hmmm, eine demütige Boardinsassin hatten wir hier, glaube ich, noch nicht. Wäre mal einen Versuch wert und wenn es nur das männliche Ego etwas stärken würde Also, nur zu
Traf am Wochenende auf dem Bahnhof einen aus der Suchtklinik, wo ich vorriges Jahr mal 3 Wochen zur Therapie war.Ich staunte nicht schlecht, er war stockbesoffen. Also rotzedudenzu.Ich war in Eile und sagte zu ihm, daß ich nie wieder getrunken habe, was ja auch stimmt. Ich fühlte mich richtig toll.Eigentlich sehr traurig Da viel mit der Satz ein:
Keine ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!
also, nach über einem jahr trocken, ohne saufdruck, stelle ich fest dass es nur mit aufhören zu trinken nicht getan ist.
alles ist im umbruch, alles wird in frage gestellt: arbeit, wohnort, 100%tätigkeit, lebensart, lebensstil. ( könnte mir im moment auch vorstellen an der nordsee als krabbenpuhler zu arbeiten )
nach 30-jährigem alkoholkonsum stelle ich fest dass ich trocken viele dinge noch gar nie gemacht habe und trocken vieles nicht mehr mache das ich früher einfach heruntergetrunken habe.
die veränderungen die die alkoholsucht mit einem anstellt, die taten zu denen sie einen treibt, sind weitaus grösser und subtiler als ich bisher angenommen habe.
alles wieder ins lot zu rücken, vieles lässt sich gar nicht ins lot rücken, mit der sucht trocken leben, nach vorne zu schauen mit aufrechtem gang und blick wird sehr schwer, wenn man nicht genauestens und ehrlich anschaut was die sucht mit einem angerichtet hat.
dieses, den tatsachen in die augen schauen, dazuzustehen, ist unabdingbar um trocken zu sein.
diese erkenntnis erst überhaupt mal anzunehmen ist ein grosser meilenstein. ich habe das getan. und bin froh darüber auch wenns weh tut.
ZitatUnd dann ist da noch der Entwicklungsgedanke... ...auch im "fortgeschrittenen Alter".
...dieser entwicklungsgedanke ist meiner meinung nach notwendig, als trinker sind wir in der entwicklung stehen geblieben oder haben sogar "bereits entwickeltes wieder aufgewickelt".
um trocken zu sein ist aber ein gesunder, selbstkritischer, aber auch selbstvertrauter charakter nötig. sonst wird das nichts.
ich schäme mich jedenfalls ob meiner defizite überhaupt nicht, im gegenteil, ich bin froh darüber dass das leben sie mir aufzeigt, denn dann kann ich was dafür tun.
und mach dir mal wegen deinem hohen alter keine sorgen, bernd. physiker bist du ja schon, jetzt wirst du auf deine alten tage hin sogar noch ein mensch, das ist doch super.