Bräuchte euren dringenden Rat wegen meines Sohnes.
Kurze Vorgeschichte: In der 5. Klasse hatte mein Sohn einen fürchterlich Durchhänger mit Null Bock auf Schule. Ging wochenlang nicht hin. Psychologische Betreuung hat auch nichts gebracht. Er hat die Klasse dann wiederholt und da ging es wieder. Seine Noten waren mittelprächtig. Er hat zwar einiges an Potential in sich, aber er ist stinkfaul und völlig unstrukturiert, was das Lernen, seine Ordnung etc. betrifft. Jetzt ist er in der 8. Klasse und soll im Juni maturieren.
Seit 2005 lebt er bei seinem Vater, hält sich aber sehr viel bei mir auf, wir unternehmen viel gemeinsam etc. Seit ich nicht mehr trinke (seit elf Monaten), haben wir auch wieder ein super Verhältnis zueinander.
Diese Woche hat er mir gesagt, dass er seit letzten Freitag nicht mehr in der Schule war und nicht mehr hin gehen will. Er weiß zwar, dass es Schwachsinn ist, aber er meint, er kann nicht anders.
Dieses Wochenende möchte ich mich eingehend mit ihm unterhalten und versuchen, ihn zu motivieren, nicht so kurz vor dem Ziel das Handtuch zu schmeißen.
Vielleicht hat ja wer von euch ein paar Tipps für mich
hmmm, ich habe als Nicht-Papa natürlich nicht so die Ahnung. Aber rein rechnerisch, sollte dein Sohn so mitten in der Pubertät stecken. Vielleicht hat sein Problem weniger mit der Schule sondern eher mit einer Mitschülerin zu tun .
Ich hab mir jetzt mal die Sprechstunden seines Klassenvorstands bzw. seiner "Lieblingslehrer" ausgedruckt. An so ein Gespräch habe ich auch schon gedacht. Werde Sohnemann mal den Vorschlag unterbreiten.
Und an ein Mädl hab ich, ehrlich gesagt, gar net gedacht!
ich glaube, das beste was du im Moment machen kannst ist, dich für ihn zu interessieren.(mehr geht an einem Wochenende nicht)
Was er sollte, müsste etc. weiß er ja soundso.
Und wenn er nun Druck und Ermahnungen kriegen würde, dann wird das die Abwehr nur verstärken.
ZitatDieses Wochenende möchte ich mich eingehend mit ihm unterhalten und versuchen, ihn zu motivieren, nicht so kurz vor dem Ziel das Handtuch zu schmeißen.
Frag ihn doch, wie Schule sein müsste, so das sie ihm gefällt oder ob es da absolut keine vorstellbare Form mehr für ihn gäbe?
Redet über andere Möglichkeiten. Wie wünscht er sich denn sein Leben? Vielleicht finden sich sogar Möglichkeiten, die ihm entsprechen?
Erzähl ihm vielleicht von dir, als du mal eine ätzende Phase in der Schule hattest oder was versiebt hast (so was wird es ja geben, oder? ) - aber ohne wohlgemeinte "Ermahnung", dass das alles nicht so schlimm ist...
Ich kann mir schon vorstellen, wenn er dein Interesse spürt, wenn er merkt, du willst ihn nicht ungefragt in eine Muss-Form (Schule) pressen, könnte vielleicht eine gute Diskussion entstehen, neue Perspektiven...
Auch, wenn du ihm sagst, dass du im Moment selbst ratlos bist, denn du weißt aus deiner Lebenserfahrung heraus, dass Schulabschluss wichtig ist, aber, du weißt auch wie wichtig es ist Wünsche oder Lebensvorstellungen anderer anzuerkennen, also auch seine. Aus dieser Perspektive heraus könnte man mal diskutieren, weil du seine Sichtweise kennenlernen möchtest. Ende offen. Du hast keine Lösung parat und für dieses Wochenende ist das auch nicht das Ziel. Einfach erst mal reden und vielleicht Verständnis rüberbringen und es auf ein ander Mal vertagen nach möglichen Lösungen zu suchen (vielleicht fallen ihm selbst ja sogar konstruktive Ideen ein, wer weiß)
Sage ihm, dass du einfach mehr über ihn wissen möchtest, was ihm wichtig ist und so und lass ihn entscheiden, wann und wie lange er das Gespräch führen möchte und wenn genug ist, dann ist genug.
Ich denke, an einem Wochenende kann man das nicht klären, es muss sich entwickeln.
Ich fände das Gespräch mit ihm wichtiger, wie ein Gespräch mit dem Lehrer zuerst.
Die Pubertät ist halt die schwierige Phase zwischen Kind, dass Regeln und Grenzen braucht und Orientierungen übernimmt und Erwachsenem der seine eigenen Regeln, Grenzen und Werte entwickeln will. Zweiteres braucht er einen Umgang, der ihm mehr eigenen Entscheidungsspielraum lässt. Nur, weil du Schule wichtig findest, muss es das ja für andere Menschen noch lange nicht bedeuten, falls du verstehst, was ich meine. Ich verstehe das Dilemma als Mutter gut, gerade, wenn man sieht, dass es um Schulabschluss und berufliche Zukunft geht. Doch es ist die größte Chance für ihn, wenn er irgendwie die Möglichkeit hat, zu einer EIGENEN Entscheidung zu kommen (und nicht nur jemandem zuliebe). Die wird er dann auch durchziehen.
Du möchtest ihn motivieren (verstehe ich auch gut), aber Voraussetzung dafür ist, dass du weißt, WAS ihn denn motivieren würde. Und dazu s.o.
Ist aber nur meine Ansicht, ganz persönlich - mein Sohn ist auch noch weit von der Pubertät entfernt...
Zuerst mal meinen ganz großen Resepekt, das sich dein Junior dir überhaupt anvertraut. Das alleine ist schon mal nicht selbstverständlich. Du hast dir mit deiner Trockenheit auch den Respekt und die Liebe deines Sohnes zurückerobert.
ZitatEr weiß zwar, dass es Schwachsinn ist, aber er meint, er kann nicht anders
Ich denke, dieses "ich kann nicht anders" ist es. Frag ihn, warum er das Gefühl hat, nicht zu KÖNNEN. Auch wenn er das möglicherweise gar nicht richtig in Worte fassen kann, ergeben sich für dich möglicherweise Anhaltspunkte.
Du schreibst, du willst mit Lehrern reden. Die schauen deinem Junior auch nur vor die Stirn. Das habe ich von "meinem Einem" noch in bester Erinnerung. Die Guten haben sich für Sohnemann ein Bein ausgerissen, aber der war erst zufrieden (und hat solange komplett zugemacht), bis SEIN ZIEL erreicht war. Er wollte damals unbedingt einen Schulwechsel (heute würde er sich dafür am liebsten selbst in den Hintern treten). Aber was solls, es war SEIN DING, und er hat es durchgezogen.
Im Endeffekt kannst du leider nichts anderes machen, als versuchen, den WIRKLICHEN Grund für sein Verhalten rauszufinden. Nun kenn ich dich ja schon ne Weile (:love3 und bin mir schon sicher, das du das mit deinem Junior schon irgendwie gedingelt bekommst. Und doch noch ne bescheidene Frage: was unternimmt/tut/sagt eigentlich der "Herr Papa"?
Ich wünsche dir ein gutes Gespräche mit deinem Sohn !
finde ich erstmal schön, dass Du Dir Gedanken um Sohnemanns Verhalten machst und Ihr ein gutes Verhältnis miteinander pflegt!
Wir haben zwei präpubertierende Kids von 11 und 12 Jahren, wir stehen sozusagen noch am Anfang.
Bist Du Deine schulische Laufbahn reibungslos gegangen, oider hattest Du evtl. auch Durchhänger?
_Ich_ hatte kürzlich ein Gespräch mit unserer Ältesten und ihr von meinen Erfahrungen berichtet, vom Schlamassel des 'Abi-brauch'-ich-nicht', zum Nachholen desselbigen, das 'niht-Durchziehen-einer-Ausbildung/Studiums' und folglich heute dastehen, wie Ochs' am Berg und kaum mehr Berufschancen.
Ich war anschliessend überaus von ihrer Reaktion überrascht.
Sie ist Klassenbeste und sehr motiviert, das Abi zu machen, um anschliessend zu studieren.
Was aus ihren Plänen wird, weiss ich nicht, ich freue mich auf jeden Fall, wie sie mit meinen Schliderungen und Erfahrungen umgeht und für sich die Notwendigkeit rauszieht, ihr Leben ein bissel straighter zu gehen, als ich es tat.
Ich versuche, fast so, wie in einer SHG , von mir und meinen Erfahrungen zu sprechen, dem Kinde zu vermitteln, was auch immer passiert, es geliebt und mit all seinen Nöten und Sorgen willkommen ist.
genauso, wie die Tatsache, 'es gibt kein Problem, was nicht lösbar ist'.
Bis jetzt funktioniert unser Miteinanderleben auf diese Weise recht gut, aber sie stecken ja noch nicht voll in der Pubertät....
Schwierig finde ich auch, dass Dein Sohni schon spüren sollte, wohin sein 'null-Bock-Gehabe' führt, auf der anderen seite könnte er sich ddadurch seine Zukunftsperpsktiven verbauen.
Frage ihn doch mal, was für Pläne er hat?
Vielleicht entdeckt er dann die Notwendigkeit für sein Wohl zu handeln?
Gleich zu Beginn mal die frohe Kunde, Sohnemann ist in der Schule Er hat von sich aus gesagt, dass er es wieder probieren will. Er hat sich allerdings auch schon über Alternativen Gedanken gemacht. Finde ich super. Es war allerdings auch immer sein Wunsch, die Matura zu machen, da er Archäologie studieren will. Weder mein Ex-Mann noch ich haben ihn da irgendwie beeinflusst.
Und Wuchtbrumme - sein Vater weiß davon nix! Für die "Baustellen" war schon immer ich zuständig
Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Und wenn die Matura bestanden ist eine Party schmeißen
Da sieht man es mal wieder. Wenn man nüchtern ein Problem angeht gelingt es meisst auch eine Lösung zu finden. geniesse die Woche Ruhe und lass Dir auf die Schulter klopfen für Deinen Einsatz an der Sache.
lg burton
:alles: Meine Rechtschreibfehler werden nicht gequält, sondern leben in Freiheit und deshalb dürft ihr sie gerne adoptieren:anfuehr: