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Saufnix  
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Dieses Thema hat 21 Antworten
und wurde 1.543 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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pulsatille Offline




Beiträge: 635

15.01.2007 14:03
#16 RE: Oder doch viel Wind um nichts? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Blauäuglein
[b]..und ich frage mich ob ich wirklich richtig dazugehöre

-ich hatte noch nie die Pappe weg (Glück?)
-ich hatte noch nie deswegen Ärger in der Firma (Glück?)


Hallo Blauäuglein,

mir haben sie den Lappen auch noch nie weggenommen, obwohl ich ein paar Mal besoffen gefahren bin (reines Glück) und ich hatte auch noch nie Ärger auf der Arbeit wegen Alkohol. Im Gegenteil, ich weiß gar nicht warum Alkoholikern immer nachgesagt wird sie wären faul? Ich bin manchmal morgens auf allen vieren zur Arbeit gekrochen.

Zitat

-mich hat noch nie jemand, auch meine Frau nicht, auf ein vielleicht krankhaftes Trinkverhalten angesprochen (die sind nicht blind)
-wenn ich mich ärgerlicherweise nicht im Griff habe (ok, täglich) geht es aber oft nur um ein Bier und nicht wie hier oft beschrieben um mehrere Bier oder gar mehrere Flaschen Wein pro Abend


Mich hat in meiner gesamten "Karriere" genau EINE Person auf meinen Alkoholkonsum angesprochen. Die meisten wollen Dich einfach nicht beschämen oder wissen auch nicht wie sie es anfangen sollen. Die anderen sind mit Sicherheit nicht blind und meistens ahnen sie was oder machen sich Sorgen um Dich. Das wirst Du feststellen, wenn Du dann mal aufhörst.

Ob Du ein Problem hast oder nicht, musst Du selber wissen, aber ich würde mich mal völlig von dem Gedanken befreien, dass an der Trinkmenge festzumachen. Ich hab' auch mal mit einem, zwei, drei Bier angefangen und ich hab' auch so gut wie nie Spirituosen getrunken. Aber gerade das ist einer der Gründe, warum ich immer wieder angefangen habe, nämlich indem ich mir gesagt habe "bei mir ist es ja nicht so schlimm. Alles im grünen Bereich - alles roger". Deine Argumentation erinnert mich fatal an meine. Es gibt immer Leute, bei denen es noch schlimmer ist.
Nur, eins kann ich Dir schriftlich geben, es wird schlimmer werden - auch wenn Du das nicht glaubst.

Und - wieso sprichst Du nicht mal mit Deiner Frau, einfach aus dem Grunde um mal zu überprüfen, ob sie das genauso sieht wie Du Dir vorstellst?

Könnte das so sein fragst Du? Ja, das kann durchaus sein! Es gibt zig Leute mit Alkoholproblemen, die sind erfolgreich im Beruf, haben eine Familie und man käme nicht im Traum darauf, dass sie eventuell ein Problem haben.

Zitat

Darum: ich werde mich nicht outen und schon gar keine Beratungsstelle aufsuchen.


Liebes Blauäuglein, Du musst doch nicht gleich mit 'nem Schild rumlaufen auf dem steht "Ich bin Alkoholiker und krank." Aber wenn Du Dir Sorgen oder Gedanken um Deinen Alk-Konsum machst, wie wäre es dann, wenn Du mal eine Weile aufhörst? Kann doch nicht so schwer sein, wenn Du tatsächlich nicht abhängig bist.

Zitat

Kann es nicht doch sein, dass dieses abendliche Verlangen nach einem Bier andere Gründe hat als eine Form von Alkoholismus?


Klar kann das sein. Vielleicht willst Du Dich einfach nur entspannen oder es macht Dir schlicht und ergreifend Spass zu trinken. War bei mir so. Vielleicht willst Du auch irgendwas nicht mehr spüren oder merken? Das musst Du schon selbst herausfinden.

Ich finde es schon mal super, dass Du hier weiter posten willst.

Gruss von Birgit


Dorte Offline



Beiträge: 357

15.01.2007 14:04
#17 RE: Oder doch viel Wind um nichts? Zitat · Antworten

Blauäuglein,
ich fand mich auch in vielen Beschreibungen von Alkoholikern(SHG, Internet) erst mal nicht wieder und hätte auch eine Liste von Gegenargumenten finden und machen können. Tatsache war aber das ich mir Gedanken gemacht habe und das nicht weil ich so zufrieden und glücklich war. Jeder hat so seinen eigenen persönlichen Tiefpunkt.
Der Austausch und die Info haben mir aber auch gezeigt wie weit die Treppe noch nach unten führt.
Liebe Grüße und (Glück? bei der Entscheidung)
wünscht Dorte


pulsatille Offline




Beiträge: 635

15.01.2007 14:07
#18 RE: Oder doch viel Wind um nichts? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Ingmarie

und irgendwer im forum hat mal den satz geschrieben
"alkoholismus ist eine krankheit die dir dauernd versucht einzureden dass du sie nicht hast"




Spieler Offline




Beiträge: 7.889

15.01.2007 14:11
#19 RE: Oder doch viel Wind um nichts? Zitat · Antworten

Hallo Blauäuglein,

als du deinen ersten Beitrag hier im Board platziert hast, da dachte ich wirklich noch " holla, der Mann gehört dazu. da wächst was heran".

Zitat
Zum einen trinke ich täglich abends kleinere Mengen, zum anderen verliere ich bei Festen (egal ob Familie oder Firma oder Sportverein) regelmäßig die Kontrolle und saufe bis es entweder nichts mehr gibt (meine Rettung) oder bis ich am nächsten Tag irgenwo aufwache und nichtmehr genau weis was passiert ist. Und so geht es trotz anderer Überzeugung und strengster Vorsätze immer weiter und weiter und weiter, nun schon viele Jahre.



das las sich doch schon mal richtig gut. Und ich war wirklich der Auffassung, dass du deinen eigenen Konsum und die damit verbundenen Verhaltensweisen nicht nur kritisch überprüfen wolltest, sondern auch Maßnahmen ergreifen wolltest.
Soweit entspricht das ja auch der Vorgehensweise, die hier schon Hunderte praktiziert haben. Je tiefer hier am Board nachgebohrt wurde, desto auffälliger die Verhaltensmerkmale.
Nur bei dir, da war das anders. Bei dir wurde alles immer weniger.
Und während bei den Anderen am Anfang immer das eine Bier stand und am Ende immer der Kasten, war das bei dir genau umgekehrt.

Und wenn ich jetzt lese, dass du ein Bier trinkst, nahezu Hochleistungssportler bist, erfolgreich im Beruf, von Frau und Kindern vergöttert, von den Freunden bewundert, dann kann ich dir nur herzlich gratulieren und dir wirklich nur empfehlen, deinen Alkoholkonsum als absolut normal zu betrachten.Ich würde an diesem Leben jedenfalls nichts verändern wollen.
Und der einzige, der wirklich weiß ob er sich in die Tasche lügt, das bist du. Und da es dein Leben ist, geht es mich auch nichts an.

Jörg


Bea60 Offline




Beiträge: 2.439

15.01.2007 14:14
#20 RE: Oder doch viel Wind um nichts? Zitat · Antworten

Zitat

Ok Ihr seid hier vielleicht alle ein paar Knallharte die schon durch die Hölle gegangen sind - ich aber nicht und ich will da auch nicht hin.



Liebes Blauäuglein,

ich gehöre nicht zu den Knallharten und ich hatte mit Sicherheit noch weniger Probleme als Du. Trotzdem habe ich eingesehen, dass ich ein Alkoholproblem habe und seit ich den Alkohol weglasse, geht es mir besser.

Wenn Du regelmäßig die Kontrolle verlierst ist die Antwort eigentlich eindeutig. Und wenn Du denkst, es merkt niemand, dann bist Du dem gleichen Irrtum aufgesessen wie vielen andere hier am Board auch.

Aber, jeder muss selbst an den Punkt kommen, wo er zur Einsicht kommt. Der eine früher, der andere später.

Lieber Gruß
Beate


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

15.01.2007 15:10
#21 RE: Oder doch viel Wind um nichts? Zitat · Antworten

Hallo Blauäuglein,
zu jeder Karriere gehört eine längere Geschichte, die im allgemeinen jahrelang dauert, dann jedoch - meist durch ein ganz dämlichen Auslöser - sehr schnell eine sehr stark abfallende Kurve einnimmt. Da kann dann schon mal die gesamte Geschichte von 10 Jahren binnen 1 Monat im schwarzen Loch verschwunden sein.
Solange du dein Leben selber 'machst', erfolgreich versteht sich, wird sich nichts ändern. Du kannst dir vermutlich gar nichts anderes vorstellen, als so wie bisher zu leben? Dann gibt es 2 Möglichkeiten: entweder es kneift in Kürze ganz unverschämt in deinem Gemüt, oder es ist alles o.k. - aber gerade dieses hast du vorhin bestritten, als Juma dir das anbot. Und solange du selber weißt wie man dir zu helfen hat, geht gar nichts, Max


Adda Offline




Beiträge: 850

15.01.2007 20:18
#22 RE: Oder doch viel Wind um nichts? Zitat · Antworten

Hallo Blauäuglein ,

was hindert Dich eigentlich daran, zu Dir zu stehen und etwas für Dich zu tun?

Dein erster Beitrag und auch dies:

Zitat: „Nicht mit mir ist alles in Ordnung...“

berichten mir ganz klar, daß Du mindestens ein Problem mit Dir und Deinem Alkoholkonsum hast und Dir dessen bewusst bist.

Aber der Satz geht ja noch weiter:

Zitat: „...sondern alles um mich herum und das soll so, genau so bleiben oder noch besser werden.
Wenn ich jetzt irgenwas in meiner Sache nach vorne unternehm ändert sich die Ordnung um mich. In dieser Ordnung leben meine Kinder und meine Frau in dieser Ordnung geht es beruflich für mich vorwärts.“

Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du Angst, Deine Ordnung, also Frau, Kinder, Beruf, usw., zu verlieren, wenn Du Dich outest, also zu Dir stehst!?

Wie soll es aber nun weitergehen – Deine Gratwanderung ist eine wackelige gefährliche Kiste, die schlimmstenfalls da endet, daß Du nicht nur Deine „Ordnung“ sondern auch Dich selbst verlierst, komplett..... Ganz abgesehen davon, daß der Grat immer schmaler, die Anstrengung, die Balance zu halten immer größer werden wird.... Das Ding spitzt sich zu...

Also lieber den A.... zukneifen wider besseren Wissens, weiter saufen so „als wäre nix gewesen“, die Kontrollverluste in Kauf und den Eiertanz gratmäßig fortführen, alle Bedenken, Befürchtungen und Ängste unter den Teppich kehren, zu dem großen Batzen der da eh´schon liegt und den insbesondere Du scheinbar schon länger nicht mehr ignorieren und glatt-treten kannst....?
Was meinst Du, wie lange Du Deinem morgendlichen Gegenüber im Spiegel oder auch real noch in die Augen sehen kannst..... (kannst Du´s denn noch?).

Zitat: „Was soll ich denn tun?“

Dich ernst nehmen, mit Deiner Angst und Deinem Wissen um Dich, und daß es Dir niemand abnehmen kann, darüber zu urteilen, wie sehr Dich das nun wirklich belastet und Dir Angst einjagt oder gar, ob Du Alkoholiker bist oder nicht – das weißt Du alles selber und zwar am besten!

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Du bereits den Führerschein und Job los bist oder nicht. Wichtig ist, daß DU mit Deinem Konsum, den Kontrollverlusten und dem ganzen Schrott, den DU im Suff angestellt hast, nicht klar zu kommen scheinst und z.B. deshalb begonnen hast, hier zu schreiben.

Wichtig ist, daß DU zu Dir selbst stehst. Alles weitere ergibt sich sicher nicht „von selbst“, aber liegt doch auf der Hand, oder? Hilfe annehmen, zum Beispiel....

Alles Gute Dir und lieben Gruß von Adda


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