Hallo zusammen, ich muss mich jetzt mal outen. Ich fühle mich zu gar nix richtig zugehörig. Erstens hab ich Bulimie UND bin Zweitens Alkoholikerin. Beides gleich stark. Drittens hab ich heftig mit Drogen und Medis experimentiert; ich würde bei Halizunogenen wie beispielsweise Lysergblablabla....und Pilze nicht für mich die Hand ins Feuer legen... Viertens sind meine Verwandten mütterlicherseits (die Familie des Vaters kenn ich nicht) zu einem großen Teil Alkoholiker; meine Mutter ist noch zusätzlich Medikamentenabhängig gewesen und war vor ca. nem Jahr zum wiederholten Mal auf Entzug (ich bin also Angehörige und Kind; mein jetziger Partner trinkt kontrolliert und regelmäßig) Fünftens bin ich missbrauchtes Kind (mit 4 Jahren – der Nachbar sollte auf mich Acht geben) sowie Heim- und Pflegekind. Sechstens hab ich viele gesunde Anteile, hab z.B. drei Berufe gelernt und abgeschlossen, viele Jahre in fester Anstellung gearbeitet, etliche toxische Beziehungen hinter mir gelassen bzw. solange dramatisiert bis es sich dann von „selbst gelöst hat“, obwohl ich in Beziehungen als Borderlinerin gelte...und auch dafür gibt es ja Gruppen.... Ich bin sehr früh mit den AA in Berührung gekommen und als ich dort damals erzählte Ende der Achtziger Jahre, dass ich das Problem mit dem Essen habe, hieß es, na ja, AA ist so stark, dass die Gemeinschaft auch Ess-Gestörte aushält. Ich hab mich furchtbar geschämt. Ich war so willig damals, deshalb hab ich’s erzählt, nachdem ich trocken war. Ich muss mir eine Gruppe suchen und will es auch. Aber ich steh wie der Ochs vorm Berg und frage mich: wo gehöre ich denn eigentlich hin????? Natürlich ist jetzt, wo ich noch so oft nass bin, das Wichtigste, trocken zu werden. Wem ging/geht es ähnlich und wie hat er/sie das Problem gelöst? Ich bin gottfroh, dass ich mit dem Refugium einen Aufenthaltsort gefunden habe, der Alkoholismus und ES behandelt. Weiß jemand einen praktischen Rat?
wenn ich deine Geschichte lese, kommt sie so in den Sinn, dass es wohl auch früher schon deine schmerzvolle Erfahrung war, nirgendwo richtig hinzugehören. Bei dem was dir wiederfahren ist, ist das eine nachvollziehbare Selbstschutzreaktion von dir, die dich vielleicht bis heute begleitet.
Das ist nicht einfach, das sortiert zu bekommen (weiß ich aus eigener Erfahrung). Doch es geht, Schritt für Schritt und nacheinander.
Mit dem Alkohol anzufangen, halte ich für die beste Idee. (Hat zumindest bei mir funktioniert, nach jahrzehntelangem herumirren). Deshalb würde ich als praktischen Vorschlag Suchtberatung und Motivations- bzw. eine Gruppe von trockenen Alkoholiker/innen empfehlen.
Wie geht es dir denn? Kannst du abstinent bleiben - oder ist es schwer?
Ich finde es sehr beeindruckend, dass du so offen über deine Probleme redest. Das ist ja ein ganz schönes Paket, das du da hast
Versuche es doch einfach so zu sehen: Da du so viele "Störungen" hast, wirst du wahrscheinlich keine Gruppe finden, die das alles vereint. Aber da du von dir sagst, dass du eine Alkoholikerin bist, bist du doch genau richtig hier und darum
Herzlich willkommen on Board
Ich bin auch nicht "nur" Alkoholikerin und fühle mich trotzdem sehr angenommen und dazugehörig hier in diesem Forum. Und ich bin überzeugt, dass alle hier nicht nur das Alkoholproblem haben, welches ohnehin meist nur Symtom eines psychischen Problems ist. So sehe ich das zumindest.
Nur solltest du den Mut aufbringen, nicht nur über deine Probleme zu reden, sondern du solltest sie auch angehen. Es ist bestimmt nicht leicht, aber die einzige Chance, wenn es dir besser gehen soll ist, die Finger vom Alk zu lassen.
Aus einem Tropfen kann ein Ozean werden und so ist auch der erste Schritt ein unerlässlicher auf dem Weg in ein neues Leben.
Nur du kannst ihn machen und ich finde den hast du hier getan. Der nächste wäre wohl am besten der, mit dem Trinken aufzuhören.
Sorry, will kein Klugscheißer sein und wünsche dir die Kraft, die du brauchst. Geh los, sonst kannst du nicht ankommen.
hallo Gudrun, ja weiß ich. erstmal nicht saufen. Warum? Du bräuchtest Strukturen die aber von dir selber kommen, egal wie sparsam, aber von dir (mit Hilfe von . . geht natürlich). Damit du überhaupt sehen kannst wo hinten udn wo vorne ist. Aber der Alk macht dich zum Trottel, weil er immer nur stets jetzt sofort und ohne echte Notwendigkeit 'Erleichterung' will, weil das Leben (zu) schwer ist. Daher würdest du dich trinkend im Kreise drehen. 'Leider, und wie kommt das eigentlich?' haben wir bei uns in der Gruppe. Solch Weg, zzuerst Abstinenz, dann weiter, ist lang. Aber er ginge immerhin!! GrußMax "Lysergblablabla" - meintest du Lysergsäurediamid?
ja Gudrun, ein-eindeutig! sonst würdest du dich wie Rumpelstielzchen im Kreise drehen. So aber hättest du die Chance auf eine Ordnung deiner Befindlichkeiten. Sonst hingegen nicht! max
Hallo Gudrun, auch mich hat deine Geschichte und deine Offenheit beeindruckt. Aber wie die Anderen dir schon geraten haben, hör zuerst mit dem Alk auf. In meiner Therapie in Fredeburg wurden auch Patienen mit Esstörungen bzw. Bulemie mitbehandelt. Sie haben dort gelernt trocken zu werden und auch wieder vernünftig zu essen. Erkundige dich doch mal bei der Suchtberatung. Ich drücke dir die Daumen das du deine Probleme Schritt für Schritt in den Griff bekommst. Gruß Elke