Zitatausser Du kennst nur Alkoholiker aus nem bestimmten Milieu
dazu möchte ich anmerken, dass auch das "gehobene" Milleu, die sogenannte Mittel- oder Oberschicht, stark problembeladen sein kann - und auch nicht selten. Allerdings gibt es hier eine bessere Fassade und mehr Möglichkeiten der "Flucht", ob Kurzurlaub oder Konsumrausch....so das es i. d. R. länger dauert, bis die Bombe explodiert.
ZitatWenn Du das Trinken als sehr angenehm empfindest, brauchst Du - zum Beispiel als Pubertierender, der sich ausprobiert - keine Alternativen zu entwickeln, um gut drauf zu kommen, folglich hast Du auch keine, wenn Du damit aufhörst.
Das kann ich gut nachvollziehen, deshalb sind gerade Pubertierende ja so gefährdet und brauchen den Kontakt, die Auseinandersetzung mit Erwachsenen - so anstrengend das auch sein mag. Aber doch ist meine persönliche Meinung, dass Pubertierende i.d. R. nur dann keine Alternativen entwickeln, wenn sie keine haben. Das kann dann z.B. auch im sogenannten gehobenen Milleu, wo es an nichts mangelt, die Einsamkeit sein, das Desinteresse der Eltern, niemand mit dem man sich wirklich auseinandersetzen, streiten und sich daran weiterentwickeln kann. Auch die Überbehütung, vielleicht aus schlechtem Gewissen oder aus falsch verstandener Fürsorge, werden Probleme schon im Vorfeld von Eltern "geregelt", bevor der Jugendliche überhaupt mal spüren kann, wie es wäre, wenn er selbst eine Lösung findet. Und dieses weit verbreitete "Gut meinen". "Kind, ich meine es ja nur gut. Weißt du wie schwer ich arbeiten musste, nur weil ich diesen oder jenen Schulabschluss nicht hatte. Dir liegt alles zu Füßen und du weißt es nicht zu schätzen. Das kannst du mir doch nicht antun...." Tja, kann ich verstehen, warum dann der Alkohol zum dauerhaft angenehmeren Erlebnis werden könnte.
Und meine Erfahrung ist, dass es in "wohlsituierten" Familien häufig vorkommt, das Pubertierenden eigene Erfahrungs- und Entdeckungsmöglichkeiten, wirkliche Auseinandersetzung an der sie sich weiterentwickeln könnten, genommen wird. Das sind andere Probleme, wie in "sozial schwachen Familien", meiner Meinung nach, aber genau so "sozial schwach" - nur viel besser getarnt - und das ist auch das unfaire.
Der größte Anteil aller Essgestörten kommt z.B. aus solch "gut bürgerlichem oder gehobenen" familiärem Hintergrund, wo nach Außten hin alles in Ordnung ist und niemand versteht, warum das Mädel den so "ausartet". Haben Sie nichts besseres gefunden als Fressen und Kotzen oder hat da vielleicht was vorher gefehlt? Nicht viel anders ist die Entwicklung, meiner persönlichen Meinung nach, bei Pubertierenden, die dem Alkohol verfallen.
Und das Gemeine ist, dass sie selbst nicht mal ankreiden können WAS fehlt, da sie es noch nicht wissen oder erfahren haben.
hi Günter, " . . habe ich Max geärgert, als ich so über "Altersweisheit"" // Nein, überhaupt nicht. Mit wird immer bloß sowas angedichtet, aber ob das stimmt oder nicht stimmt kann ich gar nicht unterscheiden weil es mir kein Problem ist. Das ist so wie wenn ich mitunter äußere 'also ich in meinem betagten Alter', dann regt sich meine Tochter gerne auf.
minitiger, da wären sicherlich noch weitere 3-13 Mängel anzumerken. Der Grund dieses Artikels war aber nicht den Alkoholismus darzustellen, sondern a) die teilweise abstrusen Vorstellungen der 'Normalen' mal etwas anzulüften und vor allem b) Betroffenen zu zeigen dass wir durchaus mal locker darüber reden können; und zwar ohne sich beugen zu müssen. Insofern war das ein Protestartikel gegen Leute, die sowieso alle besser wissen, und solche die logisch an diese Dinge herangehen. Sie haben dann zwar recht, aber das war's dann auch schon.
ZitatGepostet von Joosi Aber doch ist meine persönliche Meinung, dass Pubertierende i.d. R. nur dann keine Alternativen entwickeln, wenn sie keine haben.
Auf der anderen Seite gibts gute Argumente dafür, daß Menschen bei etwas bleiben, wenn sie sich gut dabei fühlen. Seine Herausforderungen kann man ja auch beim Trinken finden. Und was von all dem anderen, was man sonst tun kann, bei genauer Betrachtung wirklich sinnhaltig ist, kann man als Jugendlicher ja durchaus hinterfragen. Denn ne Lebensleistung verfällt am Ende genau so, wie wenn Du gar nix zustande bringst. Es geht unterm Strich immer um das, was Du im "währenden" davon hast. Ausserdem beisst sich vieles am Anfang gar nicht mit dem Trinken, man kann trinken und trotzdem auch noch was anderes tun. Erstmal.
Was Deine anderen Ausführungen angeht, so mit den ganzen Erziehungsfehlern, erhebt sich dann doch immer noch die Frage, worin denn der Unterschied des von Dir beschriebenen zu "normalen" Elternhäusern liegt, deren Abkömmlinge dann nicht abhängig werden. Das gilt doch irgendwie für alle oder für gar keinen, also wo ist da für Dich der genaue Zusammenhang zum Alkoholismus? Ich mein, "früher" ist eher die Mehrzahl der Kinder geschlagen worden, nach heutigen Masstäben sogar misshandelt, und der Prozentsatz an Alkoholikern war auch nicht viel anders. Genauso könnte man anführen, daß sich Jugendliche weitaus mehr an Gleichaltrigen orientieren wie an ihrem Elternhaus, und da kommts dann drauf an, was für Freunde sie haben.
Es gibt jedenfalls viele Wege, die zum Alkohol führen, und die Neurobiologie scheint mir am Finden der wahren Ursachen grade näher dran zu sein wie die Psychologie oder die Menschenkenntnis.
ZitatGepostet von Max mX .... da wären sicherlich noch weitere 3-13 Mängel anzumerken. . Insofern war das ein Protestartikel gegen Leute, die sowieso alle besser wissen, und solche die logisch an diese Dinge herangehen. Sie haben dann zwar recht, aber das war's dann auch schon.
Mann Max, meine Bauchmuskeln werden beim Lesen Deiner Posts grad öfters trainiert...
minitiger, " . . . unter Leuten, die den Alkoholismus wissenschaftlich untersuchen" // Da hatte ich irgendwann mal aufgehört sowas zu lesen bzw. darüber zu diskutieren. Ein 'Wissenschaftler' (und ich selber bin auch einer von Beruf und langjähriger Tätigkeit) sucht sich eine Thematik, sytematisiert dann, findet natürlich auch ein Ergebnis. Das schreibt er dann auf und findet dieses schlau oder nützlich. Mit kam das dann zunehmend so vor wie der Unterschied, ob jemand z.B. Johann Sebastian Bach kompositorisch analysiert oder ob er sich der Musik hingibt. Beides wäre ja korrekt, hat aber miteinander nichts zu tun. Ich persönlich neige allerdings dazu, die Dinge immer menschlich zu sehen, also Verständigung geht immer vor absolute Wahrheit, das gebe ich gerne zu. Max
ZitatGepostet von Max mX Insofern war das ein Protestartikel gegen Leute, die sowieso alle besser wissen, und solche die logisch an diese Dinge herangehen.
könnte man aber auch so sehen, daß Alkoholiker die ganz gewöhnlichen Schwierigkeiten haben, die menschliche Gesellschaften ganz allgemein ihren ungeliebten Minderheiten machen.
Und das hat mit Logik gar nix zu tun, sondern damit, daß Menschen im allgemeinen "fremdeln", also bei allem, was sie nicht kennen, erst mal mit Vorsicht oder Ablehnung reagieren und sie ihr Revier gegen das kranke, beängstigende verteidigen, was wohl eher in den Bereich "Instinkte" fallen dürfte. Das machen meine Katzen nämlich auch, wenn eine sich komisch verhält.
könnte man aber auch so sehen, daß Alkoholiker die ganz gewöhnlichen Schwierigkeiten haben, die menschliche Gesellschaften ganz allgemein ihren ungeliebten Minderheiten machen.
Und das hat mit Logik gar nix zu tun, sondern damit, daß Menschen im allgemeinen "fremdeln", also bei allem, was sie nicht kennen, erst mal mit Vorsicht oder Ablehnung reagieren, was wohl eher in den Bereich "Instinkte" fallen dürfte.
Nur die Frage, Hmmmh, wo kommt das her? War ich so gemeint, als ich auf die Welt kam? Hat mich irgendwas in meiner Entwicklung geprägt? Was? Wer? und was, verdammtnochmal tue ich mir, den Menschen, die mit mir sind, darum an? Will ich was ändern? Kann ich das ändern? Mich beschäftigt´s. Mit Verstand und Gefühl.
irgendwas wird Dich schon geprägt haben. Zum Beispiel 3,8 Milliarden Jahre Evolution des Lebens auf der Erde
und so ca. 5000 Jahre Patriarchat, traditioneller Kindesmissbrauch von Generation zu generation augenzwinkernd weitergegeben, denn die kleinen können sich spaäter an nichts erinnern... und folgen ihr ganzes Leben lang dem 4. Gebot. Geschrieben, um die "gottgewollte" Ordnung aufrechtzuerhalten.
Mann, ist auch alles belegt!
Guckst Du da: Am Anfang war Erziehung; Alice Miller
minitiger, "könnte man " // , muss man aber nicht. Weder wollte ich dir deine Logik nehmen, noch mir selber meine Poesie. Noch einen zweiten musikalischen Vergleich vielleicht: "wie find'st'n Beethoven?" "Scheißmusik, aber 'ne irre Frisur hat er gehabt", Max
ZitatGepostet von Max mX minitiger, "könnte man " // , muss man aber nicht. Weder wollte ich dir deine Logik nehmen, noch mir selber meine Poesie. Noch einen zweiten musikalischen Vergleich vielleicht: "wie find'st'n Beethoven?" "Scheißmusik, aber 'ne irre Frisur hat er gehabt", Max
darum gings auch gar nicht. Du wolltest Kommentare zu Deinem Text
darum gings auch gar nicht. Du wolltest Kommentare zu Deinem Text
Oho, der Herr entscheidet, um was es geht. Tiger, wenn Du Dich so gerne an Fakten hältst, find ich prima, btw. immer alles schön hinterfragen.. Drum nannte ich Dir eine weitere Quelle für Fakten. Dass die Dame, Frau Miller, umstritten ist weiss ich wohl, grad die Kopfmenschen tun sich da mit viel "Wissen" hervor.