Hi Juma, ja Feiglinge sind in ihrem Format grundsätzlich harmlos
Ich gehe mal davon aus, dass du nun dosenwerfende Faschingsveranstaltungen nicht mehr zu deinen Lieblingsveranstaltungen zählst. Glückwunsch dazu! Wobei, nüchtern betrachtet kanns vielleicht ganz nett sein, oder??
Das wirklich Schlimme ist, ich mochte weder jemals (außer als Kind)die Veranstaltungen, noch die Züge. Ich weiß nicht, warum ich mir das überhaupt jemals angetan habe. Weil "man" das so macht, im Rheinland? Weil ich nicht als Spaßbremse gelten wollte?
Weil ich bis vor Kurzem nie in mich hineingehorcht, geschweige denn gefragt habe, was ich denn eigentlich will und was nicht, das wird's sein und da werde ich dranbleiben.
Weil es sich lohnt, zu wissen, was ich will. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Neinsagen, wenn ich das dann mal kann, ohne schlechtes Gewissen, dann werde ich wohl auch so manche ungeliebte Veranstaltung und zwischenmenschliche Aktionen aller Art an mir vorrübergehen lassen können.
Es grüßt Sabine, aus ihrem faschingsfreien Wohnzimmer
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
also faschingsfeies Wohnzimmer hört sich für mich totaaaal gut an. Ich glaub, es ist oft so ein “Manmussdamitmachending”, wie du so schön sagst, keine Spaßbremse sein zu wollen. Schwachsinn, Spaßbremse ist man, wenn man bei was dabei ist, worauf man gar nicht Lust hat. Also kann man doch ohne Bedenken einfach nein sagen. Ich hatte nie, trotz meines fehlenden Selbstbewusstseins ein Problem damit, mich aus Veranstaltungen “herauszureden”.
Zu wissen, was man will und das zu kommunizieren, dass macht dich stark und zeigt dich stark den anderen gegenüber.
Schlechtes Gewissen? Kenne ich! Aber das kommt nur daher, dass du nicht zu dir stehst!
War für mich bis vor ein paar Jahren die schönste Zeit im Jahr. Ich genoss es sehr, in dieser Zeit einfach so mit Frau, fremd und unbekannt, oder auch bekannt aber für mich unnahbar, zu flirten, überhaupt anzusprechen und Spass zu haben. Ich fühlte mich dann sooo männlich, und war/bin? es sonst nicht. Das habe ich mich nüchtern, unverkleidet das ganze Jahr über nicht getraut. Das ging für mich dann am besten mit meiner Jungmännerclique, mit Warmsaufen und gemeinsam und dann doch unerkannt, da maskiert, mich dann ins Getümmel bei Umzügen, in Festhallen, Gasthäusern und am schönsten in privaten Besenwirtschaften zu stürzen.... im wahrsten Sinne des Wortes.. Doch ohne Alk ging für mich gar nix. Zuviel Schiss vor Zurückweisung, einen Korb von Frau zu kriegen. Trank da sogar Wein statt Bier, weil die Bierfahne so abstossen sei für Frau, so sagten unsere Oberaufreisser, und die müssen es ja wissen, blind vertraute ich denen.... Ich war dann immer sehr traurig, dass Aschermittwoch diese Zeit dann für mich vorrüber war. Vor genau vier Jahren kam mir am Fasnetssamstig um 12h nachts die Frage: Was gibt mir das? Was will ich denn? Mitten im Getümmel war ich auf eimal blos noch angenervt vom Gedränge, hatte auch keine Lust mehr, mich weiter zu besaufen wie all die Jahre seit meinem 16. Lebensjahr zuvor an gleicher Stellle, keinen Bock auf Weiber, die auch so unverbindlich übergriffig drauf sind, wie ich es sonst immer war... und bin fast nüchtern, voll maskiert allein nach Hause gegangen. Ohne tschüss zu der noch feiernden Kumpane. Hmmmh. Damals war ich noch frisch verliebt, war es das? Nicht allein. Ich hab so einen Horror vor so Zwangsseeligkeit, das organisierte Massenbesäufnis, so wie ich es für mich kannte... nicht mehr meins. Ich fühlte mich dabei überhaupt nicht mehr "männlich", so wie mit 16 und die viele folgenden Jahre lang.
Genau jetzt tobt in der Stadt das Narrentreiben, und ich bin froh, nicht dabei zu sein.
Ohne Käs. Bin ich schon alt und scheintot? Gute Frage. Ich kenn die Antwort grad wirklich nicht so wirklich. Doch das hat mit Fasnet etzat nix zu tun!
LG Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Ich hab übrigens heut abend zufällig ein Foto von meiner letzten aktiven Faschingsteilnahme gefunden. Mich überkam es, meine Tochter letztes Jahr zum Kinderfasching mal dazupassend verkleidet zu begleiten (sie ging als - mich wohl reitender - Teufel). Hat unfassbar viel Spass gemacht, und die Kids waren - je nach Temperament - entweder ehrfurchtsvoll starr vor Schreck oder hell begeistert ob meines "lieblichen" Anblicks. Sogar Menschen, die mit mir täglich zusammenarbeiten haben mich den gesamten Nachmittag lang nicht erkannt. Lustich gewesen!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.