Der Bund überweist die Gehälter für 170.000 Angestellte in Behörden, Ministerien, Krankenhäusern und bei der Bundeswehr künftig erst am Monatsende. Bisher flossen die Gelder bereits zum 15. eines jeden Monats. Die Umstellung folgt nach der Auszahlung des Weihnachtsgeldes.
Berlin - Das Bundesinnenministerium macht mit der Umstellung Gebrauch von einer Regelung, die zusammen mit der Gewerkschaft Verdi im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst vereinbart wurde. Dieser sieht vor, dass die Gehaltszahlungen von der Mitte des Monats auf das Monatsende verlegt werden. Dies hat finanzielle Vorteile für den Arbeitgeber: Je später er die Zahlungen einleitet, umso länger kann er auf die Summe Zinsen oder sonstige Erträge einstreichen.
Gehälter lagern länger beim Staat: Überwiesen wird ab 2007 erst zum Monatsende
Die Umstellungen erfolgt zur Weihnachtszeit: Nach der Gehaltszahlung am 15. November (die das Weihnachtsgeld mit umfasst) müssten die Angestellten sechs Wochen auf ihr nächstes Geld warten, berichtet der "Tagesspiegel". Das Gehalt für Dezember fänden sie dann am 2. Januar 2007 auf dem Konto. Eine Sprecherin des Innenministeriums habe die Pläne bestätigt. Die Kommunen haben die Verschiebung des Auszahlungszeitpunktes bereits umgesetzt.
Betroffen von der Regelung seien nun Beschäftigte bei den Bundesministerien, den Bundesbehörden, aber auch Zollmitarbeiter, Krankenschwestern in Bundeswehrkrankenhäusern und Mitarbeiter der Bundeswehr, so der Bericht. Die Umstellung erfolgt bei sämtlichen Angestellten, für die der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) gilt - die Beamten zählen nicht dazu.
Studie: 1300 Milliarden Unterdeckung beim Staat
Die Schulden und langfristigen Verpflichtungen des Bundes übersteigen derzeit sein Vermögen um etwa 1300 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte in einer so genannten Eröffnungsbilanz für den Bund.
"Die Bilanz zeigt uns, wie stark unsere künftigen Einnahmen heute schon durch langfristige Verpflichtungen gebunden sind", sagte Thomas Northoff, geschäftsführender Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. "Es ist daher dringend an der Zeit, dass wir unsere Schulden rascher tilgen, damit wir unsere Einnahmen zukunftsgerichteter ausgeben können."
Die Wirtschaftsprüfer ermittelten zum Stichtag 31. Dezember 2004 auf der Basis verbreiteter Methoden den Wert des Bundesvermögens. Dazu gehören etwa Grundstücke, Gebäude, Bundesautobahnen oder das Schienennetz der Bahn. Für die Flächen des Bundes, die etwa vier Prozent des Staatsgebiets ausmachen, errechnete Deloitte laut "FTD" einen Wert von 137 Milliarden Euro. Die etwa 1100 Gebäude, darunter die Bundesministerien in Berlin, werden mit 22,5 Milliarden Euro angesetzt. Die öffentliche Infrastruktur - Autobahnen, Bundeswasserwege und Schienennetz - erfasst Deloitte mit 161 Milliarden Euro.
Verschuldung in den USA wesentlich höher
Auf der Passivseite stehen dagegen weit höhere Summen: Die Bundesschuld schlug Ende 2004 bereits mit 824 Milliarden Euro zu Buche. Vor allem für die Altersvorsorge fallen zudem enorme Rückstellungen an. Allein für seine Beamten muss der Bund 281 Milliarden Euro zurückstellen. 737 Milliarden Euro fallen unter dem Posten sonstige Rückstellungen für künftige Bundeszuschüsse an die gesetzliche Rentenversicherung an.
"Die finanzielle Lage ist ernst. Es ist dringend geboten umzusteuern", warnte Northoff. Die Haushalte müssten dringend konsolidiert werden. Allerdings gebe es trotz der enormen Unterdeckung von 1300 Milliarden Euro "keinen Grund, die Zukunft rabenschwarz zu sehen".
Im internationalen Vergleich stehe Deutschland noch recht gut da. Während der Bund etwa 31 Prozent seiner Schulden durch Vermögen decken könne, liege die Quote in den USA bei nur 15 Prozent.
huch, die armen Leute, die ihr Gehalt erst später bekommen...:
Mein Sohn bekam nach Antritt seiner neuen Arbeit den ersten Lohn erst nach 6 Wochen, muß wöchentlich 500 km zur Arbeit fahren, nu kümmst Du................wahrscheinlich denken die, er hat sich ein paar Hühner gesattelt
Gruß aus dem sonnigen Norden die
blondy1
(
gelöscht
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Beiträge:
19.08.2006 12:34
#7 RE: Gehalt für Angestellte Ö.D.erst zum Monatsende
Ich habe einmal für die Zeitarbeitfirma ZMS gearbeitet. Die haben mir den Lohn für April per Verrechnungsscheck erst am 25. Mai überwiesen.Bis den die Bank dann gutgeschrieben hatte war es der 10. Juni. Da bist du noch gut drann