Nach einer Entgiftung/Therapie steht man ja oft ziemlich Ratlos dar, was die Freizeitgestaltung betrifft.
Mir jedenfalls ging es so. Natürlich war mir klar, daß unter anderem ein Hobby her muss.
Ist ja auch nicht so, daß es mir nicht geraten wurde.
Nicht, das ich nicht schon Hobbys gehabt hätte. Aber im laufe der nassen Zeit habe ich eigentlich alles außer Alkohol über Board geworfen. Also musste ich festellen, das ich mir "richtige" Hobbys abgewöhnt habe. Ja, abgewöhnt.
Ich war nämlich nicht mehr in der Lage, mir vorzustellen, das etwas anderes mich in den Bann ziehen könnte. Geschweige denn, Spaß daran zu empfinden.
Und für meinen Fall sah ich auch, das manche Sachen auch nur in der Gruppe richtig Spaß machen, oder ich zumindestens Gleichgesinnte brauchte.
Von den "Gleichgesinnten" in der Vergangenheit wollte ich ja nichts mehr. Meine normalen sozialen Kontakte hatten sich ja auf ein Minimum reduziert.
Das war der Punkt, wo ich mir sagen musste: Von nichts kommt nichts, da wirst du wohl deinen Allerwertesten bewegen müssen.
Warum mache ich eigentlich so einen Akt daraus? Bin ich schon so in meiner Rolle als passiver Konsument aufgegangen, das ich nicht mehr in der Lage bin, mal selber die Initiative zu ergreifen?
Habe mich aber erinnert, das ich mir früher auch nicht direkt vorgenommen habe: Jetzt hast Du Lust auf ein Hobby, als mache ich es. Nö, der Wunsch, irgendwas zu machen, kam auch nicht sofort, sondern weil ich Leute kennengelernt hatte oder kannte, mit denen ich was zusammen unternommen habe.
Was soll ich sagen, ich habe mittlerweile was gefunden, kann mir aber vorstellen, auch noch andere Dinge zu machen. Zuerst hat mir der Computer geholfen, habe mich in Chats betätigt und in Foren. So hatte ich Ansprache und Ablenkung. Sogar über Onlinespiele habe ich Leute kennengelernt, mit denen ich mich dann real getroffen habe. Dann hatte ich den Wunsch mich weiterzubilden und habs getan. Und ich habe meine SHG regelmäßig besucht und auch dort nette Leute kennengelernt.
Das war jetzt mein Weg und er ist nicht zuende.
Die Moral von der Geschicht´? Gibt wohl keine. Oder?
Also, ich habs zwar niemals geplant, so wie es gekommen ist, und ich bin nur dankbar, das ich mich über den Compi erst in Chats,Foren usw von akuten Leerlaufzeiten ablenken konnte, bis ich mir rudimentäre Kontakte aufbauen konnte.
Aber ich glaube, das da ne riesen Menge Geduld mit sich selber vonnöten ist. Bis heute bin ich sehr vorsichtig mit Aussagen wie "ich habs geschafft". Weil ich vermute, das das auch nicht das Ziel ist, was denkt Ihr?