ZitatUnd dann wird es auch nicht leicht, aber an diesem Punkt hat der Weg nur noch zwei Abbiegungen.
also dieser obige satz stimmt einfach, und zwar für alle die irgendwie ein problem mit alkohol haben, ob jetzt ganz unten oder ganz oben.
saufen oder nicht saufen, das muss man sich immer wieder ganz klar werden.
wenn man weiter säuft bleibt das leben ja vordergründig lebbar, man hat ja so seine wehwehchen, problemchen, ist immer ein wenig hart bei kasse, so depressionen am morgen, aber eigentlich nichts dass man nicht wegsaufen könnte. nur schade, dass das halt nicht so bleibt..
wenn man nicht säuft, ist das leben ja vordergründig besser, man hat glücksgefühle, ist stolz nicht mehr zum säuferpack gehören zu müssen, man geniesst es nicht mehr zu trinken. man wird ein absolut anderer, besserer mensch, alles ist gut, euphorie ohne ende. nur schade, dass das hat nicht so bleibt..
ich erlebe das grad am eigenen leib, da ich meine problemchen eben nicht mehr wegtrinke, entwickeln die sich zu problemen die ich lösen muss, entdecke ich sachen die ich betrunken jahrelang mitgemacht habe, ohne sie eigentlich zu wollen, einfach der einfachheit halber oder aus mangel an durchsetzungsvermögen oder selbstvertrauen. alle diese erkenntnisse und entdeckungen an mir selber (ist ja schlimm was man mit alkohol so alles verdecken kann) haben dazu geführt dass ich eine tolle schöne erschöpfungsdepression entwickelt habe.
da kommt natürlich nun wieder spielers obiger satz ins spiel
ich habe mich einmal mehr fürs nichttrinken entschieden, bin nun krankgeschrieben und pack das halt an.
die moral von der geschicht ist halt die dass die fehler die man während dem trinken gemacht hat nicht einfach verschwinden wenn man nicht mehr trinkt, sondern im gegenteil, die kommen dann noch um einiges gnadenloser hoch. und das ist meiner meinung nach einer der punkte an dem manche wieder anfangen zu trinken und dann zu den natürlich nun erträglicher gewordenen problemen ein paar neue dazukommen werden.
Du schreibst: ...die moral von der geschicht ist halt die dass die fehler die man während dem trinken gemacht hat nicht einfach verschwinden wenn man nicht mehr trinkt, sondern im gegenteil, die kommen dann noch um einiges gnadenloser hoch.
Genau das, so finde ich, ist doch die Chance. Daß zufriedene, langfristige Trockenheit kein Zuckerschlecken ist, darauf kann nie oft genug hingewiesen werden. Aber diese Arbeit, dieses Sichstellen den Problemen hat(te) für mich immer auch etwas Positives; der Weg geht voran, wenn auch manchmal nur hennadäpperlesweis (wie ich schon öfters schrieb). Obwohl für mich die ersten Jahre rückblickend betrachtet eigentlich eher bescheiden waren, merkte ich sehr bald, daß meine Kraft zunahm, daß ich für mich weiterkam. Davor im Suff war ich gelähmt, drehte mich im Kreise. Und das Suhlen im Selbstmitleid ist auch nur 'ne Weile nett, irgendwann wird es langweilig.
Huhu Bea, klar sind überlegeungen in diese richtung gefährlich. Finde ich definitiv auch. Diese was wäre wenn gedanken kamen mir beim schreiben vorhin, so als letzte barriere sozusagen. Ich war auch aufs heftigste überrascht von meinen gefühlen der letzten wochen. Ich konnte die hier auch gar nicht tippseln, weil ich es kaum gedanklich in worte fassen konnte. Fällt mir auch immer noch nicht leicht diese schräge gefühlslage einen namen zu geben. Denke aberr schon, dass es schlicht als sucht zu bezeichnen ist. Die gefahr, die lauert, besonders wenn ich nicht damit rechne. Und fakt ist nun mal, dass ich zu gerne meine schlechten gefühle mit alk gedeckelt habe und diese option nun mal weg ist. Und auch wenn ich diese phase schon mal hatte, zu beginn meiner nüchternheit, so gibt es eben keine garantie, dass sie damit erledigt ist. Mitnichten, denn gerade die vergangene zeit ist es, die sich freundlich verzehrend über meine erinnerung legen möchte. Möchte, weil ich es einfach nicht zulasse und mir meine fiesesten erinnerungen wieder hoch hole. Nüchternheit ist für mich zwischendurch auch mal ganz harte arbeit, was jedoch auch völlig okay für mich ist, ich arbeite gerne an mir. Und für mich ist es schon ein grosser schritt nach vorne mal zuzugeben, dass es nicht immer alles easy ist, das es mir auch mal schlecht geht und ich fiese gedanken habe. Die gestehe ich mir nämlich durchaus zu jetzt- als ich sie hatte war ich echt sauer und genervt auf mich. Jetzt sag ich mir, sollen sie doch kommen, ich regel das schon. Mich jedenfalls hat es wieder ein stück stärker gemacht und mir wieder verdeutlicht wie wichtig es für mich ist stets wachsam zu bleiben. Lieben gruss dir Hermine
ZitatUnd für mich ist es schon ein grosser schritt nach vorne mal zuzugeben, dass es nicht immer alles easy ist, das es mir auch mal schlecht geht und ich fiese gedanken habe
Hallo Hermine !
... find ich auch klasse, ehrlich, das Zugeben.
Da bin ich irgendwie froh, das es solche Gedankenspiele für mich seit der Trocken-Zeit nicht gab. Ich kann mir halt richtig gut vorstellen, wie es ist, wenn ich da schon ein Stück näher an der Flasche bin, dieses "morgen bin ich dann aber wieder böse verkatert und mein schlechtes Gewissen holt mich ein". Weil es so in etwa bei mir in der letzten Trinkerzeit war. Ich habe gewußt, es ist "falsch", aber wie "richtig" wußte ich auch nicht. Dieses Pseudo-Arrangieren, Herumhadern und "Legitimierungs-Hirnkreiseln".
danke für Eure Anteilnahme und Unterstützung. Ich bin froh, dass ich hier schreiben kann, dafür ist das Saufnix doch da! Und mit Gegenwind à la Spieler-Jörg kann und will ich mich auch auseinandersetzen. Ich trinke schon immer, um schlimme Seelenzustände zu betäuben. Wegen einer Bipolar-II-Störung (fast ausschließlich Depression) bin ich seit 11 Jahren in psychiatrischer Behandlung. In meiner ersten langen Trockenphase, 5 Jahre, kam das mit voller Wucht zum Vorschein. So richtig zufrieden abstinent war ich auch da nicht. Manchmal bin ich völlig hoffnungslos und habe das Gefühl, nie richtig auf die Füße zu kommen. Mir ist schon klar, dass ich mit Alk schon gar nicht auf die Füße komme, zumal der die Wirkung der Psychopharmaka blockiert. Diese bewirken wohl, dass ich nicht im Bett liege und Löcher in die Decke starre, helfen mir, zu funktionieren, meinen Job zu machen und mein Leben zu meistern. Dennoch geht es mir manchmal dermaßen sch..., ich kann das kaum beschreiben. In diesen Momenten ist mir alles recht, nur um aus diesem Zustand rauszukommen. Und dann „hilft“ Alk – für den Moment und manchmal noch für den nächsten Tag. Und in diesem Moment ist Trinken eben eine Option... ein „Notaus“, wie Igel schreibt.
Ich bin Alkoholikerin. Basta. Ich weiß das glockenklar für mich. Suchtberater und andere Alkis glauben mir. Mein näheres Umfeld indessen nicht unbedingt. Kein Druck von dieser Seite. Ein guter Freund (so eher esoterisch drauf) rang entsetzt die Hände, als ich in die SHG ging – er meint, ich würde da so viel negative Energie auf- und mitnehmen. Selbst ein Arzt meinte mal, das sei nur ein Symptom der psychischen Krankheit. Auch die „merkt“ man mir nicht an. Ich funktioniere. Wenn’s drauf ankommt, trinke ich nicht oder sehr kontrolliert. Arbeitsmäßig nicht wegen Alk aus- oder aufgefallen. Bei Festen nicht knülle. Nicht tagsüber, nicht mal ein Bier zum Mittagessen. Zu Hause gibt es Abends eine gewisse Dosis, mehr ist nicht da. Damit stelle ich sicher, dass ich morgens arbeitsfähig bin. Abstürze habe ich selten. Ab und zu ein Schweißausbruch, ansonsten keinen körperlichen Entzug. Trinkpausen von mehreren Tagen. Dieses Stadium des Alkoholismus halte ich nun schon seit etlichen Jahren, und ich habe nicht die geringste Lust, mich ein oder zwei Stadien weiterzusaufen, Spieler. Vielleicht ist es wirklich schwerer, wenn frau nicht weiß, wie sich diese nächsten Stadien anfühlen. Ich hatte mich zur Trockenheit entschlossen, Suchtberatung und SHG angeleiert, ambulante Thera beantragt (die ich jetzt erstmal knicken kann, weil ich dafür 6 Wochen clean sein muss). Habe mich durch die letzten 5 Monate gebissen, wohl wissend, dass es mir in der ersten Phase der Trockenheit erstmal schlechter geht, mich mit kleinen Erfolgen zu motivieren versucht. Und bin eingeknickt. Verdammt. Ich habe wirklich Angst.
Liebe Bea, ich hatte ganz klar das gefühl von flaschen nähe in der letzten woche. Erst hat es mich ganz schön erschreckt, weil es irgendwie so hinterlistig daher kam. Jetzt weiß ich wieder, in welch unterschiedliche gewänder sich die sucht verkleidet. Die kam nämlich nicht als flasche, sondern als unschuldiges "gläschen" daher. Und das, wo ich jedes chen in verbindung mit alk sowas von aus meinem wortschatz gestrichen habe. Das ist mir aber erst richtig klargeworden, als jemand anderes, in meiner einen gruppe, von bierchen sprach und ich echt an mich halten musste, ihr nicht ins wort zu fallen. Ich glaub da sind mir echte kronleuchterkolonen aufgegangen. Ich muss gerade breit grinsen liebe Bea, jetzt im nachhinein ist es so sonnenklar und easy zu durchschauen. Ich habe nun mal ein suchtgedächnis, also wundert es mich auch nicht wirklich, wenn es sich mal meldet Meine überraschung darüber zeigt ja auch eine gewisse aroganz. Bin gerade wieder sehr demütig gegenüber meiner sucht und das ist auch sehr gut so. Lieben gruss dir und gerne den retour Hermine, wachsam bleibend
[b]Manchmal bin ich völlig hoffnungslos und habe das Gefühl, nie richtig auf die Füße zu kommen. Mir ist schon klar, dass ich mit Alk schon gar nicht auf die Füße komme, die Wirkung Diese bewirken wohl, dass ich nicht im Bett liege und Löcher in die Decke starre, helfen mir, zu funktionieren, meinen Job zu machen und mein Leben zu meistern. Dennoch geht es mir manchmal dermaßen sch..., ich kann das kaum beschreiben. In diesen Momenten ist mir alles recht, nur um aus diesem Zustand rauszukommen. Und dann „hilft“ Alk – für den Moment und manchmal noch für den nächsten Tag. Und in diesem Moment ist Trinken eben eine Option... ein „Notaus“, wie Igel schreibt.
Hi sole, auch ich bin sprachlos!Das was Du schreibst hätte aus meiner Tastatur,aus meinen Gedanken kommen können.Nur der einzige Unterschied zu Dir, ich nehme keine Pillen. Ich bin Alkoholikerin. Basta. Ich weiß das glockenklar für mich. Suchtberater und andere Alkis glauben mir. Mein näheres Umfeld indessen nicht unbedingt. Kein Druck von dieser Seite.
Auch wie bei mir."Conny Du bist kein Alk,Du bist bekloppt! Warum willst Du ewig 102%ig sein ??"
Ein guter Freund (so eher esoterisch drauf) rang entsetzt die Hände, als ich in die SHG ging – er meint, ich würde da so viel negative Energie auf- und mitnehmen. Selbst ein Arzt meinte mal, das sei nur ein Symptom der psychischen Krankheit.
Auch wie bei mir!Frau..ist keine Alkolikerin,sie mißbraucht ab und zu,sie hat ein schweres,soziales Umfeld und ist ,ich zitiere wörtlich"eine Powerfrau (!!!jedes WE=ab und zu???Und woher wollen die Ärzte wissen,dass ich ne Powerfrau bin(ich mag diesen Ausdruck überhaupt nicht!!):gruebelden Alk.
Wenn’s drauf ankommt, trinke ich nicht oder sehr kontrolliert. Arbeitsmäßig nicht wegen Alk aus- oder aufgefallen. Bei Festen nicht knülle.
Nö,das kann ich auch.Auch wenn ich auf einer Feier 1-2 Wein getrunken hatte ,brauchte ich zu hause nicht weitersaufen um voll zu werden.Dann war auch Schluß!
Nicht tagsüber, nicht mal ein Bier zum Mittagessen. Zu Hause gibt es Abends eine gewisse Dosis, mehr ist nicht da. Damit stelle ich sicher, dass ich morgens arbeitsfähig bin. Abstürze habe ich selten. Ab und zu ein Schweißausbruch, ansonsten keinen körperlichen Entzug. Trinkpausen von mehreren Tagen.
Ist ja komisch...Du wirst mir bei kleinem Unheimlich ,sole. Nur Abstürze,hmm,doch die hatte ich ,so glaube ich im Gegensatz zu Dir ,öfter.
Und bin eingeknickt. Verdammt. Ich habe wirklich Angst.
Quatsch,sole,nicht traurig sein und schon gar keine Angst haben!!Angst essen Seele auf!:love3as zieht Dich doch immer weiter runter. Buch es als "es war halt so "ab.Und nun geht das Rad wieder anders rum.Du hast soviel Stärke,dass Du ,so glaube ich,nicht in den Sog des "Suchttrinkers"kommst. Einmal schwach werden...Himmel,wir sind doch nur Menschen. "Und wer ohne Sünde,der werfe den ersten Stein!"
Ja, Elia, so komme ich auch rüber. Meine Mutter auch schon. Das hat sie fast ihr Leben gekostet... Wir Finger-Frauen sind wohl so. Ich musste mal den Arzt wechseln, weil ich ihm nicht depressiv genug rüberkam! Er hat mir einfach nicht geglaubt
ZitatNur Abstürze,hmm,doch die hatte ich ,so glaube ich im Gegensatz zu Dir ,öfter.
Naja wenn ich genau überlege, dann sind es schon einige. Immer schön auf Freitag oder Samstag gelegt, wenn am nächsten Tag keine Pflichten rufen. Gekotzt habe ich bisher nur am Wochenende
ZitatDu ,so glaube ich,nicht in den Sog des "Suchttrinkers"kommst.
Dein, und nicht Spielers, Wort in Gottes Gehörgang