Was mir auffiel: Du hättest Deinen Alkoholismus "nicht mehr ernst genommen", schreibst Du ... ?
Vom unsäglichen so genannten "Kontrollierten Trinken" ist auch die Rede.
Ich kann es jetzt nicht so gut begründen, aber vom Gefühl her kommt es mir so vor, als habest Du die Diagnose "Alkoholikerin" noch immer nicht ganz angenommen.
Ist das so ? Wenn ja, warum ? Ist es eine Schande nicht trinken, sondern nur saufen zu können ? Ist es bei Frauen, ist es bei Akademikerinnen besonders schlimm ?
Versteh` mich nicht falsch, bitte. Ich möchte Dich nicht provozieren. Aber vielleicht helfen diese Fragen Dir weiter ...
Gut, daß Mutter-sein kann Dich also dabei behindern, Dich als Alkoholikerin anzunehmen. Andererseits hast Du hierdurch ja auch eine erhöhte Verantwortung Dich -und damit Deine Kinder- sozusagen pfleglich zu behandeln.
Ich hätte da einige Links zu Untersites von mir, evtl. können diese Dir nützlich sein:
ZitatDas mit dem "nicht mehr ernst nehmen" meint den schleichenden rückfall über Jahre, die Lässigkeit im Umgang mit der Trockenheit mit beginnender Überheblichkeit. Ganz typisch eben, je weniger du für dich mit der Krankheit beschäftigst, desto mehr süchtige Gedanken kommen wieder.
Zitatmerke auch, dass ich mich in den letzten ca.2 jahren verändert habe, nachlässiger und ungeduldiger geworden bin, das gefällt mir nicht, also bleibt nur eins, trocken werden, trocken bleiben.
In der tat scheint mir das geheimnis dauerhafter und zufriedener trockenheit die wachsamkeit und auseinandersetzung mit unserer sucht zu sein.
Für mich sind meine beiden shg`n ganz wichtig und na klar saufnix. Aber ich bin auch erst gut eineinhalb jahre trocken, da warst du ja auch noch zufrieden. Du hast eine erfahrung, auf die du aufbauen kannst, nicht der schlechteste anfang. für deinen ersten trockenen tag!
Ich wünsch dir alles gut auf deinem trockenen weg! Wir lesen uns Hermine
Ein dickes danke für deine "Karriere", ich sammel solche lebenswege, um nicht selbst einen solche zu schreiben......
ich glaube, ich hätte den Erfolg meiner Trockenheit gefährdet, wenn ich schon während der Alkoholentwöhnung mit dem Rauchen aufgehört hätte. Das war mir aus meiner Vergangenheit bewusst, dass ich dann an beidem wieder scheitern würde, wenn ich mir da zuviel vornehme, und ich rauchte munter weiter (obwohl überzeugt, aufhören zu wollen - aber eben erst später mal). Das Rauchen gönnte ich mir noch. In einer Langzeittherapie machen sie das mitunter, dass sie gleichzeitig Rauchentwöhnung anbieten, in der Meinung, dass es gut ist, jegliche Suchthandlungen hinter sich zu lassen. Aber ich glaube, da gehört sehr intensive Betreuung dazu, um das zu schaffen.
Ich habe vor einem halben Jahr zu rauchen aufgehört, längst trocken. Und da war auf einmal dieses Tief wieder, dieser Mangel an Glückshormonen, wie man sagt. Und wieder ist es eine Durststrecke, so wie bei der Alkoholentwöhnung. Aber ich weiß, dass es sich lohnt. Je mehr rauchfreie Zeit vergeht, desto mehr verwischen sich diese Rauchspuren im Gehirn. Eigentlich ist es mir schon egal. Aber erst nach einem Jahr, heißt es, kann man von stabilem Nichtrauchertum sprechen - vorausgesetzt es gibt keinerlei Nikotinzufuhr, in welcher Form auch immer.
hi Ruby, ich hatte ganz zuerst von unserem Gruppenhäuptling gelernt, dass ich immer nur HEUTE nicht trinken soll/darf/kann. Weshalb? Weil der liebe Gott (Oder nach Bedarf auch Mutter Natur) mir für HEUTE Kraft gegeben hat. Diese spüre ich am frühen Morgen. Also kann ich entscheiden, für heute, was ich mit dieser Kraft anfange. Z.B. HEUTE trinke ich nicht. Und in meinem ersten trockenen Jahr gab es dann doch manchen Tag, wo es zu mehr nicht gereicht hatte. Na auch schön! aber trocken geblieben, es war stets die richtige Priorität, Gruß Max