ich schließ mich da polar an. Der Erfolg hängt in erster Linie von der Mitarbeit des Patienten ab.
Gehe ich in eine Klinik ohne Eigenmotivation und der Krankheitseinsicht, bin ich vom Ergebnis bestimmt nicht begeistert. Folglich ist diese Bewertung des Einzelnen dann auch entsprechend.
Unterschiede bestehen in den einzelnen Kliniken in den verschiedenen Therapieformen. Darüber kannst Du Dich aber auf den entsprechenden Seiten informieren.
Hallo Nagel mit Kopf, es wäre schon mal hilfreich, wenn Deine Frage präziser käme. Was für eine Klinik? Für Entgiftung? Eine stationäre Therapieeinrichtung? Für welche Suchtrichtung? Für welche Zweiterkrankungen z.B. Depressionen, Suizidgefährdung usw. Für junge Männer mit dem Wunsch nach beruflicher Neuorientierung Für Menschen mit schwereren Schädigungen ?
Es gibt da schon Unterschiede in der Zielrichtung. Im übrigen haben die vor mir schreibenden Leute recht, dass es beim Behandlungserfolg sehr auf den Patienten selbst ankommt. Wer nach dem Motto dahinfährt, da erhole ich mich oder bitte, da bin ich, macht mich trocken, der wird wohl vom Ergebnis enttäuscht sein.
Aber es auch nicht immer die Anfangsmotivation ausschlaggebend, sondern dass, was der Patient im Laufe der Therapie wirklich zuläßt. Manch einer ist vom Arbeitgeber quasi gegen seinen eigenen Willen hingegangen, weil er sonst gekündigt worden wäre und es hat dort Klick gemacht und andere, die mit Pauken und Trompeten einzogen, sind ganz schnell eingeknickt, als es wirklich ans Eingemachte ging. Und dann gibts noch welche, die stolz darauf sind, keinen Therapeuten an sich herangelassen zu haben. Tja, die Therapeuten gehen ja nicht in die Klinik, um gesund zu werden, das sind wohl die Patienten. Das ist der entscheidende Unterschied. Therapeuten zeigen nur die Brücke und das Werkzeug. Gehen und arbeiten liegt beim Patienten
hallo nagel mir kopf, erstmal willkommen on board. für mich sieht deine fragestellung so aus : ich will die beste klinik, den besten therapeuten und die beste garantie. was sich verändert um trocken zu bleiben hängt nur allein von dir ab, nicht vom therapeuten oder der klinik. ( haben meine vorposter auch schon gesagt ) eine garantie kann dir keiner ausser dir geben, wenn du das aufgearbeitete und erlernte in taten umsetzt und weiter daran arbeitest,dazu sind die klinik und die therapeuten da es gibt im forum eine klinikliste da kannst du dich informieren.
ich antworte mir jetzt einfach mal selbst, damit ich nicht jedem einzelnen antworten muß.
Erst mal Danke für Eure Antworten und auch den Denkansätzen, die ihr mir dadurch gegeben habt.
Klar ist die Mithilfe des Süchtigen am Wichtigsten. Ich dachte halt ganz "einfach" es gibt gute und schlechte Therapieplätze, so wie es gute und schlechte Werkstätten/Hotels/Restaurants etc. gibt. Es gibt ja auch Restaurantführer, Hotelbewertungen usw. im Netz.
Mir fällt grad nix anderes als Restaurant/Hotel ein, was keinen Vergleich einer LZT-Einrichtung darstellen soll!!
in meinen Augen ist es schlicht unmöglich, eine Klinik zu bewerten. Zum einen sind die Kliniken jeweils auf spezielle Klientel eingestellt (hat ja bereits ein Vorposter geschrieben), zum andern hängt es ausschließlich vom einzelnen ab, wie er die Einrichtung empfindet.
Beispiel: in meiner Selbsthilfegruppe war ein Mitglied in derselben Einrichtung wie ich. Der Unterschied: ich lobe den "Tönissteiner Geist" über alles, der andere schimpft auf ihn. Er hat sich dort absolut unwohl gefühlt, kam dort überhaupts nicht klar. Dagegen steht er total auf dem Konzept vom "Ringenhof", den er zwei Jahre später besucht hat. Mir hingegen graust es total, wenn er vom dortigen Konzept (vor einigen Jahren) erzählt.
Meiner Erfahrung nach weiß die Suchtberatung deines Vertrauens Bescheid, welche Einrichtung zu dir in deiner momentanen Situation, wozu auch dein Lebensumfeld zählt, passt.
Dir eine gute Entscheidungsfindung gewünscht Viktor
Hallo Nagel mit Kopf, normalerweise gibt es eine Suchtberatungsstelle, die mit Dir den Sozialbericht erstellt. Aufgrund Deines Krankheitsbildes und den Vorgaben der Kostenträger kommen dann bestimmte Kliniken in Frage. Es gibt da Dienstleistungsverträge und Vorgaben seitens der Kostenträger, welche Einrichtungen in Frage kommen. Wenn Du Deine Therapie selbst bezahlst, kannst Du Dir sicher auch Deine Klinik aussuchen. Wenn nicht, dann ist wie gesagt die Auswahl schon mal eingeschränkt. Du kannst Dir dann ja diese Einrichtungen per Internet anschauen bzw. Dir die Unterlagen zusenden lassen. Sehr schön ist es, wenn ein Patient vorher schon direkten Kontakt aufnimmt. Es ist ja auch möglich, sich eine Einrichtung mal anzuschauen. Da gibts Wiedersehenstage, Tage der offenen Tür, aber auch die Möglichkeit nach Vereinbarung.
Übrigens müssen die Kliniken die Qualitätsvorgaben der Kostenträger erfüllen, sonst werden sie von der Rentenversicherung garnicht anerkannt. Daher kannst Du davon ausgehen, dass eine zugelassene Klinik auch das notwendige Niveau hat.
Und eins noch: in keiner Klinik wird das passieren, was der Patient sich wünscht und sich vorstellt. Er geht ja dahin, um etwas neues kennenzulernen. In einer Klinik, in der sich ein Süchtiger nur wohl fühlt, kann bei dieser Krankheit eigentlich nicht viel an Änderungen passieren. "Nicht mein Wille geschehe ...."
Und immer an Juhnke denken. Der konnte sich seine Therapeuten und Kliniken selbst aussuchen.
Hallo Bakunin, jeder von uns ist nicht nur Trinker. Wir sind auch noch Eltern, Geschwister, Berufstätige, Musiker, Leser, Dichter, Fussballer usw.
Hier geht es darum, deutlich zu machen, welche Falle hinter der "freien Auswahl" stecken kann.
Von Liz Taylor habe ich folgende Geschichte gehört. Als sie in der Betty-Ford-Klinik war, bekam sie wie alle anderen Patienten auch, den Auftrag, den Müll rauszubringen. Sie antwortete daraufhin, dass sie nicht in der Klinik sei, um den Müll wegzubringen, sie sei schließlich Schauspielerin. Die Antwort darauf war: Sie sind hier auch nicht, weil Sie Schauspielerin sind, sondern weil sie Alkoholikerin sind. Und Sie bringen den Müll genauso weg wie die anderen Patienten auch oder Sie verlassen die Klinik.
ZitatGepostet von Nagel mit Kopf Ich dachte halt ganz "einfach" es gibt gute und schlechte Therapieplätze, so wie es gute und schlechte Werkstätten/Hotels/Restaurants etc. gibt.
Hi Nagel,
so wie du denken viele. Aber in einer Therapieeinrichtung wird eben nichts 'repariert', sondern eher ein neues Leben kreiert. Und es wird dort auch keine Therapie konsumiert. So gesehen ist es eigentlich doch gleichgültig, wo man hin geht. Wenn man die eigenen Schritte nicht geht, bleibt man stehen. Und das ist doch ganz "einfach" gedacht, oder ?
ZitatGepostet von Nagel mit Kopf Ich dachte halt ganz "einfach" es gibt gute und schlechte Therapieplätze, so wie es gute und schlechte Werkstätten/Hotels/Restaurants etc. gibt.
Hi Nagel,
so wie du denken viele. Aber in einer Therapieeinrichtung wird eben nichts 'repariert', sondern eher ein neues Leben kreiert. Und es wird dort auch keine Therapie konsumiert. So gesehen ist es eigentlich doch gleichgültig, wo man hin geht. Wenn man die eigenen Schritte nicht geht, bleibt man stehen. Und das ist doch ganz "einfach" gedacht, oder ?