Meine Mutter(41) trinkt seit einiger Zeit (halbes Jahr vielleicht), so ziemlich jeden Abend. Meist sind es im Schnitt drei Flaschen Bier (0,5l) oder eine Flasche Wein. Von uns trinkt niemand, mein Bruder(19) und ich(15), sie trinkt, egal, ob in Gesellschaft, oder allein (ich habe die Gläser und Flaschen gesehen). Zu den Umständen ist vielleicht Folgendes zu sagen: Ich lebe seit ein Paar Jahren bei meinem Vater, mein Bruder noch bei meiner Mutter. Er ist jedoch in letzter Zeit nur an den Wochenenden daheim, da er in Berlin eine Stelle bekommen hat. Den LAG, den meine Mutter dann noch hat, kommt gewöhnlich auch am Wochenende nach Haus, sie hatten sich aber gestritten und nun kommt er noch nicht einmal dann. Das heißt: Meine Mutter ist unter der Woche ganz allein in einem großem Haus inkl. großen Garten, unseren beiden Hunde können ihr vielleicht noch Trost spenden, ich jedoch habe nicht mehr lange Ferien. Um zu dem Haus zurückzukommen: sie zahlen es noch ab (ihr LAG hat schon einmal gedroht zu seinen Eltern zu ziehen, meine Mutter kann sich das Haus mit Hilfe meines Bruders nicht leisten), im Schlafzimmer schmimmelt es arg und meine Mutter ist bei der Bank 3000€ im Minus. Ich möchte nicht zu viel schreiben, aber ich wollte nur das Umfeld näher beschreiben. Ich möchte ihr sehr gerne helfen, denn ich denke sie stekt da schon ziemlich dick in der Scheiße, aber ich weiß nicht wie. Und da habe ich gedacht, ihr könntet mir vielleicht helfen?
Das sind ja ordentlich viele Dinge, die dir da auf der Seele brennen. Dein Bruder sollte sein Leben leben und du deines auch. Mit dem grossen Haus scheint deine Mutter ja nicht nur finanziell überlastet zu sein. Hier in unserer Stadt gibt es die Caritas. Dort arbeiten Leute, die sich mit allen Problemen des Alltags gut auskennen. Vielleicht solltest du mit deiner Mutter (oder dein Bruder - jemand halt, der gut mit ihr kann) dort mal zu einem Beratungsgespräch gehen, um dann die finanzielle Misere, die Überlastung deiner Mutter mit dem grossen Haushalt und dann natürlich auch den Alkoholkonsum auf den Tisch zu bringen.
Wie weit deine Mutter in der Sucht nach Alkohol steckt, das lässt sich so nicht sagen. Das wird sie vermutlich selbst erst merken, wenn mal mehrere Tage kein Alkohol verfügbar ist.
Könnte euer Vater vermitteln oder abwägen? Vielleicht wäre auch eine teilweise Vermietung möglich?
Hallo Johanna, tut mir leid, dass Du Dich in Deinen jungen Jahren schon mit solchen Problemen rumschlagen musst. Auch ich empfehle dringend Dir Hilfe zu holen, sei es in der Familie oder der Suchtberatung. Mein Sohn war ungefähr in Deinem Alter als ich mitten im tiefsten Alkoholsumpf steckte. Damals war mir absolut nicht bewusst, was ich ihm abverlangte und welche Formen sein "mir helfen wollen und nicht können" annehmen würden. Nun ja es ist leider "nicht ganz spurlos" an ihm vorbeigegangen (ganz schön untertrieben!!). Es gibt mittlerweile SHG ausschliesslich für Kinder mit alkoholabhängigen Eltern. Vielleicht hilft es Dir, Dich mit "Gleichgesinnten" auszutauschen. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen Tina