Also, ich bin jetzt auch hier angekommen.Ich hab mit 16 angefangen zu Trinken, zeitweise täglich getrunken und erst vor kurzem meinen Konsum zumindest verringert. Seit einigen Monaten trinke ich nur noch am Woe und da dann umso mehr. An letztes Wochenende kann ich mich so gut wie gar nicht mehr erinnern. Nun will ich aufhören: was irgendwie komisch ist, weil ich ja wirklich nur einmal in der Woche trinke. Naja trotzdem ist die ganze Woche über so ein Druck da, der mir sagt: hmm ein bier wäre jetzt schön! Normalerweise in irgendwelchen Stresssituationen, wenn ich mich überfordert fühle oder Schiss habe. Ich kann dann richtig unausstehlich werden, wenn ich in diesen Situationen kein Bier bekommen. Dabei bin ich erst 22Jahre und mir gehts sonst eigentlich ganz gut: netter Freund, nette Familie!
Irgendwie kann das aber nicht so weitergehen. Für Tipps und Anregungen wäre ich sehr dankbar! Wie verhaltet ihr euch auf Partys, wenn viel getrunken wird?...
Willkommen Tory, was möchtest du denn für dich? Möchtest du ganz aufhören mit dem alkohol? Dann wäre ein date bei der suchtberatung z.b. eine möglichkeit. Die wissen da über die krankheit bescheid und können dir bei einem offenen gespräch sicher den einen oder anderen tipp geben. Patentrezepte gibt es meines wissens nicht. Ich besuche seit beginn meiner nüchternheit zwei selbsthilfegruppen (shg), mir sind sie sehr wichtig. Was deine frage angeht bzgl. feiern, ich bleibe auf feiern solange ich mich wohl fühle. In meinem bekanntenkreis wird sehr mässig getrunken, allerdings habe ich ja immer die möglichkeit zu gehen, wenn es mich nerven sollte. Es gibt übrigens ganz viele verschiedene trinkertypen. Eins ist aber allen gemein und das ist der kontrollverlust nachdem sie erst einmal angefanegen haben zu trinken. Egal, ob täglich oder wöchendlich oder quartalsweise. Lieben gruss erst einmal Hermine
ich bin schon 43 und Kampftrinken gehört da nicht mehr zu den Hauptdisziplinen.
Gerade deshalb großen vor Deinem Problembewusstsein! Ich hätte mit 22 nie und nimmer ans Aufhören gedacht, obwohl mir da auch schon klar war, dass mit meinem Trinkverhalten was nicht stimmt. Der Grund war, dass in meiner Clique bei jeder Gelegenheit gesoffen wurde und ich garnicht gewusst hätte, was ich auf einem Fest soll ohne Saufen
Ich würde Dir auch raten, erstmal zu einer Suchtberatungsstelle zu gehen.
Naja. Suchtberatung, ich weiß nicht recht. Ich will es eigentlich alleine schaffen, oder zumindest mit der HIlfe von meinem Freund.
Ich würde am liebsten gemäßigt trinken. Das Problem ist nur dass das nicht hinhaut. Wenn ich einmal angefangen hab zu trinken werden aus einem Bier halt dann gleich fünf oder sechs. Und ich bin dann normalerweise ziemlich hinüber weil ich relativ zierlich bin
Früher wurde in meiner Clique auch zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit getrunken - die meisten haben damit aufgehört, nur bei mir ist es zur Gewohnheit geworden jeden Tag zu trinken.
Dieses Verhalten musste ich jetzt wegen meiner Abeit einschänken. Ich muss größtenteils mit giftigen Substanzen arbeiten und wenn ich dann mal zittrige Hände vom Vorabend habe, dann kann ernsthafte gesundheitliche Schäden für mich und meine Kollegen haben.
Trozdem das Verlangen ist da.
Naja, muss nur heute abend rumkriegen, dann kann ich die nächste Woche sowieso nichts trinken
lg Tory
PS: Für Anregungen, wie man am besten Stresssituationen auch so überlebt wäre ich dankbar
ZitatIch will es eigentlich alleine schaffen, oder zumindest mit der HIlfe von meinem Freund.
liest sich für mich wie wenn du noch einige Runden drehen würdest. Die Gewißheit es alleine nicht zu schaffen und Hilfe anzunehmen war für mich eine Grundvoraussetzung für eine zufriedene Abstinents. Dein Freund alleine kann dir da nicht wirklich helfen.
ZitatIch muss größtenteils mit giftigen Substanzen arbeiten
Da willst du dich in deine Freizeit auch noch vergiften?
ZitatFür Anregungen, wie man am besten Stresssituationen auch so überlebt wäre ich dankbar
Das beste Mittel ist immer noch Stress vermeiden. Stress macht man sich meistens selber. Gelassenheit hilft gegen Stress Wunder. Gelassenheit kannst du lernen. Dazu wäre Hilfe von außen hilfreich.
mit 22 hab ich zum ersten Mal bewußt eine Trinkpause eingelegt. Das war das erste Semester meines Studiums und danach war ich felsenfest davon überzeugt, all meine Kritiker Lügen gestraft zu haben, denn ich war ja gar nicht abhängig. Dachte ich.
Die nachfolgenden drei Jahre kann ich sehr kurz mit dem Titel "Abwärts" beschreiben und sie waren einfach nur schrecklich, nicht zur Nachahmung empfohlen. Ich hätte mit 22 nicht für möglich gehalten, auf welchen Müllhalden des Lebens ich innerhalb von drei Jahren landen mußte.
Das Dumme ist bloß, daß kaum jemand auf die Idee kommt, es könne ihm genauso ergehen, ohne es selber ausprobiert zu haben. Was ein echter Alki ist, der muß erst seinen persönlichen Lebens-Tiefpunkt erleben, bevor er aufhören kann. Das ist etwas sehr individuelles und meistens sehr grausam.
Ich hoffe, Du hast mehr Glück als ich und brauchst Deine nächsten Jahre nicht sinnlos zu vergeuden auf der Suche nach dem "tiefer geht es nicht mehr" - Punkt.
Ich kann mich nur meinen Vorschreibern hier anschließen und hoffen, daß Du mit realen Menschen sprichst, die Suchterfahrung haben bzw. Dir professionelle Beratung geben lässt. Wenn Du Zahnschmerzen hast gehst Du ja auch nicht in die Kneipe zum Komatrinken sondern zum Zahnarzt. Hoffentlich
Hi Tory, erst einmal einen schönen guten morgen und respekt, dass du hierher gefunden hast um Dir Hilfe zu holen. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen und Dir dringend raten, Dir "professionelle" Hilfe zu suchen. Auch ICH habe mehrfach während meiner "Säuferkarriere" versucht, alleine zu entziehen und trocken zu werden. Habe dadurch auch so manche "Trinkpause" geschafft. Nur, was nützt mir eine Trinkpause, wenn ich gar nicht genau weiss, WARUM ich überhaupt den Alkohol brauche um meine Probleme zu lösen? Bis zu dieser Erkenntnis habe ich viele Jahre gebraucht, weil ich allein nicht darauf kam. Erst mein Therapeut und die anschliessende Langzeittherapie haben mir die Augen geöffnet und ich konnte mir Wege erarbeiten OHNE Alkohol meine Probleme zu lösen. Dies gelingt mir seit nunmehr über sieben Jahren. Es war nicht immer leicht, das zu sagen wäre gelogen, aber es hat sich gelohnt. Ich bin in der Lage mein Leben und meine Familie "klar" zu geniessen und bin sehr dankbar dafür. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.