Hallo an alle! Es ist schon komisch und unverständlich, wenn man seinen Weg eindeutig vor sich sieht und kennt, und trotzdem nicht in der Lage ist, ihn zu gehen. Viele Versuche u.a. ein Klinikentzug führen immer zum gleichen Ziel. Es klappt eine Zeit lang, aber wenn größere Probleme auftauchen, fange ich wieder an zu trinken. Auch ärztliche Hilfe hat keinen letztendlichen Erfolg gebracht. Durch dieses Forum weiß ich, dass es viele von euch geschafft haben trocken zu leben. Großen Respekt!
Ich sehe das Licht vor mir, kann es aber nicht fassen.
Es ist schon komisch und unverständlich, wenn man seinen Weg eindeutig vor sich sieht und kennt, und trotzdem nicht in der Lage ist, ihn zu gehen. Viele Versuche u.a. ein Klinikentzug führen immer zum gleichen Ziel. Es klappt eine Zeit lang, aber wenn größere Probleme auftauchen, fange ich wieder an zu trinken.
Hallo zhig,
ich denke du siehst eben nicht den Weg, sondern nur das Ziel. Das Ziel ohne Alkohol zu leben und alle Probleme sind gelöst.
Das aufhören ist aber nun erstmal die tiefe Erkenntnis das Alkohol keins deiner Probleme löst oder besser macht.
Nichtalkoholiker geht es ja auch nicht einfach gut, blos weil sie nichts trinken, die müssen schon auch tag täglich was tun dafür und ihre Probleme lösen...
...wenn man seinen Weg eindeutig vor sich sieht und kennt...Es klappt eine Zeit lang, aber wenn größere Probleme auftauchen, fange ich wieder an zu trinken.
Das heisst für mich aber, dass Dein Weg zur Zeit nicht eindeutig und hinreichend durch Abstinenzbereitschaft definiert ist.
Durch dieses Forum weiß ich, dass es viele von euch geschafft haben trocken zu leben.
...und Du kannst es mit der richtigen Einstellung auch schaffen !!!
Ich sehe das Licht vor mir, kann es aber nicht fassen
Da kann ich den Vorrednern nur zustimmen. Was heisst "Licht" für Dich ? Ich lebe zufrieden abstinent. Aber mein Leben ist nicht nur Licht, nicht nur immer positiv, ich bin nicht permanent gut drauf und glücklich. Das gehört auch zum Leben, da müssen übrigens auch Nicht-Süchtige durch, denn ein Leben ohne Probleme gibt es nicht. Nur - und das ist für mich entscheidend: egal was da kommt, ich saufe nix mehr ! Denn dann würde Licht zur permanenten Dunkelheit.
sind's unterschiedliche Sachen, diese 'grösseren Probleme' oder ist etwas dabei immer dasselbe...? vielleicht da, wo dann deine Entscheidung wieder zu trinken einsetzt..?
ich kenne das. Ich habe auch lange von der Eisnicht bis zur endgültigen Gewissheit gebraucht, nicht mehr trinken zu müssen. Ich wusste, dass mein Weg mit dem Alkohol am 9.10.2005 um 23 Uhr zu Ende geht. Ich hätte jetzt noch mehr Gründe als früher zu trinken. Stattdessen halte ich auf einmal Sachen aus, die mich vor einem Jahr noch vor Angst völlig aus dem Gleis geschmissen hätten.
Es ist schwierig, Dir einen Tipp zu geben...
Nur - wenn Du nix machst oder Deinen Weg nicht findest, werden sich viele Probleme von alleine lösen ... Ich hoffe Du verstehst, was ich meine.
Ich hatte auch die Vorstellung, dass alles gut wird, sobald ich aufhöre zu trinken.
Das hat sich sogar bewahrheitet, aber ich bin auch bald draufgekommen, dass es sich dabei nicht um ständige Glücksgefühle und Erfolgserlebnisse handeln muss. Früher war ich ja gewohnt, immer gleich eine Stimmungsverbesserung herbeizuführen - indem ich was trank.
Beim Trockenwerden bin ich draufgekommen, dass diese gelegentliche Fadesse, grauer Alltag und gelegentliche Tiefs zum ganz normalen Leben dazugehören und auszuhalten sind, so wie sie von einem Großteil der übrigen Menschheit auch ausgehalten werden. In der ersten Zeit der Trockenheit kommt noch dazu, dass es rein körperlich (Gehirn, Nerven) noch einen Mangel an Glücksgefühlmachern gibt. Interpretiere das in Zukunft nicht mehr falsch ("jetzt wo ich nicht mehr trinke, geht es mir nicht gut, und wie ich noch trank, ging es mir besser") sondern akzeptiere, dass es diese Durststrecke gibt, und es wird dir leichter fallen, konsequent weiterzugehen.
Für mich ist die oberste Priorität, dass ich alkoholfrei bleibe. Logistisch ist das ja sowieso das Einfachste. Wenn ich schon mal bis hieher gekommen bin mit meiner Trockenheit, dann ist es doch das Einfachste, so weiterzumachen. Die Glücksgefühle kommen dann später wieder öfter, und das ganz normale Leben ohne Alkoholprobleme hast du doch auch jetzt schon - ist ja auch ein Grund zur Freude.
Ich würde nicht ein Ziel in weiter Ferne sehen, das ich gar nicht fassen kann. Das Leben ist hier und heute. Wenn du nicht mehr trinkst, bist du schon am Ziel, so wie jeder andere Trockene auch. Vorausgesetzt, dass du nicht stehenbleibst sondern dich deinen Aufgaben stellst.
Vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen.. Mich hat der schlimme Krebstod meiner Mutter völlig aus der Bahn geworfen... Seitdem bin ich auch depressiv und antriebslos,was normalerweise nicht zu meinem Leben gehört... ich habe mich gestern bei einer Suchtberatungsstelle in meiner Nähe gemeldet und für nächste Woche einen Termin dort.. ich denke,dass ich auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollte und hoffe,dass der Weg für mich richtig ist... nochmals viele Dank für die Antworten,gibt mir Mut... bin bestimmt noch oft hier... l.g. zhig