ZitatWas Deine anderen Ausführungen angeht, so mit den ganzen Erziehungsfehlern, erhebt sich dann doch immer noch die Frage, worin denn der Unterschied des von Dir beschriebenen zu "normalen" Elternhäusern liegt, deren Abkömmlinge dann nicht abhängig werden.
Er liegt darin, dass es im Elternhaus oder Umfeld jemanden gab, der dem Kind/Jugendlichen Entwicklung und Auseinandersetzung ermöglichte.
Keine Familie ist perfekt. Und man kann auch nie verallgemeinernd sagen, wann z.B. Vernachlässigung für ein Kind anfängt. Ein Kind zieht sich zurück, bei einem autoritären Elternhaus, ein anderes wird rebellisch und sucht sich andere Vorbilder. Aber jedes Kind ist anders und es gibt keine allgemeingültige Regel für "richtiges" Handeln, eben nur tendenziell.
ZitatDenn ne Lebensleistung verfällt am Ende genau so, wie wenn Du gar nix zustande bringst. Es geht unterm Strich immer um das, was Du im "währenden" davon hast.
Ja, minitiger, dass kenn ich. Ich habe auch so gedacht als Teenager. Ich habe mich auch stets gefragt, warum ich mich nicht gleich umbringen soll, weil es ist ja alles irgendwie "flüchtig". Ich habe das jahrelang nicht kapiert, was ich hier überhaupt soll auf der Welt. Ich habe dann gesoffen oder später auch gefressen, damit es irgendwie "angenehmer" oder doch zumindest "erträglicher" war, weil ich keine Ahnung hatte, was ich sonst machen sollte, außer mich evtl. umzubringen.
Warum trinkst du heute nicht mehr? Vermutlich hast du entdeckt, dass du von anderen Aktivitäten mehr hast, als vom Trinken. Als Jugendlicher ist man viel begrenzter. Ohne Unterstützung und Auseinandersetzung mit Elteren, Umfeld finden nicht alle IHREN Weg, weil sie weder wissen noch glauben, dass es tatsächlich was geben könnte, was sie sinnerfüllend oder sonst wie befriedigend fänden. Ich habe diese "Auseiandersetzungsmöglichkeit" erst in der Therapie gefunden - leider. Manche finden sie früher, in ihrem Umfeld eben - aber niemals ganz allein.
ZitatGenauso könnte man anführen, daß sich Jugendliche weitaus mehr an Gleichaltrigen orientieren wie an ihrem Elternhaus, und da kommts dann drauf an, was für Freunde sie haben.
Ja, stimme ich dir zu.
Zitat Es gibt jedenfalls viele Wege, die zum Alkohol führen, und die Neurobiologie scheint mir am Finden der wahren Ursachen grade näher dran zu sein wie die Psychologie oder die Menschenkenntnis
Da nicht.Aber macht ja nichts - die Wissenschaftler streiten sich ja auch. Und genau das, ist der Motor der Weiterentwicklung.
ZitatUnd das hat mit Logik gar nix zu tun, sondern damit, daß Menschen im allgemeinen "fremdeln", also bei allem, was sie nicht kennen, erst mal mit Vorsicht oder Ablehnung reagieren und sie ihr Revier gegen das kranke, beängstigende verteidigen, was wohl eher in den Bereich "Instinkte" fallen dürfte.
Da scheint aber nicht bei Alkohol an sich zu funktionieren. (Obwohl bei deiner Katze vermutlich schon, die würde das nicht saufen...)
Max,
so kam ich überhaupt in diesen Thread. War sehr herzerwärmend zu lesen! So schön direkt, wie eine Unterhaltung von Auge zu Auge geschrieben. Und das Gedicht (Lied) freut mich, dass du es reingestellt hast. Und zeigt auch sehr deutlich, wie wichtig die Anderen sind, die Kommunikation, das Gesehen und Verstanden werden - eben z.B. erst mal Gruppe, wenn sonst nichts mehr da ist.
Ich hätte auch mal gerne Zeit zum Wühlen und Sortieren. Naja, irgendwann mal später...
Du bist ein Feigling, Du hast es gelesen, es ist nix für Feiglinge..
was sagt mir das jetzt, daß es nix für Dich war?
Schwurbel, schwurbel? Ist sich ägyptisch? Auch Angsthasen wie ich begeben sich in Gefahr, und sticheln gerne hinterfotzig grinsend anonym im Netz... So jedenfalls ich!
ZitatGepostet von Joosi Warum trinkst du heute nicht mehr? Vermutlich hast du entdeckt, dass du von anderen Aktivitäten mehr hast, als vom Trinken.
nicht ganz. Es gab fast immer - zumindest in den letzten 10 Jahren, als das Trinken überhaupt zum Problem wurde - Aktivitäten, die ich mir trotz meines Hangs zum trinken nicht verbauen wollte, die mir also eigentlich wichtiger waren. Nur konnte ich die halt nicht so ohne weiteres in meinen Alltag einbauen wie das Trinken.
Von der Entwicklung meines Erwachsenen-Bewusstseins her sag ich mal, ich hab den Arsch langsam gehoben, als mir bewusst wurde, daß ich nur ne begrenzte Zeit für das habe, was ich im Leben noch erleben will, und das war halt so um die 40. Da wurde mir das greifbar, daß mein Leben endlich ist, auch wenn ich nicht nachhelfe. Bis dahin war mir das, was vor mir lag, sowieso irgendwie zu viel, aber da kam plötzlich das Gefühl auf, daß es nicht reichen könnte. Und das Trinken selbst hatte bis dahin eine Form angenommen, bei der vom anfänglichen Wohlbehagen nicht mehr allzuviel über war.
Das Trinken aufzuhören war auch nicht die erste Veränderung, die ich in die Wege geleitet habe, sondern nur eine in ner ganzen Reihe von Unternehmungen, um meine zweite Lebenshälfte anders zu gestalten wie die erste.
ZitatGepostet von Max mX Ein 'Wissenschaftler' (und ich selber bin auch einer von Beruf und langjähriger Tätigkeit) sucht sich eine Thematik, sytematisiert dann, findet natürlich auch ein Ergebnis. Das schreibt er dann auf und findet dieses schlau oder nützlich.
da stimm ich Dir zu, Max.
allerdings glaube ich, daß ein Alkoholiker, der nach Ursachen für seine Situation sucht, ganz genau so vorgeht.
Und was dem einzelnen nützt, kann ja doch nur jeder für sich selbst rausfinden. Du schreibst gerne davon, daß Du dich vergleichst, und ich stell bei so nem Vergleich halt in erster Linie die Unterschiede fest, die mein Denken von dem anderer trennen. Was gleich ist, interessiert mich gar nicht so wirklich.
minitiger, " . . . da stimm ich Dir zu, Max. - allerdings glaube ich, daß ein Alkoholiker, der nach Ursachen für seine Situation sucht, ganz genau so vorgeht." // Akurat so hatte ich das gemeint, also der 'alkoholismusbeforschende' Wissenschaftler. Mit dem Vergleich zu meinem eigenen Beruf hatte ich lediglich belegen wollen., dass ich weiß wie man zu forschen hat, weiter nichts. Der eigentliche Unterschied zwischen uns besteht wieder einmal darin, dass du recht rational "den Stoff" erfasst, ich hingegen mit Herz & Poesie Leute erreichen wollte. Das waren seinerzeit in der Tat eine ganz bestimmte Gruppe von Alkis, nämlich genau diejenigen welche von den "Normalen" immer so schief angeguckt wurden/ werden (die kaputten Säufer des Helmholtzplatzes). Und insofern fand ich deine Anfügung zwar sachlich 100 % korrekt, dennoch fraglich. Das ist weil wir (auch das sind fundamentierte Forschungen!) zu 90 % nicht rational leben. Auch Glück dürfte wohl kaum rational zu erfassen sein, obwohl rational beschreibbar. Da kann man noch so die Sache gut treffen, man liegt dennoch meilenweit daneben. mX
ZitatGepostet von Max mX Das ist weil wir (auch das sind fundamentierte Forschungen!) zu 90 % nicht rational leben. Auch Glück dürfte wohl kaum rational zu erfassen sein, obwohl rational beschreibbar.
so ähnlich meinte ich das mit "Prägung durch 3,8 Milliarden Jahre Evolution". Insofern widerspreche ich Dir gar nicht.
Ein weiterer Unterschied zwischen uns dürfte der sein, daß mich Rationalität besser erreicht wie Poesie. Ich meine nicht, was ich was zum Ausdruck bringe, sondern was mich überhaupt anspricht. Womit ich keine Wertung, sondern nur ne Beobachtung zum Ausdruck bringe.
genau dieses hatte auch ich zuvor bereits getan, aber dann sollten poetische Beiträge auch besser nicht rational gesehen werden, wegen ThemaverfehltEffekt, mX
das solltest Du dann aber dazuschreiben, wenn Du Antworten willst, Max, denn Dein Beitrag enthielt für mein Dafürhalten rationale und poetische Bestandteile, und das Gedicht hab ich sowieso überlesen.
auf die Gefahr hin, dass ich auch dazu beitrage Maxens Paukenschlag zu Beginn zu zerreden:
minitiger, gähnnnn! Hört sich für mich nach endloser Rechtfertigerei und "ätsch, ich bin doch g´scheiter" an. Bist en sehr schlaues Kerlchen, kleiner Kater... aber nicht überall. Günter
ZitatGepostet von genaro Bist en sehr schlaues Kerlchen, kleiner Kater... aber nicht überall.
Ja, und? Soll ich deswegen die Klappe halten, weils Dich nicht interessiert? Was zahlst Du mir denn für dir genehme Beiträge? Ich lass mich da schon auf nen Deal ein, aber nur gegen Vorauskasse
Ich glaub, ich halte es so wie bisher, und sitze das einfach aus Bist ja nicht der Erste und wirst auch nicht der letzte sein, der sich an irgendwas stört.
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(Obwohl bei deiner Katze vermutlich schon, die würde das nicht saufen...)
freut mich, dass du es reingestellt hast. Und zeigt auch sehr deutlich, wie wichtig die Anderen sind, die Kommunikation, das Gesehen und Verstanden werden - eben z.B. erst mal Gruppe, wenn sonst nichts mehr da ist. 
