ich habe ja hier meine Geschichte/Probleme kurz beschrieben und mir wurde hier sofort und eindeutig bestätigt das ich krank bin.
Wenn ich aber die Geschichten von anderen lese und die Diskussionen überfliege kommen mir meine Probleme wieder ziemlich klein vor und ich frage mich ob ich wirklich richtig dazugehöre oder ob ich meine Geschichte in der eigenen Vermutung ein Alkoholproblem zu haben vielleicht nicht deutlich beschrieben habe.
-ich hatte noch nie die Pappe weg (Glück?) -ich hatte noch nie deswegen Ärger in der Firma (Glück?) -ok, ich war mit 18 mal eine Nacht wegen Randalierens in stark alkoholisiertem Zustand in der Zelle, aber niemand hat mich darauf hingewiesen das hier was faul sein könnte (vielleicht ist auch nichts faul?) -ok, ich bin mehrmals in alkoholwirrem Zustand in einem Stripschuppen gelandet und hab viel Kohle für Schampus (sonst nix!) liegen lassen (bin auch nur ein Mann) -ok, ich bin auch in gleichem Zustand einmal in einem Sexclub gelandet und hab mich ordentlich ausgetobt (war auch nicht ganz billig - meine Frau weis alles!)(das gibts in den besten Familien) -mich hat noch nie jemand, auch meine Frau nicht, auf ein vielleicht krankhaftes Trinkverhalten angesprochen (die sind nicht blind) -wenn ich mich ärgerlicherweise nicht im Griff habe (ok, täglich) geht es aber oft nur um ein Bier und nicht wie hier oft beschrieben um mehrere Bier oder gar mehrere Flaschen Wein pro Abend -ich bin mir 100prozentig sicher dass mein Umfeld (Frau, Eltern, Kollegen) mit Kopfschütteln und Vogelzeigen auf ein "outing" reagieren würden (warum?) -ich bin erfolgreich im Beruf (könnte das sonst sein?) -ich bin ein guter Hobbysportler (könnte das sonst sein?)
Und viele dieser Punkte finden sich doch auch in den Lebensläufen anderer und die halten sich deswegen auch nicht gleich für krank.
Darum: ich werde mich nicht outen und schon gar keine Beratungsstelle aufsuchen.
Ok, ganz sicher bin ich mir noch nicht und drum bleibe ich auch in diesem Forum. Vorallem weil ich es nochmal mit Gratwandern versuchen will und hierzu ein paar Fragen hab.
Kann es nicht doch sein, dass dieses abendliche Verlangen nach einem Bier andere Gründe hat als eine Form von Alkoholismus?
nuja, bei mir war, ausser mir selbst, auch noch niemand auf die Idee gekommen, daß ich mit dem trinken aufhören müsste.
Meine Lebensgefährtin fand, ich sollte mich mässigen, und die anderen habens einfach nicht geglaubt.
Du kannst ohne weiteres noch lange erfolgreich im Beruf sein und Sport treiben, wenn das nicht mehr geht ist das Stadium schon ziemlich weit fortgeschritten.
Ich hätte auch noch ein paar Kilometer tiefer rutschen können..oder wärens doch nur 2 Meter gewesen?
Die Frage ist nach wie vor, ob Du da erst hinkommen willst. Ich meine, wenn Du nicht abhängig bist, dann sollte es Dir doch erst recht leicht fallen, das bleiben zu lassen, wenns Dir Ärger macht.
Die Geschichte mit der Abhängigkeit setzt sich, je nach Modell, aus bis zu 30+x Entwicklungsschritten zusammen, die sich teilweise überschneiden, und bei irgendeinem dieser Schritte stehst du vermutlich, wenn Du Dir Gedanken machst.
Aufhören muss überhaupt niemand, auch ein Abhängiger darf weitertrinken, wenn ihm das lieber ist. Ist sein Leben...
Es geht ja nur drum, ob das, was Du tust, für Dich passt, und SO hat sichs nicht angehört.
Mach' dir doch nicht so einen Kopf und warte einfach darauf, dass der bisher ausgebliebene Ärger eintritt und du dann mit 100%iger Gewissheit sagen kannst:" Ich bin Alkoholiker!"
Mal sehen, wer sich zuerst outet?
Deine Frau, weil sie deinen Konsum nicht mehr ignorieren kann oder will, dein Chef, die Polizei(Führerschein u.ä.) oder vielleicht doch du.
Ich hoffe, dass du dann noch die Kurve kriegst. Und das meine ich ehrlich, ohne Ironie.
Denk' noch mal nach, meine Güte, diese Aufzählung von Rechtfertigungen, nur um weiter trinken zu können...unglaublich
Für mich hast du ganz einfach Schiss ehrlich zu sein..mit dir selbst. Na dann
Zitat "-ich hatte noch nie die Pappe weg (Glück?) -ich hatte noch nie deswegen Ärger in der Firma (Glück?)" ich auch nicht!und trotzdem ,muß ich zur zeit erkennen,dass ich alkoholkrank bin (glück)?!
"du findest tausend gründe um alles beim alten zu lassen aber es gibt nur einen um wirklich etwas zu ändern: du hältst es einfach nicht mehr aus"
und irgendwer im forum hat mal den satz geschrieben "alkoholismus ist eine krankheit die dir dauernd versucht einzureden dass du sie nicht hast"
beides kam mir bei diesem thread spontan wieder in den sinn und besagt alles, was auch meine erfahrung ist.
das eingangspost mit den vielen gründen die mich ja angeblich nicht zugehörig machen hätte vom gedankengang her noch vor 6 jahren auch von mir sein können. und zu dem zeitpunkt wär ich noch nicht mal auf den gedanken gekommen mich hier auf diesem board damit auseinanderzusetzen.
War ja noch nicht "so weit" wie die anderen hier. soweit ich mir da nicht eh nur was vormachte, gab sich das dann schon noch.
mittlerweile hochmutzurechtgestutzte und realitätsakzeptierende grüße von ingmarie
habe gerade dein post hier gelesen. Mit Gratwandern meinst du sicherlich das 'kontrollierte Trinken' (KT).
Abhalten wird dich hier niemand davon, kann und will auch niemand. Es gibt halt unterschiedliche Stadien des Alkoholismus:
ich war da auch so ein 'leichtgewichtiger', wo es noch nicht so schlimm war: mir hatte auch noch keiner die Pappe abgenommen (trotz einiger Fahrten), mein Vordiplom habe ich auch noch nass gemacht, ... - nur, ich konnte nicht aufhören. Ich bin heute heilfroh, dass mich meine Frau damals vor die Alternative gestellt hat 'die Flasche oder ich'. Mein 'Aufhören' ging durch den frühen Zeitpunkt daher 'recht glimpflich' ab, hab' eigentlich 'nur' ein Jahr im Studium verloren . Vielleicht wäre ich auch heute etwas anderes (mit Pensionsberechtigung oder so)... wer weiß.
Mich drängt da nichts zu einer Gratwanderung, hab' ich null Bock drauf. Wenn du das möchtest, dann mach' es aber richtig.
JAAAA VERDAMMT NOCHMAL ICH HABE EINE SCHEISS SCHISS
es ist bei mir alles in Ordnung und ich will das es genau so bleibt. Nicht mit mir ist alles in Ordnung sondern alles um mich herum und das soll so, genau so bleiben oder noch besser werden.
Wenn ich jetzt irgenwas in meiner Sache nach vorne unternehm ändert sich die Ordnung um mich. In dieser Ordnung leben meine Kinder und meine Frau in dieser Ordnung geht es beruflich für mich vorwärts.
Was soll ich denn tun?
Ja, ja, ich soll mal richtig ich sein und ich soll wissen was ich will usw. usw. Was kann man mir bei der Beratung denn für einen rat geben? Auch das ich ich sein soll und einfach nix mehr trinken? Super
Ich will nicht böse sein auch wenn es aggressiv aussieht ich habe Schiss, ja, aber ich bin einfach unsicher
Und sobald man sich hier unsicher ist bekommt man so einen Tip wie "na dann ist ja alles in Ordnung - mach nur weiter so - wirst schon sehen was passiert" Toll, da wird meine Unsicherheit und Schiss gleich viel besser. Danke.
Ok Ihr seid hier vielleicht alle ein paar Knallharte die schon durch die Hölle gegangen sind - ich aber nicht und ich will da auch nicht hin.
Vielleicht kann ja wirklich jemand meine Situation einschätzen und verstehen dass ich...
vor was hast Du eigentlich so viel Angst, wenn Du mit dem Trinken aufhörst?
"Nicht-Trinker" gibt es in sämtlichen Berufszweigen, und ich hab noch nie gehört, daß das ehrenrührig wäre. Ich muss überhaupt niemandem sagen, daß ich Alkoholiker bin. Ich kann ganz einfach sagen, danke, Nein, für mich nicht, und selbst wenn mich jemand penetrant fragt, dann sag ich, daß ich eben nicht trinken will.
Wo ist eigentlich das Problem?
Mal ganz abgesehen davon, daß sich jeder, der sich gewohnheitsmässig trinkend bewegt hat, solche Gedanken schon mal gemacht hat. Aber jedes Kundengespräch ist schwieriger, darfst Du mir glauben. Die meisten akzeptieren es nämlich schneller, als Du gucken kannst, weil sich jeder nur fürs eigene Glas interessiert.
sicher, Du kannst es weiterhin mit Gradwandern versuchen.
Mir selbst ist das auch mehrere Jahre schlecht gelungen, nachdem ich festgestellt hatte, ein Problem mit Alkohol zu haben und mir auch schon heimlich (hofentlich sieht auch keiner diese Bücher!) aus der Bibliothek entsprechende Literatur hierüber besorgt hatte. Internetforen gab es derzeit noch nicht (1997/98), jedenfalls für mich nicht. Da hab' ich versucht, mit Trinkpausen mir vorzumachen, daß ich mich im Griff habe - ist mir nicht gelungen.
Letztlich wurden auch die Trinkpausen kürzer, die Trinkmengen größer. Irgendwann war mir auch das egal - und da hab' ich mir dann, da nun auch bereits meine damalige Ehefrau sich von mir getrennt hat und neue Partnerschaften ohnehin nur von kurzer Dauer (siehe mein Profil) währten, ganz "die Kante" gegeben. Resultat: Entgiftung und Klinikaufenthalt über derzeit eineinhalb Wochen. Das reichte natürlich nicht, ein Jahr später folgte dann der totale Gau mit Intensivstation (wurde ofiziell dann als Medikamentenintoxikation bezeichnet) usw. Hiernach brauchte ich mit mir dann noch ein paar Monate, bis ich dann doch über eine SHG, mit der ich davor schon Kontakt hatte, die Gruppe aber wegen obigem unregelmäßig besuchte, meinen Weg gefunden habe. Ergebnis, neben einigen Macken usw. lebe ich mit meiner heutigen Ehefau in einem alkoholfreiem Zuhause verhältnismäßig zufrieden trocken. Ab und an bricht da mal der Wunsch durch, mal wieder einen zu trinken, aber mein Kopf gibt mir dann schon die richtige Antwort.
Soweit meine Erahrung mit Gradwanderungen.
Für Dich hoffe ich, daß Du diesen Sche... nicht mitmachen brauchst.
ich für meinen teil kann deine not schon sehr gut nachvollziehen und auch nachfühlen, blauäuglein.
aber ich kann mich doch nicht erfrechen dir zu sagen was für dich das richtige ist. ich kann wie die meisten boardmitglieder auch nur anregungen geben und dazu berichten wie das halt bei mir war, und so funktioniert meiner meinung nach die sache mit der selbsthilfe: "zugeschaut - nachgebaut".
auch dies hier ist ja ein selbsthilfeforum. ich hab hier (und in einer weiteren selbsthilfegruppe mit realen treffen) gelernt MIR SELBST ZU HELFEN und die erwartungshaltung aufzugeben dass andere was FÜR MICH tun müssten.
auch mir wurde im grunde nicht (passiv) geholfen, sondern ich habe gelernt mich (aktiv) vertrauensvoll an anderen zu orientieren die bereits da waren wo ich noch hinwollte (oder noch/wieder da sind wo ich heute nicht mehr hinwill.)
ich hätte es auch zu keinem zeitpunkt akzeptiert, wenn mir jemand wohlmeinende tipps oder gar verhaltensmaßreglen gegeben hätte, was ich am besten zu tun und zu lassen hätte. wenn überhaupt hätt ich mir dann eh nur die mir bequemen ausgesucht, alles andre mir nicht kommode hätt ich geblockt.
und nur du kannst entscheiden was du im moment tun,lassen, annehmen oder verwerfen willst. das ist schon ok. auch ich habe mich selbst entschieden, fürs trinken genauso wie fürs aufhören - ich musste halt jeweils auch die mehr oder weniger erfreulichen konsequenzen tragen. (und ich hatte rein fassadenmäßig durchaus auch noch "alles"!)
ich wünsch dir einfach die für dich gesunden entscheidungen ingmarie
ps entschuldigt bitte alle die von mir ungewohnten kleinbuchstaben, wegen operierter rechter hand muss ich alles mühsam mit links tippen
ZitatUnd sobald man sich hier unsicher ist bekommt man so einen Tip wie "na dann ist ja alles in Ordnung - mach nur weiter so - wirst schon sehen was passiert"
Ja, dann verrat mir mal, was man einem Menschen wie dir raten soll??
Man rät dir aufzuhören - Du sagst, du hast Angst davor, was die anderen sagen könnten.
Dann sagt man dir: Gut,dann trink halt weiter, wenn du meinst, dass das für dich in Ordnung ist - Du sagst, wir wären die Harten und jetzt würdest du noch mehr Schiss haben.
Ja, aber was willst du denn hören??
Wenn du das:
ZitatOk Ihr seid hier vielleicht alle ein paar Knallharte die schon durch die Hölle gegangen sind - ich aber nicht und ich will da auch nicht hin.
nicht willst, gibt es meiner Ansicht nach nur den Weg, mit dem Trinken ganz aufzuhören. Das ist meine Meinung und heißt nicht, dass es das Richtige für dich ist. Das kannst nur du entscheiden.
Ansonsten ist Angst für mich überhaupt kein Problem, nur ich denke, du suchst den Grund für deine Angst an einer falschen Stelle. Ich vermute, du hast Angst, für dich allein, ohne Alk nicht klar zu kommen. Das andere, was das Umfeld denken könnte und so, ist nur eine, sorry, aber billige Ausrede.
Ich gebe da minitiger vollkommen Recht.
Also, nochmal, das was du glaubst zu verlieren, wenn du nicht mehr trinkst(was für eine Logik:sprachlos, wirst du unter Garantie verlieren, wenn dir die "Kontrolle"(wobei ich meine, dass du sie schon nicht mehr hast) über den Alk ganz verloren geht.
Zitates ist bei mir alles in Ordnung und ich will das es genau so bleibt. Nicht mit mir ist alles in Ordnung sondern alles um mich herum und das soll so, genau so bleiben oder noch besser werden.
Wenn ich jetzt irgenwas in meiner Sache nach vorne unternehm ändert sich die Ordnung um mich. In dieser Ordnung leben meine Kinder und meine Frau in dieser Ordnung geht es beruflich für mich vorwärts.
Ist wirklich alles in Ordnung oder ist Dein Name Programm?
Hast Du mal Deine Frau gefragt, ob wirklich alles in Ordnung ist? Glaubst Du wirklich, daß ihre Ordnung zerstört wird, nur weil Du mal mit ihr drüber sprichst, daß Du Dir Gedanken machst über Dein Trinkverhalten?
Für mich wäre in meiner Partnerschaft einiges n i c h t in Ordnung, wenn Ich solche Angst davor hätte, mich meinerm Partner mit einem dringlichen Problem anzuvertrauen.
Du sagst, Deine Frau ist nicht dumm. Dann wird sie auch damit leben können, daß Eure Ordnung sich ändert.
Neulich habe ich gelesen, eine Partnerschaft ist dann nicht mehr in Ordnung, wenn ich will, daß alles bleibt wie es ist. Oder anders ausgedrückt: Nichts mehr ist in Ordnung, wenn ich die gewohnte Ordnung nicht immer wieder auf den Prüfstand stelle.
ich hab zu anfang auch gedacht, was hab ich denn im vergleich zu anderen für probleme war immer arbeiten, lag nicht betrunken im park rum, bin nie be- oder angetrunken auto gefahren usw. usf.
meine probleme die ich hatte, waren aber für mich groß, schlimm oder was auch immer genug, daß ich für mich erkannt habe, alkohol machts nicht "besser".
du musst dir wichtig genug sein, was tut dir gut und was nicht. und dass deine familie mit unverständnis reagiert, glaubst nur du.
ein therapeut könnte dir vll helfen auf deinem weg.