Bin 38, eigentlich ganz gebildet (Abi), doch ich sauf den ganzen tag... ich hab so angst, alles, was ich hab zu verlieren,frau, haus, eltern, gesellschaftliches ansehen, freunde, das ist mir alles bewusst, ich sags mir jeden tag, aber die schlechte physische verfassung macht mir sehr zu schaffen am nächsten tag... ich will nicht mehr, verdammt, ich will nicht mehr, es hängt so viel davon ab, ich hab auch keinen spass mehr daran, ich bin es satt
Hallo crab, herzlich Willkommen Dir. erstmal: Bildung schützt vor Alkoholismus nicht. Die nächste Frage wäre, willst Du was ändern und wenn ja, was willst Du ändern? Wann willst Du damit anfangen? Wenn Du alles verloren hast oder jetzt? Stell Dir selbst doch mal diese Fragen. LG Seele
Psychosoziale Beratungsstellen, auch Suchtberatung genannt, findest Du in jeder Stadt im Telefonbuch.
Die können Dir alles sagen, was zu tun ist, und dir von Fachärzten über Entgiftung bis Entwöhnungstherapie alles vermitteln, was Du zum Aufhören brauchst.
Nur wollen musst Du selbst, und Durchhaltevermögen musst du auch selbst mitbringen. Keiner kann für Dich aufhören, wenn Du es nicht selbst tust.
Und so ein bissel Abi schon als Bildung zu bezeichnen, grenzt ja schon an Ignoranz
ich bin ein erfolgreicher Ingenieur und trotzdem ein Alkoholiker. Die Bildung hat mit der Sucht nix gemeinsam. Denn.....nach einer Flasche Vodka sind wir alle gleich doof....
Hilfsmöglichkeiten gibt es sehr viele, wenn Du wirklich mit dem Trinken aufhören willst.
Suchtberatungsstellen wurden schon erwähnt, Du kannst auch direkt zu Deinem Hausarzt gehen. Doch etwas tun, solltest Du auf jeden Fall.
Du schreibst, Du trinkst den ganzen Tag. Vermutlich schon über einen längeren Zeitraum. Dann ist medizinische Begleitung während des Alkoholentzuges sehr wichtig. Ein Entzug kann sehr gefährlich werden.
Du bist Alkoholabhängig, doch trotzdem heißt das nun nicht, dass Du weiter trinken mußt.
Wichtig ist ersteinmal, dass der Alkohol aus Deinem Körper kommt. Dann erst mit klaren Kopf und Beratung mit anderen (z.B. Ärzten, Therapeuten, anderen trockenen Alkoholikern) kannst Du Dir überlegen, wie es weiter gehen soll.
Eines ist jedoch Voraussetzung. Du mußt auch wirklich mit dem Trinken aufhören wollen. Dann schaffst Du das auch.
Ich wünsch Dir ganz viel Mut. Kraft hast Du genug dafür, möglicherweise weißt Du es nur noch nicht.
...aus meinen Studi-Kneipenzeiten kenne ich noch den Spruch: "Dummheit frisst, Intelligenz säuft...."
In meiner damaligen Stammkneipe (Limited in Köln) saßen enorm viele gescheiterte Akademiker, waren bestimmt irgendwann mal sehr helle und diskutierten allabendlich die Physik oder die Psycholinguistik. Hatten aber keinen Job mehr, schrieben als Ghostwriter Examensarbeiten, um über die Runden zu kommen. Einer von ihnen ist an den Folgen des Alkohols gestorben, ein brillianter Naturwissenschaftler, aber das Zeug hat ihn kaputt gemacht. Ich war damals 19, hab es nicht wahrgenommen...waren ja "intelligente"...Menschen.
ZitatDie Studienteilnehmer unterschieden sich weder in der Lebensform (allein lebend, mit Partner, in der Familie), im Bildungsstand bzw. der Berufstätigkeit noch in der Abhängigkeitsdauer (durchschnittlich 10,5 Jahre) wesentlich.
für die Entstehung von Alkoholismus ist der Bildungsgrad oder die Intelligenz eines Menschen völlig bedeutungslos. Diese Suchterkrankung zieht sich durch alle Schichten der Bevölkerung.
Jetzt ist nur wichtig, wie Du Deine Abhängigkeit in den Griff bekommen kannst. Warum und Weshalb sie entstanden ist, ist zu diesem Zeitpunkt noch völlig unerheblich.
Hallo crab, ich will nicht mehr, das hab ich mir vor mehr als 15 Jahren auch gesagt. Ich war auch der Meinung, das schaffe ich schon alleine. Dem war leider nicht so!!!! Bis ich endlich Juni 1991 meine Therapie gemacht habe hat es einiges an Überredung und Drohung meiner gesamten Familie bedurft. Heute weiß ich natürlich das es so das Beste war. Geh zur Suchtberatung und zum Arzt, laß dich entgiften und versuch so schnell wie möglich eine Therapie zu machen. Ausserdem solltest du dir eine Selbsthilfegruppe suchen. Ich wünsche dir das du den Weg aus der Sucht findest. Gruß Elke P.S. Übrigens bezüglich Bildung, habe während meiner Therapie regelmäßig mit zwei Ärzten Karten gespielt