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Saufnix  
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Dieses Thema hat 22 Antworten
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 Akute Hilfe
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spi2502 Offline



Beiträge: 3

17.06.2006 02:47
RE: hello!! Zitat · Antworten

sagt...habt ihr auch eine chance für leute die phasenweise trinken???trinke z.B. seit anfang februar wieder fast jeden tag.....und das aber 6-7 bier bzw. 2l wein....(nach einer pause zuvor von ca. 3-monaten...die ich super über die runden brachte)...wenn ich will, weiss ich, nach anfänglichen schwierigkeiten...(nicht der rede wert...das ich vielleicht nicht gleich einschlafen kann)) könnt ich wieder ne pause einlegen...im innersten weiss ich, wenn ich nie wieder was trink, dann gehts mir gut...aber geht es auch so???....nicht kontrolliertes trinke, das weiss ich, das ich das nicht schaff....aber immer so pausen einlegen......geht das?auf die dauer? bin W. 35.-J. habe schon ziemlich viel getrunken in meinen leben...und wunder mich bis dato, dass ich, wenn ich jedesmal eine pause eingelegt habe, ich null entzugserscheinungen hatte....


gepard Offline




Beiträge: 851

17.06.2006 03:53
#2 RE: hello!! Zitat · Antworten

hi spi,

meiner Meinung nach solltest du es nicht drauf ankommen lassen. Du bist 35 - das ist ein gutes Alter für einen Wendepunkt. Mach mal gründliche Inventur, um zu schauen, wo du wirklich stehst und was du dir wirklich wünschst für die Zukunft. Was spricht dafür (???) , weiterhin so viel zu trinken, was spricht dagegen, und wie sieht das Leben in dem einen oder in dem anderen Fall auf lange Sicht aus? Fragen über Fragen.

Du sagst, auf Dauer ohne Alkohol, da würde es dir am besten gehen. Bei deinem "vielleicht geht es auch so" (mit den Pausen) kommt bei mir das Bild von einem lecken Schiff. Es kann noch geflickt werden, aber wenn man zu lange wartet, geht es unter. Wie lange möchtest denn das mit den Alkoholpausen noch ausprobieren - bis 45? - ist doch schade um die mit zuviel Alkohol vergeudete Zeit!

Freibrief oder Faustregel für dein Anliegen gibt es hier nicht. Hier sind viele, die es auch mal wissen wollten. Heute wissen sie es besser.


Waldmensch Offline



Beiträge: 57

17.06.2006 07:18
#3 RE: hello!! Zitat · Antworten

Hallo spi2502,

wir sind ziemlich genau gleich alt. Ich hatte auch nie Entzugserscheinungen, ausser Händezittern die ersten Tage. Habe auch manchmal eine Zeit lang Pause gemacht (durchaus auch Monate). Warum hab ich diese Pausen eingelegt? Nicht weil ich gesagt habe "na wär ja vernünftig mal zu pausieren", sondern weil es mir dreckig ging und weil ich was ändern wollte. Und warum hab ich immer wieder angefangen? Weil ich das "nie wieder" nicht akzeptieren wollte und auch nicht für nötig gehalten habe. In letzter Zeit ist mein Alkoholkonsum immer stärker geworden. Noch nicht so stark, dass ich in der Früh schon getrunken hätte, aber das wäre wahrscheinlich bald gekommen. Mir ging es saudreckig. Da bin ich auf dieses Forum gestossen und nach vielem Lesen habe ich mich mit dem "nie wieder" angefreundet. Bin erst beim 12. Tag, also noch nichts gewonnen, aber in meinem Kopf schaut es ganz anders aus als bei den früheren Pausen, weil ich eben dieses "nie wieder" akzeptiert habe und es im Moment auch gar nicht so schlimm finde.

Soweit zu mir. Wenn du mit einem "nie wieder" nicht leben kannst, und glaubst dass die Taktik mit den regelmäßigen Pausen klappt, dann wirst du es eh probieren. Ich bin skeptisch. Wieviele Versuche habe ich gemacht, den Alkohol zu überlisten? Geklappt hat keiner. Ich würde mir an deiner Stelle nur folgende Fragen stellen:

Warum hab ich in der Vergangenheit Pausen gemacht? Aus Vernunft oder weils mir so dreckig ging?

Wie werde ich in Zukunft entscheiden, wann ich eine Pause mache und wie lange die sein wird?

Zu sagen "jetzt trink ich mal, und irgendwann mach ich wieder eine Pause, hab ich ja früher auch schon gemacht" halte ich für sehr gefährlich. Das beruhigt nur das Gewissen, dass es eh ok ist "jetzt mal" zu trinken. Wenn du schon diese Pausen-Taktik probieren willst, dann probier doch mal folgendes: ein Monat trinken, ein Monat nicht trinken usw. Hältst du das konsequent aus? Gehts dir dabei gut? Wenn du es nicht aushältst, ist die Pausen-Taktik offenbar nur eine Gewissensberuhigung. Wenn es dir nicht gut dabei geht, hilft die Taktik offenbar nicht. Wenns dir gut dabei geht und die Regel einnhältst, na vielleicht ist das dann ein Weg für dich. Aber ich habe größte Zweifel, um ehrlich zu sein.

Liebe Grüße,
Waldmensch


Powerlady Offline




Beiträge: 179

17.06.2006 07:26
#4 RE: hello!! Zitat · Antworten

Hallo Spi,

du erinnerst mich daran, wie ich war. Ich konnte auch lange Trinkpausen machen. Ich wußte im Grunde schon, das ich ein Problem hatte mit Alkohol verantwortlich umzugehen. Wenn ich einmal angefangen hab zu trinken konnte ich über Tage un manchmal auch Wochen nicht aufhören.

Ich war auch so ungefähr 35 Jahre als mir dieses auffiel. Ich habe mich dann beobachtet und mir aufgeschrieben wann ich was getrunken habe und wann ich Pausen gemacht habe. Ich habe bis zu meinem 50. Lebensjahr gebraucht um mich endgültig vom Alkohol zu verabschieden. Entzugserscheinungen hatte ich auch nie.

Ich wünsche Dir, dass du für Dich die Entscheidung ohne Alkohol zu leben früher treffen kannst.

Liebe Grüße und willkommen im Forum
Marlies


kahani Offline



Beiträge: 861

17.06.2006 07:30
#5 RE: hello!! Zitat · Antworten

Hallo Spi,

als ich trocken wurde, konnte ich mir dieses NIE Wieder auch nicht vorstellen. Mein Kopf hatte da ein erhebliches Problem damit klar zukommen.

Ich habe mir dieses NIE Wieder dann in handliche Stücke aufgeteilt und meine Konzentration und Entschlusskraft jeweils auf den heutigen Tag gelegt. HEUTE werde ich keinen Alkohol trinken und was morgen ist, weder ich morgen entscheiden. Mit dieser 24 Stundentaktik hat sich Tag an Tag gereiht. Bei mir hat das funktioniert. Nach jedem heutigen Tag kommt ein Neuer. Darauf kann ich mich verlassen. Aber wer zwingt mich, Entscheidungen für morgen, übermorgen und alle Ewigkeit heute zu treffen? Die frage ob ich anfangs eine Trinkpause eingelegt hatte oder wirklich dabei war in ein trockenes Leben zu finden, stellt sich dabei für mich erst mal nicht. Wenn ich diesen einen Tag trocken war, dann war ich halt trocken.Ich bin mit dieser Taktik ohne Rückfall nun über zehn Jahre trocken

Jetzt nach langer Zeit, muss ich nicht jeden Tag aktiv neu entscheiden, ob ich trinken oder nicht trinken möchte. Meine alkoholabstinente Lebensform ist für mich zur Selbstverständlichkeit geworden.

Gute 24 Stunden
Anita

[ Editiert von kahani am 17.06.06 7:53 ]


gepard Offline




Beiträge: 851

17.06.2006 08:03
#6 RE: hello!! Zitat · Antworten

Mir war total wichtig, dass ich bald überzeugt war, dass mir ohne Alkohol nichts fehlt. Somit hatte ich mit dem "nie wieder" überhaupt kein Problem.

Immer nur zwischen "nie wieder" und "heute nicht" hin und her zu wanken (darauf wäre es sicher hinausgelaufen, denn ich hätte ja ständig das "nie wieder" im Hinterkopf gehabt, egal wie sehr ich mit dem "nur heute nicht" beschwichtigt hätte), wäre bei mir sicher nicht gut gegangen.

Die Überzeugung, dass man überhaupt keinen Alkohol braucht im Leben, ist das beste, was mir einfallen konnte. Wenn man sich gründlich genug Gedanken macht über das "Für" und Wider, kommt man unweigerlich zu dieser Überzeugung.

Zu glauben, man müsse Entbehrung leiden, während es anderen "gut geht", ist ein Stück Betrug, vom Suchtdenken diktiert. Mir geht es momentan immer noch so, seit ich zu rauchen aufgehört habe. Hier hilft mir natürlich, dass das Rauchen ein noch größerer Blödsinn (von der Handlung her) ist als das Trinken. Es nagt an mir, aber ich lasse es auf alle Fälle sein, ich falle nicht mehr auf den Blödsinn herein. Aber ich habe es beim Trinken auch so gemacht. Ich lasse mir nicht mehr einreden, dass mit dem Trinken (oder mit irgendeinem "kleinen Schluck") etwas besser wird, denn ich weiß genau, dass es mit dem Trinken schlechter wird.

Oder wieso hätte ich sonst aufhören wollen! Der Wunsch, mal so weit zu kommen, dass man gar nichts mehr trinkt und das eigentlich gar nicht mehr so schlimm ist (wenn es schon eine Weile ohne Alkohol geht), war zu meiner Leidenszeit schon recht groß.

Schon seltsam, dass man sich nach längerer Zeit an diesen Herzenswunsch nicht mehr so erinnert.


kahani Offline



Beiträge: 861

17.06.2006 08:11
#7 RE: hello!! Zitat · Antworten

Ich finde es immer noch interessant daran teilzuhaben wie viele verschiedene Wege es in ein trockenes Leben gibt.

Auf meinem Weg mit den der 24 Stunden Einheiten habe ich mich nie zerissen oder unentschlossen gefühlt.

Denn das Gestern
ist nichts als ein Traum
und das Morgen ist nur eine Vision.
Das Heute jedoch - recht gelebt -
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und jedes Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.

Anita


Waldmensch Offline



Beiträge: 57

17.06.2006 08:33
#8 RE: hello!! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von kahani
Ich finde es immer noch interessant daran teilzuhaben wie viele verschiedene Wege es in ein trockenes Leben gibt.

Auf meinem Weg mit den der 24 Stunden Einheiten habe ich mich nie zerissen oder unentschlossen gefühlt.

Denn das Gestern
ist nichts als ein Traum
und das Morgen ist nur eine Vision.
Das Heute jedoch - recht gelebt -
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und jedes Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.

Anita



Wie recht du doch hast mit den verschiedenen Wegen. Obwohl ich dir philosophisch (und aus meiner Erfahrung) 100% recht gebe, dass das morgen und das gestern nicht real sind, sondern nur der Augenblick wichtig ist, dieser winzige Augenblick und sonst nichts, ist für mich die 24-Stunden-Methode nicht geeignet. Ich hab bei der Methode den Eindruck, dass ich mich selbst anlüge oder austrickse. So ähnlich wie Eltern dem jammernden Kind auf einer langen Wanderung immer wieder sagen: ist ja eh nicht mehr weit. Dabei dauert die Wanderung noch viele Stunden. Eher könnte ich vielleicht mit einer Methode etwas anfangen, wo ich mir sage: "jetzt nicht", wenn der Gedanke in meinem Kopf kommt. "Jetzt nicht", nicht "heute den ganzen Tag nicht". Aber eigentlich denke ich mehr an die wunderbaren Dinge, die ich heute als Trockener tun kann, an die Perspektiven, die sich plötzlich bieten. Vielleicht schreib ich hier mal den Ablauf von ein paar Tagen in meiner nassen Zeit im Vergleich zum Ablauf heute auf. Und wenn man den Vergleich dann sieht, stellt sich die Frage nicht mehr, ob mir der Alkohol abgeht.

Alles Liebe,
Waldmensch


kahani Offline



Beiträge: 861

17.06.2006 08:46
#9 RE: hello!! Zitat · Antworten

Es mag sein, dass ich auf eine naive Weise trocken geworden bin. Aber an dieser Stelle sag ich mal: Hauptsache trocken!

LG Anita


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

17.06.2006 08:47
#10 RE: hello!! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Waldmensch
Vielleicht schreib ich hier mal den Ablauf von ein paar Tagen in meiner nassen Zeit im Vergleich zum Ablauf heute auf. Und wenn man den Vergleich dann sieht, stellt sich die Frage nicht mehr, ob mir der Alkohol abgeht.



Bei mir auch nicht. Ätzend - ich will da nie wieder hin Habe mir da anscheinend tatsächlich einen 'Herzenswunsch' erfüllt und empfinde die Trockenheit wie eine Befreiung im Vergleich zu dem, was vorher war.


Waldmensch Offline



Beiträge: 57

17.06.2006 09:01
#11 RE: hello!! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von kahani
Es mag sein, dass ich auf eine naive Weise trocken geworden bin. Aber an dieser Stelle sag ich mal: Hauptsache trocken!

LG Anita



Naiv gibts da nicht

Jeder spricht halt auf andere Selbstbeschwörungen, Mantras, Argumente und Psychotricks an


Faust Offline




Beiträge: 5.520

17.06.2006 09:24
#12 RE: hello!! Zitat · Antworten



Um das "nie wieder" habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht.
Alkohol trinken hat für mich nichts mit Lebensqualität zu tun, mit Notwendigkeit schon gar nicht.
Mit 3 Promille hatte mein Leben keine Qualität in dem Sinne mehr, ich wollte es auch gar nicht mehr (wahrnehmen).
Daher ist das Nichttrinken kein Verzicht.
Inzwischen habe ich gelernt, mich und die Welt rund um die Uhr zu ertragen,
ja manchmal sogar zu genießen...

Es gibt eine Vielzahl von Dingen, die ich gern tun oder erleben möchte,
es war bisher aber keine Zeit, keine Gelegenheit oder keine Notwendigkeit vorhanden.
Ich werde nicht um jedes dieser nicht erlebten Dinge trauern.
Das ist Zeitverschwendung und nützt mir gar nichts.

LG
Bernd


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

17.06.2006 10:02
#13 RE: hello!! Zitat · Antworten

Hallo Spi,

Zitat
...nicht kontrolliertes trinke, das weiss ich, das ich das nicht schaff....aber immer so pausen einlegen......geht das?



das ist für mich eine Art von kontrolliertem Trinken. Wenn du wirklich wissen willst ob das funktioniert mußt du es probieren. Das kann dir keiner sagen. Die Frage ist ob du das wirklich wissen willst.

Zitat
...und wunder mich bis dato, dass ich, wenn ich jedesmal eine pause eingelegt habe, ich null entzugserscheinungen hatte....



Die körperliche Abhängigkeit ist doch nur ein Problem solange du trinkst. Wenn du dich für ein abstinentes Leben entschieden hast ist die körperliche Abhängigkeit eher von Vorteil. Diese läßt sich nicht so leicht "weglügen" als die psychische.

Was gibt dir der Alkohol, daß du dich windest wie ein Wurm um weitersaufen zu können obwohl du weißt das es dir schlecht tut?

Gruß Ralf


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

17.06.2006 16:25
#14 RE: hello!! Zitat · Antworten

Hallo Spi,

wie schon von anderen beschrieben...auch mich erinnerst du so verdammt an mich
War auch ungefähr in deinem Alter als mir auffiel dasss mit meinem Alkkonsum was nicht stimmt.
Habe dann immer mal Pausen gemacht (Schwangerschaft ect.) hat nicht genützt....
Erst 10 Jahre später war ich soweit unten, dass ich ganz aufhören durfte. Wirklich durfte, denn jetzt ist es eine Befreihung für mich sagen zu können...ich muss nie wieder Alkohol trinken. Geht bei mir nur mit absoluter Abstinenz.
Der Weg bis dahin war für mich sehr anstrengend, voller Ängste und Tiefen.
Zurückblickend kann ich nur sagen...und doch habe ich den Weg gebraucht um da zu sein, wo ich jetzt bin.
Wünsche dir alles Gute auf deinem Weg
Gruß
Ruby


ralf1957 Offline



Beiträge: 33

17.06.2006 17:29
#15 RE: hello!! Zitat · Antworten

Hallo spi
Du hast ja nun sehr viele gute Ratschläge bekommen.Das was Ruby schreibt könnte von mir sein,bis auf Schwanger.Habe über 30j.getrunken,stimmt nicht ganz ab 2004 bis Sept.05 habe ich gesoffen.Jeden Tag bis zu 10 Flaschen Bier.Im Sept. hat es "klick" gemacht,ich wollte nicht mehr so weiter leben.Hab mir Hilfe geholt und auch bekommen(LZT),bin jetzt seit Sept.05 zufrieden trocken. LG Ralf


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