Was machen die Männer als Arbeittherapie? Eine gute Frage.
Ich war auf dem Ringgenhof, also der männlichen Hälfte des Höchsten.
Unsere Arbeitstherapie bestand aus Küchendienst, Haus putzen, Abfall entsorgen. Wir hatten aber auch noch eine Gärtnerei und eine Schreinerei. Dort wurde dann gegraben, umgetopft oder gesägt, gebohrt und geschliffen.
So viel anderes sieht die AT bei den Männern also gar nicht aus.
Noch ein Wort zum Höchsten. Die Gebäude dort sind mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommen und müssten dringend saniert werden. Die dortige Klinikleitung hat sich aber entschlossen (wegen der hohen Sanierungskosten, aber auch wegen der abgelegenen Lage) die Klinik auf dem Höchsten aufzugeben. Ab 2007 wird am Ortsrand von Bad Saulgau eine neue Klinik als Ersatz gebaut.
Ganz liebe Grüße
Werner
Nun hätte ich doch fast etwas vergessen. Einen Bauernhof gibt es am Ringgenhof auch. Da stehen dann ca 150 Schafe im Stall und wollen jeden Morgen und Abend versorgt und gemistet werden. Nicht zu vergessen die ca. 300 Hühner die auch ein ganz klein wenig Arbeit machen.
Na, heute hab ich nen Kater, der sich gewaschen hat. Ich möchte in Altenkirchen eben NICHT total desolat ankommen. Deshalb muss heute wieder Schluss sein damit! Ist jemand aus Nürnberg hier? Gruß Gudrun
ich musste 5 Monate warten bis in Altenkirchen ein Platz frei war. Das war eine seeehr lange Zeit, in der ich auch manchmal (trotzig, bockig ) dachte, wenn die dich so lange warten lassen, dann kann es ja wohl nicht so schlimm sein mit dir, dann kannst du auch weitertrinken. Auch, dass ich manchmal dachte, ich halte die Angst nicht aus und müsste erst mal was trinken, um sie zu überstehen, kenne ich gut.
Bei mir war es aber so, dass ich in den 5 Monaten Wartezeit nichts mehr trank. Ich ging jede Woche in eine Motivationsgruppe beim Diakonischen Werk. Die war sehr gut für meine Angst - irgendwie ein sicherer Halt in meinem Leben.
Wäre das nicht etwas, was du mal versuchen könntest? In einer Motivationsgruppe sitzen Menschen wie du und ich, die damit ringen, ob sie Alkoholiker sind oder nicht, ob sie ernst nehmen müssen, dass ihr Konsum zu belastend ist oder nicht.
Hast du eigentlich schon in Altenkirchen angerufen und nach dem Termin gefragt? Manche Dinge sind besser, wenn man sie einfach tut, ohne viel darüber nachzudenken - ist zumindest meine Erfahrung.
In Altenkirchen musst du nüchtern ankommen. Wenn nicht, wirst du erst mal in eine Klinik zur Entgiftung geschickt, denn Altenkirchen ist keine Entgiftungsklinik, dort wird mit dir PERSÖNLICH gearbeitet, wenn DU bereit bist - und das ist nur nüchtern möglich.
Frag doch mal deinen Suchtberater nach Unterstützung bis dahin. Was meinst du?
Liebe Grüße Gaby
P.S. Und was die Angst betrifft, ich hatte in den 5 Monaten Wartezeit auf die Klinik die Erfahrung gemacht, dass tatsächlich nichts schlimmes passiert, wenn ich sie einfach "aushalte", sprich mich ins Bett lege, stundenlang vorm Rechner sitze, mich ein bißchen wie eine "Kranke" behandele, mir Tee koche oder Schokoladenpudding und viel schlafe. Hört sich banal an, aber es hat bei mir funktioniert, weil ich wußte, es wird nicht ewig so bleiben, in Altenkirchen werde ich noch andere Möglichkeiten lernen, die nicht nur "aushalten" bedeuten.
Angst ist völlig normal vor einer LZT. Da steht etwas großes, unbekanntes vor Dir. Und alles was uns unbekannt ist macht uns Angst. Leider kursieren auch viele gerüchte und Halbwahrheiten über das was in einer LZT geschieht.
Als ich vor 7 Jahren von einem Freund zum Ringgenhof gefahren wurde wollte ich nach 150 km Fahrt wieder umkehren. Meine Angst war so groß, dass ich einfach nicht mehr gehen wollte. Zum Glück fuhr ich mit einem Freund den ich schon seit meiner Kindheit kenne. Der hat mit dann gehörig den Kopf gewaschen und mich auf dem Ringgenhof abgeliefert. Und siehe da, alles war halb so schlimm. Ich traf dort auf Menschen die viel Verständnis für meine Sorgen aufbrachten. Schon nach wenigen Tagen habe ich mich dort richtig zuhause gefühlt. Wie gesagt, das ist 7 Jahre her. Aber auch heute noch besuche ich den Ringgenhof wenn ich in der Gegend unterwegs bin.
Liebe Gaby, hallo zusammen! Also ehrlich gesagt, jetzt schäme ich mich auch ein bisschen. Manche müssen soooo lange warten.
Ich finds klasse, dass du 5 Monate nichts getrunken hast! Wahnsinn! Musstest du auf nen Klinikplatz warten oder hast du auf die Kostenzusage gewartet? Und meine Suchtberaterin hat den Sozialbericht am 9. OKtober zur Krankenkasse geschickt, am 19. Oktober schon ging der Antrag bei der RV ein und am 31. 10. bekam ich Bescheid. Nach einer Motivationsgruppe werde ich mich erkundigen. Ich war hier schon beim Freundeskreis und das war eine ganz bedrückende Stimmung dort für mich - das hat mir nicht gefallen. Später wurds dann noch mal peinlich für mich, weil ich die Frau, die das geleitet hat, auf ner Entgiftung traf (ich war auf Entgiftung, sie auf Mission!) Ich schaute weg, aber sie begrüßte mich ganz freundlich und über beide Wangen grinsend. Bei den AA war ich auch schon oft in der Vergangenheit und hab privat noch einen Freund...aber ich komme mit dem fundamentalistischen Protokoll nicht zurecht.... So ne Gemeinschaft wie hier müsste es real geben - wo wirklich quer beet Menschen aller Coleur vertreten sind. Ne Gruppe werd ich wohl danach brauchen. Auf der Entgiftung war auch ne Frau die beides hatte: Bulimie und sie war Alkoholikerin. Dafür gibts wohl keine Gruppen?
wieso schämen, freu´dich doch, wenn es bei dir flotter geht.
Bei mir hat schon irgendwie der Antrag lange gedauert, ca. 2 Monate und die Fachklinik Altenkirchen nimmt einen erst in die Warteliste, wenn man einen bewilligten Antrag hat. Ich glaube, das war dann Ende Januar und da waren es dann noch fast 4 Monate Wartezeit für mich.
Ich fand´die Stimmung auch zu bedrückend in den SHG in denen ich es vor der LZT versuchte...und mit AA hatte ich große Probleme, mit der "demütigen" (von mir so empfunden damals) Haltung und dem Ritual immer wieder sagen zu müssen, "ich bin süchtig, ich bin Alkoholiker etc." - und dann fassen sich alle noch an den Händen und übergeben alles der höheren Macht. Also, bei aller Toleranz und Achtung davor, wenn das anderen hilft - mich hat das total runtergezogen.
Ich denke, man muss halt ein bißchen ausprobieren, bis man was passendes findet.
Es gibt auch AA für Essgestörte. Die heißen dann OA. Da waren aber die Rituale gleich, womit ich nicht konnte. Aus meiner heutigen Erfahrung würde ich sagen, dass es nicht so entscheidend ist, in WAS für eine Gruppe man geht, sondern DAS man in eine geht. So verschieden sind die Verdrängungsmechanismen und vermeidenden Verhaltensweisen bei Alkoholikern und Essgestörten nicht. Ich habe immer wieder gemerkt, dass die Probleme sich sehr, sehr ähneln - nur eben das Symptom kann sich unterscheiden (ob kiffen, andere Drogen, Alkohol, Essen oder Spielsucht....)
Hallo Gudrun ich hatte auch große Angst vor meiner Therapie, (war 16 Wo. in Fredeburg/Sauerland) weil ich nicht wußte was auf mich zukommt. Als ich dort war stellte ich fest, den Anderen geht es wie dir! Wir wollten alle weg vom Alkohol. Das ganze liegt nun schon mehr als 15 Jahre zurück und ich muß sagen, es war das Beste was mir passieren konnte. Jede Klinik hat Vor- und Nachteile, jeder empfindet den Aufenthalt anders. Höre nicht unbedingt auf das, was Andere dir über diese Klinik berichten, mache dir selber ein Bild. Viel Erfolg wünscht dir Elke
so, der Termin steht. Hab heut früh beherzt angerufen und ich bekomme eine Einladung für den 21. November. (Schlotter) Ich hab nicht lang rumgezockt und hab zugesagt.
Ich merke nämlich schon, wie ich weiter und weiter abrutsche. Wenn ich nachts zu schwitzen anfange, wenn kein Nachschub kommt und so....deshalb hab ich nicht lang gefackelt. Ich möchte es schaffen OHNE noch mal in eine Entgiftung zu müssen.
Ich bin sehr sehr dankbar für diese Chance, auch wenn ich vor Schiss in die Hose mache. Danke Danke Danke