mir (auch heute noch!) negatives Chaos in mein Leben regelrecht hinein ziehe.Das verschafft mir zwar eine Unmenge negativer Gefühle, aber doch Gefühle eben, durch die ich mich 'spüren' kann. Ginge sicherlich einfacher, aber ich weiss ja auch
- wie der 'Antreiber' in mir sagt: 'wenn du einfach mal nichts tust, weil eben nichts ansteht, dann bist du faul. Und schon ist mein schlechtes Gewissen da.
- wie ich mit dem einen Fuß auf dem Gaspedal stehe und mit dem anderen gleichzeitig auf der Bremse. Dahinter steckt die unbewusste Botschaft meines Vaters, der mir schon als Kind zu verstehen gab: sei gut, aber niemals besser als ich. Oder anders ausgedrückt: gib Gas, aber bremse !
Ja, das fiel mir so spontan erstmal zu deinem posting ein. Vielleicht ist da etwas dabei für dich. Jedenfalls hast du ja erkannt, dass dein Verhalten oft in Konflikte führt.
Ich würde mir einfach mal ein paar Stunden bei einem Berater oder Therapeuten gönnen und ihm dies genauso schildern wie du es im posting gemacht hast. Der kann dir dann einfach ein wenig beim Ordnen helfen und du entdeckst vielleicht die blinde Flecken.
bist wohl ein kleiner Choleriker! Könnte es sein, dass das pathologisch ist? Ich mein' das durchaus Ernst, dann könntest du mal einen Neurologen kontaktieren. Wäre vielleicht so oder so keine dumme Idee.
Bei mir steckt dahinter, dass ich mich persönlich verletzt fühle, wenn ich mit anderen erfolgsorientiert zusammenarbeite und sie sich lasch hängen lassen und nicht aus dem Quark kommen. Ich nehme das schlichtweg persönlich und das ist narürlich ein Irrweg.
Um die Zusammenhänge etwas klarer zu sehen habe ich beruflich an ein Seminar "Konfliktbewältigung" teilgenommen.
In vielen Rollenspiele wurde mir klar, dass ich innerhalb eines Sachkonfliktes viel zu perönlich reagiere. Im Beruf ist dieses Umlernen einfach, da es ja meist feste Absprachen, klare Ziele und Aufgabenverteilungen gibt.
Wenn heute einer seinen Job nicht gut macht, dann sehe ich eher, das ER sich oder DAS Projekt nicht ernst nimmt. Mit mir als privater Mensch hat das wenig zu tun. Und seit dem poltere ich auch nicht mehr so los.
na Dich selbst kritisieren kannst Du ja richtig gut. Wie geht es denn mit der Wahrnehmung Deiner positiven Seiten, die andere sehr wohl an Dir bemerken, wie Du schreibst. Sind Dir diese auch so wichtig, wie Deine vermeintlich schlechten Seiten?
Ich kann Dein Problem sehr gut nachvollziehen. Gefühle wie Wut und Verärgerung nicht kontrollieren können ist schon scheußlich. Hinterher tut es einem dann leid und man schämt sich dafür. Besonders wenn man dann feststellen muß, dass man andere Menschen damit verletzt hat. Kenn ich auch.
Was die Arbeit angeht hast Du ziemlich hohe Ansprüche an Dich selbst. Arbeitest hart und erwartest das dann auch von anderen. Das ist grundsätzlich nicht negativ. Warum Du dann Wut und Ärger entwickelst mußt Du schon selbst herausfinden. Oftmals steckt dahinter etwas, was ganz tief in einem schlummert.
Ich habe ja ein ähnliches Problem mit Wut und Ärger. Mit Hilfe meiner Therapeutin bin ich da schon ein ganzes Stück weiter gekommen. Inzwischen bin ich schon mal in der Lage, diese Gefühle zu akzeptieren und mich nicht mehr dafür zu schämen. Die sind nunmal da, ob ich will oder nicht. Das damit umgehen lernen, ohne dass ich selbst oder jemand anders daran Schaden nimmt, muß ich auch noch lernen. Einen genauen Plan, habe ich dafür auch noch nicht. Vielleicht ganz tief in sich hineinhorchen und wenn die Gefühle dann hochkommen schnell die Situation verlassen. Meine Therapeutin empfahl mir einen Sandsack zu kaufen oder überhaupt Sport zu treiben. Naja, soweit bin ich noch nicht.
Mir fällt jetzt auch nicht wirklich was gutes ein. Bin jetzt gespannt, was die anderen so schreiben.
als ich trocken wurde stellte ich einige Eigenschaften an mir fest die mir nicht gefielen. Die einen habe ich in meiner nassen Phase schon bemerkt und auf den Alkohol geschoben, die anderen wurden mir erst in meiner Abstinents bewußt.
Kein Mensch ist ohne Fehler. Unsere Umwelt verzeiht uns meistens unserer "Fehler". Wir müssen lernen uns diese auch zu verzeihen.
Du könntest dir jeden Abend zu einem festen Zeitpunkt fünf Minuten Zeit nehmen und überlegen was war an diesem Tag besonders. Was hat mich gefreut und was hat mich geärgert. Damit könntest du zumindest täglich wieder "herunter kommen".
Ich denke eine gute Möglichkeit da "kontrollierter" zur werden, ist, wie auch schon viele vor mir schrieben, sich damit (bzw. mit deinen Gefühlen zu beschäftigen und ihnen den Raum geben den sie brauchen)zu beschäftigen.
Zitatwollte aber für eine gute atmosphäre sorgen und steckte das alles weg.
Du wolltest "besser" sein, als du bist. Oder perfekter sein, als du bist.
Es gibt beispielsweise Genies, die aber am Leben jämmerlich zugrunde gegangen sind, weil sie sich eben nur mit ihren hervorragenden Seiten auseinandergesetzt haben. Die anderen Seiten waren es nicht wert.
Auch in einem Projekt mit anderen übernimmst du dich, wenn du dich dafür verantwortlich fühlst, für eine "gute Atmosphäre" zu sorgen. Eine Athmosphäre entsteht und jeder trägt eben nun mal seinen Anteil dazu bei. Und dein Anteil wäre - außer deinen guten Leistungen - eben auch: Früher zu sagen, was du dir vorstellst, was du gerne anders hättest, was du dir erhoffst, dann kann der ein oder andere Erwartungsdruck vielleicht rausgenommen werden, dann kannst du dich im Vorfeld vielleicht gleich damit anfreunden, dass das eine oder andere nicht so gehen wird, wie du gehofft hättest und dann haben andere auch besser eine Chance einen Schritt in deine Richtung zu machen und das Ganze wird befriedigender für alle Seiten.
Mein Therapeut hatte mal zu mir gesagt, dass die Steuerung meiner Emotionen (damals)mit einem Waschmaschinenknopf zu vergleichen sei, der leider nur 2 Programme einschalten kann: Einweichen oder Schleudern mit 100 Umdrehungen.
Die ganzen anderen Programme, wie Feinwäsche, Buntwäsche, Schonprogramm oder Kochwäsche, dafür muss ich sozusagen erst neue Rillen in den Knopf feilen, damit er ein Raster bekommt. Dann kann ich auch andere Programme einstellen.
Ich glaube, dass ist mir inzwischen schon ganz gut gelungen. Aber für das Rillen feilen, brauchts etwas Zeit und ein geduldiges Gegenüber.
Ich finde, da kann eine Gesprächstherapie sehr gut unterstüzen (und die Entwicklung auch beschleunigen...nur für den Fall, dass du eher zur ungeduldigen Sorte gehörst...)
sehr interessantes Thema. Ich hatte dieses Problem solange ich nass war. Ich konnte Schwächen beim anderen nicht akzeptieren. So wie ich merkte, dass da einer nicht mithalten konnte, habe ich die Keule rausgeholt. Für mich war das wie ein innerer Parteitag, wenn ich mein Gegenüber z.B. bloßstellen konnte. Aus der Schwäche des Anderen habe ich meine Stärke gezogen. Aber in Wirklichkeit habe ich nur von meinen eigenen Unzulänglichkeiten abgelenkt. Es hat auch nach meiner Trockenlegeung eine ganze Zeit gedauert bis ich akzeptieren konnte, dass nicht jeder meinen Ansprüchen gerecht wird und auch nicht gerecht werden muß. Wobei das bei mir auch sehr viel mit Sympathie zu tun hat. Da kann einer noch so blöd sein, wenn ich ihn mag, dann lass ich heute die Axt stecken und benutze höchstens noch die Schaufel Ich glaube, dass nennt man Gelassenheit und Toleranz Außerdem denke ich heute viel mehr über mein Gegenüber nach. Stelle mir z.B. vor, dass er ja durchaus über Fähigkeiten verfügen könnte, die mir völlig abgehen. Wenn einer z.B. keinen vernünftigen Satz bilden kann, dann ist er mir zwar unterlegen; kann er allerdings einen Nagel in die Wand schlagen, dann ist er mir schon wieder überlegen. Also, alles eine Frage der Relation Und eines habe ich bedingungslos und ohne seelischen Schaden gelernt: Es gibt immer einen, der besser ist. Und das ist auch gut so; denn Bescheidenheit tut mir ab und an schon ganz gut Und ich bin auch sehr froh darüber, dass es Situationen gibt, in denen ich schon meinen Meister gefunden habe. Es ist auf Dauer doch etwas anstrengend immer sein eigenes Universum bilden zu müssen. Allein reisen macht einsam