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Saufnix  
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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 5.413 mal aufgerufen
 Gesundheitstipps
polar Offline




Beiträge: 5.749

02.11.2006 17:49
RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

ein bekannter von mir hat heute die diagnose mundhöhlenkrebs erhalten. aufgefallen ists dem zahnarzt.
die benachbarten lymphknoten sind auch schon befallen. operation macht keinen sinn, chemo will er nicht machen.
er hat noch eine lebenserwartung von ca. 4-6 monaten.

bis vor 1 monat war er beschwerdefrei, er ging zum zahnarzt wegen vermeintlichen zahnschmerzen.

soweit so schlecht.

laut den ärzten war jahrelanger alkohol- und nikotinmissbrauch massgeblich dran beteiligt wenn nicht sogar der hauptauslöser.
wobei ich der meinung bin dass eine krebserkrankung immer auch eine psychische komponente hat.



toll.

LG

rolf


Paphos Offline




Beiträge: 4.057

02.11.2006 18:45
#2 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

hallo rolf,

schöne scheisse

so wie du schreibst,scheint da ja nicht mehr viel zu machen
zu sein..
kann deinen bekannten verstehen wenn er keine chemo mehr machen will.
eine schwierige entscheidung,die jeder für sich selbst treffen muß.ich habe vor jahren meine großmutter an mundhöhlenkrebs sterben sehen...das war echt heftig

ob man sich eine chemo antut um vielleicht einige monate länger zu leben(oder zu leiden??)muß jeder mit sich selbst ausmachen.

gruß peter


Seele62 Offline



Beiträge: 635

03.11.2006 18:41
#3 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Hallo Rolf,
ich habe die meißte Zeit meiner Berufstätigkeit in Krebskliniken gearbeitet und die Erfahrung gemacht, dass auch die Psyche da eine große Rolle spielt.
Ich habe die Krebstherapie der Schulmedizin, aber auch die alternative Therapie life erlebt.
Viele gespräche mit den patienten haben immer wieder gezeigt, dass entweder große Traumen in der Vergangenheit vorlagen, die nicht verarbeitet wurden, z.B. Tod eines Kindes o.ä., oder aber die Patienten haben auf die vorhergehenden "kleineren" Signale ihres Körpers nicht gehört und später wurden sie dann durch diese Krankheit gezwungen, kürzer zu treten.
Dies waren nicht selten Workaholiker.

Irgendwann fragt man sich dann selbst mal, wie man sich wohl entscheiden würde,wenn solch eine Diagnose bei mir gestellt würde.
Ich würde mich heute auch gegen eine Chemo entscheiden.
Es wurde zwar vielen Menschen damit geholfen, aber Anderen half die Alternativtherapie.
bei beiden Therapien habe ich Erfolge gesehen, aber ich habe auch bei beiden Therapiemöglichkeiten Menschen sterben gesehen.
Was für mich das Wichtigste wäre?
Ich hätte gern eine gute lebensqualität, bis "mein Tag" gekommen ist.
Und das erlebte ich nur selten bei der schulmedizinischen Behandlung, wie Chemo, Strahlentherapie, usw..

bei dieser Art des Krebses spielt sicher auch Alkohol-und Nikotinmißbrauch eine Rolle, aber die Psyche sollte man auch nicht vergessen, die für die Schulmediziner leider immernoch eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Aber kann man wirklich Symptome behandeln, ohne die Ursachen zu kennen?

Dein Bekannter sollte sich zu keiner Therapie drängen lassen, sondern gut in sich hinein horchen, dann wird er wissen, was für ihn das Richtige ist.
Viele Patienten die ich kennenlernte, dürften laut der Ärzte schon lange nicht mehr leben.
leider wird auch in diesem Bereich häufig mit der Angst gearbeitet.
Sie entschieden sich gegen die empfohlene Therapie und leben noch immer, manchen sagte man eine Lebenserwartung von 3 Monaten voraus und das ist teilweise 20 Jahre her.

LG
Seele


Seele62 Offline



Beiträge: 635

03.11.2006 18:45
#4 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Und noch was:

wenn Dein Bekannter sich zu einer Therapie "drängen" läßt, obwohl er nicht dahinter steht, wird er sowieso keine Erfolge verzeichnen können.

Das ist so ähnlich wie mit unserer Erkrankung.
Seele


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

03.11.2006 22:29
#5 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Hallo,

ich (als Laie) denke, jahrelanger Alkoholmissbrauch beeinflusst die Psyche negativ und reicht als "psychische Komponente" aus (falls es so ist, dass auch psychische Ursachen zur Krebserkrankung führen).
Meine Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, ist auch durch die Erkrankung eines Gruppenfreundes beeinflusst worden. Er ging wegen Rückenschmerzen zum Orthopäden und bekam die Diagnose Speiseröhrenkrebs. Das war letztes Jahr im November. Für eine Operation war es zu spät. Er ist dieses Jahr im März mit 49 Jahren gestorben. Das ging alles unfassbar schnell, und mir fällt nichts Tröstliches dazu ein.

Friedi


Maja82 Offline




Beiträge: 5.096

03.11.2006 23:25
#6 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

das tut mir sehr leid

lass dich mal

[ Editiert von Maja82 am 03.11.06 23:26 ]


döner Offline




Beiträge: 586

04.11.2006 10:24
#7 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Hallo Seele,

ich glaube, ich würde mir in einem solchen Fall auch keine Chemo mehr antun. Man macht sich ja hier und da mal Gedanken, was wäre , wenn!?
Ich bewundere die Menschen, die gerade in einer solchen Situation enorm viel Kraft und Lebensmut entwickeln...nicht die Hoffnung verlieren.
Leider würde ich wohl nicht zu dieser Kategorie gehören.

Habe vor 2 Tagen nochmal einen interessanten Bericht über "Dignitas" und Sterbehilfe gesehen.
In der Schweiz kann man das relativ problemlos machen, voraussgesetzt die Prognose ist aussichtslos.

Ich war allerdings schon etwas schockiert über den Bericht, denn bekommt man erst mal die Zusage von Dignitas, fehlt "nur " noch das Rezept für das "letzte" Medikament.
Es kostet schlappe 14 Euro...ich dachte nur so:"mein Gott, ist der Tod billig"

Ich wünsche es keinem, diese Entscheidung treffen zu müssen, aber dieser Thread hat mich irgendwie wieder daran erinnert.

Gruß Anja

[ Editiert von döner am 04.11.06 10:30 ]


Seele62 Offline



Beiträge: 635

04.11.2006 12:39
#8 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Hallo Friedi,
meine Patienten waren in den seltensten Fällen Alkoholiker.

Nicht selten sahen sie diese Krankheit auch als Chance, über ihr bisheriges Leben nachzudenken und waren zum 1.Mal zu Veränderungen bereit.
Manche haben es so tatsächlich geschafft.
Ich hatte immer großen Respekt und große Achtung vor diesen Menschen.

Hallo Anja,
kann unglaublich viel Potential freisetzen, viele hätten vorher nie geglaubt, dass soviel Kraft in ihnen steckt.
Die Einstellung zum Krebs spielt da eine ganz entscheidende Rolle.

Was die Sterbehilfe angeht, so kam ich auch in Situationen, in denen ich mir gewünscht hätte, ich könnte einen Menschen "erlösen", soviel Leid.
Ich erinnere mich da noch zu gut an einen 38 jahre alten Mann, mit einer wunderbaren Frau und einem 9 Monate altem Kind. Er war völlig entstellt (Krebs im Unterkiefer), hatte eine Gesichtshälfte wie ein Luftballon.
Und er war so unglaublich stark, bis ihn die Kraft verließ und er nur noch sterben wollte.
Es dauerte dann noch 1 Woche, in der war er aber schmerzfrei, hatte seine Familie rund um die Uhr bei sich und wir ermöglichten es ihm würdevoll zu sterben.
Und er war unglaublich dankbar dafür.
Die krasse Variante, die ich auch schon erlebt habe ist, dass ein Patient/in in`s Stationsbad geschoben wird zum Sterben.
Irgendwann kam dann eine Schwester in`s Bad und stellte fest, dass er/sie gestorben ist.
Einfach nur grausam!
Die Mitpatienten sollten ja auch nicht mitbekommen, dass da jemand im Sterben liegt.
Aber ist das würdevolles Sterben?
Hat das nicht jeder Mensch verdient, in Würde sterben zu dürfen?

Diese Fragen stellte ich mir in dieser Zeit ganz oft.

LG
seele


döner Offline




Beiträge: 586

04.11.2006 13:25
#9 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Liebe Seele,

eigentlich habe ich mich schon mit 14 Jahren mit dem Theme "Sterbehilfe " auseinandergesetzt. Damal hatten wir die englische Lektüre"whose Life is it anyway" in der Schule. Gab da auch mal einen Film. Da geht es um dieses Thema und wie jemand vor verschiedenen Gerichten versucht, einen würdevollen Tod durchzusetzen.

Die Diskussion in der Klasse war hart und ich stand damals schon alleine mit meiner PRO-Ansicht.
Dachte, vielleicht denkst du später anders, weil ich ja noch sehr jung war...bin aber dabei geblieben.

Liebe Grüße Anja


döner Offline




Beiträge: 586

04.11.2006 13:31
#10 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Ergänzend möchte ich aber noch sagen, dass diese Einstellung ja immer noch aus der Sicht eines "gesunden" Menschen kommt. Keiner kann sagen, was passiert, wenn es wirklich mal so sein wird und was dann mit einem und in einem passiert.


Seele62 Offline



Beiträge: 635

04.11.2006 13:58
#11 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Liebe Anja,
ich denke, solange die Menschen selbst eine Chance sehen, werden sie auch kämpfen, greifen nach jedem Strohhalm, wollen einfach leben.
Erst nachdem sich der erste "Schock" und die Frage nach dem "warum ich?"gelegt haben, versteht sich.
Wenn es gar keine Chance mehr gibt, das spüren diese Menschen, sie geben auf.
Dann haben sie den Wunsch zu sterben, nicht zuletzt um sich weiteres Leid zu ersparen.

Ich habe auch einen Vater erlebt, der darum kämpfte, dass sein Sohn "erlöst" wird.
Der hatte nämlich einen Suizidversuch begangen und lag dann im Wachkoma, wurde über Sonden ernährt, hatte einen Blasenkatheter, wurde gewindelt, gewaschen, gebettet, usw.,usw..
Der Vater wollte damals, dass alle Apparaturen abgestellt und die Ernährung über Sonde eingestellt wird.
Er begründete das damit, dass sein Sohn doch gezeigt hätte, dass er nicht mehr leben will, durch den Suizidversuch.
Die Anwälte gaben sich damals bei uns auf der Station die Klinke in die Hand.
Letztendlich starb dieser junge Mann dann Jahre später an einer Lungenentzündung.
Hmmmmm, ein Fall der in unserem Beruf für Aufsehen und rege Diskussion sorgte.
Ich verstand den Vater sehr gut, hätte aber auch nicht Derjenige sein wollen, der entscheidet, dass jetzt alles ausgeschalten wird und er nicht mehr ernährt werden soll.

Ich hatte mal einen Chef, der hat es gewagt, dem Wunsch einer Patientin nach dem Sterben nachzukommen.
Er ermöglichte ihr die Mittel, genommen hat sie es dann selbst und starb.
Es gab damals ein Video, in dem die Patientin erklärte, sie wolle sterben.
Die Frau hatte gesichtskrebs, war völlig entstellt und hatte jeden Lebensmut verloren.
Sie hat gespürt, dass es keine Hilfe mehr gibt.
Die Medien haben diesen Arzt damals regelrecht zerpflückt und verfolgt.

Sterbehilfe - ein heikles Thema!
Alles Liebe
Seele


julchen66 Offline



Beiträge: 2

26.11.2006 21:06
#12 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Hi!
folgendes: Ich bin von meinem Mann getrennt, mit dem ich füfn Kinder habe. Im August ist er, da er wochenlang Zhanschmerzen hatte, auf mein Drängen zum Zahnarzt gegangen. Erst hieß es, es seien die Weißheitszähen, also raus. Bei der OP wurden Proben entnommen, da die Zähen mit Fleisch überwuchert waren. Diagnose: Mundhöhlenkrebs. Bei der ersten OP wurden Zähne entfernt, der Kiefer aufgesägt, etc. Die Lymphknoten sind auch befallen. Eingeplanzt wurde Gewebe aus dem Arm. Drei/Vier Wochen später ist dieses Gewebe wieder vom Krebs überwuchert/durchwachsen. Die zweite OP ist jetzt zwei Wochen her. Gegen die Schmerzen bekommt er Morphium. Nun habe ich das Problem, dass ich nicht weiß, wie es weitergehen wird, hinfahren kann ich nicht, er hat mir das Auto (dafür reichte seine Kraft noch) weggenommen. Hat er noch eine Chance? Von ihm/seinen Eltern erfahre ich kaum etwas.
Danke,
julchen


julchen66 Offline



Beiträge: 2

26.11.2006 21:07
#13 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Normalerweise schreibe ich ohne Rechtschreibfehler....peinlich....


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

27.11.2006 08:13
#14 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Hallo Julchen!

Eine wirklich schreckliche Geschichte, aber ich glaube, da bist du hier nicht im richtigen Forum.


http://www.dr-walser.ch/index.html

Das ist z.B. eine medizinische Homepage, die bestimmt besser geeignet ist, für deine Frage. Am besten, du suchst selber im Inet nach geeigneten Seiten.

Ich wünsche dir viel Kraft für diese schwere Zeit und deinem Mann natürlich auch

Alles Gute

Juma


clarissa Offline




Beiträge: 96

28.11.2006 22:32
#15 RE: mundhöhlenkrebs Zitat · Antworten

Ich persönlich würde mir immer eine Meinung eines zweiten oder sogar dritten Arztes holen


Alles Gute

Clari


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