Hallo, Ich bin neu in diesem forum. Ich bin selbst Alkoholabhängig( meine ich zumindest), und möchte mich gerne mit anderen austauschen. Nach 2 Krankenhausaufenthalten (der erste nach einem Epi-anfall--der zweite freiwillig)bezeichne ich mich selbst als sporadischen Trinker. Einige Wochen trinke ich ganz wenig bis garnicht und dann wieder fast einen ganzen Kasten am Tag. Wenn ich nüchtern bin funktioniert alles super, doch sobald ich anfange zu trinken fühle ich mich hundeelend und total kraftlos. Allerdings habe ich bis auf ein wenig zittern am Morgen keinerlei Entzugserscheinungen. Im Moment bin ich leider arbeitslos und habe somit auch jede Menge Zeit mich volllaufen zu lassen. Meine Frau und mein kleiner Sohn geben mir eigentlich genug Kraft davon los zu kommen-bisher leider vergebens. Im Krankenhaus wie auch bei Ärzten sagte man mir ich bräuchte das Bier (nur Bier)überhaupt nicht. Warum sagt mein Körper aber wes anderes? Ich verstecke Bierflaschen; fahre heimlich zur Tanke und belüge meine Frau.all das sind Ding die mir Angst machen und die ich nicht verstehe. Eventuell ist ja jemand unter Ihnen der da einen ähnlichen Fall kennt.Bis dann
Im Moment bin ich leider arbeitslos und habe somit auch jede Menge Zeit mich volllaufen zu lassen.
==> Ich war nie arbeitslos und habe mich trotzdem täglich volllaufen lassen.
Meine Frau und mein kleiner Sohn geben mir eigentlich genug Kraft davon los zu kommen-bisher leider vergebens
==> Ich gehe davon aus, dass Du aber nicht aufhören willst ??? Erstmal bist Du dran, dich FÜR oder GEGEN den Alkohol zu entscheiden.
Im Krankenhaus wie auch bei Ärzten sagte man mir ich bräuchte das Bier (nur Bier)überhaupt nicht.
==> Brauchen (im Sinne von überlebenswichtig) tut niemand Bier. Wollten die Ärzte dich trösten, dass du noch nicht körperlich abhängig bist ?
Ich verstecke Bierflaschen; fahre heimlich zur Tanke und belüge meine Frau.all das sind Ding die mir Angst machen und die ich nicht verstehe.
==> Der Schlüsselbegriff des "Verstehens" nennt sich "Sucht" ! Bei mir lief das nach dem gleichen Muster: heimliches Trinken, Lügen und Ausreden finden, Alkoholvorräte anlegen, die Freude endlich ungestört bis zum Anschlag saufen zu können, die naive Überzeugung, dass keiner was merkt (was mir aber trotzdem egal war, wenn ich angesprochen wurde)...
Ersteinmal danke für deinen Beitrag. Zu deiner Frage was die Ärzte meinten--Sie meinten ich sei nicht körperlich abhängig und ein Entzug in einer Form von mehreren Wochen überflüssig.
Es sei bei mir nur eine frage der einstellung.Allerdings kann ich damit nicht wirklich viel anfangen.
Vielmehr geht es mir darum eine Antwort auf die Frage zu finden warum ich wenn ich einmal angefangen habe zu trinken keine Grenze mehr kenne.
die körperliche Abhängigkeit ist nur ein einzelnes Kriterium, und längst nicht das wichtigste.
Die körperliche Abhängigkeit wäre ja auch nach ner Entzugsbehandlung gegessen, also nach spätestens wenigen Wochen.
Die Sucht, die Gier nach Alkohol bleibt aber bestehen, solange man das Thema nicht im Kopf abschliesst, was bei sehr vielen wohl ein jahrelanger Prozess bleibt.
Ich war auch nicht körperlich abhängig, musste es mir aber auch regelmässig bis zum Anschlag geben. Einfach für ein paar Tage aufzuhören war nie ein Problem für mich, aber dann kam halt der psychische Druck wieder, ich wusste nicht mehr wie ichs nüchtern aushalten soll. Ein Leben ohne regelmässige Räusche - unvorstellbar für mich, saufen ist doch geil und macht das Leben erst erträglich
Was du beschreibst, daß Du nicht aufhören kannst, nennt sich Kontrollverlust. Nach zwei, drei Bier oder was auch immer Du trinkst, wirds erst schön, und dann greift die Enthemmung durch den Alkohol - eins geht noch und noch eins, bis Du dich eben in dem Zustand findest, in dem nix mehr geht. Die Gier ist dann eben schon so gross, dass du ihr nix mehr entgegenzusetzen hast.
Da hilft nur, überhaupt nicht mehr damit anzufangen, nüchtern zu bleiben. Du kannst natürlich noch ein paar Jahre rumeiern, mal mehr, mal weniger trinken, und immer wieder an den Punkt kommen, wo Du dich fragst warum Du das nicht schaffst. Ich konnte mich über viele Jahre auf einem Level halten, bei dem es grade noch so ging - am Ende wars trotzdem schöner, gar nix mehr zu trinken.
Ich wusste in meiner Schlussphase im Grunde, wie es endet, wenn ich anfange, aber ich hab mir auch regelmässig vorgemacht, heut schaff ichs, gleich aufzuhören, und bis ich daheim bin, bin ich eh wieder nüchtern. Pustekuchen.
Moin Gladiator, ich war auch nicht körperlich abhängig und trotzdem im KH. Mir scheint, die dich behandelnden ärzte haben entweder nicht wirklich ahnung wovon sie reden, oder du hast sie gründlich missverstanden. Warst du schon mal bei einer suchtberatung? Dort können dir die leute wege aufzeigen, zum unterstützung bekommen. Voraussetzung ist, dass du selbst nicht mehr magst, dich zum sklaven der bierflaschen zu machen.
Sehe gerade der Minitiger hats schon gut erklärt, mit dem kontrollverlust.
Ach ja, und willkommen an board. Lieben gruss dir Hermine
ZitatKann es sein, dass deine Frau hier auch tätig ist?
kann es sein, dass dies eine rhetorische frage ist? Oder ist das deine neue zaghafte art, mit jemanden ins gespräch zu kommen? Weil, für die antwort brauch man ja nicht mal einen hauch von kriminalistischen gespür.
Oder ist das deine neue zaghafte art, mit jemanden ins gespräch zu kommen?
ich dachte, ich bin jetzt mal am Anfang nen bisschen freundlicher und interessierter und nicht erst zum Ende, wenn eh alles zu spät ist und die meisten schon wieder fluchtartig das Board verlassen wollen
Oder locken dich die sirenen............?
wo gibt es hier denn Sirenen? Andererseits, wenn ich euch Mädels ab und an so heulen höre
Huhu Jörg, nun ich dachte ich geb dir mal einen tipp aus der griechischen mythologie und den überträgst du dann auf die deutsche und dann.......... kommt das dabei heraus du nase
ZitatDer Sage nach saß eine Nixe, Loreley genannt, auf dem gleichnamigen Felsen und lockte mit ihrer Stimme die Seefahrer an, die wegen ihres unglaublich schönen Gesangs die gefährliche Strömung und die Felsenriffe nicht beachteten und mit ihren Schifferbooten zerschellten.
mit rätselhaften grüßen Hermine, teilzit detektivin
So wie Deine Zustandsbeschreibung bei mir ankommt erwartest du hier eine Art Ferndiagnose ob es an der Zeit ist aufzuhören. In keiner Silbe lese ich das Du aufhören willst. Kann allerdings auch an meiner Interpretation des geschriebenen Wortes liegen.
Zwei Krankenhausaufenthalte haben nicht ausgereicht um dich vom "sporadischen" Trinken abzuhalten. Ich nenne das einfach Saufpausen zwischen den Kontrollverlusten.
Nüchtern läuft alles wunderbar, betrunken fühlst du dich mies. Das nenne ich dann Sucht.
Ein wenig zittern am Morgen, keinerlei Entzugserscheinungen? Das nenne ich Entschuldigung, kann ja nicht so schlimm sein wenn sonst nix weiter ist. Nichts weiter als das Du dich und Deine Frau belügst, Heimlichkeiten hast und versuchst den Alkoholkonsum zu vertuschen.
Zur Zeit arbeitslos? Das nenne ich einen prima Vorwand wenn man mit sich selbst nichts anzufangen weiß.
Frau und Sohn geben dir Kraft?? Wie lange noch? Diese Kraft wird einmal erschöpft sein. Von einem Konto kann auch nur abheben wer was einzahlt.
Die Ärzte würde ich schleunigst gegen eine wesentlich kompetentere Suchtberatung austauschen.
Versuchen Sucht zu verstehen halte ich für ein ziemlich gewagtes unterfangen. Es ist Deine Entscheidung wohin der Weg geht. An den Kreuzungen die das Leben so bietet stehen nun mal keine Wegweiser. Nur vom austauschen und warten das sich was ändert ist noch nie etwas passiert.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Richtungsfindung.