Liebes Forum, das Jahr 2006 war bisher die reinste Achterbahnfahrt, allerdings bergrunter. 2005 ging es erst langsam, dann schnell bergauf. Dann erste ernste Partnerschaftsproblem, dann die Trennung. Ich hab mir überall Hilfe gesucht(hier, Tel. seelsorge,Shg-gruppen,freunde) um nicht trinken zu müssen und auch sonst keinen zu großen mist zu machen. Langsam stabilisiere ich mich wieder und hab jetzt auch auf eine Partnerschaftsanzeige geantwortet und eben vor derjenigen eine mail erhalten. Es wird spannend, aber ich will nicht euphorisch werden. Aber allein die Aussicht jemanden kennenzulernen gefällt mir. Dann hätte sich das Durchhalten nochmal mehr gelohnt. Mein Trennungsschmerz war ab und an so groß das ich echt nur trinken wollte um ihn loszuwerden. Ängste kamen wieder hoch, es war echt unangenehm. Seit einigen Wochen habe ich das Laufen wieder begonnen und eine Stunde am Stück klappt schon gut. Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht hat noch jemand ne gute Durchhaltestory die er hier teilen möchte. Billy
Vielleicht solltest Du erst einmal versuchen, mit Dir selber ins Reine zu kommen. Meiner Meinung nach, machst Du Dein Wohlbefinden zu sehr von einem Menschen an Deiner Seite abhängig. So liest es sich für mich zumindest, wenn Du Dich von der einen gescheiterten Beziehung, gleich in die Nächste stürzen willst.
Bei allem was ich von Dir gelesen habe, hängt diese Achterbahnfahrt der Gefühle doch stark mit Deiner letzten Beziehung zusammen. Es lohnt sich bestimmt, da mal näher hinzuschauen.
die Sehnsucht nach einem Menschen und das Bedauern über eine gescheiterte Beziehung mit einem "neuen" Mensch zukleistern zu wollen, klingt nicht vielversprechend.
Erst von Du mit dir selber in aller Ruhe und Zufriedenheit allein sein kannst, wird Partnerschaft vermutlich gelingen.
Nach dem was ich sehe, zäumst das Pferd von hinten auf und willst Schrit 4, 5, 6, vor dem Ersten gehen.
ich mag jetzt nicht den Spaßverderber spielen aber vor kürzester Zeit warst du noch am Boden vor Liebeskummer und jetzt hältst du schon Ausschau nach der nächsten?
Auf mich macht das den Eindruck, dass du dir entweder nur eingebildet hattest, die Verflossene zu lieben oder ein Problem damit hast, dich alleine zu ertragen.
Glaubst du nicht, es sei besser erstmal alleine klar und mit sich selbst ins Reine zu zu kommen, bevor man sich in die nächste Beziehung stürzt? Diese Frau wird dich nicht "retten". Das mußt du schon selbst tun.
Du bist nun schon so lange an board, früher ja mit einem anderen nick. Ich schätze über 3 Jahre ?
Und ich kann mich gut an deine alten posts erinnern, die sich immer wieder um die gleiche Problematiken drehten. Sinnsuche, "Ersatzhandlungen" fürs Saufen, Probleme mit Frauen etc.
Ich weiß nicht, was ich von deinen postings halten soll. Irgendwie scheinst du trotz aller deiner Versuche etwas zu tun (Psychologe, AA etc. ) weiterhin in deinem Seelensumpf zu hängen. Und ich weiß auch nicht, was ich dazu schreiben soll, was hier nicht schon zig mal an dich gepostet wurde.
Billy, gegen die Sucht hilft keine Pille und keine Frau. Der Traum davon ist Alkoholikerlogik. Wir mögen es uns wünschen, aber die Realität ist glasklar. Übrigens würden dann die Therapeuten ansonsten Alkoholikern einfach eine Frau verordnen und schon wären sie geheilt. Wäre doch einfach.
Erst wenn Du wirklich innerlich akzeptierst, dass der Weg über Dich selbst führt, gibst Du Dir eine Chance. Alles andere ist Selbsttäuschung. Ich weiss, dass ich anfangs auch diese Hoffnung hatte mit ner Frau, die mich versteht, daher kann ich das Nachvollziehen. Aber ich muss Dir halt auch knallhart sagen, wer nass ist und auch eine ganze Zeit der Trockenheit ist man überhaupt nicht partnerschaftsfähig. Und solange Du das glauben willst und Dir selbst leid tust, wirst Du weitertrinken.
Das meint nicht, dass man sexuell enthaltsam sein muss. Das eine sollte aber nicht mit dem anderen verwechselt werden. Eine wirkliche Beziehungsfähigkeit führt nur darüber, sich selbst in Ordnung zu bringen. Das tut weh, aber Heilung ist auch mit Schmerz verbunden. Aber vielleicht möchtest Du noch ein bisschen leiden und das nächste Drama wartet schon.
Übrigens hilft Laufen ungemein, aber nicht nur, es kann auch den Suchtdruck wieder verstärken, wenn die Seele einsam bleibt. Beim Laufen werden die Blockaden verringert, was die Zugängigkeit zu uns selbst und durch andere verbessert. Wir haben ja nur 100% Lebensenergie. Und wenn ich jogge, kann die Energie nicht für die Blockaden benutzt werden. Eine Möglichkeit also, an uns selbst heranzukommen. Ich habe mit einem Gruppenfreund lange Zeit sonntägliche Ausläufe gemacht, was dazu führte, dass wir unsere Gruppenstunde schon hinter uns hatten, als wir am Ziel ankamen. Ich hatte mich damals gewundert, welche Offenheit vorhanden war beim Laufen, während es in der Gruppenstunde richtig anstrengend war mit dem Öffnen. Aber jetzt weiss ich halt, dass es verschiedene Wege gibt in unser Inneres.
Auf unserer Medaille sind daher die 5 Bausteine des Lebens abgebildet: Körperlichkeit, Seele, Geist, Sozialität, Spiritualität.
dein Threadtitel - ich bin neu fürs Leben motiviert - klingt etwas irritierend, wenn man dann liest, was der Grund für deine Motivation ist, nämlich ein anderer Mensch.
So wird das wohl nicht gutgehen, der Kreis sich nicht schließen. Es ist ein Trugschluß, von einem anderen Menschen erwarten zu können, die Defizite die man in sich spürt gefüllt zu bekommen. Das ist deine/meine/unsere Aufgabe selber.
ich hab mal ne Frage. Wenn Du das als so schwierig empfindest, keinen Alkohol zu trinken und da verschiedenste Durchhaltestrategien, wie auch eine Frau zu brauchst (ich glaube, Du bist ja schon länger abstinent), warum trinkst Du dann eigentlich nicht einfach wieder?
Also, was motiviert Dich eigentlich dazu, nix zu trinken? Für mich hört sich das eher wie eine Qual an, daß Du keinen Alkohol trinkst.
ZitatWarum nimmst Du Dir nicht einfach wieder einen nassen Alkoholiker als Partner?
Hä,hä, vielleicht wollen die alle nicht? Stell dir mal vor, wie abtörnend das ist, wenn du da sitzt, dir gemütlich einen brennst und mußt dir andauernd Liedtexte anhören oder die gesammelten Werke von Nietzsche Da hast du doch bald keine Lust mehr zum saufen
Hi Leute, harte Kost für mich. Zum Großteil wohl wahr. Als ich heut morgen las das meine ex einen neuen hat, war es ein gefühl als geht ein Kampf zu Ende. Gerade eben empfinde ich fast mal wieder sowas wie Frieden in mir. Zudem hab ich heut morgen eine e-mail von einer Frau entdeckt die mir geschrieben hat. Es stimmt, ich würde sie gerne kennenlernen. Hab im Hinterkopf leider auch das Wort Beziehung. Ich denke aber einem Kennenlernen steht nichts im Weg meinerseits, allerdings slow down. Möglichst keine Gier o.ä. Ich hab in der ersten(letzten) Beziehung doch eine Charaktermängel an mir festgestellt die nicht gerade förderlich sind, Gier, Trägheit, Geiz, Selbstsucht. Ich will Leute kennenlernen, aber ich werde mal das Ziel anstreben, wirklich Leute kennenzulernen, nicht eine Beziehung zu suchen. Obwohl ich meine strukturen kenne und immer das Glück bei Frauen suche, das Wissen muß ich im Hintergrund haben und defensiv bleiben. Weiß nicht, ob man das alles so planen kann, und ich muß aufpassen nicht eine Lücke falsch füllen zu wollen (bedürfnisse), aber so in der Art kann ich mir mein weiteres Leben vorstellen. Nicht so zwanghaft, nicht zwanghaft abstinent von Frauen, aber auch nicht zwanghaft suchend. Mal gucken ob ich das hinkriege, eins werdet ihr von mir kennen. Meine Ehrlichkeit. Ich hab Stimmungsschwankungen allerdings auch viel gesunde Anteile. Grundsätzlich ist mir ein Satz aus einem Buch von Prof. Ulrich Sachsse hängenblieben: Fast jede Beziehung ist besser als gar keine Beziehung! Er behandelt normalerweise borderliner mit svv, von der Schwere ist dies allerdings mit einer starken Suchtproblematik vergleichbar. Ich halte euch auf dem laufenden und hab mich sehr gefreut über eure postings. B
"Fast jede Beziehung ist besser als gar keine Beziehung!"
Ich kipp' jetzt hier fast aus den Latschen!
Für den Fall, dass das einfach so zu nehmen ist: was hab ich dann denn hier noch zu suchen?
Lieber Billy,
obiges Zitat ist denke ich (vor allem hoffe ich) ist nicht nur auf partnerschaftliche Beziehungen zwischen Mann und Frau, oder auch M+M's bzw. F+F zu sehen. Eine Beziehung sehe ich als solche auch an, wenn sie mit einem Menschen meines Vertrauens sich entwickelt. Freundschaft zum Beispiel, so ganz platonisch.
Guck, ich bin seit einigen Monaten trocken. Ein großes, euphorisches Verliebtsein dazwischen, das sich nach erstem Körperkontakt so schnell ausm Staub machte wie es gekommen war - das wars denn aber auch. Gottseidank wars das dann. Ich hab überhaupt noch nicht das Herz übrig, mich so in eine gegengeschlechtliche Beziehung einzubringen, da bin ich mir ehrlichgesagt viel zu wichtig. Momentan geht das nicht. Würde ich nun aber trotzdem eine Beziehung leben, weil 'man' das einfach macht, weil es besser ist irgendeine zu führen, Hauptsache man führt , das würde mir die wichtige Zeit nehmen die nötig ist, damit ich hoffentlich irgendwann voll und ganz fähig bin, mich auf einen anderen Menschen in Liebe einzulassen.