Hallo, bin jetzt paar Wochen nicht hier gewesen, alles lief auch gut hab viel gearbeitet, nebenbei meine Magisterarbeit abgegeben, gehe regelmäßig zur Therapie,hab über zwei Monate nichts getrunken, na ja und dann, dann hab ich das erste Bier leider nicht stehen gelassen. Ich war paar Tage in Urlaub an der Ostsee, hab dort auch eine Bekannte getroffen, ich hab mich gut gefühlt, wir haben uns nett unterhalten, und dann hab ich mir ein Bier bestellt, hab aber nicht dabei belassen und zum Schluß waren es 5. Ich hasse es ich könnte mich in den A... beißen, dazu kommt noch, daß ich mich wenn ich was getrunken habe, verändere, ich werd dann depressiv und alle anderen haben ja sowieso Schuld, vor allem die die mir am nächsten stehen, so ein Schwachsinn, ich weiß ja genau, daß es nicht so ist. Ich hasse es so zu sein, da kommt ja meine dunkle Seite dann zum Vorschein, jedenfalls bin ich froh, daß ich nächste Woche wieder mein Termin habe. Trotzdem diese Sucht ist schrecklich, ich weiß ja es reicht das Erste stehen zu lassen und doch hab ich es nicht gemacht, obwohl ich Hilfe habe. Es war zwar nur einmal aber trotzdem für mich einmal zuviel.
aus dem was du schreibst höre ich aber auch heraus, dass du so nicht weitermachen willst. Hört sich an wie "auf ein Neues ich will das Alte nicht" Nach meiner Meinung eine gute Start in ein trockene zufriedenes Leben. Viel Kraft wünsche ich dir.
du schreibst: Es war zwar nur einmal aber trotzdem für mich einmal zuviel. Nicht schön, aber es ist passiert. Nimm es als Erfahrung mit und versuche sofern du es nicht schon getan hast zu schauen, WARUM du dir das Glas Bier bestellt und getrunken hast. Du schreibst in "Ich weiß ich hab ein Problem ": Die Gefahr bei mir ist folgende, ich hab keinen täglichen Druck ich lebe normal mein Leben ja bis dieser Punkt kommt, entweder durch einen harmlosen Auslöser wie nettes zusammen sein mit Freunden oder eine kleine Depression, na ja und vor diesem Punkt hab ich immer Angst weil er für mich nicht vorhersehbar ist. Ich finde da hast du dir selber schon die Antwort gegeben. Eine Urlaubssituation wie du sie umschrieben hast birgt natürlich auch eine entspannende Atmosphäre. In solchen Stimmungen/Situationen sollten deine Sinne besonders geschärft sein, damit du rechtzeitig reagieren kannst. Jeder hat da für sich seine eigenen "Strategien", welche für dich die richtige ist, kannst nur du für dich erarbeiten.
Zitat von aga: ...weil er für mich nicht vorhersehbar ist Ist er nicht???????? Übrigens, zu aller Not...wenn gar nichts hilft...hat man noch die Möglichkeit die Situation zu verlassen.Wenn mich persönlich etwas diesbezüglich anfängt zu überfordern, habe ich genau das als letzte Option in meinem Notfallkoffer.
Wichtig ist das du nicht weitertrinkst, sondern direkt deinen Weg weiter verfolgst. Und das tust du ja und du schreibst darüber, d.h. deine Gedanken beschäftigen sich damit.Das ist POSITIV!Du bist direkt aufgestanden und weiter gegangen!Klasse! Weiß eigentlich jemand in deinem näherem Umfeld von deinem Problem? Ich hatte "damals" meine Familie und Freunde mit einbezogen. Ich persönlich halte es für sehr wichtig, das gerade die Menschen die mir NAHE stehen von meinem Alkoholismus wissen. Wenn es wirklich Freunde sind, bringen sie dich auch nicht in "gefährliche" Situationen, sondern "achten" mit auf dich. Das Wort achten im doppeldeutigem Sinne, deshalb in Anführungszeichen.
Ich habe da noch eine Frage. Ich lese zwar das du eine Therapie machst, aber nirgends was du so für dich geändert hast.Habe ich es überlesen oder lässt du einfach nur den Alkohol weg?
Glückwunsch zu deiner abgegebenen Magisterarbeit, wann bekommst du denn das Ergebnis?
Also,jetzt nicht in eine depressive Stimmung abgleiten,dafür gibt es keinen Grund!Kopf hoch und weiter gehts!
das liest sich, als wärst du noch recht jung (Magisterarbeit) und wahrscheinlich denkst du jetzt an den Rest deines Lebens, den du ohne Alkohol und mit der Sucht im Hinterkopf bewältigen musst. Also ein riesiger Berg und daneben ein riesiger Abgrund.
Es ist schon nix gerade tolles, die Krankheit Alkoholismus. Versuch mal so zu denken: ich hab es mir nicht ausgesucht. Es ist mein Schicksal, so und nicht anders zu leben. Aber mich hat eine Krankheit erwischt, bei der ich selbst aktiv etwas unternehmen kann, dass sie zwar nicht geheilt, aber zum Stillstand gebracht werden kann. Das ist doch was. Das Schicksal hätt' dir auch was anderes präsentieren können..... Es gibt sehr viele, sehr unangenehme Krankheiten - darüber kannst du dich selbst schlau machen - wogegen man sehr wenig bzw. garnichts machen kann. Und die kann man auch in recht jungen Jahren schon kriegen.
Klar ist es ein schwacher Trost, wenn andere Menschen noch schlechter dran sind als man selbst.
Aber das Gefühl, doch sehr viel in eigenen Händen zu haben, das gibt doch Motivation.
Du hast jetzt erlebt, dass du bei einem Bier nicht bleiben kannst, wenn du anfängst. Und dass du das mit den 5 oder mehr Bieren nicht willst.
Also, es gibt was zu tun und ich bin sicher, dass du die Kraft hast, es anzugehen.
Du brauchst dich nicht hassen und verabscheuen. Das lähmt und hindert und zieht dich unnötig herunter. Versuche, auf dein Heute zu schauen und einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Der Alkohol ist absolut nicht der Mittelpunkt der Welt und des Geschehens. Es ist ein Mittel zum Zweck, den die meisten Leute einsetzen können, entweder um einen Genuss zu haben oder um sich zu entspannen, oder gesellig zu sein und ein paar - und garnicht so wenig - Leute können das halt nicht. Was solls.
Ich bin durch viele alkoholfreie Cocktails und Drinks "gewandert" im Lauf der Zeit und es schmeckt nicht schlecht. Und alkoholgeschwängerte Gemütlichkeit ist halt etwas langweilig für mich geworden. Aber es gibt Alternativen, glaub mir. Ich kenne einige junge Leute die so ganz von sich aus nix trinken und ich find die ganz lustig. Die trinken halt nix und das ist halt so und keiner zieht sich dran hoch.
hallo Aga, "Trotzdem diese Sucht ist schrecklich . . " // Egal ob schrecklich oder nicht, egal ob du einige "Ursachen" erkennst oder nicht: aufhören geht am sichersten ohne Grund. Sucht ist Sucht, also krank, und aufhören bekommt (zunächst) keine Belohnung. Aber wenn du konstant nicht trinkst, immer heute, dann verliert auch "deine" Sucht die Schrecken, Gruß Max
Hallo, ich danke Euch für Eure Antworten, tut immer gut sich auszutauschen, ich möchte jetzt auf das eingehen eas ihr geschrieben habt, erstmal der Gedanke auf ein Neues war bei mir nach dem Rückfall, und deswegen bin danach nicht in Depressionen oder Schuldegefühle verfallen, weil ich u.a. aus meiner Therape weiß, daß es ein Teufelskreis ist. Also hab ich es so hingenommen und bin aufgestanden un weiter gemacht. Ich hab es als Erfahrung abgestempelt, bei der ich was gelernt habe z.B. wie tückisch diese Sucht ist. Außerdem stehe ich ja am Anfang meiner Therapie, und ich weiß Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Mein Umfeld weiß von meinem Problem, aber halt nicht alle, weil ich mir die Freiheit behalte selber zu entscheiden wem ich es erzähle, ich möchte auch nicht den Druck haben, daß die leute auf mich achten und sich fragen"ist es ok wenn ich in ihrer Gegenwart trinke oder nicht?". Das Mädel was ich in Urlaub getroffen habe war nur eine Bekannte und sie hat ja auch nicht getrunken sondern ich. Ich hasse mich aber jetzt nicht dafür(vor 2 Monaten wäre es vielleicht anders) ich hasse nur diesen Zustand der mich ja so verändert, aber daran arbeite ich. Ob sich mein Leben verändert hat? In der Therapie arbeite ich an mir, und es gibt mir ein gutes Gefühl,und so erkenne ich langsam was ich an mir ändern muß.