ich war letzte Woche bei der Suchtberatung und da wurde mir unter anderem eine ambulante Therapie vorgeschlagen. Ein halbes Jahr lang trifft man sich wöchentlich in einer Gruppe, die von einem Suchttherapeuten geleitet wird. Das wäre dann auch etwas ganz anderes als eine SHG die ich zudem noch besuchen möchte und auch sollte.
Ich kann mir darunter nichts Rechtes vorstellen. Kann jamend seine Erfahrungen mit dieser Therapieform schildern.
ich kann dir persönlich leider nicht erzählen wie eine ambulante Therapie ist, aber gehe einfach mal auf den Link. Dort erzähl Wuchtbrumme wie ihre Ambulante Therapie war. hier bitte klickern
Dazu möchte ich aber sofort und eindrücklich sagen, das diese AT, wie ich sie erlebt habe, nicht die Regel ist (und der Therapeut eh so gut wie in Rente ist :sly
Ganz vielen hier hat die ambulante Theapie auch sehr geholfen.
Ich hoffe doch, das sich diese auch noch zu Wort melden.
@ Minni: eine ambulante Therapie ist immer die richtige Entscheidung, wenn eine andere Therapieform (zB Langzeit) nicht in Frage kommt. Lass dich von meinem Geschreibsel bloß nicht abschrecken.
Hi mini, ich mache gerade eine ambulante Therapie. Es stimmt, die Thera dauert mind. ein halbes Jahr. Aber i.d.R. wird nochmal um ein halbes Jahr verlängert. Ich persönlich habe nun nochmal um eine 2te Verlängerung gebeten. Das ist durchaus möglich, wird vom Theraputen unterstützt und liegt dann zur Entscheidung beim Rentenversicherungsträger. Du siehst also, diese Thera ist nicht kostenlos und nicht jedem fällt sie so mir nix dir nix in den Schoß. Ich musste plausibel darlegen, dass ich dringend therapeutische Unterstützung benötige um meinen Abstinenzwillen zu festigen.
Im Gegensatz zur SHG wird die AT durch 2 Therapeuten betreut und quasi moderiert. Die Therapeuten entscheiden auch, wer und wann jemand zu dieser Gruppe dazu stoßen darf. Ich empfinde ein ganz anderes, intensiveres Vertrauensverhältnis in dieser Gruppe als in der SHG. Da kann es unter anderem bei gewissen Themen oder persönlichen Problemen ganz schön zur Sache gehen, was die Therapie für mich im Gegensatz zur normalen SHG erst spannend und hilfreich macht. Begleitet wird die AT noch durch regelmäßige Einzelgespräche mit einem Therapeut, der/die aber nicht unbedingt der/die gleiche wie aus der Gruppe sein muss. Außerdem besuchen sollte man die ebenfalls, nur für uns kostenlose Kurse wie z.B. Entspannungstraining, Rückfallprophylaxe oder Kunsttherapie.
hi Minni ich habe auch eine ambulante Therapie gemacht. Das hatte verschiedenen Gründe. Ich bin berufstätig und habe zwei Kinder und irgendwie dachte ich am Anfang, eine ambulante Therapie reicht mir aus, ich brauche keine stätionäre Meine Therapie ging über 1 1/2 jahre mit wöchentlichen Gruppensitzungen und ca. alle zwei Wochen Einzelgespräche. Dabei muss ich im nachhinein sagen, dass mir die Gruppenstunden irgendwie mehr gebracht haben als die Einzelsitzungen
Für mich war die AT eine sehr anstrengende, aber auch eine sehr gute Zeit. Stünde ich noch mal vor der Wahl, würde ich mich allerdings für eine Langzeittherapie entscheiden. Es hätte mir auch sehr gut getan, einfach mal eine zeitlang aus dem gewohnten Umfeld raus zu kommen und mich nur um mich zu kümmern. Auf alle Fälle ist es gut wenn du Therapie machst. Egal in welcher Form Alles Gute für dich
Gruß Bärbel
amethysmena
(
gelöscht
)
Beiträge:
07.11.2006 23:49
#6 RE: Hat jemand Erfahrung mit ambulanter Therapie
sálü minni! ich habe damals (2000/2001) eine ambulante therapie in einer frauensuchteinrichtung in berlin gemacht.
der grund für diese entscheidung war, dass ich als selbständige nicht eine ganze langzeittherapie lang aus meinem geschäft raus wollte. meine rückfallfallen lagen (auch) im job. daher war es mir wichtig, eine entwöhnungstherapie parallel zu meinem alltag zu machen.
ich hatte ein- bis zweimal wöchentlich (je nach meinem bedarf) eine einzeltherapie über ein jahr hinweg; nach einem halben jahr gab es für zwei oder drei monate auch eine von zwei therapeutinnen angeleitete gruppentherapie. zusätzlich habe ich noch woanders zwei selbsthilfegruppen besucht (mindestens eine pro woche).
mit der therapeutin bin ich nicht wirklich warm geworden, und die gruppentherapie war auch nicht so mein ding. es war alles so durchsichtig. ich wusste immer schon im voraus, welche frage von den therapeutinnen als nächste kam und welche antwort darauf erwartet wurde.... manchmal habe ich mitgespielt. trotzdem bin ich immer brav quer durch die stadt gefahren und hingegangen...
es hat mir nicht geschadet: weder währenddessen noch danach hatte ich je einen rückfall
Hallo Minni, ich selbst habe eine LZT vorgezogen, weil ich die räumliche Entfernung gebraucht habe. Ich hätte mir damals nicht zugetraut, nach den teilweise emotional sehr anstrengenden Therapiestunden in meine gewohnte (Trinker-) umgebung zurückzukehren und mit meinen Gedanken allein zu bleiben. Und dabei auch noch trocken bleiben? Es gibt allerdings in meiner Gruppe einige, die eine AT gemacht haben und sehr zufrieden sind. Es ist also schwierig, sich auf die Aussagen anderer zu verlassen. Ich kann nur entscheiden, ob diese Therapieform für mich die richige ist, wenn ich es selber ausprobiert habe. Ein Versuch ist es allemal wert
Ich habe vor 13 Jahren auch eine LZT gemacht. Ich schwärme heute noch davon, obwohl ich mich Anfangs mit Händen und Füßen dagegen wehrte. Endlich fand ich Zeit mich nüchtern kennen zu lernen und das Problem zu erkennen. Schlimm war für mich allerdings nach 4 Monaten das nach Hause kommen. Irgendwie wurde ich hier nicht richtig darauf vorbereitet. Denn die Lebenssituation war immer noch dieselbe. Keinen Job, einen riesen Berg Schulden, kein Geld, Wohnung immer noch im selben Milieu usw. Heute würde ich eher nachfolgendes machen.
In unserer AT sind auch Leute, die eine "COMBI-Therapie" machen. Das heißt: sie waren zunächst zwischen 6 und 8 Wochen in einer Art Kurzzeittherapie, um dann anschließend in die AT zu wechseln.
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