hi, ich habe die letzten drei Jahre regelmäßig und nicht mäßig getrunken, es gab immer gute Anlässe und in Problemsituationen wurde alles weggespült, mit den geeigneten Freunden auf das Leben angestossen usw. Mein Vater ist sehr schwerer Alkoholiker im Endstadion...der tiefe Fall kam nach einer beendeten Beziehung, ich war wie gelähmt, depressiv, verlor meinen Job, meinen FS,.. ich nahm 10 kg zu!!! die Draufgabe war, nach langer Arbeitslosigkeit, endlich wieder ein Job, Managementebene,.. was mach ich da blos dachte ich, ging nach guten Vorsätzen wieder fort, zu lange,.. es war ja so lustig, ich verpasste am Morgen danach einen Geschäftsflug,.. mein Kollege rief mich x-mal an vom Flughafen, ich hob nach 3 Stunden ab, entschuldigte mich, ups, habe verschlafen, scheisse dachte ich, so blöd kann man nicht sein,.. was folgte war das schlechte Gewissen, dass mich beinahe auffraß,..ich konnte niemandem mehr in die Augen sehen und wollte mit dem nächsten Glas diesen Zustand ändern, dann kam mir wie ein Blitz ein Gedanke und zwar, hör endlich auf damit, entscheide dich fürs Leben, ich hatte die ärgsten Entzugserscheinungen, konnte nicht mehr ruhig sitzen, bekam Atemnot, Panikattacken, musste mir nasse Handtücher in den Nacken legen, durchatmen, du schaffst das schon, nein dachte ich, ich sterbe gleich, das wars, was soll ich tun??? ich ging stundenlang auf und ab zu Hause, in der Nacht konnte ich nicht schlafen, es war wie ein Horrortrip, das war vor 2 Monaten, ich habe nie wieder ein Glas angerührt, hab auch zur gleichen Zeit nach 15 jahren mit dem Rauchen aufgehört! Ich schäme mich heute dafür dass ich so schwach war. Ich habe oft zu Gott gebetet, bitte hilf mir, gib mir die Kraft - ich habe sie bekommen, sonst wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben!
Hallo Bine1 erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Denke mal, wenn du hier querliest wird dir klar sein wie gefährlich dieser "kalte Entzug" war..will da garnicht weiter drauf ein gehen. Mir fiel nur in deinem Text auf, dass du schreibst
ZitatIch schäme mich heute dafür dass ich so schwach war
Alkoholismus ist Sucht und keine Schwäche. Darum ist es auch als Krankheit anerkannt... Zwei Monate sind schon mal ne tolle Zeit zum trocken sein. Hast du dir schon mal überlegt was du noch für dich tun willst...ausser nicht mehr zu trinken? Sei schon mal richtig stolz auf dich, du bist es angegangen und das ist ein guter Schritt...
Hallö Bärbel! danke für deine Antwort!! Die Gefährlichkeit des Entzugs war mir nicht bewusst, ich habe mich vorher nie damit aus-einander gesetzt! Für mich möchte ich in Zukunft auch einiges tun! In erster Linie mein Leben besser organisieren, sodass ich nicht nur finanzielle Sorgen habe, auch das war ein Grund warum ich oft zur Flasche gegriffen habe, ich dachte ich kann den Tag nicht bewältigen, nur Probleme... ich freute mich aufs Schlafengehen.. Existenzangst nennt man das... Furchtbar.. ich will ein gesundes Leben führen, bin 38, ich möchte mich beruflich verändern, habe immer im Finanzbereich gearbeitet, das war völlig frustrierend, ich liebe kinder, die Natur, mag alte Menschen, bin hilfsbereit und würde am liebsten auf einem Bauernhof leben, ein Traum ist das von mir.. LG Bine
Die Art und Weise wie Du Deinen Entzug gemacht hast erinnert mich starkt an mich selber. Das ist mittlerweile fast ein Jahr her und es geht mir sehr gut. Lies Dich mal hier durchs Forum. Du wirst merken das Du Dich nicht schämen mußt, denn Du bist nicht allein.
Danke, deine Antwort tut gut! ich weiß, ich bin nicht allein.. muss mich mal einlesen, kenn mich nicht so gut aus, habe auch noch nie gechattet.. freu mich dabei zu sein!! LG Bine