Hallo, ich habe dieses Forum gerade erst entdeckt und hätte da direkt mal eine Frage: mein Noch-Ehemann, von dem ich aus versch. Gründen seit gut einem Jahr getrennt lebe, hat immer schon gern getrunken. Abends so gegen 18Uhr ging das los. Immer nur Bier, kein Schnaps, aber dafür recht große Mengen (6 Flaschen ca:huch. Anmerken konnte man's ihm immer erst nach ca 4 Flaschen und auch dann nur an leicht schleppender Sprache. Mal einen Abend gar nicht trinken war ihm nur schwer abzuverlangen und Vereinbarungen, nur am WE zu trinken, konnte er gar nicht einhalten. Ist das schon Alkoholismus? Wo zieht man da die Grenze? Ich weiß nicht, wie es heute mit seinem Trinkverhalten aussieht; der Kontakt findet nur unregelmäßig statt, wenn er mal Lust hat, seinen Sohn zu sehen . Das ist natürlich tagsüber und da scheint er nüchtern zu sein. Arbeiten geht er meines Wissens nach auch regelmäßig.
dich gibt es aber im Forum schon seit Dezember und auch schon 61 Beiträge von dir!
Was du zum Trinkverhalten deines (Noch)-Mannes schreibst, erscheint mir schon (sehr) bedenklich. Ich habe auch über ein Jahrzehnt so in etwa diese Tagesdosis Alkohol getrunken und wie du dir sicher schon denken kannst: weniger ist es nicht geworden im Laufe der Zeit.
Wenn du sowieso schon getrennt von ihm lebst, wirst du auch kaum auf ihn einwirken können, das geht ja schon bei Partnern, die zusammen leben kaum.
ich selbst nenne jemanden erst dann "Alkoholiker", wenn er selbst sagt, dass er/sie Alkoholiker ist. In deinem "Fall" ists doch recht einfach ... frag ihn halt ob er einer ist oder ob nicht ...
ich war bisher immer im ArmeHunde-Forum unterwegs. Dieses Forum hier habe ich erst heute entdeckt.
Einfluß auf meinen "Ex"-Mann nehmen kann ich natürlich nicht mehr. Es ging ja auch nur sehr eingeschränkt, als wir noch zusammen waren. Ich wüßte halt gern, ob er da noch allein raus könnte oder nicht. Aber da er gar nicht will, ist die Antwort wohl eher "Nein". Er trinkt glaube ich seine Probleme (von denen er zahlreiche hat) weg. Kann sich gar nicht öffnen und über Probleme sprechen, verleugnet überhaupt welche zu haben... Ich finde, er wäre sehr therapiereif, aber er sieht da keinerlei Bedarf.
Würde ich ihn fragen, ob er Alkoholiker ist, würde er verneinen. Zeichnet das einen Alkoholiker nicht zumindest eine Zeitlang auch aus?
ZitatGepostet von Bitronka Würde ich ihn fragen, ob er Alkoholiker ist, würde er verneinen. Zeichnet das einen Alkoholiker nicht zumindest eine Zeitlang auch aus?
Sabine
verleugnen und lügen kann im Repertoire eines Alkoholabhängigen natürlich ne Rolle spielen ...
Würde...würde... ist doch ganz einfach, frag ihn. Irgendeine Antwort wirst du sicher bekommen.
- dass du hier im Forum bist, - dass du mit einem Mann zusammen warst, von dem du annimmst, dass er Alkoholiker ist, - dass du einen Sohn hast - dass du dich von deinem Mann getrennt hast
ich weiß von deinem Ex-Mann:
NICHTS !
weil er sich hier nicht geäußert hat. Also weiß ich auch nicht, ob er Alkoholiker ist. Das kann NUR ER für sich entscheiden.
Ich könnte anhand des Trinkverhaltens, das du geschildert hast, die Vermutung äußern, dass er Alkoholiker sein könnte. Mehr aber auch nicht.
Deshalb frage ich eher in die selbe Richtung wie Anita: weshalb interessiert dich das ??
Wäre es da nicht für dich viel hilfreicher, dir Fragen zu stellen wie: War ich jemals Co-Abhänig? Wie weit bin ich in dieser Co-Abhängigketi fortgeschritten? Welches Co-Verhalten zeigte ich hauptsächlich ? Wie kann ich von dieser Co-Abhängigkeit genesen? Wie gestalte ich in diesem Genesungsprozess mein zukünftiges Leben? Wie geht es meinem Sohn mit der Trennung? uvm.
Du wirst dich nach der Trennung sehr um dich kümmern müssen, weniger um ihn, sonst hättest du dich nicht trennen brauchen.
es gibt noch keine Methode die es ermöglicht festzustellen ob jemand Alkoholiker ist. Kein Arzt kann anhand irgendwelcher Werte und kein Therapeut nach mehreren Gesprächen sicher feststellen ob jemand Alkoholiker ist.
Nur der Alkoholiker kann für sich selber feststellen, daß er Alkoholiker ist. Dies gelingt erfahrungsgemäß erst wenn er sich trocken Gedanken darüber macht. Diese Feststellung heißt aber noch lange nicht, daß er dies dauerhaft weiter weiß. Bei vielen führt die Sehnsucht nach der "Droge" dazu zu glauben sie seien "geheilt" und können wieder kontrolliert trinken.
Du siehst es ist sehr schwer eine aussagekräftige Antwort auf diese Frage zu bekommen. Die Frage ob dein Mann Alkoholiker ist, ist nicht die entscheidende, sondern wie sehr beeinträchtig dich sein Alkoholkonsum und was kannst du dagegen machen.
Du hast es ja hier schon mehrfach gelesen. Es gibt keine rote Linie, die jemand überschritten haben muss um Alkoholiker zu sein.
Gäbe es eine Formel, nach der man berechnen könnte, ab wann man Alkoholiker ist, würde jeder ein Glas vorher aufhören....
Die Frage muss eigentlich korrekt lauten: Kann jemand noch "kontrolliert trinken", das heißt kann er mühelos auf Alkohol verzichten bzw. nach einem oder zwei Gläsern aufhören? Jeder Alki wird Dir bestätigen, dass die Kontrollfähigkeit mit Dauer und Höhe der Trinkmenge immer weiter sinkt.
Ich kann Dir als Richtwert nur sagen, dass es verschiedene grobe Mengenwerte gibt, nach denen eine bestimmte täglich konsumierte Alkoholmenge risikoarm ist. Die Weltgesundheitsorganisation und die Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren (oder so ähnlich heißen die) haben solche Mengen angegeben.
Was Dein Man täglich konsumiert, liegt deutlich daüber ...
Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe ca. 12 Jahre abends meine 7-8 Flaschen Bier getrunken und trinke jetzt seit dem 9.10. vergangenen Jahres keinen Alkohol mehr.
Ich weiß für mich, dass ich meinen Alkholkonsum nicht kontrollieren kann. Ich werde es auch nicht mehr versuchen (Warum sollte ich das?), sondern freue mich über mein neues Leben mit meiner neuen Partnerin.
Vielleicht kannst Du Deinen Ex-Partner ja mal auf die Seite aufmerksam machen.
Es gibt schlimmere Dachschäden als ein Alki zu sein.
Danke für Eure Antworten! Ihr habt natürlich Recht: was bringt mir dieses Wissen? Zum Einen geht es mir um meinen kleinen Sohn (2J.), der zumindest in geringem Maße ja auch von dem Alkoholkonsum seines Vaters beeinträchtigt/beeinflußt wird. Zur Zeit meldet er sich gar nicht bei uns (seit über 4 Wochen), sonst kam er unregelmäßig etwa jede bis jede zweite Woche. Auf Kontaktversuche, die ich jetzt seit 2 Wochen eingestellt habe, reagiert er nicht. Zum Anderen habe ich in unserer Ehe meinen eigenen Wahrnehmungen nicht mehr getraut. Er hat so vehement behauptet, kein Alkoholproblem zu haben, finanziell alles hinzukriegen (es kamen immer wieder Mahnungen, Inkassobriefe, der Gerichtsvollzieher,...), mich nicht zu belügen, etc, dass ich entgegen meinem Bauchgefühl irgendwann meine Empfindungen hintenan gestellt habe. Ich wollte ihm glauben, weil es mir einfacher erschien und ich Angst davor hatte, was denn auf uns zukommt, wenn ICH richtig liege. Vielleicht habe ich mir von Euren Antworten auch im Nachhinein noch eine Bestätigung erhofft, dass es richtig war, wie ich gedacht und mich letztendlich auch entschieden habe. Ich denke, ich war ziemlich co-abhängig!
Danke nochmal für Eure Antworten und Meinungen Sabine
das kann gut sein, aber ist das noch von Belang? Ich lebe ja nicht mehr mit ihm und habe kaum noch Berührungspunkte zu ihm. Es wäre doch nur mit Auswirkungen verbunden, wenn wir noch zusammen wären...